Die Verbrechen von Hu Zhong, früherer Sekretär des Komitees für Politik und Recht in der Inneren Mongolei

(Minghui.org) Sanktionen gegen Menschenrechtsverletzer zu verhängen, gehört in demokratischen Ländern zum Alltag. Nachdem die Vereinigten Staaten im Jahr 2016 das Magnitsky-Gesetz erlassen hatte, haben Kanada, Großbritannien und die EU mit ihren 27 Mitgliedstaaten ähnliche Gesetze verabschiedet. In Australien und Japan arbeitet man daran.

Damit das Gesetz auch umgesetzt werden kann, haben Falun-Dafa-Praktizierende in den vergangenen Jahren Listen über die Täter erstellt, die an der Verfolgung von Falun Dafa [1] beteiligt waren. Jedes Jahr reichen sie mehrere Listen bei demokratischen Regierungen ein und fordern diese auf, Strafen gegen die genannten Personen zu verhängen. Dazu gehören das Einreiseverbot sowie das Einfrieren von Vermögenswerten in dem betroffenen Land.

Seit dem 14. Juli 2021 übermittelten Praktizierenden in über 30 Ländern die neuesten Täter-Listen an ihre Regierungen.

Eine der Personen auf der Liste ist Hu Zhong

Informationen zum Täter

Hu Zhong

Vollständiger Name: Hu (Nachname) Zhong (Vorname)Geschlecht: männlichLand: ChinaGeburtsdatum: März 1944Geburtsort: Kreis Ying, Provinz Shanxi, China

Titel oder Position

März 1997 bis Dezember 2001: Mitglied des Ständigen Komitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) der Autonomen Region Innere Mongolei; Sekretär des Ständigen Komitees der KPCh der Stadt Baotou

Dezember 2001 bis Januar 2005: Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Autonomen Region Innere Mongolei

Gegenwärtig: Vizepräsident der chinesischen Anwaltskammer, Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit der Vereinten Welthandelsstiftung (World Trade United Foundation) in der Region Asien-Pazifik

Hauptverbrechen

Nach Beginn der landesweiten Verfolgung von Falun Dafa am 20. Juli 1999 setzte das Komitee für Politik und Recht der Inneren Mongolei die Verfolgungspolitik aktiv um.

Laut Statistiken von Minghui.org starben dort mindestens 29 Falun-Dafa-Praktizierende an den Folgen der Verfolgung; weitere wurden invalide und/oder erlitten einen Nervenzusammenbruch, während der Zeit, als Hu Sekretär für das vorgenannte Komitee war.

Zudem wurden Hunderte Praktizierende zu Gefängnisstrafen verurteilt oder in Zwangsarbeitslagern inhaftiert. Einige wurden in Nervenkliniken eingeliefert, wo ihnen giftige Substanzen gespritzt wurden, die das Nervensystem schädigten. Viele andere brachte man in Gehirnwäsche-Einrichtungen. Dort wurden die Praktizierenden gezwungen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Wieder andere wurden während der Haft brutal gefoltert und mussten finanzielle Verluste hinnehmen, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Aber nicht nur die Praktizierenden, auch ihre Familien waren von der Verfolgung betroffen.

Es folgen einige beispielhafte Fälle für Verfolgungen, die während Hus Amtszeit stattfanden.

Zu Tode gefolterte Praktizierende

Fall 1: Zhou Caixia

Im Februar 2003 wurde Zhou Caixia von Beamten des Städtischen Komitees für Politik und Recht sowie des Büros 610 in Chifeng festgenommen. Zunächst brachten die Beamten sie ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Hongshan. Im Juli 2003 wurde sie ins Zwangsarbeitslager Baoanzhao in der Inneren Mongolei überführt.

Am Abend des 12. Juli 2003 folterte Zhou Jianhua, der Leiter des Arbeitslagers, die Praktizierende. Zunächst befahl er anderen Gefangenen, ihr einen Lappen in den Mund zu stopfen, mit dem üblicherweise der Boden gewischt wurde. Dann schlug er ihr über 20 Mal mit einer Schuhsohle ins Gesicht, sodass Nase und Mund bluteten. Erst als die Praktizierende nicht mehr normal atmen konnte, hörte er auf.

Er fragte: „Glauben Sie noch immer an Falun Gong? Werden Sie weiter praktizieren?“ Zhou antwortete: „Ja! Und ja!“ Wütend befahl der Leiter des Arbeitslagers den Gefangenen, Zhou mit den Füßen über dem Boden an einem Basketballtorpfosten aufzuhängen. Er ließ sie nicht in Ruhe, bis sie am nächsten Morgen tot aufgefunden wurde. Dann legte er einen Bericht vor, indem es hieß, dass die Praktizierende an einer akuten Krankheit gestorben sei.

Vor ihrer letzten Verhaftung war Zhou mehrfach verhaftet und brutal gefoltert worden. Während ihrer Haft im Zwangsarbeitslager Tumuji schlug der Wärter Luo Jifang sie mehrmals. Mit elektrischen Schlagstöcken versetzte er ihr Stromstöße, sodass sie ernsthafte Verletzungen im Gesicht davontrug.

Auch im Frauenzwangsarbeitslager Hohhot wurde sie mehr als drei Wochen gefoltert und erlitt in der Folge einen Nervenzusammenbruch. Die Leiter des Komitees für Politik und Recht der Bezirke Chifeng und Hongshan deuteten an, dass ihre Vorgesetzten vorhätten, Zhou zu umzubringen, wenn sie weiter Falun Dafa praktizieren würde.

Fall 2: Yu Xiulan

Am 2. April 2002 wurde Yu Xiulan festgenommen und im Zwangsarbeitslager Baoanzhao festgehalten. Man sperrte sie in einen Raum, wo sie lange Zeit gefoltert wurde. Der Lagerleiter Zhou Jianhua fesselte ihr Hände und Beine und verbot ihr, die Toilette zu benutzen. Wenn sie hungrig war, schickte er Häftlinge, die Yu ein wenig Reis gaben.

Als Zhou die Praktizierende bei extremer Hitze in einen Metallkäfig sperrte, erlitt sie einen Schlaganfall. Sie konnte weder gehen noch deutlich sprechen. Als ihre Familie forderte, die abgemagerte Praktizierende zur ärztlichen Behandlung zu entlassen, sagten die Wärter: „Es gibt eine Richtlinie unserer Vorgesetzten. Demnach wird sie nicht freigelassen, wenn sie nicht „umerzogen“ ist – selbst wenn sie sterben sollte.“

Am 22. Dezember 2002 starb Yu. Sie war über 60 Jahre alt. Auch in ihrem Fall vertuschte Zhou seine Schuld am Tod und behauptete, die Praktizierende sei an einer Krankheit gestorben.

Fall 3: Wang Hengyou

Am 19. April 2002 wurde Wang Hengyou festgenommen und in das Untersuchungsgefängnis Dayanbeihe gebracht. Die Polizisten Dong Jie und Yu He von der Staatssicherheit in Haiyan verprügelten ihn brutal. Sie schlugen ihn mit dem Kopf gegen eine Betonwand. Als er vor Schmerzen fast bewusstlos war, traten die Beamten ihm mit ihren Stiefeln in die Genitalien. Wang konnte nicht mehr atmen und wurde ohnmächtig.

Am 2. September 2002 wurde Wang in ein Zwangsarbeitslager gebracht, wo er abermals brutal gefoltert wurde. Durch die ständige Folter war er extrem schwach. Er litt unter ständigen Kopf- und Magenschmerzen sowie unter Atemnot. Kurze Zeit später war er bettlägerig. Bei seiner Freilassung am 5. November 2003 war er abgemagert und dem Tode nahe. Auch nach seiner Heimkehr belästigten ihn Polizisten weiter. Wang starb am 4. April 2004.

Fall 4: Zheng Lanfeng

Zheng Lanfeng wurde am 11. Februar 2003 festgenommen und im Untersuchungsgefängnis Hongshan zwangsernährt, weil sie aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik getreten war.

Die Wärter fesselten Zheng in der „Spreizadler-Position“ an ihrem Bett. Als sie hohes Fieber bekam, weigerten sich die Wärter, die Praktizierende ins Krankenhaus zu bringen. Zheng starb am 28. Februar, noch immer ans Bett gefesselt. Ihr Körper war mit blauen Flecken und Verletzungen übersät. Ihre Fingernägel waren schwarz und blau. Um die Folter zu vertuschen, behaupteten die Wärter, Zheng sei akut erkrankt gewesen und auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

Fall 5: Liu Yan

Die Praktizierende Liu Yan hängte am Abend des 25. April 2004 Informationsmaterialien über Falun Dafa auf. Daraufhin wurde sie von Lv Minjun, dem Leiter der Polizeiwache Linyue, und anderen Beamten festgenommen. 36 Tage lang war sie im Gewahrsam und wurde brutal gefoltert.

Als sich Lius Sohn bei Lv Wenqi von der Sicherheitsabteilung beschwerte, wollte man von einer Misshandlung nichts wissen. Die Beamten weigerten sich auch, die Praktizierende freizulassen. Später wurde Lius Familie gezwungen, 5.000 Yuan (etwa 660 Euro) zu zahlen. Im Gegensatz wurde sie freigelassen. Zu dieser Zeit war Liu schon so schwach, dass sie nicht mehr gehen konnte.

In der Nacht des 19. Juli 2004 brach Lv Wenqi mit anderen Beamten in Lius Wohnung ein, um sie zu schikanieren. Der Druck war für die Praktizierende unerträglich, sodass sich ihr Zustand weiter verschlechterte. Sie starb am 25. Oktober 2004. Ihr Tod setzte Lius Mann so stark zu, dass auch er knapp sechs Monate später starb.

Fall 6: Wang Xia

Wang Xia stammt aus der Stadt Bayannur in der Autonomen Region Innere Mongolei. Sie wurde im Februar 2002 festgenommen und später zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Als Wang im Ersten Frauengefängnis der Inneren Mongolei inhaftiert war, weigerte sie sich, ihren Glauben aufzugeben. Sie wurde gefoltert und trat aus Protest in Hungerstreik. Daraufhin prügelten die Wärter häufig auf die Praktizierende ein und folterten sie mit Elektroschocks. Sie verletzten ihre Geschlechtsteile mit einer Putzbürste. Gefangene stachen ihr Nadeln unter die Fingernägel und verbrannten ihr die Finger.

Kurze Zeit später brachten die Beamten Wang in eine Nervenklinik, wo ihr unbekannte Medikamente gespritzt wurden. Abgemagert war sie rund um die Uhr an ein Bett gefesselt. Ein Aufseher drohte ihr einmal damit, sie „in die Leichenhalle zu werfen und zu verbrennen“.

Als Wang dem Tode nahe war, veranlasste der Leiter des örtlichen Büros 610 am 29. Juni 2003 ihre Freilassung. Er wollte keine Verantwortung tragen, falls sie in Haft sterben würde. Auf dem Weg nach Hause spritzen ihr Wärter noch einmal unbekannte Substanzen.

Zu Hause angekommen, begann Wang wieder, Falun Dafa zu praktizieren – und erholte sich. Im März 2011 wurde sie erneut festgenommen. Abermals wurden ihr während der Haft giftige Substanzen gespritzt. Wang Xia starb am 15. Juni 2012 im Alter von 38 Jahren.

Invalide infolge der Folter 

Im Januar 2002 wurde Liu Zhanyu ins Zwangsarbeitslager Tumuji in der Inneren Mongolei gebracht. Er musste schwere unbezahlte Arbeit verrichten und wurde mit Salzwasser zwangsernährt. Im Mai und Juni ließen ihn die Wärter stundenlang in der prallen Sonne stehen und versetzten ihm Elektroschocks.

Liu wurden die Hände auf dem Rücken gefesselt, während eine Hand über die Schulter nach unten und die andere von der Hüfte nach oben gezogen wurde. Ein Stock zwischen Händen und Rücken sorgten dafür, dass das Seil gestrafft wurde. Die Folter führte dazu, dass Liu sich das rechte Schlüsselbein brach. Zudem wurde die Schulter auskugelte und war gebrochen. Seither konnte er seinen Arm nicht mehr durchstrecken.

Trotz Folter gab Liu seinen Glauben an Falun Dafa nicht auf. Deshalb schlugen Gefangene ihn mit Brettern, wobei sie auch auf Kopf und Arme abzielten. An mehr als 20 Stellen trug Liu Wunden mit einer Länge von 10 bis 15 Zentimetern davon. Zudem schwoll ein Arm auf den Umfang seines Oberschenkels an. Zusätzlich wurde seine Haftzeit im Arbeitslager um einen Monat verlängert.

Durch die wiederholte Folter war Lius rechter Arm nicht mehr voll funktionsfähig und seine rechte Schulter ausgekugelt. An seinem Schlüsselbein bildete sich ein großer Knoten. Durch die Elektroschocks und die Schläge auf den Kopf litt Liu unter starkem Gedächtnisverlust. Er konnte nur noch langsam reagieren und musste ständig daran erinnert werden, wenn er einfache Aufgaben zu erledigen hatte. Hinzu kamen ständige Migräneanfälle. Immer wenn sich Liu erschreckte, begann er zu zittern und schwitzte stark.

Nervenzusammenbruch

Li Suya aus der Stadt Chifeng wurde 1999 für drei Jahre im Zwangsarbeitslager inhaftiert. Im Sommer 2001 wollte das Zwangsarbeitslager seine „Umerziehungsquote“ auf 100 Prozent steigern. Daher erklärten die Wärter, dass Li psychische Probleme habe, und brachten sie in die Nervenklinik Chifeng. Jedes Mal, wenn Li dort die Falun-Dafa-Übungen machen wollte, spritzten ihr die Ärzte Medikamente, die ihr zentrales Nervensystem schädigten. Die Medikamente sorgten dafür, dass ihr Gesicht anschwoll und sie geistesabwesend war.

Kurz nach ihrer Freilassung reiste Li am 30. Mai 2004 nach Peking, um sich für ihr Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einzusetzen. Am nächsten Tag wurde sie zurück nach Chifeng gebracht. Am 3. Juni lieferte man sie in die Nervenklinik Ningcheng ein.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.