Über 180 Falun-Dafa-Praktizierende zu Tode gefoltert – die Verbrechen von Song Shanyun, Ex-Direktor des Büros 610
(Minghui.org) Sanktionen gegen Menschenrechtsverletzer zu verhängen, gehört in demokratischen Ländern zum Alltag. Nachdem die Vereinigten Staaten im Jahr 2016 das Magnitsky-Gesetz erlassen hatte, haben Kanada, Großbritannien und die EU mit ihren 27 Mitgliedstaaten ähnliche Gesetze verabschiedet. In Australien und Japan arbeitet man daran.
Damit das Gesetz auch umgesetzt werden kann, haben Falun-Dafa-Praktizierende in den vergangenen Jahren Listen über die Täter erstellt, die an der Verfolgung von Falun Dafa [1] beteiligt waren. Jedes Jahr reichen sie mehrere Listen bei demokratischen Regierungen ein und fordern diese auf, Strafen gegen die genannten Personen zu verhängen. Dazu gehören das Einreiseverbot sowie das Einfrieren von Vermögenswerten in dem betroffenen Land.
Seit dem 14. Juli 2021 übermittelten Praktizierenden in über 30 Ländern die neuesten Täterlisten an ihre Regierungen.
Eine der Personen auf der Liste ist Song Shanyun.
Informationen zum Täter
Vollständiger Name: Song (Nachname) Shanyun (Vorname)Geschlecht: männlichLand: ChinaGeburtsdatum: Januar 1956Geburtsort: China
Titel oder Position
März 2003 bis 2006: Stellvertretender Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in Liaoning, Direktor des Büros 610 von Liaoning
Juni 2015 bis März 2016: Sekretär des Komitees für Politik und Recht in Dalian
Mai 2013 bis September 2016: Vize-Sekretär und Mitglied im Ständigen Ausschuss des Städtischen Komitees Dalian
Hauptverbrechen
Die Provinz Liaoning ist eine der Provinzen, in der Falun-Dafa-Praktizierende am brutalsten verfolgt wurden. Hier wurde auch zum ersten Mal aufgedeckt, dass Praktizierenden bei lebendigem Leib Organe gegen ihren Willen entnommen worden. Im berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia wurden die inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden auf grausame Weise gefoltert und misshandelt.
Um die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, haben Beamte im Arbeitslager Masanjia Dutzende Methoden für Folter und Gehirnwäsche entwickelt und bei Falun-Dafa-Praktizierenden angewendet. Diese Methoden wurden später landesweit in anderen Arbeitslagern und Gefängnissen eingeführt.
Nach den Statistiken von Minghui.org wurden von Oktober 1999 bis April 2004 über 4.000 Falun-Dafa-Praktizierende in Masanja inhaftiert, wobei sich zu einem bestimmten Zeitpunkt über 1.300 Praktizierenden gleichzeitig in diesem Lager aufhielten.
Der Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden wurde erstmals in der Provinz Liaoning aufgedeckt. Die beiden größten chinesischen Krematorien befanden sich in der Stadt Dalian. Es wird angenommen, dass es sich bei den dort verbrannten Leichen um die Überreste von Praktizierenden handelte, die wegen ihrer Organe ermordet wurden.
Bei der Verfolgung arbeiteten das Büro 610 und das Komitee für Politik und Recht mit verschiedenen Regierungsorganen, den Ämtern für öffentliche Sicherheit, der Staatsanwaltschaft, dem Gericht sowie den Propagandaabteilungen der Provinz Liaoning zusammen, um ein umfangreiches Verfolgungssystem von der Provinz bis zur lokalen Ebene aufzubauen. Mit diesem System wurde die angeordnete Verfolgungspolitik konsequent umgesetzt. Der damalige Staatschef Jiang Zemin fasste die Ziele der Verfolgung im Juli 1999 wie folgt zusammen: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch.“ Auf seine Anordnung wurde jeder Falun-Dafa-Praktizierende, der in der Haft zu Tode gefoltert wurde, als Selbstmord gewertet. Die Behörden durften die Leichen einäschern, ohne ihre Identität zu ermitteln.
Von März 2003 bis Mai 2006 war Son Shanyun drei Jahre in Liaoning Vize-Sekretär des Komitees für Politik und Recht sowie Direktor des Büros 610. Während dieser Zeit wurden mindestens 183 Falun-Dafa-Praktizierende in der Provinz zu Tode verfolgt.
Am 27. Juni 2003 gründeten das Komitee für Politik und Recht, das Büro 610 sowie das Stadtkomitee von Fushun gemeinsam in der Stadt eine Gehirnwäsche-Einrichtung, die sogenannte „Rechtserziehungsanstalt“ Liaoning. Hier sollten Falun-Dafa-Praktizierende unter Druck gesetzt werden, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben. Die Beamten bezeichnen das als „Umerziehung“. Zur Eröffnung der Einrichtung hielt Song Shanyun eine Rede, in der er die Bestrebungen verdeutlichte, die Praktizierenden einer Gehirnwäsche zu unterziehen.
Am 7. September 2005 fand in Shenyang eine Konferenz statt, auf der das Büro 610 über die Fortschritte bei der Verfolgung berichtete. Erneut hielt Song eine Rede. Qiaon Anshan, ein ehrenamtlicher Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung, gab seine Erfahrungen bei der Verfolgung wieder und erzählte, wie man Falun-Dafa-Praktizierende dazu zwingt, ihren Glauben aufzugeben.
Es folgen beispielhafte Fälle der Verfolgung während der Amtszeit von Song Shanyun.
Gao Rongrong
Am 8. Juli 2003 wurden der Praktizierenden Gao Rongrong wegen ihres Glaubens drei Jahre Zwangsarbeitslager auferlegt. Sie wurde im Gefängnis Longshan sieben Stunden lang mit elektrischen Schlagstöcken gefoltert, sodass ihr Gesicht völlig entstellt war. Am 5. Oktober 2004 verhalfen ihr mehrere Praktizierende zur Flucht und veröffentlichten Fotos mit den Verletzungen. Am 6. März 2005 nahmen die Behörden sie als Vergeltungsakt erneut fest. Drei Monate später starb die 37-Jährige während der Folter in der Haft.
Gao Rongrong auf ihrem Passbild im Ausweis
Gao Rongrong nach der Folter mit Elektroschlagstöcken
Gai Chunlin
Am 17. April 2005 wurde Gai Chulin aus der Stadt Fushun in seiner Wohnung festgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Fünf Tage später überführten ihn Beamte in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt. Am 6. Mai erhielt seine Familie die Mitteilung, dass der Praktizierende an einer Herzerkrankung gestorben sei. Das Ergebnis der Obduktion zeigte, dass Gais untere Speiseröhre mit kochendem Wasser verbrüht und sich bei Berührung mit dem Finger ablöste und sein apex cordis (unterer Bereich des Herzens) war weiß. Für seine Familie war sofort klar, dass Gai zu Tode gefoltert worden war.
Yin Baowen
Am 26. August 2003 wurde Yin Baowen festgenommen und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Die Wärter verprügelten ihn derart, dass er in seine Hose kotete. Mehrere Personen trugen ihn zur Toilette, damit er duschen konnte. Aus Protest gegen die brutale Verfolgung trat er in Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt.
Gao Dong
Der 38-jährige Ingenieur Gao Dong wurde im September 2005 direkt von seiner Arbeit in eine Nervenklinik eingewiesen. Nach 13 Monaten Verfolgung war er stark geschwächt. Ungeachtet dessen lieferten ihn Beamte in die Gehirnwäsche-Einrichtung Fushun ein. Dort wurden Gaos Hände und Füße gefesselt und am Bett fixiert. Über drei Monate führte man bei ihm eine Zwangsernährung durch; teilweise übernahm dies der für die Gehirnwäsche Verantwortliche Wu Wei persönlich.
Folter-Zeichnung: ans Bett gefesselt
Mehrere Praktizierende zu Tode verfolgt
Am 5. September 2005 speisten Falun-Dafa-Praktizierende Fernsehsignale in Dalian ein und sendeten Videoprogramme, in denen sie zeigten, wie die KPCh Falun Dafa verleumdete und verfolgte.
Zwei Tage später gab das Büro 610 der Provinz Liaoning eine Notfallmeldung für die gesamte Provinz über diesen „Vorfall“ heraus. In einer Krisensitzung am 12. September wurde besprochen, dass Praktizierende daran gehindert werden müssten, erneut Fernsehsignale einzuspeisen. An dieser Sitzung nahm auch Song Shanyun teil und hielt eine Rede.
Am 13. Oktober 2005 wurden die an der Aktion beteiligten Praktizierenden festgenommen und später zu hohen Haftstrafen verurteilt:
Yang Chunling (w), Zhu Benfu (m) und Sun Jingmei (w) – sieben Jahre GefängnisCao Yuzhen (Schwiegermutter von Yang Chunling) – neun Jahre GefängnisLu Kaili und Zhang Wei (beide m) – zehn Jahre GefängnisYang Benliang (Mann von Yang Chunling) – elf Jahre Gefängnis
Die Praktizierenden wurden im Gefängnis gefoltert. Yang Chunling starb am 2. April 2014. Sun wurde am 16. April 2017 zu Tode gefoltert. Zhu Benfu starb am 28. Oktober 2019 und Lu Kaili wurde durch die Folter zu einem Invaliden.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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