Bilanz erstes Halbjahr 2019: Blutproben und DNA von 129 Falun-Dafa-Praktizierenden entnommen

(Minghui.org) Nach Angaben von Minghui.org wurden in der ersten Jahreshälfte 2021 mindestens 9.470 Falun-Dafa-Praktizierenden wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert. Bei mindestens 129 von ihnen wurden Blut- und DNA-Proben entnommen. Shanghai meldete dazu die meisten Fälle (55), gefolgt von der Provinz Hubei (20) und der Provinz Shandong (14). Zehn Fälle wurden aus der Provinz Hunan sowie sechs aus der Provinz Sichuan gemeldet. In dreizehn weiteren Provinzen und Gemeinden wurden ein bis drei Fälle verzeichnet.

Seit Juli 2020 wurden Dutzenden Falun-Dafa-Praktizierenden in Shanghai von Behörden Blut abgenommen. Hier erfassten die Beamten auch andere persönliche Daten wie Schriftproben, Fingerabdrücke, Größe und Telefonnummern. Auch Fotos wurden aufgenommen.

Die jüngste Zunahme der Sammlung von biometrischen Daten und Blutproben der Praktizierenden ist Teil der „Null-Fälle-Kampagne“. Ziel der Aktion ist es, alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Wer an Falun Dafa festhält, von dem werden ohne Zustimmung personenbezogene Daten gesammelt, sodass eine stärkere Kontrolle der Praktizierenden im Rahmen von Chinas flächendeckendem Überwachungssystem möglich ist.

Einige Praktizierende vermuten, dass die Behörden die biometrischen Daten auch in die DNA- und Organspende-Datenbanken aufgenommen werden, da der Organraub in China nach wie vor stattfindet.

Einblick in die Verfolgungsfälle

Shanghai: Polizei entnimmt gewaltsam Blutproben von zehn Praktizierenden

Im April und Mai 2021 haben Beamte der Polizeiwache Ganquan bei zehn Praktizierenden gewaltsam Blutproben entnommen. Hier einige Fälle.

Als Erste wurde Wu Yuqin am 26. April aufgegriffen. Polizisten zerrten sie die Treppen hinunter und erlaubten ihr nicht einmal, sich die Schuhe anzuziehen. Auf der Polizeiwache hielten vier Beamte sie fest und nahmen ihr Blut ab. Durch die Gewalteinwirkung hatte sie großflächige blaue Flecken an Händen und Füßen. Gegen 20 Uhr durfte Wu wieder nach Hause.

Am Folgetag klopften vier Beamte an die Wohnungstür von Wu Xiaojie. Da die Praktizierende seit einem Jahr gelähmt ist, konnte sie den Beamten die Tür nicht öffnen. Daher beauftragte die Polizei einen Schlüsseldienst. Nach Zutritt zu ihrer Wohnung nahmen Beamte ihr Blut ab und drohten damit, die Prozedur bei ihrem Sohn zu wiederholen.

Am 28. April brachen Polizisten in die Wohnung der 84-jährigen Qu Mujei ein. Zunächst fragten sie, ob Qu noch Falun Dafa praktiziere. Sie bejahte. Im Anschluss wollten die Polizisten eine Blutprobe von ihr nehmen. Die Praktizierende wehrte sich und fragte nach den Dienstmarken der Polizisten. Der Vorfall erregte die Aufmerksamkeit der Nachbarn. Sie versammelten sich vor Qus Wohnung und wollten wissen, was da vor sich geht. Schließlich gaben die Polizisten auf. Ohne eine Blutprobe verließen sie die Wohnung.

Einen Tag später brach die Polizei in die Wohnung einer über 90-jährigen Praktizierenden ein. Trotz starken Protests stachen sie ihr in den Finger und nahmen eine Blutprobe ab. Bevor die Beamten gingen, sagten sie zu der Praktizierenden: „Es ist Ihnen nicht erlaubt, das Porträt [des Begründers von Falun Dafa] in Ihrer Wohnung zu haben.“

Changsha, Provinz Hunan: Praktizierende fällt nach Verhaftung ins Koma – Mehrfach Blutproben entnommen

Eine ehemalige Krankenschwester trat fünf Tage in Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Als sie dem Tod nahe war, wurde sie freigelassen. Nur zwei Monate danach verhaftete man sie erneut. Nun liegt sie im Koma.

He Xianggu

Die 60-jährige He Xianggu wurde am 15. März 2021 verhaftet, weil sie in einem Einkaufszentrum Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Beamte der Polizeiwache Sifangping verhörten sie bis Mitternacht, danach brachten sie He nach Hause und durchsuchten ihre Wohnung. Sie zerschlugen den Metallschrank, in dem sie ihre Falun-Dafa-Bücher aufbewahrte, und beschlagnahmten alle ihre Bücher.

Am nächsten Tag entnahmen Polizisten gewaltsam Blut, einen Fingerabdruck sowie einen Fußabdruck von He. Sie wurde zu zehn Tagen Administrativhaft verurteilt und gegen 20:00 Uhr in die Haftanstalt der Stadt Changsha gebracht.

Aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung trat He einige Tage danach in Hungerstreik. Fünf Tage später hatte sie Schwierigkeiten beim Atmen. Ihr Gesicht war blass und sie war sehr schwach. Als ein Beamter ihren Unterkiefer quetschte, während er ihr mit Gewalt Wasser einflößte, brach ein Zahn ab und ihre Lippe wurde verletzt. Ihr Mund war voller Blut.

Als He dem Tod nahe war, wurde sie am 28. März entlassen. Eine Freundin besuchte sie kurz darauf und war schockiert zu sehen, wie schnell He während ihrer kurzen Haft gealtert war. Ihr einst rosiges und strahlendes Gesicht war mit Falten bedeckt und ihr Haar war grau geworden.

Gerade als He sich erholt hatte, verhafteten Beamten der Polizeiwache Jiucaiyuan sie am 15. Mai erneut. Sie wurde in der Haftanstalt Nr. 1 der Stadt Changsha festgehalten, wo sie einen Monat später ins Koma fiel. Es ist nicht klar, was ihr in der Haftanstalt passiert ist und warum sie das Bewusstsein verloren hat.

Die Beamten der Haftanstalt brachten He nicht sofort nach ihrer Ohnmacht ins Krankenhaus, sondern warteten erst ein paar Tage. Auch ihre Familie wurde später informiert. Als ihre Angehörigen am 12. Juli auf die Intensivstation kamen, waren sie erschüttert, dass He im tiefen Koma lag. Sie weinten und riefen ihren Namen, aber He reagierte nicht darauf.

He war in den vergangenen 22 Jahren der Verfolgung wiederholt wegen ihres Glaubens verhaftet worden. Sie wurde viermal in einem Arbeitslager eingesperrt und dreimal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Weil sie sich weigerte, ihrem Glauben aufzugeben, wurde sie von ihrem Arbeitgeber, einem Krankenhaus, entlassen. Auch Rentenzahlungen werden nicht gewährt.

Wuhan, Provinz Hubei: Blutabnahme bei sechs Praktizierenden, darunter einer 83-Jährigen

Die 83-jährige Huang Yongmei und Yin Guixiang wurden am 17. April 2021 von zwei Zivilbeamten der Polizeiwache Zhongshan Messepark festgenommen. Später am Tag wurden vier weitere Praktizierende verhaftet und ebenfalls dorthin gebracht.

Beamte verhörten die sechs Praktizierenden, ohne ihnen Essen oder Wasser zu geben. Die Polizei machte von ihnen Fotos, erfasste Größe und Gewicht und nahm ihnen Fingerabdrücke und Blutproben ab.

Huang, Yin und zwei andere Praktizierende wurden am nächsten Tag in die Gehirnwäsche-Einrichtung Ertouwan im Bezirk Qiaokou gebracht. Der Aufenthaltsort der beiden anderen ist nicht bekannt.

Yin wurde am 28. April 2021 freigelassen und tauchte unter, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

Suining, Provinz Sichuan: Drei von fünf verhafteten Praktizierenden Blut abgenommen

Am 31. März 2021 verhafteten Beamte der Polizeiwache Nanjinqiao fünf weibliche Praktizierende. Bei ihnen handelt es sich um Pu Zexiu, Chen Weixing, Yang Shengzhen, Li Yulian und Chen Xiurong. Ihre Wohnungen wurden durchsucht.

Um 19 Uhr durften Pu und Chen Weixing die Polizeiwache verlassen. Nachdem Yang und Li Blut abgenommen worden war, durften sie gegen 21 Uhr gehen. Auch bei Chen Xiurong entnahmen Beamte eine Blutprobe. Die Praktizierende befindet sich jetzt im Untersuchungsgefängnis Yongxing.

Dongying, Provinz Shandong: Zwei Praktizierenden Blut entnommen

Am 24. April 2021 verhaften Beamte der Polizeiwache Binbei in der Stadt Dongying, Provinz Shandong drei weibliche Praktizierende: Tian Yuping, Li Xuerong und Li Aifang. Ihre Wohnungen wurden durchsucht. Die Polizisten beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und andere damit verbundenen Materialien. Aus gesundheitlichen Gründen wurden Li Xuerong und Li Aifang kurz darauf freigelassen.

Die Beamten brachten Tian zum Verhör in die Polizeiwache Binbei, wo ihr Fingerabdrücke, Blutproben, DNA und andere Informationen abgenommen wurden. Die Beamten machten auch Fotos von der Praktizierenden.

Am 26. Juni 2021 brachen drei Beamte der Polizeiwache Ducun in der Stadt Jiaouzhou, Provinz Shandong, in die Wohnung des 70-jährigen Lu Guoyao ein, der zu dieser Zeit in seinem Bett ruhte. Bevor er reagieren konnte, stach ihn ein Polizist mit einer Nadel in den Mittelfinger, um ihm eine Blutprobe abzunehmen.

Tianjin: Erst Blutabnahme dann Folter in Gehirnwäsche

Am frühen Morgen des 29. Mai 2021 wurde die Praktizierende Guo Yonghong mit ihrem Mann, der nicht Falun Dafa praktiziert, von Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees und Beamten der Polizeiwache Banchang am Eingang ihres Wohngebäudes verhaftet. Man brachte sie ins Büro das Nachbarschaftskomitee, wo Guo eine schriftliche Erklärung zur Aufgabe ihres Glaubens unterschreiben sollte. Sie weigerte sich. Daraufhin packten vier kräftige Polizisten die Praktizierende und setzten gewaltsam ihre Fingerabdrücke unter das Dokument.

Am späten Nachmittag brachten Beamte das Paar auf die Polizeiwache, wo beiden gegen ihren Willen Blut abgenommen wurde.

Guos Mann wurde gegen 1 Uhr nachts freigelassen. Eine Stunde später brachten Beamte die Praktizierende in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort ließen die Beamten sie nicht schlafen, sondern zogen ihr an Händen und Armen. Dadurch schwollen beide Hände an und die Arme waren voller blauer Flecken.

Ningxiang, Provinz Hunan: Viele Praktizierende schikaniert und zu Fingerabdrücken und Blutproben gezwungen

In letzter Zeit wurden viele Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Ningxiang in der Provinz Hunan von Mitgliedern des Nachbarschaftskomitees und der Polizei schikaniert. Die Beamten gingen von Tür zu Tür, schikanierten die Praktizierenden und fotografierten sie. Die Polizisten brachten einige Praktizierende gewaltsam zur Polizeiwache, wo Fingerabdrücke, Blutproben und Schriftproben gesammelt wurden.

Die 74-jährige Li Wie und die 84-jährige Zhang Yulan waren zwei der Praktizierenden, die gegen ihren Willen zur Polizeiwache Yutan gebracht wurde. Auch ihre personenbezogenen Daten wurden aufgenommen.

Früherer Bericht:

Bilanz erstes Halbjahr 2021: Insgesamt 9.470 Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.