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Dreimal zu insgesamt 20 Jahren Haft verurteilt, im Gefängnis brutal gefoltert (Provinz Yunnan)

28. Juli 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Yunnan, China

(Minghui.org) He Lianchun aus dem Landkreis Mengzi, Provinz Yunnan wurde zwischen 2001 und 2009 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zweimal zu insgesamt 15 Jahren Haft verurteilt.

Sieben Monate nach Beendigung ihrer zweiten Haftstrafe verhaftete man sie im September 2019 erneut. Sie war damals gerade in die Stadt Kunming in derselben Provinz gezogen, um dort Arbeit zu suchen. Hier wurde sie am 24. August 2020 zu vier weiteren Jahren Gefängnis verurteilt. 

Dieser Bericht enthält zusätzliche Einzelheiten über die brutale Folter, die sie während ihrer zweiten Haftstrafe im Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan erlitt.

He Lianchun

Dreimal für insgesamt 20 Jahre verurteilt

He war 26 Jahre alt, als sie im Juni 1996 begann, Falun Dafa zu praktizieren. Alle ihre Beschwerden verschwanden bald danach. Als sie wieder gesund war, heiratete sie und brachte eine Tochter zur Welt. Sie führte ein zufriedenes Leben.

Als das chinesische kommunistische Regime mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde He im Oktober 2001 verhaftet, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde am 9. Juli 2002 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt und eineinhalb Jahre früher entlassen.

Im Jahr 2009 wurde sie wieder verhaftet und in die örtliche Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Da sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, wurde sie zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ihr Familienglück war zerstört. Die Behörden zwangen ihren Mann, sich von ihr scheiden zu lassen, und arrangierten dann, dass er schnell wieder heiratete. Ihre Mutter war sehr besorgt um sie und verstarb 2017.

Als He im Februar 2019 entlassen wurde, zog sie in die Stadt Kunming, um eine Arbeit zu finden. Am 27. September 2019 wurde sie verhaftet, als sie eine andere Praktizierende, Wang Huizhen, besuchte, die am Tag zuvor verhaftet worden war, weil sie mit mehreren anderen Falun-Dafa-Bücher gelesen hatte. Wang wurde aufgrund eines medizinischen Problems freigelassen, wurde aber weiterhin von der Polizei überwacht.

Die Behörden bestätigten Hes Verhaftung am 2. November 2019, und sie wurde am 24. August 2020 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Während der zweiten Haftstrafe brutal gefoltert

Von 2009 bis Februar 2019 saß He im Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan, wo sie brutal gefoltert wurde.

Da He sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde sie gezwungen, 14 bis 15 Stunden am Tag auf einem kleinen Plastikstuhl mit 72 aufgerichteten Stacheln zu sitzen. Dabei musste sie ihre Hände auf die Oberschenkel legen und durfte sich nicht bewegen. Ihr Gesäß bekam Wunden, die sich entzündeten. Viele Male wurde sie zwangsernährt.

Folternachstellung: Auf einem kleinen Schemel sitzen

He wurde in die Abteilung Nr. 6 verlegt und dort gezwungen, sonntags auf dem kleinen Schemel zu sitzen. Wenn sie ihre Hände auch nur ein wenig bewegte, wurde sie von den Häftlingen, die sie überwachten, geschlagen. Die Schläge hörten erst auf, wenn sie ihre Hände richtig platziert hatte.

Da He sich weigerte, sich als Verbrecherin zu bezeichnen, wenn sie um die Erlaubnis bat, die Toilette benutzen zu dürfen, wurde dies abgelehnt. So machte sie sich mehrmals in die Hose. Trotzdem erlaubten ihr die Behörden nicht, ihre Kleidung zu waschen.

Um zu vermeiden, dass sie sich in die Hose machte, trank He nur selten Wasser. Jeder durfte einen Kessel Wasser am Tag trinken, doch He trank nicht einmal in einer Woche einen Kessel Wasser. Viele Häftlinge machten sich Sorgen um sie.

Die Insassen benutzten Löffel und andere Werkzeuge, um Hes Mund aufzubrechen und hielten ihr die Nase zu, während sie mit Gewalt ernährt wurde. Sie beschimpften sie auch, schlugen sie und mischten ihr unbekannte Medikamente ins Essen. Manchmal wurden ihr direkt unbekannte Medikamente zugeführt.

Später erlaubten die Behörden der Abteilung Nr. 6 den Praktizierenden, dreimal am Tag die Toilette zu benutzen und aufzustehen. Sie durften herumgehen, ohne die Erlaubnis der Insassen einholen zu müssen. Doch musste He weiterhin von morgens bis abends in der Werkstatt arbeiten. Sie ging in die Werkstatt, weigerte sich aber zu arbeiten. Als sie wieder in der Zelle war, musste sie wieder auf dem kleinen Schemel sitzen.

Folternachstellung: Zwangsernährung

Im Februar 2015 ging He in den Hungerstreik und forderte ihre bedingungslose Freilassung. Sie hielt ein Jahr lang durch und magerte deshalb ab.

Als die Häftlinge sie zwangsernährten, zerrten sie sie gewaltsam auf den Boden, wodurch ihre Unterwäsche zerriss und ihre Socken herunterfielen. Ihr Gesäß, ihre Oberschenkel und ihre Füße bluteten.

Die Gefängnisbehörde zwang He in die Werkstatt zu gehen und ließ sie vor über 300 Insassen zwangsernähren. He wurde dreimal täglich mit eingeweichten Brötchen am Morgen und eingeweichtem Reis am Nachmittag und Abend zwangsernährt. Das Essen wurde zu einem Brei verarbeitet.

Wenn He nicht viel Kraft hatte, sich zu wehren, wurde sie von zwei bis drei Personen zwangsernährt. Wenn sie an einem bestimmten Tag viel Kraft hatte, wurden sechs bis sieben zusätzliche Insassen herbeigerufen, um bei der Zwangsernährung zu helfen. Einige Insassen schlugen auf ihren Kopf und Körper. Andere zogen an ihren Haaren, während andere ihren Mund mit einem Löffel aufbrachen und ihre Zunge festhielten. Danach schütteten sie ihr das Essen mit einem kleinen Löffel ein. Nach der Zwangsernährung hatte sie oft blaue Flecken am ganzen Körper. Ihre Zähne wurden locker und fielen daraufhin aus. Sogar einige Insassen flüsterten, dass die Zwangsernährung zu grausam sei.

Einmal hatte He bei dieser Prozedur so große Schmerzen, dass sie um Hilfe schrie. Nur eine Falun-Dafa-Praktizierende rief den Insassen zu aufzuhören und wurde deshalb weggeschleppt. Die Wärter drückten weiterhin ein Auge zu, wenn die Häftlinge He brutal ernährten.

Im Gefängnis durfte He nur wenige Dinge des täglichen Bedarfs erwerben. Sie hatte für mehr als ein Jahr nur eine kleine Packung Waschpulver zur Verfügung und musste monatelang immer wieder die gleiche Damenbinde benutzen. Die Gefängniswärter machten sich deshalb oft vor den anderen Insassen über sie lustig.

Am 5. Juni 2017 wurde He in die Abteilung Nr. 8 verlegt, wo die älteren, kranken und behinderten Insassen untergebracht waren. Sie wurde in das Gefängniskrankenhaus gebracht und gezwungen, neun Tage lang unbekannte Medikamente einzunehmen. Nach ihrer Rückkehr in die Abteilung wurde sie gezwungen, unbezahlte Arbeit zu leisten. Trotzdem setzte He den Hungerstreik fort und forderte ihre bedingungslose Freilassung.

Ihre 10 Jahre lange Haftstrafe wurde um weitere neun Tage verlängert, bevor sie freigelassen wurde.

Frühere Berichte:

Persönlicher Bericht über zehn Jahre Folter mit hunderten ZwangsernährungenNach 15 Jahren Haft: Praktizierende erneut zu vier Jahren Gefängnis verurteiltFrau He Lianchun nach fünfjähriger Gefängnishaft insgeheim zu weiteren zehn Jahre Haft verurteilt„Kann unsere Tochter lebend aus dem Gefängnis kommen?“ (Foto)Durch bestialische Folter gezeichnete Frau darf keine Besuche empfangen - ärztliche Hilfe untersagt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.