Die tragische Geschichte einer Familie – 16 Angehörige wegen ihres Glaubens verfolgt
(Minghui.org) Im vergangenen Jahr veröffentlichte Minghui.org die tragischen Geschichten von einhundert Familien in China. Viele, wenn nicht gar alle Mitglieder dieser Familien, wurden verfolgt, verhaftet, eingesperrt oder haben ihr Zuhause verlassen, um sich vor der Polizei zu verstecken.
Diese Tragödien ereigneten sich nicht, weil sie ein Verbrechen begangen hatten. Diese Familien wurden gezielt wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verfolgt, einer traditionellen Kultivierungspraktik für Körper und Geist, die in China 1999 von der atheistischen Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verboten wurde.
Ein weiteres Beispiel ist die Familie von Tong Ruiqing.
Der 76-jährige Tong arbeitete vor seiner Pensionierung als Regierungsbeamter im Arbeitsamt der Stadt Handan (Provinz Hebei). In seiner Familie, die aus vier Generationen besteht, praktizieren über 20 Personen Falun Dafa. Bei vielen verbesserte sich der gesundheitliche Zustand durch die Praktik und auch ihre geistige Ebene wurde erhöht.
16 Familienmitglieder wurden wegen ihres Glaubens von der KPCh verfolgt. Sogar Tongs Enkelin blieb nicht verschont. Sie wurde als Geisel genommen, als die Polizei Tong verhaften wollte.
Familie wird durch Falun Dafa mit Gesundheit gesegnet
Tongs Schwester, Tong Cunshu, litt früher an Morbus Meniere (einer Innenohrerkrankung), Schlaflosigkeit, Vergesslichkeit, Kopfschmerzen, niedrigem Blutdruck und Arthritis. Wenn die Ohrerkrankung besonders stark auftrat, konnte sie nichts essen und trinken und lag mehrere Tage mit geschlossenen Augen im Bett. Wegen der Arthritis brauchte Tong Cunshu Hilfe, wenn sie aus der Hocke aufstand. Sie probierte viele Medikamente und traditionelle Heilmittel. Aber im Wesentlichen änderte sich nichts.
Im September 1995 las sie zum ersten Mal das Zhuan Falun, das Hauptbuch von Falun Dafa. Sie spürte, dass ihr Kopf plötzlich klar war. Sie begann zu praktizieren und ihr Zustand verbesserte sich stetig. Als Praktizierende konnte sie wieder problemlos die Treppen in den fünften Stock hochsteigen und dabei noch einen großen Sack Reis tragen. Ihre Krankheiten verschwanden und Tong Cunshu war gutgelaunt.
Als ihr Mann die drastischen Änderungen miterlebt hatte, begann auch er zu praktizieren. Bald darauf waren seine Magenbeschwerden wie weggeblasen.
Schließlich begann auch Tong im Jahr 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Er wurde von seiner Schwester und ihrem Mann inspiriert. Die zehn Krankheiten, unter denen er früher gelitten hatte, wurden beseitigt.
Sein Sohn litt an einer Nierenentzündung, wodurch Schwellungen am ganzen Körper auftraten. Als er im Krankenhaus behandelt wurde, brachte ihm seine Tante (Tong Cunshu) das Buch Zhuan Falun mit. Er las darin und fühlte sich energiegeladen – und wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Zuhause begann er, Falun Dafa zu praktizieren und die Schwellungen gingen vollständig zurück.
Verfolgung von Tong Ruiqing
Als die KPCh am 20. Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa einleitete, fuhr Tong Ruiqing nach Peking, um sich für seinen Glauben einzusetzen. Als er wieder heimgekehrt war, hielt man ihn einen halben Monat an seiner Arbeitsstelle fest. Am 1. Oktober 2000 wurde er verhaftet, weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte.
Am 30. Juli 2001 um 5 Uhr morgens durchsuchten über zehn Polizisten seine Wohnung, während er bei der Arbeit war. Sie beschlagnahmten seinen Drucker sowie sämtliche Falun-Dafa-Bücher. Zudem erpressten sie von ihm 3.000 Yuan (rund 400 Euro). Auch die Wohnung seiner Schwester wurde von den Beamten durchsucht.
Am 2. März 2003 nahmen Polizisten Tong Ruiqing fest und beschlagnahmten sein Kopierer. Die Behörden brachten ihn für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager.
2008 ging Tong in Rente und kaufte eine Eigentumswohnung in seiner Heimatstadt im Kreis Daming (Provinz Hebei). (s.u.) Dort wollte er sich um seine betagte Mutter kümmern, doch Polizisten aus Daming schikanierten ihn ständig.
Am 7. März 2008 kamen zwei Beamte, die Tongs neue Wohnung prüfen wollten. Sie gaben sich als Mitarbeiter der Hausverwaltung aus und wollten den Wasserzähler ablesen. Am nächsten Tag kamen über 20 Polizisten mit fünf Fahrzeugen und brachen in die Wohnung ein. Sie beschlagnahmten Computer, Drucker, Bargeld von über 50.000 Yuan (rund 6.500 Euro), eine Geldkarte mit 60.000 Yuan (etwa 7.900 Euro) sowie eine teure Lederjacke.
Zu diesem Zeitpunkt war Tong nicht zu Hause. Die Polizei nahm seine Schwiegertochter Bai Shunfeng und ihre drei Kinder (zwei Töchter und einen Sohn) als Geiseln. Sie fesselten den 14-jährigen Jungen auf der Polizeiwache einen ganzen Tag lang mit Handschellen. Er sollte ihnen von anderen Praktizierenden, die er kennt, berichten.
Am nächsten Tag ließ die Polizei die älteren beiden Kinder frei, damit sie nach Tong suchen. Seine Schwiegertochter und ihr kleines Mädchen blieben in Gewahrsam. Die Beamten sagten, dass Tong sich stellen solle. Im Gegenzug würde man seine kleine Enkelin freilassen.
Später wurde Tong festgenommen und inhaftiert. Erst dann ließen sie die Enkelin gehen. Von den 50.000 Yuan, die bei der Durchsuchung beschlagnahmt worden waren, behielten die Beamten 20.000 Yuan (rund 2.600 Euro).
Später kam auch Tong auf freien Fuß. Aber schon am 23. April 2008 tauchte die Polizei erneut bei seiner Wohnung auf und suchte nach ihm. Sie setzten ihn auf die Fahndungsliste. Seine fast 90-jährige Mutter war eingeschüchtert und konnte aus Angst nichts mehr essen.
Am 10. Juli 2011 nahmen die Beamten Tong im Kreis Nanle in der Provinz Henan fest. Ein Jahr sperrten ihn die Behörden ins Zwangsarbeitslager. 2012 bekam Tong eine Haftstrafe von sieben Jahren aufgebürdet. Am 4. Mai 2012 brachte man ihn ins Gefängnis nach Zhengzhou (Provinz Henan).
Auch nach seiner Freilassung schikanierten die Behörden den Praktizierenden weiter. Bis Oktober 2020 hatten die Behörden Rentenzahlungen von 180.000 Yuan (rund 23.600 Euro) einbehalten. Begründet wurde dies damit, dass inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende während der Haft keine Rentenansprüche hätten.
Die Verfolgung von Tongs Schwester
Die über 50-jährige Tong Cunshu lebt mit ihrer Familie im Kreis Daming. Früher arbeitete sie in der Stadt Handan.
Im Oktober 2000 reiste sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Peking, um Gerechtigkeit für Falun Dafa einzufordern. Als sie nach Hause zurückkehrten, wurde sie von Polizisten verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Zwei Monate später kam sie gegen Kaution frei. Die Polizei erpresste 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) von ihrer Familie.
Der Sohn von Tong Ruiqing wurde am 30. Juli 2001 verhaftet, als er mit seinem Taxi unterwegs war. Ihm wurde vorgeworfen, dass er in seinem Auto Videoaufnahmen mit Informationen über Falun Dafa hatte. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und nahm das Bargeld sowie Fernseher und DVD-Player mit.
Gegen 5 Uhr morgens zwangen Polizisten seine Frau, bei Tongs Schwester zu klopfen, deren Wohnung sich in einem anderen Stockwerk desselben Gebäudes befand. Als sie öffnete, stürmten die Beamten herein und durchsuchten die Wohnung. Sie beschlagnahmten Bargeld, Mobiltelefon und einen Kopierer. Ein weiteres Einsatzteam durchsuchte zur gleichen Zeit die Wohnung von Tong Ruiqing.
Die Polizisten nahmen Tong, seinen Sohn und seinen Neffen sowie seine Schwester und deren Sohn fest und brachten sie zur Polizeiwache. Die Beamten legten Tongs Schwester während des Verhörs Handschellen und Fußfesseln an.
Nach dem Verhör wurden Tong und der Sohn seiner Schwester auf Kaution freigelassen; wobei Tong eine Geldstrafe von 3.000 Yuan (rund 400 Euro) zahlte. Sein Sohn wurde für zwei Jahre im Arbeitslager eingesperrt.
Tongs Schwester war ein Jahr in Haft. 2003 verurteilte das Bezirksgericht Congtai die Praktizierende zu fünf Jahren Gefängnis.
Im Juli 2001, als Tongs Schwester verhaftet wurde, suchten Polizisten etwa zeitgleich die Universität ihrer Tochter auf und schikanierten sie mehrmals. Die verängstigte junge Frau verließ daraufhin die Schule. Aber die Polizei ließ nicht locker. Am 27. September 2001 wurde sie verhaftet und im Untersuchungsgefängnis Damin festgehalten. Nachdem ihr Vater eine Kaution von 8.500 Yuan (rund 1.100 Euro) gezahlt hatte, kam sie am 12. März 2002 frei.
Im Winter 2004 versuchte die Polizei, den Mann von Tongs Schwester, Huang Jianling, zu verhaften. Sie fuhren mehrmals zu seinem Wohnort, trafen ihn aber nicht an. Daraufhin verhafteten die Beamten erneut die Tochter und hielten sie einen Monat fest. Sie zahlte eine Kaution von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) und wurde freigelassen. Die Schikanen und Inhaftierung seiner Familie stürzten Huangs Vater in tiefe Verzweiflung. Kurz darauf verstarb der 81-Jährige.
Am 5. August 2008 verhafteten Beamte Huang in seinem Gewürzladen und durchsuchten seine Wohnung. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, einen Kopierer, 300 Yuan (etwa 40 Euro) Bargeld und einen Lederkoffer. Zwei Tage später verhängten die Behörden gegen den Praktizierenden 18 Monate Zwangsarbeitslager.
Tong wurde am 10. Juli 2011 erneut verhaftet. Seine Schwester nahmen die Beamten fest, als sie am 2. September bei der Polizei die Freilassung ihres Bruders forderte. Die Polizisten sagten, dass ihr Name auf der Fahndungsliste stünde, weil sie 2008 der Verhaftung entkommen wäre.
Die Angehörigen der beiden verhafteten Geschwister, darunter ihre 90-jährige Mutter, suchten die Polizeiwache auf und forderten die Freilassung der zwei Praktizierenden. Die Polizei lehnte dies ab und wollte die Familie vertreiben. Die betagte Mutter bestand darauf zu bleiben. Daraufhin zerrten zwei Polizisten sie aus dem Gebäude.
Am 9. September 2011 wurde Tongs Schwester mit 15 Monaten Zwangsarbeit bestraft.
Verfolgung von weiteren Angehörigen
Im Jahr 2008 versuchten Polizisten erneut, Tong zu verhaften. Da sie ihn nicht finden konnten, nahmen sie seine Schwiegertochter als Geisel. Weil sie an ihrem Glauben an Falun Dafa festhielt, brachten die Beamten sie für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager.
Nachdem Tongs Tochter im Oktober 2010 ein Baby bekommen hatte, blieb er bei ihr. Jemand zeigte ihn bei den Behörden an, als er in der Öffentlichkeit über Falun Dafa gesprochen hatte. Polizisten verhafteten Tongs Schwiegersohn, den Vater des kleinen Babys, und steckten ihn für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager.
Auch Tongs weitere Schwester wurde unter Druck gesetzt, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgibt. Durch den psychischen Stress verschlechterte sich ihre Gesundheit. Sie starb im Mai 2005.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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