Empfehlung der Redaktion: Wie mein Vater mir bei der wahren Kultivierung hilft – und andere Erkenntnisse

(Minghui.org) Ich möchte euch gerne von meinen Kultivierungserfahrungen in den vergangenen paar Jahren berichten.

Wir sollten uns wirklich selbst kultivieren

Meine Eltern zogen 2004 in die USA und wir lebten zusammen. Meine Mutter, die praktizierte, verstarb 2014 auf Grund von Krankheitskarma. Mein Vater praktizierte nicht, unterstützte uns aber immer sehr dabei. Er schimpfte sogar mit den Polizisten und gebot ihnen Einhalt, als sie in China versuchten, meine Mutter zu verhaften. Allerdings änderte sich seine Einstellung nach dem Tod meiner Mutter gravierend. Er dachte, unsere Mutter hätte sich im Winter erkältet, als sie einen Shen-Yun-Sonderdruck verteilte, wodurch sie später ernsthaft krank geworden sei. Er fing an, respektlose Bemerkungen über den Meister und Dafa fallen zu lassen. Außerdem hörte er auf, sich New Tang Dynasty Television (NTD) anzuschauen und die Zeitung Epoch Times zu lesen. Normalerweise sagte er etwas Negatives, wenn der Begriff „Shen Yun“ fiel. Ich versuchte, ihm zu erklären, was passiert war. Mit meiner ganzen Weisheit, die ich durch die Dafa-Schriften erhalten hatte, versuchte ich, die Dinge klarzustellen. Doch keines meiner Worte konnte seine Meinung ändern. Wenn wir miteinander diskutierten, gerieten wir für gewöhnlich in Streit. Beide Seiten verteidigten den jeweiligen Standpunkt und keiner wollte dem anderen zuhören. Wir wurden beide immer wütender. Am Ende sagte ich sogar so etwas wie: „Du wirst karmische Vergeltung erleiden, wenn du weiterhin so respektlos über Dafa und den Meister sprichst.“ Mein Vater sagte daraufhin, dass ihm das keine Angst mache.

Ich beschloss, das, was ich ihm sagen wollte, in einem Brief niederzuschreiben. Ich verfasste den Brief in leichtverständlicher Umgangssprache. Es ging mir darum, seine Missverständnisse aufzulösen. Dabei versuchte ich, vernünftig und gütig zu bleiben. Auf die Idee, den Brief zu schreiben, kam ich, weil er mich permanent unterbrach, wenn wir uns unterhielten. Eines Tages, bevor ich zur Arbeit ging, überreichte ich ihm den zehn Seiten langen Brief und bat ihn, den Brief zu lesen. Als ich nach Hause kam, sagte er nichts. Ich sprach das Thema nicht mehr an, da ich im Brief alles gesagt hatte, was ich sagen wollte. Ich merkte, dass seine Laune sich etwas verbessert hatte, aber es gab keine wesentliche Veränderung.

Ich durfte „Falun Dafa“ immer noch nicht erwähnen. Sobald ich das Thema nur ansprach, machte er sofort eine negative Bemerkung. Als ich bemerkte, dass er die Websites der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) las, die Dafa angriffen, blockierte ich sie.

Wenn ich zum Fa-Lernen in die Gruppe ging, beschimpfte er mich aufs Übelste. Manchmal bat er mich, die Musik auszumachen, wenn ich die Übungen praktizierte. „Das ist mein Haus“, sagte ich. „Du kannst gehen, wenn du hier nicht mehr bleiben willst.“ Er sagte, er wolle zurück nach China, aber ich wollte ihn da nicht hingehen lassen, denn so würde er die Chance verlieren, gerettet zu werden. Ich machte mir auch Sorgen, dass seine negative Haltung gegenüber Dafa auf Verwandte und Freunde in China abfärben würde, sodass er nur noch mehr Karma anhäufen würde.

Ich machte mir weiterhin Gedanken, warum ich ihn nicht zum Guten bewegen konnte, und fand meine Argumente sehr überzeugend. Doch als ich die Situation genauer betrachtete, fand ich ein grundlegendes Problem. Von Kindheit an hatte ich mich meiner Mutter sehr verbunden gefühlt, während ich meinen Vater nicht sonderlich gut leiden konnte. Ehrlich gesagt verachtete ich ihn von ganzem Herzen, weil ich fand, dass er auf der Arbeit nichts erreicht hatte und zu Hause nur faul herumlungerte. Hinzu kam sein Jähzorn. In Wirklichkeit war er gar nicht so schlecht. Die Kommunistische Partei Chinas mochte er überhaupt nicht. Er war keiner der kommunistischen Organisationen beigetreten, noch nicht einmal den Jungen Pionieren. Früher hatte er eine Zeit lang die Falun-Dafa-Bücher gelesen und die Übungen praktiziert, aber damit aufgehört, als er keine merklichen gesundheitlichen Verbesserungen spürte. Außerdem glaubte er nicht an übernatürliche Phänomene. Deswegen verachtete ich ihn.

Wie hatte ich mit einer so lieblosen Einstellung ein gutes Ergebnis unserer Gespräche über Falun Dafa erwarten können? 

Der Meister hat gesagt:

„Ich sage euch, der Grund ist, dass deine Worte in Wirklichkeit alle deine Gedanken mit sich tragen. Du hast unter den gewöhnlichen Menschen alle verschiedenen Gefühle und Begierden, du hältst sogar an vielen Dingen fest, und die Worte, die du sagst, tragen komplizierte Gedanken in sich, so dass deine Worte keine große Kraft haben und sehr zerstreut sind.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04.-05.09.1998)

Der Meister hat auch gesagt:

„Die Erklärung der wahren Umstände beschränkt sich nicht nur darauf, sie von den Grundsätzen her klarzustellen. Wisst ihr was? Wenn gewöhnliche Menschen miteinander diskutieren, ist es oft so, dass das nicht wirklich durch Argumentieren geklärt wird. Vielmehr ist es so, dass der Sprechende der anderen Person etwas hinübersendet, das deren Gedanken gar nicht erst hochkommen lässt, und so hört sie auf ihn und glaubt das, was er sagt. Viele Menschen können dies sehen. Wenn du gewöhnlichen Menschen die wahren Umstände erklärst, wird deine Energie ihre Vorurteile aufbrechen und die schlechten Dinge in seinem Kopf auflösen. Ist das nicht an sich schon Errettung? Doch wie kannst du diese Fähigkeit haben, wenn du dich nicht kultivierst?“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016, 15.05.2016)

Ich wusste, dass ich meine Anschauungen über ihn beseitigen musste. Ich musste meine Erwartungen loslassen und mich wirklich um ihn kümmern. Es war an der Zeit, barmherzig zu ihm zu sein.

Mein Vater fragte mich 2018, ob ich ihn nach Europa bringen könne. Ich wollte nicht, da die Reise etwa eine Woche gedauert hätte. Die Mitpraktizierenden rieten mir, es so zu handhaben wie die gewöhnlichen Menschen. Deshalb kaufte ich die Tickets und wir flogen nach Frankreich. Er zeigte zu dieser Zeit die Symptome von Alzheimer im Anfangsstadium.

In den Pariser Straßen tummelten sich viele Pärchen, ich jedoch lief da mit einem alten Mann, der sich nur ganz langsam bewegen konnte und dachte, wir seien in Kanada. Eines Tages machte er sich in die Hosen. Als ich ihm half, die frischen Hosen anzuziehen, sagte er: „Danke.“ Das war das erste Mal, dass er sich mit so einer ernsten Stimme bei mir bedankte! Ich sagte, dass es nun einmal meine Aufgabe sei.

„Du hast doch gar nicht so viele Aufgaben“, meinte er.

„Wenn du jemandem Danke sagen möchtest, dann danke Dafa“, erwiderte ich.

Daraufhin sagte er: „Okay, ich danke Dafa.“

In diesem Moment wusste ich, dass er seine Meinung geändert hatte.

In seinem dementen Zustand wusste er nicht mehr, wie ich heiße. Er dachte, ich sei sein Bruder. Aber er erinnerte sich an den Namen des Meisters. Einmal fragte er mich: „Wie geht’s denn dem Herrn Li Hongzhi?“ Ich war sehr erstaunt, denn früher hatte er den Meister nicht mit „Herr“ angeredet. Jetzt ließ ich jeden Morgen nach dem Frühstück das Musikstück Pudu laufen und fragte ihn, was das Erste sei, das er jeden Tag tun sollte.

Er antwortete: „,Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut‘ rezitieren.“ Er hatte beinahe alles vergessen, konnte sich aber an diesen wichtigsten Satz erinnern.

Nachdem er nun mehr als ein Jahr lang ‚Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut‘ rezitiert hat, hat er nicht mehr den Bluthochdruck, den er schon in jungen Jahren gehabt und unter dem er sein ganzes Leben lang gelitten hatte.

Ich muss mich um jede Kleinigkeit kümmern. Dabei ist mir etwas aufgefallen, was immer wieder vorkommt: Immer wenn ich nicht geduldig bin und mich in Gedanken über ihn beschwere, macht er sich am nächsten Tag in die Hose. Er bekommt es noch nicht einmal mit. Ich brauche dann eine Stunde, um ihn sauberzumachen. Wenn ich in guter Verfassung bin, macht er sich nur selten in die Hose. Ich weiß, dass er es nicht mit Absicht macht, da er das überhaupt nicht mehr steuern kann. Daraus habe ich erkannt, dass mir dies helfen soll, mich nicht mehr zu beschweren. Es ist an der Zeit, dass ich den Hass wirklich loslasse und Leiden für Freude halte.

Der Meister sagt:

„Vor allem während der Fa-Berichtigung wollen alle positiven und negativen Lebewesen im Kosmos in der diesmaligen Fa-Berichtigung errettet werden, einschließlich der höchsten, unbegrenzt gigantischen Gottheiten aller Ebenen und insbesondere die Lebewesen in ihren Welten. Deshalb haben sie alle einen Fuß in die Welt und in die Drei-Weltkreise hineingesetzt. Würden sie die Gelegenheit der Lebensrettung verlieren, die in Zehntausenden von Jie nicht anzutreffen ist? Du musst mich erretten, alle sagen, du musst mich erretten, du musst mich erretten. Aber die Erscheinungsform ist nicht, wie man es von den ethischen Grundsätzen der Menschenwelt her kennt, bei einer Bitte hat man höflich und bescheiden zu sein: Wenn du mich errettest, muss ich mich zuerst bei dir bedanken, dir eine Gunst erweisen. So ist das aber nicht. Aus der Sicht dieser Lebewesen ist es so: Um mich erretten zu können, musst du meine Ebene erreichen und diese mächtige Tugend haben, erst dann kannst du mich erretten. Wie kannst du mich erretten, wenn du jene mächtige Tugend nicht hast und meine Höhe nicht erreichst? Also lassen sie dich hinfallen, Leiden ertragen, sodass deine Eigensinne beseitigt werden und deine mächtige Tugend aufgebaut wird. Erst wenn du eine bestimmte Ebene erreicht hast, kannst du sie erretten. Das machen alle.“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)

Die Anhaftungen an Ruhm und Eigeninteressen beseitigen

Als ich 2008 von der Universität abging, erhielt ich vier Stellenangebote innerhalb von zwei Wochen. Ich entschied mich nicht für das renommierteste Unternehmen mit dem höchsten Gehalt, sondern sagte bei einer Non-Profit-Organisation in meiner Nähe zu. Ich fand, dass ich so zeitlich flexibler war und weniger durch die Arbeit belastet. Außerdem konnte ich leicht ein paar Tage frei nehmen und an Aktivitäten für Dafa teilnehmen. Allerdings war ich mir darüber im Klaren, dass ich in meiner Position kaum verantwortlichere Aufgaben übernehmen würde. Da merkte ich, dass ich meine Anhaftungen an Ruhm und die Eigeninteressen aufgegeben hatte und das Fa als die wichtigste Sache in meinem Leben betrachtete.

Vor wenigen Jahren gab meine Organisation 150.000 Dollar aus, damit ein renommiertes Unternehmen für Datenanalyse ein Projekt umsetzte. Sie gab auch nicht gerade wenig Geld für Externe aus, um das Projekt zu warten. Ich sagte meiner Organisation, dass ich diese Aufgabe übernehmen könne und sie sogar noch besser lösen könne. Innerhalb von ein paar Monaten eignete ich mir die notwendigen Kenntnisse dazu an. Danach entwickelte ich ein Modell, das auf den Algorithmen beruhte, die ich in der Fortbildung kennengelernt hatte. Mein Ergebnis war besser als das des Beratungsunternehmens. Der technisch wenig versierte Manager glaubte allerdings nicht, dass mein Ergebnis das der externen Firma schlagen könne, und stellte sogar meine Methodik in Frage.

Gemessen an den Marktergebnissen war die Vorhersage meines Modells gut und genügte den Erwartungen. Einige Kollegen lobten mich, während die Organisation kein Wort darüber verlor. Ich fand es unfair, dass ich trotz besserer Ergebnisse und deutlich gesunkener Kosten kaum Anerkennung von der Organisation bekam. Ich dachte, die Organisation wisse Talente nicht genug zu schätzen und dass es vielleicht an der Zeit sei, das Unternehmen zu wechseln. Daher fing ich an, mich nach anderen Stellen umzusehen.

Ich fand Ausreden im Fa, etwa, dass einer meiner Kommilitonen der Chefarchitekt in einem berühmten Softwareunternehmen und ein anderer Vizepräsident in einer großen Bank war. Ein angesehener Titel wäre hilfreich dabei, den Menschen die wahren Umstände besser zu erklären. Obwohl diese Gründe oberflächlich betrachtet gut aussahen, wusste ich doch, dass sie im Grunde meine Anhaftungen an Ruhm und Eigeninteressen widerspiegelten.

Der Meister sagt:

„Für junge Leute ist es dann noch schwieriger, sich zu beherrschen. Man sieht, dass jemand im Alltag ein sehr guter Mensch ist. Wenn er in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen noch keine großen Fähigkeiten besitzt, ist sein Streben nach Ruhm und Reichtum ziemlich schwach. Doch sobald er sich einen Namen gemacht hat, wird er sich oftmals leicht durch Ruhm und Reichtum von seinem Weg abbringen lassen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 143)

Ich wusste, dass ich einige Zehntausend Dollar mehr verdienen könnte, wenn ich das hätte, was die gewöhnlichen Menschen für „eine gute Arbeit“ halten. Doch meine Arbeitsbelastung wäre dann doppelt so hoch. Die gewöhnlichen Menschen sagen: „Zeit ist Geld.“ Für Praktizierende, die versuchen, die Lebewesen zu erretten, bleibt dann nur noch wenig von der kostbaren Zeit übrig. Was ich wirklich brauche, ist Zeit. Ich beschloss, meine Stelle zu behalten. Aber meine Gedanken kreisten mehrere Monate lang um dieses Thema.

Ich schaute nach innen, um herauszufinden, warum mir das Ganze noch so viel ausmachte, obwohl ich geglaubt hatte, Ruhm und die Eigeninteressen aufgegeben zu haben. Ich stellte fest, dass ich in der Kultivierung nachgelassen hatte. Ich machte nicht mehr so fleißig die Übungen und lernte nicht mehr so fleißig das Fa.

2006 hatte ich angefangen, das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Ich meinte, dass es jedes Mal, wenn ich das ganze Buch einmal auswendig gelernt hätte, leichter und schneller gehen müsse. Doch das war überhaupt nicht der Fall. Der Hauptgrund lag darin, dass ich mir weniger Zeit dafür nahm. Es gab bei mir keine festgelegte Zeit, in der ich das Fa lernte. Viele Male verschob ich das Fa-Lernen, da andere wichtige Dinge anstanden. Wenn ich dann doch Zeit hatte, wurde ich müde. Ich wusste, dass dieser Zustand gefährlich war.

Die chinesische Minghui-Website veröffentlichte 2014 die Artikelserie „Was ich über Langzeitkrankheiten aus meinem Blickwinkel heraus erkannt habe“. Darin wurden viele bekannte Probleme unter den Praktizierenden angesprochen. Das half mir sehr. Ein Aspekt, der angesprochen wurde, war „Oberflächlich gesehen fleißig, aber tiefer nachgeschaut doch nachlässig“. Ich merkte, dass ich zu diesen Praktizierenden gehörte.

Ich fragte mich manchmal, warum viele Menschen, die schwere Krankheiten im Endstadium hatten, sich nach dem Praktizieren von Falun Dafa erholten, andere aber wegen des Krankheitskarmas verstarben. Diejenigen mit schweren Krankheiten im Endstadium wollen sich wirklich kultivieren. Sie kultivieren sich ernsthaft – von ganzem Herzen. Sie verfolgen nicht das Ziel, mittels Kultivierung ihre Krankheit zu heilen. Ihre Xinxing hat ausgehend vom Niveau der gewöhnlichen Menschen die Ebene eines Kultvierenden erreicht. Was für ein gewaltiger Sprung das doch ist! Wenn wir schweres Krankheitskarma hinter uns lassen wollen, muss sich unsere Xinxing deutlich erhöhen. Dann werden auch die entsprechenden körperlichen Veränderungen erscheinen.

Die Erhöhung der Xinxing geschieht allmählich im Laufe der Zeit. 

Der Meister sagt:

„Dieser eine Gedanke des Menschen hat eine langwierige Kultivierung zum Fundament.“ (Fa-Erklärung in New York, 23.03.1997)

Wenn wir uns in gewissen Bereichen unserer Kultivierung nicht verbessert haben, können wir kaum durchkommen, wenn wir auf kritische Prüfungen stoßen.

Der Meister sagt:

„Reicht seine Lebenszeit für die Kultivierung aus, obwohl sich einer bei unserem Kultivierungsweg sehr schnell kultivieren kann? Streng genommen, reicht sie für alle, ganz gleich, wie alt sie auch sind. Aber eins: Die normalen Menschen können sich nicht gut beherrschen; du sagst zwar, dass du dich gut beherrschen kannst, aber dem Wesen nach kannst du dich nicht gut beherrschen. Du hast dich nicht so hoch kultiviert und dein Herz hat so hohe Maßstäbe noch nicht erreicht, deshalb kannst du dich nicht gut beherrschen. (Fa-Erklärung in Sydney, 1996)

Es gibt nun eine feste Zeit, in der ich das Fa täglich eine Stunde lang mit anderen Praktizierenden lerne. In etwas mehr als fünf Monaten haben wir alle Schriften des Meisters einmal durchgelesen. Das Auswendiglernen lässt sich nur schwer mit anderen Praktizierenden bewerkstelligen. Daher muss ich selbst eine feste Zeit dafür festlegen. Diesbezüglich muss ich noch einen Durchbruch schaffen.

Meine Denkweise ändern

Als Kind entwickelte ich die Angewohnheit, über alles nachzudenken. Ich dachte negativ und machte mir um alle möglichen Dinge Sorgen. Weil ich ein wissenschaftlich und technologisch orientiertes Studienfach gewählt habe, hat sich die logische Denkweise basierend auf Empirie tief in mein Hirn eingebrannt.

Ich fand, dass meine Denkgewohnheiten und Denkprozesse mich ernsthaft am Vorankommen hinderten, obwohl ich es mitunter gar nicht bemerkte. Weil ich das Fa mit den Methoden las, die ich mir im wissenschaftlichen Studium angeeignet hatte, drehte ich mich in der Kultivierung viele Male im Kreis. Beispielsweise stellte ich mir vor, wie ich mich verhalten würde, wenn ich bei einem Streit Wut bekäme.

Der Meister sagt:

„Nachsicht üben, bedeutet nicht, dass man Nachsicht übt, nachdem man schlechte Laune bekommen hat oder verärgert gewesen ist.“ (Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Guangzhou, 16.07.1997)

Ich stellte mir auch vor, wie ich alle Anhaftungen ablegen würde, wenn ich auf ein großes Problem stoßen oder Krankheitskarma erleben würde. 

Der Meister sagt:

„Ich las heute einen Bericht von der Minghui Webseite. Es gab eine Lernende, ihr Bein hatte einen Splitterbruch durch Prügel bekommen, das Bein wurde gegipst ohne die Knochen zusammenzufügen. Diese Lernende hat überhaupt nicht daran gedacht, dass sie behindert sein würde und nahm das überhaupt nicht ernst. Sie las jeden Tag das Fa und hatte sehr starke aufrichtige Gedanken. Sobald sie ein wenig sitzen konnte, machte sie die Übungen.“ (Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2005)

„Was bedeuten denn aufrichtige Gedanken? Das sind eben die aufrichtigen Gedanken.“ (ebenda)

Ein Mitpraktizierender wies mich auf meine Lücke hin. „Diese Art, logisch zu denken, hält einen in einer fabrizierten Kultivierungsillusion gefangen. Dadurch dreht man sich bei der Kultivierung wie in einem Karussell – man dreht sich im Kreis, kommt aber nicht vom Fleck.“ Zuerst war ich mit seiner Ansicht nicht einverstanden, aber später bemerkte ich, dass es stimmte.

In dem Prozess, in dem ich das Fa verstehe und Anhaftungen beseitige, verfalle ich leicht in eine logische Denkweise und will alles in eine Formel pressen. Einstein hat einmal gesagt: „Der intuitive Verstand ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ist ein treuer Diener.“ „Diener“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass wir ihn anwenden können, wenn wir wollen, aber nicht, wenn er gar nicht gebraucht wird. Wir sind diejenigen, die unsere Diener anweisen, nicht diejenigen, die von ihnen beherrscht werden. In der täglichen Arbeit der gewöhnlichen Menschen müssen wir logisch denken, insbesondere in der wissenschaftlichen Forschung. Aber bei der Kultivierung ist die formelbasierte logische Denkweise ein ernsthaftes Hindernis.

Als ich mir mehr Zeit nahm, das Fa zu lernen, bemerkte ich, wie sich meine Denkweise allmählich änderte. Ich betrachtete die Kultivierung nicht mehr als etwas, das erledigt werden musste und wonach man strebte. Langsam bekam ich ein tieferes Verständnis von

„Ich habe gesagt, dass der große Weg keine Form hat.“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.-30.03.1998)

Ich kultivierte mich nicht mehr nur in meiner Vorstellung, sondern betrachtete die auftauchenden Situationen als Kultivierungsgelegenheiten. Ich denke nicht mehr daran, was alles schiefgehen kann, wenn ein Problem auftaucht. Wenn der negative Gedanke auftaucht, erkenne ich ihn als solchen und beseitige ihn. Ich verfange mich nicht mehr in „logischen Konstrukten“.

Diese Veränderung ist nicht eingetreten, weil ich nach ihr gestrebt habe. Die Lösung kommt, wenn ich mich beruhige, das Fa lerne und in das Fa eintauche. Dann verändert sich alles auf natürliche Weise.

Natürlich ist das logische Denken noch ein Teil von mit, denn es ist tief in mir verwurzelt. Ich glaube, dass es langsam nachlassen wird, solange ich weiterhin das Fa lerne und mich kultiviere. Kultvierung bedeutet, langsam aus der menschlichen Denkweise und Denkstruktur herauszuspringen, um schließlich in den göttlichen Zustand einzutreten.

Meine Fähigkeiten verbessern

Als ich in der westlichen Gesellschaft über die wahren Begebenheiten aufklärte, stellte ich fest, dass einige Praktizierende extrem schwer verfolgt worden waren, aber ihre Verfolgungsgeschichten wurden nicht herzergreifend erzählt. Andere Praktizierende hatten zwar nicht so sehr gelitten, aber sie konnten sehr berührend über ihre Erfahrungen berichten. Das zeigt, was eine gute Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit ausmacht.

Daraufhin fing ich an, meine englischen Schreibfähigkeiten zu erweitern. Ich erkannte, dass es nicht gut war, mir beim Autofahren das Fa anzuhören, da ich mich dabei nicht auf die Worte des Meisters konzentrieren konnte. Ich kaufte einige Hörbücher über das Schreiben und die Kommunikation in englischer Sprache. Diese höre ich mir beim Autofahren an oder wenn ich mit meinem Vater spazieren gehe. Ich hörte mir ungefähr zehn Hörbücher an und lernte ziemlich viel daraus. Selbst beim Essen las ich Beiträge über englische Schreibtechniken. Wenn ich einen wunderbaren Satz in der englischen Epoch Times oder anderen Medien lese, schreibe ich ihn auf. Im Laufe der Zeit habe ich meine englischen Schreib- und Kommunikationsfähigkeiten verbessert.

Die Kultivierungsgelegenheit schätzen

2002 half ich dabei, einen Festwagen für die Umzüge zu transportieren, sodass die Praktizierenden an einer Parade in der Region teilnehmen konnten. Einmal musste ich ein Transparent aus meinem Auto holen. Als ich den Kofferraum öffnete, überkam mich plötzlich das Gefühl, dass die unzähligen Gottheiten im Kosmos mich beneideten, weil ich Dafa in der Menschenwelt bestätigen konnte. Ich hatte daran überhaupt nicht gedacht. Deshalb wusste ich nicht genau, wo dieser Gedanke auf einmal herkam. Mein Himmelsauge ist verschlossen – doch dieses Gefühl war so stark, dass mir sofort die Tränen kamen. Auch Jahre später kann ich mich immer noch lebhaft an diesen Moment erinnern.

Ich hoffe, dass wir diese Gelegenheit zu schätzen wissen, für die uns unzählige Gottheiten bewundern, sodass wir uns selbst gut kultivieren und das Fa gut in der Menschenwelt bestätigen. Lasst uns alle die letzten Schritte auf unseren Kultivierungswegen gut gehen!