Aus Japan: Kultivierungserfahrungen bei der Berichterstattung über die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio

(Minghui.org) Ich möchte über meine Erfahrungen bei der Berichterstattung über die Olympischen Spiele 2021 in Tokio berichten. Durch die Medienarbeit vor Ort habe ich ein tieferes Verständnis für die Worte des Meisters gewonnen: „Die Kultivierung hängt von einem selbst ab und die Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.“ (Zhuan Falun 2019, S. 36)

Ich wurde beauftragt, Live-Interviews zu broadcasten. Zurückblickend stelle ich fest, dass ich die ganze Zeit unter der barmherzigen Obhut des Meisters stand. Viele Anhaftungen, die ich noch nicht erkannt hatte, wurden aufgedeckt und von mir beseitigt.

Als Erstes berichte ich über den olympischen Flammenstaffellauf. Wegen der Pandemie hatte der Organisator den Plan geändert, ohne eine öffentliche Bekanntmachung herauszugeben. Zusammen mit dem Mitpraktizierenden Alan (Pseudonym) traf ich am ursprünglich geplanten Ort ein, wo jedoch niemand war.

Ich fühlte mich schuldig und entschuldigte mich wiederholt bei Alan, da die Verantwortung für die Überprüfung der Informationen bei mir lag. Alan blieb gelassen und versicherte mir, dass unter solchen Umständen leicht unerwartet Änderungen auftreten könnten und ich nicht überrascht sein sollte. Wir beschlossen, zur Ziellinie zu fahren und dort weiter zu schauen.

Bei der Ziellinie angekommen, war diese von Sicherheitspersonal und Polizei umstellt. Weil wir uns nicht angemeldet hatten, durften wir das Bühnenareal nicht betreten. Vor der Pandemie genügte bei solchen Veranstaltungen immer eine Visitenkarte, es war kein Einladungsschreiben erforderlich gewesen.

Wir filmten also lediglich außerhalb des Veranstaltungsortes und interviewten einige Zuschauer. Die Polizeibeamten befragten uns die ganze Zeit über. Jedes Mal, wenn wir zum Filmen an einen anderen Platz gingen, wurden wir erneut befragt.

Ich scherzte, dass es im Gegensatz zu früher, als wir Reservierungen hatten und solche Veranstaltungen in größerem Stil durchgeführt wurden, enttäuschend war, hin und her geschubst zu werden. Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, wurde mir klar, dass ich die Angewohnheit hatte, gute Umstände den schlechten vorzuziehen.

Der Zeitungsartikel wurde fertiggestellt und gedruckt, jedoch nicht veröffentlicht. Da meine Gedanken im Negativen kreisten, machte ich mir nicht die Mühe, den Grund dafür zu erforschen. Ich war neidisch auf die Mitpraktizierende Betty (Pseudonym). Obwohl ich die Meinung vertrat, dass meine Beiträge besser geschrieben wären als ihre, wurden ihre Artikel oft ausgewählt, meine aber nicht.

Außerdem wurde einer ihrer Beiträge als Erster unseres Teams veröffentlicht. Ich fühlte mich unausgeglichen.

Während ich daran dachte zu überprüfen, warum unser olympischer Beitrag nicht veröffentlicht worden war, fiel mir ein, dass Betty einmal erwähnt hatte, ich hätte eine Angeber-Mentalität. Wenn mein Neid und meine Negativität aufwallten, schottete ich mich ab. Ich hüllte mich in Schweigen und ignorierte alle Teambeiträge mit der Ausrede, beschäftigt zu sein.

Mir war bewusst, dass mein Verhalten unangemessen und Neid im Spiel war, weshalb ich mich verzweifelt bemühte, diese schlechten Gedanken zu verdrängen. Mir war auch klar, dass der Meister fortwährend über uns wacht. Es musste etwas geben, das ich nicht gut gemacht hatte, weshalb mein Beitrag nicht veröffentlicht worden war. Ich schaute nach innen und erkannte, dass Neid und Geltungssucht der Grund waren.

Sobald ich diese Anhaftungen gefunden hatte, änderte sich alles.

Alan erkundigte sich nach dem Teil, den wir gemeinsam erarbeitet hatten, weil der Interviewpartner es sich ansehen wollte. Nach drei Tagen des Wartens erkundigte ich mich also nach dem Stand der Dinge. Es stellte sich heraus, dass es ein Missverständnis zwischen den Teams gegeben hatte und die für die Veröffentlichung der Nachrichten zuständigen Mitarbeiter nicht gewusst hatten, wo die von uns hochgeladene Datei zu finden war.

Durch diesen Vorfall wurden meine Anhaftungen beseitigt und das Missverständnis geklärt. Es war eine Schande, dass unser Beitrag nicht veröffentlicht wurde! Ich war so frustriert, dass ich – während ich auf die Veröffentlichung wartete – sogar mit dem Gedanken spielte zu kündigen. Zum Glück habe ich es nicht in die Tat umgesetzt!

In der zweiten Woche fanden keine Veranstaltungen statt, sodass wir nur einige Hintergrundszenen filmen konnten. Da die Hitze im Hochsommer kaum zu ertragen war, beschlossen Alan und ich, erst nach 15 Uhr hinauszugehen, da es sich zu dieser Zeit etwas abgekühlt hatte. Wir hatten kaum die Hälfte der Aufnahmen beendet, als ein heftiger Sturm aufzog. Das Olympische Dorf war noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und alle Gebäude waren verriegelt. Als einziger Unterschlupf diente uns das überhängende Dach eines Hauses.

Der Regen schien direkt auf uns zuzukommen, während der Donner über unseren Köpfen dröhnte. Die Filmausrüstung blieb sicher und trocken, wir beide waren jedoch völlig durchnässt.

Sommergewitter gehen normalerweise schnell vorbei, aber dieses hielt einige Stunden an. Sobald der Regen aufgehört hatte, drehten wir weiter. Aber nur ein paar Aufnahmen später setzte der Regen wieder ein. Wir hatten beide das Gefühl, dass er uns verfolgte. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zusammenzupacken und den Ort zu verlassen.

Im Nachhinein erklärte Alan, er habe erkannt, dass sein Hang zu Gemütlichkeit und Komfort die Situation verursacht habe. Er war der Meinung, dass es ganz anders verlaufen wäre, wenn er, unabhängig vom Wetter, nach dem Fa-Lernen und den Übungen sofort aufgestanden wäre.

Das Olympische Dorf wurde am nächsten Tag geöffnet und unsere Aufnahmen vom Vortag konnten tatsächlich verwendet werden. Wir staunten, wie sorgfältig der Meister stets alles für seine Schüler arrangiert. Diese Erfahrung erleuchtete uns, in jedem Moment unser Bestes zu geben. Ich erkannte: Wenn wir an diesem Tag mehr gefilmt oder noch mehr Interviews geführt hätten, wären die Nachrichten noch besser geworden. Ich fühlte mich schuldig.

Mein Computer verweist auf meine Anhaftungen

Einmal trat bei meinem Computer ein Problem auf: Der Startbildschirm blieb eingefroren. Ich konnte nicht in das System einloggen, um meine Arbeit aufzunehmen. Innerlich sagte ich zu meinem Computer: „Du hast stets gut funktioniert. Warum lässt du mich in diesem entscheidenden Moment hängen?“ Ich war besorgt, weil ich einen Artikel schreiben musste. Da der Computer nicht funktionierte, verfasste ich den Artikel auf meinem Handy.

Ich schaute nach innen und stellte fest, dass es jedes Mal, wenn bei meinem Computer eine Störung auftauchte, in Wirklichkeit um ein Problem in meiner Kultivierung ging. Das Problem hatte also mit meinem Kultivierungszustand zu tun.

Plötzlich fiel mir ein, dass mich ein Praktizierender ein paar Tage zuvor gebeten hatte, etwas zu schreiben. Ich hatte jedoch abgelehnt mit der Ausrede, beschäftigt zu sein und keine Zeit zu haben. In Wahrheit war ich nicht nur beschäftigt, sondern ärgerte mich auch darüber, dass er mir alles aufhalsen wollte. Außerdem mochte ich es nicht, wenn man mir sagte, was ich tun sollte. Das war wiederum eine Anhaftung. Es gefiel mir nicht, dass der Praktizierende spontanen Ideen folgte und nicht meinem Plan, den er über den Haufen warf, also verweigerte ich die Zusammenarbeit.

Ich kam zu dem Schluss, dass mein Computer nicht mit mir zusammenarbeitetete, wenn ich nicht mit den Mitpraktizierenden kooperierte. Möglicherweise machte mir mein Computer deshalb das Leben schwer. Im Stillen sagte ich zum Meister: „Meister, ich hatte unrecht. Ich werde mich ändern und bedingungslos kooperieren.“

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich die Nachricht eines Praktizierenden, der mich im Olympischen Pressezentrum treffen wollte. Diese unerwartete Planänderung löste meinen Widerwillen aus. Ich dachte: „Es war doch klar gesagt worden, dass ich heute zu Hause Nachrichten sammeln sollte. Und nun muss ich an diesem heißen Tag hinausgehen?! Ich werde total müde und verschwitzt sein!“ Alle möglichen negativen Gedanken tauchten auf: „Und ich weiß nicht einmal, ob mein Computer funktioniert oder nicht ...“

Sobald ich an meinen Computer dachte, erinnerte ich mich plötzlich an das, was ich am Vortag dem Meister versprochen hatte: „Ich werde bedingungslos kooperieren.“ Also schickte ich dem Praktizierenden eine Textnachricht, in der ich das Treffen bestätigte, sobald das Gerät aufgeladen war. Nachdem ich die SMS versendet hatte, schaltete ich den Computer ein – er funktionierte einwandfrei!

Ich bedauerte stets, wenn einige der Interviews nicht verwendet wurden. Meiner Ansicht nach hatten die interviewten Personen ebenfalls eine Schicksalsverbindung zu den Menschen, welche die wahren Hintergründe erfahren sollten, indem sie sich diese Interviews ansahen und anhörten. Deshalb wollte ich diese Interviews so oft wie möglich ausstrahlen.

Ich beschloss, einen zusammenfassenden Beitrag über die Olympischen Spiele in Verbindung mit der veränderten Denkweise der Menschen aufgrund der Pandemie zu schreiben. Es musste einen wöchentlichen Bericht über die Pandemie-Situation während der Olympischen Spiele geben, aber ich verfügte nicht über die genauen Zahlen. So verfasste ich einen Artikel mit dem geplanten Ablauf der Ereignisse und Interviews und recherchierte nach Daten bezüglich der Pandemie.

Überraschenderweise entdeckte ich einen Beitrag mit spezifischen Daten über die Pandemie, der just von einem japanischen Medium veröffentlicht worden war. Mir war sofort klar, dass der Meister diese Informationen für mich vorbereitet hatte.

Am letzten Tag der Olympischen Spiele sollte ich ursprünglich das Feuerwerk während der Abschlusszeremonie für die Abendnachrichten filmen. Mir wurde jedoch mitgeteilt, dass der Event gestrichen worden war und ich die Nachrichtensendung vier Stunden früher ausstrahlen sollte.

Ich leitete die Information schnell an einen Mitpraktizierenden weiter und teilte ihm mit, dass wir sofort losmüssten. Der Praktizierende verhielt sich äußerst kooperativ. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Taifun Nr. 10 gerade von Japan abgewendet, und es regnete unaufhörlich. Der Praktizierende fragte mich, ob wir bei diesem Wetter Interviews führen sollten. Ich bejahte, denn wir mussten auf jeden Fall hinausgehen.

Während unserer Aufnahmen und Interviews setzte ab und zu Regen ein, ließ dann aber wieder nach. Zum Schluss klarte der Himmel auf.

Auf dem Weg zum Ort des Geschehens meinte der Praktizierende, wie schön es wäre, ein paar Leute in Kimonos zu interviewen. Als wir dort ankamen, servierten einige Freiwillige in Kimonos ausländischen Journalisten Getränke. Sie waren bereit, ein Interview zu geben.

Es war an der Zeit, nach Hause zu eilen, um die Nachrichten zu produzieren. Zwischen der Baustelle und meiner Wohnung musste ich drei Mal umsteigen. Wenn ich Glück hatte und auf keinen der Busse warten musste, dauerte es 50 Minuten bis nach Hause, andernfalls anderthalb Stunden.

Nachrichten sind zeitkritisch, also bat ich den Meister, mir zu helfen. All Busse tauchten pünktlich auf, und jeder fuhr los, sobald ich eingestiegen war. Ich schaffte es in 45 Minuten nach Hause! Ich dankte dem Meister aus tiefstem Herzen, dass er sich um mich kümmerte. Unser Nachrichtenbeitrag wurde noch am selben Tag ausgestrahlt.

Es war geplant, die olympischen Maskottchen zu filmen, aber sie waren nirgends zu finden. An einem Vormittag beendeten wir die Aufnahmen und hatten genug Material für einen Nachrichtenbeitrag. Wir überlegten, am Nachmittag an einen weiteren Ort zu fahren, um dort einige Szenen zu drehen, und setzten es schließlich in die Tat um.

Als wir fertig gedreht hatten und uns auf den Heimweg machten, trafen wir auf die olympischen Maskottchen! Wären wir an diesem Nachmittag nicht zu diesem Drehort gegangen, hätten wir sie ein weiteres Mal verpasst!

Ich durfte immer wieder erfahren, dass der Meister alles für uns arrangiert. Nun weiß ich, dass wir so viel bekommen, wie wir bereit sind, herzugeben und wie sehr wir unsere menschlichen Eigensinne loslassen können.

Ich danke euch allen. Bitte weist mich auf alles Unkorrekte hin.