Aus der Schweiz: Ein Stockschlag – von anderen anerkannt zu werden, ist nicht das Ziel der Kultivierung

(Minghui.org)

Seien Sie gegrüßt, verehrter Meister! Seid gegrüßt, Mitpraktizierende!

Rückblickend auf meine Kultivierung habe ich bemerkt, dass ich in den letzten Jahren keine großen Fortschritte gemacht habe. Ich habe die Tiefgründigkeit der Kultivierung nicht verstanden und war in vielerlei Hinsicht „durchschnittlich“. Lange Zeit verhielt ich mich, wie der Meister im Zhuan Falun sagt:

„Ein durchschnittlicher Praktizierender ist ein ‚Durchschnittsmensch, der das Dao hört‘. Es ist ihm egal, ob er praktiziert oder nicht. So ein Mensch wird sehr wahrscheinlich scheitern.“ (2019, S. 451)

Dass ich lange Zeit nicht fleißig gewesen war, erkannte ich auch daran, dass ich bei der Meditation keinen tieferen Zustand der Ruhe erlebte. Das heißt, dass ich schon eine lange Zeit nicht fleißig vorankommen konnte.

Der Meister sagt:

„Wenn du dich später erhöht hast und dir diese Tonaufnahmen wieder anhörst, wirst du dich immer weiter erhöhen. Wenn du sie immer wieder anhörst, wirst du immer wieder neue Erkenntnisse gewinnen und neue Erfolge erzielen. Beim Lesen wird die Wirkung noch deutlicher.“ (ebenda, S. 175)

Über eine längere Zeit fühlte es sich jedoch an, als hätte ich mich nicht „weiter verbessert“ oder „etwas Neues gewonnen“.

Warum also war ich so lange lediglich ein durchschnittlicher Praktizierender? Waren mein Vertrauen und mein Verständnis zu oberflächlich?

Der Meister sagt:

„Wenn ihr euch bei der Kultivierung nicht wirklich selbst erhöht, so dass ihr euch innerlich stark und wesentlich verändert, sondern euch von meinen Kräften und von starken äußerlichen Faktoren abhängig macht, würde euer menschliches Wesen sich nie verändern und in Buddha-Natur umwandeln.“ (Wachsame Worte, 10.09.1996, in Essentielles für weitere Fortschritte I)

Im Jingwen „Standhaftigkeit“ betont der Meister:

„Kein Meister, kein Interesse an Kultivierung.Es scheint, ihr kultiviert euch für den Meister oder zum Vergnügen.Die große Schwäche des Durchschnittsmenschen.“(Standhaftigkeit, 06.10.1995)

Ich erkannte, dass mein Vertrauen in den Meister und in das Fa zu gering war, weil ich mich zu sehr auf andere und externe Faktoren verließ. Durch das Lesen von Die neun Kommentare über die Kommunistische Partei glaube ich, einen Teil der Ursache dafür gefunden zu haben. In meiner Kindheit wurde ich stark von sozialistischem Denken beeinflusst. Meine Familie konnte sich, wie viele andere Familien in Schweden in den 70er und 80er Jahren auch, dieser mächtigen Strömung des Sozialismus und der sinkenden Moral in der Gesellschaft nicht entziehen. Dies untergrub meine Fähigkeit, wahrhaftig zu vertrauen, fürsorglich und für meine Handlungen verantwortlich zu sein – Dinge, die man normalerweise in einer Familie mit traditionellen Werten und Überzeugungen entwickelt. Durch den Sozialismus wurde dieses Vertrauen durch eine falsche Art von Vertrauen und Fürsorge ersetzt, die man in der Gesellschaft, im Kindergarten, in der Schule, in Vereinen, am Arbeitsplatz und heutzutage auch im Internet bekommt. Aufgrund des Sozialismus und den sogenannten Freiheiten, die er bietet, ging bei mir die wahre Kultur verloren, die auf der Familie, der Weisheit der Großeltern und dem Glauben an höhere Werte und das Göttliche basiert.

In der Schule fühlte ich mich oft verloren. Uns wurde nichts über die wahren Werte und den Sinn des Lebens beigebracht. Stattdessen wurde uns vermittelt, dass Kultur und traditioneller Glaube etwas Primitives und Unterentwickeltes seien. Außerdem wurde gelehrt, der Mensch sei lediglich eine Art Affe mit Instinkten und Bedürfnissen.

Der ideologische Unterricht in der Schule ließ mich glauben, dass die meisten Dinge relativ und bedeutungslos sind. Obendrein dachte ich, ich müsse einfach Tests gut bestehen und gute Noten erzielen, dann wäre alles in Ordnung. Eigentlich wurde uns nichts beigebracht, das Bestand und einen wirklichen Wert im Leben hatte. Dies machte mich zu einem äußerst passiven Menschen. Ich tat einfach das, was von mir erwartet wurde. Als der Seelenschmerz auftauchte, versuchte ich, ihm zu entkommen mit allem, was in der heutigen freien Gesellschaft angeboten wird. Natürlich führte das nur noch zu einer tieferen Abhängigkeit von all diesen Dingen und anderen, um mich glücklich und erfüllt zu fühlen.

Während ich das Zhuan Falun und Die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei las, erkannte ich, dass wir dank des Sozialismus das Vertrauen in die Familie und die höheren Werte verloren haben und somit auch die Fähigkeit, wirklich die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Hinzu kommt das Gefühl der Sinnlosigkeit. Aufgrund von erhöhten Steuern, Versicherungen, sozialer Unterstützung, mehr Wahlfreiheit und durch Gruppenidentität wird uns ein Gefühl der Freiheit vermittelt. In Wirklichkeit führte dies jedoch zu Misstrauen, einer Opfermentalität, Neid, Klagen und schwer zu lösenden Konflikten.

In einer Gesellschaft, die auf Sozialismus und Kommunismus basiert, wird das Vertrauen zerstört und damit auch unsere wahre menschliche Natur.

Der Meister sagt:

„Wenn die Schüler nicht an die Schule, an den Lehrer fest glauben würden, könnten sie auch kein Wissen erlangen. Wenn die Kinder nicht fest an die eigenen Eltern glauben würden, würden sie sich nicht mehr erziehen lassen. Wenn Menschen nicht fest an ihren Beruf glauben würden, könnten sie ihre Arbeit nicht gut erledigen. Ohne Glauben haben die Menschen auch keinen moralischen Maßstab; sie würden ihre Gutherzigkeit verlieren und von dämonischen Gedanken erfüllt sein.“ (Was ist Mixin (fester Glaube / Aberglaube, 22.01.1996, (korrigiert) 29.08.1996)

Mich persönlich hielten Sport und die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben bei Laune. Oft diente dies dazu, andere zu beeindrucken. Nach meinem Verständnis war ich auf der Suche nach dem echten Gefühl von Wertschätzung und Vertrauen, das ich einst aufgrund des Sozialismus in unsere Familie verloren hatte. Natürlich führte mich das Streben, Wertschätzung von anderen zu bekommen, auf einen falschen Weg.

In die Kultivierung eintreten

Zu Beginn meiner Kultivierung war ich sehr fleißig und erlebte einige erstaunliche Dinge. Mit der Zeit verschwanden die Erinnerungen an diese Dinge und ich verhielt mich immer mehr wie ein durchschnittlicher Praktizierender. Das Bedürfnis nach Bestätigung und Wertschätzung von anderen war immer noch vorhanden. Es hat einige Jahre gedauert zu erkennen, wie tief verborgen diese Anhaftung war. Zum Beispiel fühlte ich mich oft glücklich und zufrieden, wenn ich anderen die Übungen zeigte, gemeinsam in der Gruppe das Fa lernte, an verschiedenen Aktivitäten teilnahm oder den Menschen die wahren Umstände erklärte. Aber oft entsprang dies nicht meinem wahren Selbst, sondern meinem Ego, das nach Bestätigung suchte.

Sobald ich Druck von außen verspürte oder mich von innen heraus zu etwas gezwungen fühlte, praktizierte und lernte ich vermehrt das Fa. Ich sandte auch aufrichtige Gedanken aus, jedoch nicht aus einem wirklichen Verständnis und der Wertschätzung der Kultivierung heraus. Wenn ich mich zum Beispiel körperlich nicht wohl oder nutzlos fühlte oder wenn ich sah, dass andere fleißig waren oder wenn ich beim Fa-Lernen erkannte, dass ich es nicht gut machte, wachte ich vorübergehend auf und bemühte mich, fleißiger zu sein. Ich schien es jedoch immer noch nicht mit ganzer Hingabe zu machen. Ich maß mich auch nur an dem, was ich für „gut genug“ hielt, und verglich mich mit anderen. Über eine längere Zeit bedeutete „gut genug“ für mich, drei bis vier Mal pro Woche das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren, an lokalen Gruppenaktivitäten teilzunehmen, sofern es möglich war, und mich an Projekten zu beteiligen, die mir lohnend schienen.

Nach vielen Jahren der Kultivierung bemerkte ich, dass ich Dinge oft der Form halber erledigte, hauptsächlich um mich von den anderen in der Gruppe wertgeschätzt zu fühlen. Tatsächlich wurde damit ein gegenteiliger Effekt erzielt. Wenn ich allein oder gemeinsam in der Gruppe las und praktizierte, fühlte ich mich müde und passiv. Sobald ich Erwartungen von anderen spürte oder dachte, nicht gut genug zu sein, erledigte ich die Dinge oberflächlich. Wie oft schaute ich wahrhaftig nach innen? Meist schaute ich nach innen mit der Absicht, eine oberflächliche Erkenntnis zu gewinnen, um Mitpraktizierenden zu berichten, was ich erleuchtet hatte. Damit wollte ich angeben, um mein Ego zu bestätigen. Dann hatte ich nichts gewonnen und ging sogar in der Kultivierung rückwärts.

Ein Stockschlag

Nach dem letztjährigen Artikel des Meisters über die Pandemie, in dem er die Praktizierenden, die nicht fleißig vorankamen, warnte, erhielt ich einen Stockschrei. Ein paar Wochen nach dem ersten Lockdown in der Schweiz trat bei mir eine heftige Karma-Reinigung auf. So etwas hatte ich seit vielen Jahren nicht mehr erlebt! Es fing damit an, dass meine Frau, die im Pflegebereich arbeitet, eines Tages nach Hause kam und erwähnte, dass sie einen Verdachtsfall von Virus hätten und sie selbst einen Test machen müsse, da sie sich nicht wohl fühle. Bei diesen Worten spürte ich, wie etwas meinen Hals reizte. Ich bemühte mich, es zu ignorieren. Die Reizung jedoch blieb und verwandelte sich ein paar Tage später in Halsschmerzen. Zudem spürte ich ein brennendes Gefühl in der Lunge. Auch andere Teile meines Körpers schmerzten und ich bekam Fieber. Anstatt zu denken, dass dies etwas Gutes war, befürchtete ich, den Virus bekommen zu haben und krank zu sein. Daran erkannte ich mein niedriges Erleuchtungsvermögen.

Nach ein paar weiteren Tagen mit schwierigen Symptomen besuchten uns zwei Mitpraktizierende. Zu dieser Zeit war es nicht erlaubt, sich vor Ort in Gruppen zu treffen. Nach dem gemeinsamen Fa-Lernen fühlte ich mich sehr schwach und wollte mich ein wenig ausruhen. Nach einer Viertelstunde wurde mir klar, dass dies nicht richtig war. Ich musste diesen Pass überwinden und es als eine Prüfung und etwas Gutes betrachten. Ich stand auf und praktizierte trotz Schmerzen im ganzen Körper die erste Übung. Danach fühlte sich plötzlich alles leichter an und ich konnte mich wieder zu den anderen gesellen. Am nächsten Tag ging es mir immer noch gut. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte es sich an, als hätte ich tatsächlich eine ernsthafte Prüfung durchlaufen. Indem ich der Herausforderung meiner Ängste gegenüberstand, bekam ich die Chance, mein Vertrauen in die Kultivierung zu stärken, indem ich mich meinen Ängsten stellte. Mehrere Tage vergingen, bis ich aufwachte und die Ernsthaftigkeit begriff. Dies deutete auf meinen mangelhaften Kultivierungszustand hin, da ich am Zustand meines Körpers festgehalten und gedacht hatte, dass ich krank sei. Ich beurteilte die Situation aus der Sicht eines gewöhnlichen Menschen, der sich nicht kultiviert.

Beim Lernen des Fa wurde mir klar, dass ich an dem Zustand des physischen Körpers festhielt und nicht erkannte, dass unser physischer Körper nur eine kleine Schicht aller unserer Körper ist.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Ich habe ihnen gesagt, das macht nichts, denn dein Körper im anderen Raum ist nicht operiert worden, und was beim Praktizieren eine Rolle spielt, ist jener Körper.“ (ebenda, S. 364)

In meinen Gedanken war ich an den Körper dieser physischen Ebene gebunden, wie konnte dann die Energie auf höheren Ebenen entwickelt werden? Ich erkannte, dass ich mich lange Zeit wie ein durchschnittlicher Praktizierender verhalten hatte und mein Vertrauen in den Meister und das Fa nicht stark genug war.

Schließlich verstand ich, dass ich, um mich wirklich zu kultivieren, mehr Vertrauen in das Fa haben, meinen Willen und meinen Glauben durch strenge Kultivierung und eigene Erfahrungen, fleißiges Lesen, Praktizieren, das Aussenden von aufrichtigen Gedanken und ernsthaftes Nach-innen-Schauen stärken musste. Ich erkannte endlich, dass ich nichts umsonst bekommen kann, wie der Sozialismus mir vorgegaukelt hat. Wenn ich bei der Kultivierung Fortschritte machen will, muss ich mehr hergeben und Verantwortung für mein Leben, meine Kultivierung und alles, was ich tue und denke, übernehmen.

2019: Eine neue Chance, fleißiger zu werden

Ende 2019 wurde mir die Chance zuteil, für die Epoch Times zu arbeiten. Nach einem Monat Training begann ich, an den Wochentagen 6 Stunden, jeweils nachmittags, abends und nachts zu arbeiten. Am Anfang war es für mich sehr schwierig, da ich daran gewöhnt war, Dinge in meinem eigenen Tempo zu erledigen. Wie bereits erwähnt, bezeichnete ich mich nur als durchschnittlichen Praktizierenden. Meine neue Routine war auch für meine Familie nicht einfach. Zudem traten meine Ängste wieder auf und ich fürchtete, Fehler zu machen, nicht gut genug zu sein und mein Gesicht zu verlieren. Es war sehr schwierig, all dies loszulassen. Oft war ich innerlich nervös, versuchte aber, nach außen hin ruhig zu wirken. Besonders hart war, wenn Kunden die Epoch Times oder uns als Agenten kritisierten oder sogar sehr wütend wurden.

Von uns wird erwartet, an der wöchentlichen Mitarbeiterversammlung teilzunehmen. Diese findet in der europäischen Zeitzone von zwei bis vier Uhr morgens statt. Mein Schlaf reduziert sich dann jedes Mal auf ein paar Stunden. Es dauerte einige Tage, bis sich mein Kopf und mein Körper danach wieder klar fühlten. An Praktizierende, die bei der Epoch Times beteiligt sind, werden hohe Anforderungen gestellt. Wir sollten möglichst für alle sichtbar unsere täglichen Fortschritte beim Fa-Lernen, Praktizieren und Aussenden der aufrichtigen Gedanken festhalten. Obwohl dies jedem freigestellt ist, stellte es für mich eine Prüfung dar. Dadurch kam meine Anhaftung, zu konkurrieren und anzugeben, zum Vorschein. Da es mir oft nicht gelang, jeden Tag genug Zeit dafür aufbringen zu können, fürchtete ich, mein Gesicht zu verlieren. Meine Fähigkeit, Müdigkeit zu ertragen und mich nicht an Bequemlichkeit und Faulheit zu klammern, wurde ebenfalls auf eine harte Probe gestellt.

Auch die häusliche Umgebung war manchmal recht schwierig zu bewältigen. Wir leben in einer 3,5-Zimmer-Wohnung, die über kein Arbeitszimmer verfügt, sodass ich im Wohnzimmer arbeiten muss. Um meine Frau und meine Tochter abends und nachts nicht zu stören, stelle ich jeden Abend mit Holzbrettern, Kissen und Decken einen Schallschutzkasten auf. Meine Frau wurde trotzdem abends oder nachts von den Anrufen gestört und beschwerte sich dann oft. Außerdem musste ich meine Tochter trösten und versorgen, wenn sie mitten in der Nacht aufwachte. In der Box wird es manchmal sehr warm, sodass ich schwitze. Meistens sitze ich dort im halben Lotussitz, weil es so eng ist.

All diese Faktoren, zusammen mit der Müdigkeit abends und nachts, wurden zu einer großen Belastung für mich. Manchmal wurde ich wütend und ärgerlich und wehrte mich. Dann tauchten selbstsüchtige Gedanken auf wie „Ich tue etwas Wichtiges, warum kannst du mich nicht arbeiten lassen“. In diesen Momenten vergaß ich, nach innen zu schauen und mich in die Lage meiner Frau und meiner Tochter zu versetzen. Meine Frau arbeitet in einem Pflegezentrum mit dementen Menschen und muss morgens früh aufstehen. Zugleich ist diese Tätigkeit körperlich und geistig äußerst anstrengend. Oft ist die Arbeitsmoral niedrig, weil die Kollegen ihre Arbeit nicht gut machen, was für sie sehr belastend ist.

Anfangs kompensierte ich meine verletzten Anhaftungen unter diesem Druck oft mit mehr Schlaf und Essen, Süßigkeiten, Kuchen oder Schokolade. Ich verbrachte auch mehr Zeit im Internet und in sozialen Netzwerken. Wenn ich diesen Versuchungen erlag, fühlte ich mich später dann noch müder. Sogar in meinen Träumen tauchten Prüfungen auf und es fiel mir schwer, morgens rechtzeitig aufzuwachen. Ich bemerkte auch, dass ich mich besonders freute, wenn die Gespräche positiv verliefen, und mir Sorgen machte, wenn sie schwierig waren. Dahinter verbarg sich einmal mehr die Angst, zu versagen und nicht anerkannt zu werden.

Trotz späterem fleißigen Fa-Lernen und Üben erreichte ich nicht immer den Maßstab eines wahren Praktizierenden. Gründlich nach innen zu schauen und das Leiden als Freude anzunehmen, konnte ich oft nicht erreichen. Auch las ich das Fa oft als Intellektueller mit dem Eifer, neues Wissen zu erlangen, um dann von anderen anerkannt zu werden.

Schließlich erkannte ich allmählich diese Prüfungen und war in der Lage, sie zu bestehen. Allmählich stabilisierte sich auch mein Mitgefühl zu Hause und in der Arbeit. Es gelingt mir nun, meine Familie im täglichen Leben zu unterstützen. Durch vermehrtes Praktizieren der Übungen, Fa-Lernen und Aussenden der aufrichtigen Gedanken kann ich Fortschritte wahrnehmen. Es fühlt sich an, als wäre eine Menge Karma beseitigt worden!

Unser Familienleben ist nun harmonischer geworden. Außerdem bin ich in der Lage, Leiden mit einem ruhigen Herzen zu ertragen. Ich habe meine Meditationszeit sowie die der zweiten Übung verlängert. Zuvor fiel es mir schwer, zur Ruhe zu kommen. Dadurch konnte sich mein Körper nicht genügend entspannen, um höhere Energie zu entwickeln.

Im Zhuan Falun sagt der Meister:

„(…) am besten an gar nichts denken. Denn beim Praktizieren auf niedrigen Ebenen müssen einige Fundamente gelegt werden, und diese Fundamente spielen eine sehr entscheidende Rolle. Die Gedankenaktivitäten eines Menschen haben eine gewisse Wirkung. Überleg mal, was in deine Kultivierungsenergie hineingemischt wird. Kann das gut sein, was du durch das Üben bekommst“ (Zhuan Falun 2019, S. 239)

Ich habe dies so verstanden, dass diese „Fundamente“ und der Zustand von „keine Gedanken“ nur dann erreicht wird, wenn es mir gelingt, in einem tiefen Vertrauen zu weilen, ohne Absichten, aber mit einer starken Willenskraft. Auch dass jedes meiner Leiden in Wirklichkeit das größte Geschenk ist, mein Vertrauen in das Fa zu stärken. Zu verstehen, dass jedes Gefühl oder jeder Gedanke, die nach Bestätigung streben oder danach, wertgeschätzt zu werden, eine Prüfung ist, ob ich die Angst dahinter loslassen, den wahren Wert erkennen und gütiger werden kann.

Der Meister sagt:

„Die Dinge, die Menschen ohne moralischen Kanon und Disziplin getan haben, sind auf die Dämon-Natur zurückzuführen. Die Kultivierung zum Buddha dient dazu, deine Dämon-Natur zu beseitigen und deine Buddha-Natur zu kräftigen. Die Buddha-Natur der Menschen ist die Gutherzigkeit. Sie zeigt sich als Barmherzigkeit, Rücksicht auf die anderen und das Durchhaltevermögen bei Leiden und Schmerzen.“ (Buddha-Natur und Dämon-Natur, 26.08.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich verstehe jetzt, dass das Nach-innen-Schauen und die Dinge mit Güte zu betrachten meine Dämon-Natur auflösen kann. Die Energie und die Partikel der Barmherzigkeit sind mächtiger als alles andere. Nur wenn ich gütige Gedanken habe, können ich und andere errettet und das Karma aufgelöst werden, das der Wahrheit im Wege steht.

Wenn ich mehr Ehrfurcht vor dem Fa und dem Leben habe, kann ich die Unschuld und das Vertrauen, das uns als Kindern gegeben ist, mehr schätzen. Diese Natur in mir wiederzufinden und zu stärken, indem ich immer mehr Anhaftungen loslasse, ist mein Weg, zu meinem wahren Selbst zurückzukehren. Der Meister öffnet die Tür. Aber nur ich kann meinen eigenen Weg gehen, niemand kann sich für die anderen kultivieren.

Danke, verehrter Meister!Danke, Mitpraktizierende!