Zwei Schwestern aus der Provinz Liaoning müssen sich vor Gericht verantworten, weil sie gemeinsam die Lehre ihres Glaubens gelesen haben
(Minghui.org) Zwei Schwestern in der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning müssen sich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht verantworten.
Eine Gruppe von Beamten in Zivil brach am 26. April 2020 in die Wohnung von Bai Shaoping ein. Sie und ihre jüngere Schwester, Bai Shaojie, lasen gerade die Falun-Dafa-Lehre, als die Polizei kam. Die Polizei beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher und brachte die Schwestern und Bai Shaojies fünfjährige Enkelin zur Polizeiwache Beijiao. Die Schwestern mussten gegen ihren Willen Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa unterschreiben und wurden gegen 21:00 Uhr gegen Kaution freigelassen.
Als sie wieder zurück zu Hause waren, wachte die fünfjährige Enkelin nachts oft weinend auf. Da die Eltern des kleinen Mädchens geschieden sind und ihr Vater außerhalb der Stadt arbeitet, lebt sie bei ihrer Großmutter und ist auf deren Fürsorge angewiesen.
Am 8. Februar 2021, vier Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest, rief die Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai die beiden Schwestern an und lud sie vor die Staatsanwaltschaft. Der Anruf und die drohende Gefängnisstrafe für seine Frau versetzten Bai Shaopings Ehemann in solche Angst, dass er inkontinent wurde. Die Polizei drohte auch damit, Bai Shaopings Tochter zu verhaften, wenn sie ihre Mutter nicht finden könnten, so dass die beiden Familien ihren Urlaub in Angst und Schrecken verbringen mussten.
Am 19. Februar, eine Woche nach dem chinesischen Neujahrsfest, rief der Staatsanwalt Bai Shaojies Sohn an und sagte ihm, er solle seine Mutter und seine Tante auffordern, zur Staatsanwaltschaft zu gehen, um einige Fragen zu beantworten. Die Schwestern gingen am 1. März dorthin und erfuhren, dass gegen sie Anklage erhoben worden war.
Bai Shaojie erzählte den Staatsanwälten Wang Tian und Li Yuchong, dass sie im Alter von 28 Jahren an einer doppelten Pyelonephritis (schwere Niereninfektion) gelitten habe. Die Krankheit sei lebensbedrohlich gewesen, und es habe damals kein wirksames Heilmittel gegeben. Aber kurz nachdem sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, verschwand ihre Krankheit und seitdem ist sie gesund geblieben. Sie sagte, Falun Dafa sei in China nie durch ein Gesetz kriminalisiert worden, weshalb sie sich weigerte, sich wegen der Ausübung ihres Glaubens schuldig zu bekennen.
Die Staatsanwaltschaft übergab den Fall der Schwestern am 8. März an das Stadtgericht Linghai. Am Abend wies die Polizei die Familien der Schwestern an, sie am nächsten Morgen auf die Polizeiwache zu bringen. Bai Shaojie ging dorthin, wurde aber auf der Stelle verhaftet und in das Frauengefängnis der Stadt Jinzhou gebracht. Es ist nicht klar, ob Frau Bai Shaoping wieder in Gewahrsam genommen wurde.
Seit Yao Guomin im Oktober 2018 zum Leiter des Komitees für Politik und Recht [2] der Stadt Jinzhou ernannt wurde, hat er die Staatsanwaltschaft und das Gericht der Stadt Linghai mit der Bearbeitung aller Falun-Dafa-Fälle in der Region Jinzhou beauftragt. Diese Zusammenlegung hat nicht nur die Strafverfolgung von Praktizierenden vor Ort beschleunigt, sondern auch zu längeren Haftstrafen für die Praktizierenden geführt.
Der 65-jährige Liu Wansheng wurde im September 2020, fünf Monate nach seiner Verhaftung an einem Busbahnhof, zu sechs Jahren Haft verurteilt, nur weil er mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Seine Verfolgung war ein schwerer Schlag für seinen über 80-jährigen Vater, der bald darauf in tiefer Verzweiflung verstarb.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.[2] Dieses Komitee ist eine Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist und dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes agiert. Sie hat Niederlassungen auf allen Regierungsebenen.
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