Nach neun Jahren Haft: 59-Jähriger erneut festgenommen (Provinz Heilongjiang)

(Minghui.org) Am 23. April 2021 wurde ein Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet. Der Großvater eines Kindes hatte ihn angezeigt, weil er mit dem Kind über Falun Dafa [1] gesprochen hatte. Zweimal durchsuchten Polizisten die Wohnung des Praktizierenden, der sich inzwischen im Untersuchungsgefängnis befindet.

Chen Yan lebt in der Stadt Shuangyashan in der Provinz Heilongjiang. Früher arbeitete er bei der Bergbaubehörde der Stadt. Weil der 59-jährige seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte, sperrte man ihn zweimal ins Arbeitslager und einmal ins Gefängnis. Er verbrachte neun Jahre in Gefangenschaft.

Am 12. Januar 2002 wurde Chen festgenommen, als er in Peking für sein Glaubensrecht eintrat. Beamte brachten ihn am 29. Januar zurück in seine Heimat, wo er zunächst in Gewahrsam blieb. Am 5. Februar wurde er entlassen.

Im Januar 2003 verhafteten Beamte den Praktizierenden erneut. Drei Jahre verbrachte er im Zwangsarbeitslager Suihua in der Provinz Heilongjiang. Die Wärter befahlen den Insassen, Chen regelmäßig nachts zu schlagen, weil er auch dort an seinem Glauben festhielt.

Kurz nach der Freilassung fuhr Chen erneut nach Peking, um für das Recht auf Falun Dafa zu appellieren. Am 22. Dezember 2006 nahmen ihn Polizisten auf dem Platz des Himmlischen Friedens fest. Ihm wurden zweieinhalb Jahre Zwangsarbeit auferlegt.

Diesmal brachte man Chen in das berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia in der Provinz Liaoning. Dort wurde er mit verschiedenen Methoden gefoltert. Die Wärter hängten ihn an den Handgelenken auf, sperrten ihn in Isolationshaft, schockten ihn mit Elektroschocks oder fesselten seine vier Gliedmaßen in der „Spreizadler-Position“. Die Wärter zogen sogar seine Beine gewaltsam in die Spagat-Position und unterzogen ihn einer Zwangsernährung.

Folter-Nachstellung: an allen vier Gliedmaßen im Bett aufgehängt

Folter-Illustration: zum Spagat gezwungen

Als eine neue Verfolgungskampagne stattfand, mit der Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens gezwungen wurden, weigerte sich Chen zu kooperieren. Am 13. Juli 2003 wurde er deshalb an den Handgelenken in einem speziellen Raum aufgehängt, der für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden vorgesehen war.

Am 4. Oktober 2008 weigerte sich Chen, Zwangsarbeit zu verrichten. Daraufhin schockten ihn die Wärter mit vier elektrischen Schlagstöcken, bis die Batterien leer waren. Ein Wärter schlug Chen dabei einen Zahn aus. 

Kurz nach seiner Freilassung wurde der Praktizierende am 4. November 2010 erneut festgenommen. Die Behörden brachten ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung Wuchang, rund 550 Kilometer von seiner Heimat entfernt.

Am 14. September 2016 nahmen Beamte Chen erneut fest, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Er wurde im Untersuchungsgefängnis Hongxinglong festgehalten. Am 13. Januar 2017 verurteilte ihn das dortige Gericht zu dreieinhalb Jahren Haft.

Seit der jüngsten Verhaftung am 23. April 2021 befindet sich Chen im Untersuchungsgefängnis Shuangyashan.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.