Folter statt Behandlung – die Verbrechen des früheren Arzt des Zwangsarbeitslagers Baoding (Provinz Hebei)

(Minghui.org) Man sollte meinen, dass Mediziner ihr Bestes geben, wenn sie sich um Kranke kümmern und Patienten heilen. Für den Gefängnisarzt Du Baochuan trifft das nicht zu.

Du war Gefängnisarzt im Zwangsarbeitslager Baoding in der Provinz Hebei. Wenn Falun-Dafa-Praktizierende ins Arbeitslager gebracht wurden, folterte er sie, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] aufgaben.

Falun-Dafa-Praktizierende folgen einer spirituellen Lehre und Kultivierungspraktik, die in China seit 1999 verfolgt wird. Oft werden sie willkürlich inhaftiert und von Wärtern, Aufsehern, Gefangenen und Personen, die für Gehirnwäsche zuständig sind, schwer gefoltert. Wie Dus Fall beweist, sind auch Ärzte an der Folter beteiligt.

Ein Zeichen für die Brutalität, mit der Du Baochun Praktizierende misshandelte, ist die Art und Weise, wie er bei ihnen eine Zwangsernährung durchführte. Du war dafür bekannt, einen Praktizierenden an einen Stuhl zu fesseln und ihm den Kopf nach hinten zu drücken, sodass der Hals gegen die Stuhllehne gepresst und dabei die Speiseröhre beinahe blockiert wurde. Dann hielt er dem Opfer die Nase zu, öffnete den Mund mit einer Zange und flößte flüssige Nahrung ein.

In dieser Position füllt die Flüssigkeit den Mund des Praktizierenden und blockiert die Luftröhre, statt in die Speiseröhre zu fließen. Der Betroffene kann so nicht atmen und ringt nach Luft.

Du wartete bis zum Atemstillstand, und kurz bevor das Herz aufhörte zu schlagen, führte er Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Dann ließ er den Betroffenen los, sodass die Nahrung in die Speiseröhre lief und er wieder atmen konnte. Dieses Prozedere wurde bei jeder Zwangsernährung mehrfach wiederholt, weil die Praktizierenden leiden und ersticken sollten. Der Arzt nutzte sein medizinisches Wissen aus, um sie an den Rand des Todes und wieder zurückzubringen.

Zudem spritzte Du den Praktizierenden unbekannte Substanzen. Er stach ihnen Nadeln unter die Finger- und Zehennägel, flößte ihnen Fäkalien ein, schüttete ihnen Alkohol in die Nase und folterte sie mit Elektroschocks. Alle Praktizierenden im Arbeitslager wurden von Du in unterschiedlichem Umfang misshandelt. Für die Praktizierenden, die während seiner Zeit im Zwangsarbeitslager verletzt, invalide, geistig verwirrt oder ermordet wurden, ist er direkt verantwortlich.

Es folgen beispielhaft 13 solche Fälle.

1. Liu Yongwang

Liu Yongwang, ein Absolvent der Universität Tianjin und Chefingenieur, lebte im Kreis Quyang. Gemeinsam mit seiner Frau praktizierte er Falun Dafa. Am 11. Dezember 2001 wurde das Paar ins Zwangsarbeitslager Baoding gebracht. Liu trat aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung in Hungerstreik. Sieben Wärter und medizinische Angestellte hielten ihn am 1. Januar 2002 auf einem Stuhl fest und versuchten, ihn zwangszuernähren. Du riss Liu den Mund mit einer Zange so weit auf, dass er blutete.

Dann drückte der Arzt Liu die Nase zu und flößte ihm gesalzene Milch ein. Die Flüssigkeit lief in die Lunge. Liu kämpfte um sein Leben. Er hatte starke Schmerzen in der Brust. Nach der Tortur steckte Du den Praktizierenden zu einem Gefangenen in Isolationshaft, der an ansteckender Tuberkulose litt, damit auch Liu sich infizierte. Nach einiger Zeit begann er, ständig Blut zu husten.

Im Jahr 2002 bekam Liu hohes Fieber. Sein Nervensystem war angegriffen und er verlor jegliches Gefühl im linken Bein.

Aber nicht nur Zwangsernährung und die Tuberkulose-Infektion musste Liu über sich ergehen lassen. Die Beamten im Arbeitslager peitschten ihm sein Gesicht mit einem Gürtel aus, schlugen ihm eine Holzleiste ins Gesicht, sodass ein Zahn abbrach, und fesselten ihn auf das sogenannte Totenbett. Einmal erlitt er nach einer solchen brutalen Folter einen Schock und wäre fast gestorben.

Folternachstellung: Totenbett

2. Qui Liying

Die 56-jährige Qui Liying lebte in der Stadt Shijiazhuang. Als sie im Mai 2001 ins Arbeitslager gebracht wurde, befahl ein Wärter einer Gefangenen, ihr mit einem Schuh auf den Kopf zu schlagen und sie mit übriggebliebener Milch zu übergießen. Qiu erlitt ein Trauma am Kopf; abends krampfte sie.

Ein Wärter rief Du zur Hilfe. Dieser nahm eine Akupunkturnadel, um sie Qui in einen Akupunkturpunkt unterhalb der Nase einzustechen, während er sie bedrohte. In der chinesischen Akupunktur wird dieser Punkt zur Notfallbehandlung aktiviert, wenn ein Patient unter Hitzschlag, Schock, Ohnmacht oder Atemstillstand leidet. Als der Arzt diese Stelle verfehlte, spritzte Qui das Blut aus der Nase.

Als die Praktizierende der Nadel auswich, stach Du sie zur Strafe an beliebigen Stellen. Zwei Gefangene hielten ihr die Arme fest, während er schließlich mit einem Metallrohr zuschlug. Qui wurde ohnmächtig und erlitt einen Herzstillstand. Nachdem sie wieder bei Bewusstsein war, prügelten die Gefangenen weiter auf sie ein, bis ihr Herz aussetzte und sie erneut ihn Ohnmacht fiel.

3. Feng Guoguang

Der Praktizierende Feng Guoguang war Vize-Bürgermeister der Stadt Xiling in Baoding. Er starb im Alter von 44 Jahren. Die Polizei hatte ihn im Oktober 1999 verhaftet und gesetzwidrig für drei Jahre im Arbeitslager inhaftiert.

Im Jahr 2001 wurde Feng auf dem „Totenbett“ gefoltert. Aus Protest gegen die Verfolgung trat er in Hungerstreik. Daraufhin begannen die Wärter mit Dus Hilfe, den Praktizierenden im Januar 2002 einer Zwangsernährung zu unterziehen. Dadurch sammelte sich viel Flüssigkeit in den Lungen. Nachdem Feng erneut am Folgetag zwangsernährt wurde, erbrach er nachts Blut.

Die Wärter brachten ihn ins Krankenhaus 252. Zehn Tage wurde er behandelt, befand sich aber weiterhin in kritischem Zustand. Aus Angst, für seinen Tod zur Rechenschaft gezogen zu werden, wiesen die Wärter Fengs Familie an, ihn nach Hause zu holen. Er starb weniger als einen Monat nach seiner Freilassung am 14. Februar 2002.

Die Leitung des Arbeitslagers teilte einem Minghui-Korrespondenten mit, dass Feng vor Ablauf seiner Haftzeit gestorben sei. Zur Frage der Todesursache hieß es: „Es gibt hier Tausende Gefangene; wir wissen es nicht.“

Im Mai 2002 äußerte Du gegenüber Praktizierenden im Arbeitslager: „Ihr kennt mich vielleicht, wenn ihr lange genug hier seid. Ich bin der Schurke, der auf Minghui.org entlarvt wurde. Aber das macht mir keine Angst. Wenn ihr euch weigert zu essen, werde ich euch zwangsernähren. Ich habe viel Zeit und werde euch einen Schlauch in den Magen schieben so oft ich will.“

4. Guo Guiju

Guo Guiju aus dem Kreis Xiong wurde von Beamten der Staatssicherheit in das Arbeitslager gebracht. Du stach die Praktizierenden zunächst mit einer Nadel unterhalb der Nase, dann in die Fußsohlen, Zehen und Finger. Anschließend spritze er ihr unbekannte Medikamente. Von Guos Familie forderte der Arzt zwei Wochen später, dass sie die Kosten dafür bezahlten. Als die Praktizierende in Hungerstreik trat, fesselte Du sie 24 Stunden lang an einen Bettrahmen und führte eine Zwangsernährung durch.

5. Wei Xiuling

Die Praktizierende Wei Xiuling lebte im Dorf Baihong in der Stadt Peishan, Kreis Yi. Beamte der Staatssicherheit des Kreises brachten sie im Jahr 2003 ins Arbeitslager. Durch die Folter litt Wei an Sehstörungen, sie hatte Rückenschmerzen und die Beine waren geschwollen. Tagsüber war ihr ständig schwindelig und sie schwitzte stark.

Wei wurde ins Krankenhaus des Arbeitslagers gebracht. Du fragte sie, ob sie krank sei, während ein Wärter sie filmte. Der Praktizierenden war klar, dass Du die Videoaufnahme nutzen wollte, um Falun Dafa zu diffamieren. Sie antwortete: „Ich bin nicht krank – und selbst wenn doch, dann nur, weil Sie mich gefoltert haben!“

Die Wärter brachten Wei daraufhin in einen speziellen Raum, in dem Falun-Dafa-Praktizierende gefoltert wurden. Sie musste lange Zeit regungslos stehen und durfte nicht schlafen. Aufgrund der körperlichen Belastungen erlitt sie einen Nervenzusammenbruch.

Ein anderes Mal fühlte sich Wei unwohl und hatte Blut im Stuhl. Sie fand keine Position, in der sie zur Ruhe kam. Ein Wärter dachte, dass Wei simulierte. Anstatt sie ins Krankenhaus zu bringen, ließ er sie tagelang unbeaufsichtigt.

6. Liu Hui

Im Oktober 2004 führte Du bei dem Praktizierenden Liu Hui aus Baoding eine Zwangsernährung durch, anstatt ihn wie vorgegeben zu behandeln. Er führte ihm einen Schlauch durch die Nase, wobei er die Nasenschleimhaut verletzte. Es blutete unaufhörlich und Du konnte die Blutung nicht stoppen.

Im November stach Du dem Praktizierenden eine dicke Nadel unterhalb der Nase durch das Gewebe, sodass sie innerhalb der Mundhöhle austrat. Zudem sach er Liu mit der Nadel in Finger- und Zehennägel sowie in die Fußsohlen.

Folternachstellung:Mit Nadeln unter die Fingernägel stechen

7. Dong Chuling

Die 65-jährige Dong Chunling lebte in Baoding. Die Rentnerin hatte früher in einem Unternehmen in Baoding gearbeitet, in dem Zucker, Zigaretten und Wein vertrieben wurden. Als sie im Dezember 2004 zum zweiten Mal ins Arbeitslager gebracht wurde, trat Dong in Hungerstreik. Die Wärter sperrten sie in Isolationshaft.

Durch frühere Folter war Dongs Magen bereits geschädigt. Daher führten die Wärter keine Zwangsernährung durch. Stattdessen wurde sie täglich an den Tropf gelegt. Einmal gab Du unbekannte Medikamente in die Infusionslösung, sodass Dong unerträgliche Schmerzen bekam und zitterte. Mehrmals stach der Arzt sie mit einer Nadel unterhalb der Nase.

8. Zhao Yanping

Im März 2003 brachten Beamte den Praktizierenden Zhao Yanping aus dem Kreis Laishui ins Arbeitslager. Zu dieser Zeit litt er an einem schlimmen Magengeschwür. Um eine Haftverschonung zur ärztlichen Behandlung zu erwirken, mussten Zhaos Angehörige dem Wärter Li Dayong Geschenke und 5.000 Yuan (etwa 655 Euro) Bargeld geben.

Die Bestechung flog auf und der Wärter musste das Geld zurückerstatten. Li war wütend auf Zhao. Dieser hatte aufgrund seines Zustands über einen Monat kaum etwas gegessen, sodass er ins Krankenhaus des Arbeitslagers gebracht wurde.

Du schlug Zhao mit einem Stock ins Gesicht und stach ihm dann mit einer Nadel in Gesicht und Arme. An der Spitze war die Nadel mit einem Haken versehen, sodass sie beim Entfernen Gewebe herausriss. Um Zhao weiter zu quälen, spülte Du ihm Nase und Mund mit Alkohol aus. Nach der Folter sank Zhaos Blutdruck gefährlich ab. Aus Angst, der Praktizierende könnte im Arbeitslager sterben, ließ man ihn frei.

9. Hou Manyun

Die 50-jährige Hou Manyun stammt aus dem Kreis Laiyuan. Beamte der örtlichen Staatssicherheit brachten die Praktizierende 2001 ins Arbeitslager. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie im Frühjahr 2002 in Hungerstreik. Zur Zwangsernährung fesselte Du sie an einen Stuhl. Er befahl mehreren Gefangenen, ihr Flüssignahrung in den Mund einzuflößen. Eine Gefangene füllte ihr auf Dus Befehl die Nasenlöcher mit Flüssigkeit. Sie durfte erst aufhören, als Hou ohnmächtig zusammenbrach und nicht mehr atmete.

10. Huang Fenghua

Am 10. September 2004 wurde die Praktizierende Huang Fenghua aus Baoding in der Öffentlichkeit vor dem Besuchsraum des Arbeitslagers zwangsernährt. Die Wärter zerrten sie auf dem Boden zurück in ihre Zelle.

Als Huang am 15. November den vierten Tag im Hungerstreik war, beschlossen die Wärter, sie zwangszuernähren. Während Du dies in die Tat umsetzte, schockte er die Praktizierende gleichzeitig mit einem elektrischen Schlagstock. Nachdem die Prozedur beendet war, ließ er den Schlauch im Magen, sodass die Wärter Huang nachts erneut in ihrer Zelle zwangsernähren konnten.

11. Dang Huiying

Die 45-jährige Dang Huiying war Angestellte eines Bauunternehmens der Provinz. Weil sie im Arbeitslager gefoltert wurde, sind ihre Beine verkrüppelt.

Im Jahr 2004 inhaftierten die Behörden Dang für drei Jahre im Arbeitslager. Sie durfte nicht schlafen und musste lange Zeit in der Hocke sitzen. Tagsüber durfte sie nicht zur Toilette. Aus Protest gegen die Misshandlungen trat sie in Hungerstreik.

Der Wärter Zhang Guoqiang führte daraufhin eine Zwangsernährung durch und flößte ihr stark gesalzenen Maisbrei ein, mit dem er sie auch überschüttete. Dann brachte Du einen Hund dazu, der Praktizierenden das Gesicht abzulecken, wobei die Krallen Dang das Gesicht zerkratzten. Später spritzte der Arzt ihr unbekannte Substanzen, wodurch sie erblindete. Dong war betäubt, schwach und fühlte sich durstig.

12. Zhang Xiaoli

Die 43-jährige Zhang Xiaoli war Lehrerin und lebte im Dorf Nanwangzhuang in der Stadt Baoding. Am 5. November 2004 brachte man sie ins Arbeitslager. Während ihrer drei Jahre andauernden Haft wurde sie häufig gefoltert und zwangsernährt.

Einmal führte ihr Du einen Schlauch durch die Nase in den Magen und zwangsernährte sie. Durch die Gewalteinwirkung musste Zhang das Zugeführte erbrechen. Du verteilte das Erbrochene auf ihrem Gesicht und ohrfeigte sie.

Dann zwangsernährte er die Praktizierende mit einer aus Fäkalien bestehenden Flüssigkeit, trat ihr auf den Kopf und kniff sie mit einer Zange. Nach der Tortur wurde Zhang für zwei Wochen mit Handschellen gefesselt und aufgehängt. Zudem spritzte man ihr unbekannte Medikamente.

Zhang erlitt durch die Folter einen Nervenzusammenbruch. Sie konnte nicht mehr schlafen, führte häufig Selbstgespräche und magerte ab. Später diagnostizierten Ärzte bei ihr einen Unterleibstumor.

13. Fan Zhijuan

Fan Zhijuan aus dem Kreis Wangdu trat im Juni 2004 im Arbeitslager in Hungerstreik. Sie wurde schwach, musste aber trotzdem Zwangsarbeit verrichten. Als sie von der Arbeit zurückkam, befahl Du den Wärtern, die Praktizierende an einen Stuhl zu fesseln. Er zog sie an den Haaren nach hinten, sodass ihr Nacken gegen die Stuhllehne gepresst wurde. Als der Arzt Fan den Mund öffnete, führten die Wärter einen Schlauch durch die Nase in den Magen, gaben ihr jedoch keine Nahrung. „Wir wollen nur, dass du leidest!“, sagten sie.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.