Nach fünf Jahren Folter – 52-Jähriger zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Ein 52-jähriger Mann wurde kürzlich wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Huang Min lebt in Tianjin und arbeitet in der Provinz Fujian. Am 23. Juli 2019 wurde er in seiner Arbeitsunterkunft in der Stadt Xiamen festgenommen. Die Beamten beschlagnahmten als Beweismittel zwei Mobiltelefone, die er zur Verbreitung von Informationen über Falun Dafa benutzte.

Am 15. April 2020 erhob die Bezirksstaatsanwaltschaft Jimei Anklage. Das Bezirksgericht Jimei führte am 10. Dezember 2020 per Videokonferenz eine Anhörung durch. Huangs Verteidiger plädierte auf nicht schuldig. Im August 2021 verurteilte der Richter den Praktizierenden zu fünf Jahren Haft.

Huang hatte 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Nach Beginn der Verfolgung hielt er weiterhin an seinem Glauben fest. In der Vergangenheit war der Praktizierende insgesamt fünf Jahre inhaftiert und gefoltert worden, worüber wir im Weiteren berichten.

Folter in der Haft

Zwei Monate nach Beginn der Verfolgung reiste Huang nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Er wurde am 7. September 1999 verhaftet und war knapp zwei Monate in Gewahrsam.

Im Untersuchungsgefängnis Changping in Peking war Huang mit über 30 anderen Praktizierenden in einer großen Zelle inhaftiert. Als ein Wärter die Praktizierenden dabei erwischte, wie sie gemeinsam Falun-Dafa-Bücher lasen, forderte er Verstärkung an. Über 20 Wärter schlugen auf die Praktizierenden ein, sodass sie Verletzungen am ganzen Körper davontrugen. Einigen wurden die Haare büschelweise ausgerissen.

Vier Tage später, am 11. September, wurde Huang ins Untersuchungsgefängnis Dagang in Tianjin verlegt. Alle Praktizierenden, die standhaft an ihrem Glauben festhielten, sperrte man in die Zelle für Schwerverbrecher, wobei die anderen Gefangenen ermutigt wurden, die Praktizierenden zu foltern.

Jeden Morgen wurden Praktizierende gezwungen, die Zellen zu säubern. Danach wurden sie gefoltert.

Es gab viele Arten, die Praktizierenden zu misshandeln. Einmal wurde Huang von zwei Gefangenen in die Mangel genommen. Sie stießen ihn wie einen Ball hin und her. Ein anderes Mal stießen die Insassen mit den Knien gegen Huangs Oberschenkel, bis er großflächige Blutergüsse davontrug. Anschließend konnte er nicht mehr stehen und gehen.

Außerdem zwangen die Gefangenen Huang, sich mit dem Rücken gegen die Wand zu stellen. Dann hielten sie ihm ein Kissen vor den Bauch und schlugen ihn abwechselnd in den Magen.

Huang wurde auch gezwungen, sich im rechten Winkel nach vorne zu beugen, während ihm die Insassen die Ellenbogen in die Lendenwirbelsäule stießen. Sie schlugen ihm ins Gesicht oder drehten eine Zahnbürste zwischen den festgehaltenen, geschlossen Fingern hin und her, was große Schmerzen verursachte.

Folter im Zwangsarbeitslager Shuangkou

Nach zwei Monaten Folter wurde Huang am 2. November 1999 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und mit zwölf anderen Praktizierenden ins Arbeitslager Shuangkou in Tianjin gebracht. Einer von ihnen war der 20 Jahre alte Jia Zhiming. Gegen ihn waren ebenfalls zwei Jahre Arbeitslager verhängt worden, weil er aus Protest gegen die Verfolgung einen Brief an den damaligen Premierminister geschrieben hatte. Nach Ankunft im Arbeitslager wurde Jia stundenlang mit Elektrostöcken gefoltert.

Einige Tage später brachten die Wärter alle 13 Praktizierenden in den Waschraum. Sie zogen ihnen die Hosen runter und schlugen jeden ein Dutzend Mal mit einem großen Holzbrett.

Neben den ständigen Schlägen wurde Huang auch mit Elektroschocks gefoltert und durch Schlafentzug gequält.

Mit zunehmender Anzahl der Praktizierenden erreichte die maximale Kapazität des Zwangsarbeitslagers seine Grenze, sodass die Behörden Huang am 13. September 2001 ins Zwangsarbeitslager des Bezirks Ji verlegten.

Nach einem Monat begannen die Wärter, den Praktizierenden zu foltern, damit er auf seinen Glauben verzichtet. Täglich prügelten vier Gefangene durchschnittlich sechsmal auf Huang ein. Als er trotzdem an seinem Glauben festhielt, nahmen sie eine Zange, die zum Aufsammeln von Baumwolle im Arbeitsraum verwendet wurde. Damit schlugen sie ihm auf Hand- und Fingergelenke, bis sie stark geschwollen waren. Danach bearbeiteten die Insassen andere schmerzempfindliche Stellen, beispielsweise Knöchel und Zehen.

Mit Kupferdrähten bastelten die Gefangenen einen Hammer und schlugen Huang damit auf den Kopf, sodass er Beulen davontrug.

Die Häftlinge nutzten große Nähnadeln, die sie Huang in die Fingerspitzen stachen, bis es stark blutete. Immer wieder schlugen sie ihm mit der Handkante gegen Nacken und Kehle. Lange Zeit nach dieser Folter konnte Huang keinen Laut von sich geben. Sein Gesicht war stark geschwollen, sodass die Wärter spotteten, wie fett er aussähe.

Folter-Nachstellung: Nadeln in die Fingerspitzen stechen

Aus Protest gegen die Verfolgung trat Huang in Hungerstreik. Schließlich war er nur noch Haut und Knochen und wog etwa 40 Kilogramm. Erst jetzt hörten die Wärter auf, ihn zu verprügeln.

Gleichzeitig begannen sie, Huang zwangszuernähren. Brutal führten die Wärter ihm einen nichtmedizinischen Schlauch in die Nase, der so dick wie der Zeigefinger eines erwachsenen Mannes war. Die Nase blutete stark. Der Schlauch war zu dick, um ihn in den Magen einzuführen. Daher nahmen die Wärter Essstäbchen, einen Stock oder Metalllöffel, um Huang den Mund aufzuhebeln. Mit dem Löffel verletzten sie bei der Tortur Huangs Oberkiefer und schabten ihm ein Stück Haut und Fleisch ab. Das verursachte starke Schmerzen und Blutungen.

Zweimal am Tag wurde Huang auf diese Weise zwangsernährt. Zunächst führte man ihm noch nahrhafte Lebensmittel zu, später verabreichte man ihm eine würzige Mischung aus Wasser, Schmalz, Salz und Maismehl. Diese extrem scharfe Suppe verursachte ihm große Schmerzen.

Als Huang trotz Folter weiterhin an seinem Glauben festhielt, spritzte ihm ein Arzt des Arbeitslagers unbekannte Medikamente. Der Wärter Liu Julong sagte später, dass man schon zwei Monate vor Huangs Ankunft im Arbeitslager Pläne geschmiedet habe, wie er „umerzogen“ werden könnte.

Weitere drei Jahre Arbeitslager

Nur einen Monat nach Huangs Freilassung, wurde er im Oktober 2002 erneut festgenommen und zu drei Jahre Zwangsarbeitslager Dasuzhuang verurteilt.

Wegen der Folter während der früheren Haft und aufgrund des Hungerstreiks war Huang nahezu arbeitsunfähig. Schmerzen im unteren Rücken, den Beinen und am Nacken sorgten dafür, dass er sich nur sehr langsam bewegen konnte.

Ende 2003 verlegten die Behörden ihn abermals ins Zwangsarbeitslager Shuangkou. Die Wärter sperrten Huang in Isolationshaft, wo er von zwei Gefangenen rund um die Uhr überwacht wurde. Der Praktizierende musste von 6 Uhr morgens bis Mitternacht regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen – mit Ausnahme der Toilettenpausen. Als er am 6. April 2005 entlassen wurde, war er dem Tode nahe.

Beteiligt an der Verfolgung:

Tu, Richter am Bezirksgericht Jimei: +86-592-6208335

Chen Qingshan, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jimei: +86-592-6068110

Yu, Huangs Vorgesetzter, der gegen ihn ausgesagt hat: +86-18559136353

Früherer Bericht:

Mr. Huang Min Tells of the Cruel Tortures He Suffered in Forced Labor Camps for Five Years and Seven Months


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.