Das Böse ist so winzig

(Minghui.org) Ich kultiviere mich im Falun Dafa seit 1998. Damals war ich noch eine kleine Dafa-Praktizierende, jetzt bin ich schon über dreißig Jahre alt. Aber ich weiß nicht, wie viel Zeit ich in den vergangenen mehr als zwanzig Jahren vergeudet habe.

Vor einigen Tagen rief mich mittags der Polizeibeamte unserer örtlichen Polizeiwache an und sagte, er wolle mich „besuchen“. Ich fragte ihn, was los sei, aber er wollte es nicht genau sagen und meinte nur: „Verwenden Sie keine sensiblen Wörter am Telefon.“ An dieser Stelle möchte ich alle Mitpraktizierenden noch einmal daran erinnern, unbedingt auf die Handysicherheit zu achten. Da ich auf der Arbeit war, sagte er, er würde später einen Termin mit mir vereinbaren, dann legte er auf. Dieser Polizeibeamte hatte mich zwei Jahre zuvor bereits einmal besucht. Damals fragte er mich nach meiner Haltung. Als er sah, dass ich mich entschieden hatte, weiter zu praktizieren, ging er weg, ohne etwas zu sagen. Dieses Mal legte ich den Hörer auf, ohne etwas Bestimmtes zu denken. Ich nahm die Situation eigentlich auch nicht wirklich ernst.

Doch am Nachmittag überkam mich das Gefühl von Angst. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken und chaotische Gedanken kamen mir in den Sinn. Wenn negative, schlechte Gedanken auftauchten, sendete ich zwar aufrichtige Gedanken aus, um sie zu verneinen und der Verfolgung durch die alten Mächte zu widerstehen. Aber es  fiel mir schwer, mich auf die aufrichtigen Gedanken zu konzentrieren. Immer wieder war ich abgelenkt und die schlechten Gedanken tauchten wieder auf. Wenn ich merkte, dass ich abgelenkt war, bemühte ich mich wieder, mich zu fokussieren. Das alles wiederholte sich immer wieder, sodass ich körperlich und seelisch erschöpft war. Draußen schien die Sonne, doch mir war eiskalt.

Als ich mit meiner Mutter (auch eine Dafa-Praktizierende) darüber sprach, sagte sie zu mir: „Es wird nichts passieren, bitte verneine es mit aufrichtigen Gedanken.“ Ich war zwar auch dieser Meinung, aber die innere Unruhe blieb und ich wusste nicht, wie ich mich mit ihr darüber austauschen sollte. Ich zündete Räucherstäbchen für den Meister an und blieb dann allein, um zur Ruhe zu kommen.

Als ich das Bildnis des Meisters ansah, überkam mich ein Gefühl der Scham. In der letzten Zeit hatte ich nicht besonders viel zu tun gehabt, aber anstatt mir die Zeit zu nehmen, mich gut zu kultivieren, hörte ich nach der Arbeit Musik oder spielte mit dem Handy. Wenn ich abends beim Fa-Lernen schläfrig wurde, ging ich einfach schlafen, aber wenn ich mit dem Handy spielte, konnte ich bis Mitternacht wach bleiben und manchmal verpasste ich sogar das Aussenden der aufrichtigen Gedanken um Mitternacht.

Ich setzte mich im doppelten Lotussitz vor das Bildnis des Meisters und sagte: „Meister, ich habe es falsch gemacht. Ich bin eine Dafa-Jüngerin des Meisters in der Zeit der Fa-Berichtigung. Auch wenn ich Mängel habe und es nicht gut gemacht habe, kümmert sich der Meister um mich und das hat nichts mit den alten Mächten zu tun. Es ist ihnen nicht erlaubt, Dafa-Jünger zu verfolgen.“ Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass ich nur den ersten Satz gesagt hatte, das heißt, ich gestand dem Meister meinen Fehler. Die übrigen Worte kamen  alle von selbst, als hätte ich ganz selbstverständlich daran gedacht. Mir war klar, dass es ein Hinweis des Meisters war. Zu dieser Zeit fühlte ich mich etwas klarer im Kopf. Ich dachte: „Lass diesen Polizeibeamten zu uns kommen, ich werde ihn direkt zur Rede stellen und ihm die wahren Umstände erklären.“ Ich beschloss, die Initiative zu ergreifen und die Polizeibeamten anzurufen. An diesem Punkt erinnerte mich meine Mutter: „Vergiss nicht, dass der Meister über alles von uns das Sagen hat. Ob er kommen soll oder nicht, der Meister wird alles arrangieren.“ Ich erwiderte: „Keine Sorge. Das ist mir klar. Ich werde ihn bald anrufen.“

Gerade als ich mich „innerlich vorbereitet“ fühlte, aber noch nicht den Polizeibeamten angerufen hatte, rief er an. Er fragte mich: „Haben Sie heute Zeit?“ Ich verneinte. Ich wollte einen Termin für den nächsten Tag vereinbaren, aber da konnte er nicht. Schließlich mussten wir ein paar Tage später erneut einen Termin festlegen.

Ich legte den Hörer auf und fragte mich: „Ich habe die Initiative ergriffen und auch keine Angst, warum ist es uns dann nicht gelungen, einen Termin zu vereinbaren?“ Im Alltag wollte ich alle Dinge gerne schnell erledigen. Dann konnte ich frei von Sorgen sein und mich gut ausruhen. Diesmal hatten wir keinen Termin vereinbart und ein neuer Termin konnte erst einige Tage später vereinbart werden, was für mich eine Qual war.

Ich setzte wieder in den doppelten Lotussitz und sagte innerlich mit geschlossenen Augen zum Meister: „Ich glaube an den Meister und an das Dafa. Aber ich verstehe nicht, ist es nicht gut, dass diese Angelegenheit so schnell wie möglich gelöst wird? Da sich das Treffen immer weiter verzögert, fühle ich mich innerlich sehr unwohl!“ Unwohl? Dieses Wort fiel mir sofort auf. „Wieso fühle ich mich unwohl? Liegt es etwa daran, dass ich weiterhin tun kann was ich will, wenn das Problem schnell gelöst ist? Wie zum Beispiel mit dem Handy spielen und Musik hören, anstatt mich gut zu kultivieren oder konzentriert aufrichtige Gedanken auszusenden? Würde ich das Problem schnell lösen, wäre ich dann sofort befreit?“

Ich durfte nicht so denken. Hätte ich so gehandelt, würden die alten Mächte zum Meister sagen: „Sehen Sie, unsere Methode ist doch besser, nicht wahr? Wenn man sie in Angst versetzt hat, fängt sie sofort an, das Fa mehr zu lernen und die Übungen regelmäßig zu machen. Dann ist sie sogar noch ‚fleißiger‘ als sonst!“ Dann wäre ich in die Falle der alten Mächte getappt, nicht wahr? Dann wäre ich dabei, gegen die Verfolgung vorzugehen, während ich selbst verfolgt werde. Wie konnte ich es schaffen, den Worten des Meisters zu folgen, sodass ich die alten Mächte nicht anerkannte, nicht einmal ihre Existenz anerkannte?

Diese Gedanken brachten mein ungeduldiges Herz zur Ruhe. Ich war dem Meister von Herzen dankbar und entschlossen, die Kultivierung ernst zu nehmen. Mit oder ohne diese Angelegenheit wollte ich weiterhin das Fa gut lernen, regelmäßig die Übungen machen, aufrichtige Gedanken aussenden und an den Meister und das Dafa glauben. Das Böse ist so winzig, ich halte es nicht mehr für groß.

In den darauffolgenden Tagen lernte ich das Fa weiter. Neben dem Praktizieren der Übungen und dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken setzte ich mich jeden Tag in den Lotussitz und schloss eine Weile die Augen. Dann stellte ich in der Stille dem Meister Fragen zur Kultivierung. In dieser Zeit kam ich vollständig zur Ruhe. Kaum hatte ich mit dem Meister über meine Fragen gesprochen, kamen mir sofort die Antworten in den Sinn, die ich dank der Hinweise des Meisters erkannte.

Bei einigen Antworten merkte ich, dass die Erkenntnis von jenem Fa-Grundsatz noch erhöht werden konnte. Dann zeigte sich sofort der Grundsatz auf einer höheren Ebene, so zeigte es sich Ebene für Ebene. Daraufhin wurde mir klar: Wenn ich an jenem Tag den Termin mit dem Polizeibeamten vereinbart hätte, wäre er sofort zu mir nach Hause gekommen. Aber ich hätte nur mit dem Mut eines gewöhnlichen Menschen, vielleicht sogar mit Überheblichkeit und blindem Selbstvertrauen mit ihm „diskutieren“ oder „argumentieren“ können. Das wäre mein Kampfgeist gewesen – es entsprach nicht dem Maßstab des Fa.

Als ich das erkannte, war ich dem Meister dankbar, dass er mich erleuchtet hatte. Ich sendete einen mächtigen Gedanken gegenüber diesem Polizeibeamter aus: „Nur ich darf Sie anrufen, weil ich Sie erretten will; aber Sie dürfen mich nicht anrufen, weil Sie das dazu bringen kann, sich gegen die Dafa-Praktizierenden zu versündigen.“ Am Tag, an dem der Polizeibeamte zu mir kam, konnte ich ihn leider nicht vom Austritt aus der KPCh und ihren Unterorganisationen überzeugen. Nachdem er gegangen war, saß ich im Lotussitz und sagte innerlich zum Meister: „Ich will ihn wirklich retten, dieses Treffen ist eine Gelegenheit für mich und ihn. Ist er nicht zu mir gekommen, um gerettet zu werden?“ Als ich gerade so daran dachte, wurde mir sofort klar: „Nur weil ich wirklich den Wunsch hatte, ihn zu retten, zeigte sich dieser Polizeibeamte nicht so bösartig.“

Vor zwei Jahren war er einmal zu mir gekommen und ich hatte versuchte, mit ihm über die wahren Umstände zu sprechen, aber er hatte mich immer wieder unterbrochen. Diesmal sendete ich einen Gedanken aus: „Sie dürfen nicht sagen, was ich nicht hören will. Dafa-Jünger müssen die Initiative ergreifen. Sie müssen auf mich hören und nicht umgekehrt.“ Daher sagte ich diesmal alles, was ich sagte wollte, ohne eine Spur von Anspannung. Außerdem sendete ich aufrichtige Gedanken aus: „Sie müssen glauben, was ich Ihnen sage!“

Zum Schluss ermahnte ich ihn: „In Zukunft dürfen Sie auf keinen Fall andere Dafa-Praktizierende in Schwierigkeiten bringen, denn sie sind wirklich gute Menschen. “ Mit einem schiefen Lächeln meinte er, dass er uns nicht in Schwierigkeiten bringen oder uns das Leben schwer machen wolle. 

Durch dieses Erlebnis bewunderte ich die Dafa-Praktizierenden noch mehr, die den Polizeibeamten die wahren Umstände erklärten, als diese kamen, um sie zu belästigen, wie auf der Minghui-Website berichtet wird. Ich habe meinen Abstand zu diesen Praktizierenden deutlich erkannt. Wie viel haben sie für die Erklärung der wahren Umstände im Alltag getan, damit sie in der Lage sind, solche Menschen aus den Händen des Bösen zu retten?

Auf diese Weise bin ich durch den Prozess der „scheinbaren Belästigung“ gekommen, der aber eigentlich ein Prozess der „echten Erhöhung“ darstellt. Die alten Mächte wollen unsere Lücken ausnutzen unter dem Vorwand, dass wir es nicht gut machen. In Wirklichkeit wollen sie Dafa-Jünger verfolgen. Aber für einen Dafa-Praktizierenden, der sich nach dem Dafa richtet, ist das alles nur ein Trugbild. Der Meister benutzt ihre Arrangements, damit sich die Dafa-Praktizierenden erhöhen können. Auch wenn Dafa-Praktizierende auf verschiedene Weise und aus komplizierten Gründen belästigt werden – solange wir an den Meister und das Dafa glauben, sind wir in der Lage, dies zu überwinden, denn der Meister ist direkt neben uns.

Das Böse ist so gut wie beseitigt, nur noch der Abschaum ist übrig, der in den letzten Zügen liegt. In dem vorhin viel diskutierten Artikel eines Praktizierendes hieß es, dass die böse Partei noch sieben oder acht Jahren überleben würde. Als ich das las, fühlte ich mich damals ein bisschen „erleichtert“, denn ich dachte, ich hätte noch Zeit, ich könnte in der Kultivierung langsam vorankommen. Folglich verbrachte ich nach und nach meine Zeit mit Spielen. Als ich kürzlich aufrichtige Gedanken aussendete, kam mir ein Gedanke in den Sinn: „Dieses hundert Jahre alte verrottete Ding, das Leben der bösen Partei ist hier fast vorbei.“ Meiner Erkenntnis nach dürfen wir keine Anhaftung an die Zeit haben.

Der Meister sagt:

„Wenn ich dich das Fa erhalten gelassen habe, werde ich dir einen ausreichenden Zeitraum geben. Wenn du aber nicht stetig vorankommen und dich nicht als Praktizierenden betrachten kannst, ist alles umsonst. Ich gebe dir ausreichend Zeit, das ist eine ausreichende Zeit zum stetigen Vorankommen, aber nicht eine Zeit, damit du dich mal kultivierst und mal nicht.“ (Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 02. /03.05.1999)

Die „An-die-Tür-klopfen-Kampagne“ bzw. die „Belästigung“ durch die alten Mächte hat nichts mit uns zu tun. Das ist keine Prüfung oder Schwierigkeit, die der Meister für uns arrangiert hat. Aber bei jeder Angelegenheit müssen wir nach innen schauen und die Situation ernstnehmen. Wir dürfen nicht leichtsinnig und blind überheblich sein wie normale Menschen, aber wir dürfen auch nicht vor Angst zittern, als ob wir einem starken Feind gegenüberstehen würden. Stattdessen können wir durch dieses Erlebnis zu einer höheren und tieferen Erkenntnis gelangen, genau wie der Meister sagt:

„Egal ob ihr bei der Kultivierung auf Gutes oder Schlechtes stoßt, dies alles sind gute Sachen, denn sie sind erst aufgetaucht, weil ihr euch kultiviert.“ (An die Fa-Konferenz in Chicago, 25.06.2006)

Die Kultivierung ist noch nicht zu Ende, wir dürfen nicht nachlassen. Der Meister ist immer neben uns und sieht sich unseren Fortschritt auf dem Kultivierungsweg an.

Das sind meine Erkenntnisse auf meiner Ebene. Wenn es darin etwas Unpassendes gibt, bitte ich um barmherzige Korrektur.