Wie die KP Chinas mit Katastrophen umgeht

(Minghui.org) Jiang Yong war geschäftlich in der Stadt Zhengzhou, Provinz Henan unterwegs. Er hatte sich am 21. Juli 2021 gerade auf den Weg gemacht, die 200 km weite Strecke zu seiner Heimatstadt Zhoukou zurückzulegen. Noch ahnte er nicht, dass er an diesem Tag um sein Leben rennen würde.

Zunächst war Jiang mittags früh genug losgefahren, gegen 15:30 Uhr geriet er im Jingguang-Autotunnel in einen Verkehrsstau.

In der Provinzhauptstadt Zhengzhou hatte es seit einigen Tagen heftig geregnet. Auf dem Asphalt im Tunnel stand bereits etwas Wasser, aber noch machten sich die Fahrer keine Sorgen. Schließlich hatten die Medien gerade darüber berichtet, dass die Stadt erst jüngst 50 Milliarden Yuan (7,7 Milliarden US-Dollar) in den Ausbau der Abwasserkanalisation investiert hatte. Die Behörden hatten sich damit gerühmt, dass die Stadt jetzt wie ein „Schwamm“ sei, also problemlos Wasser aufnehmen und verteilen könne.

Um 16:30 Uhr steckte Jiang immer noch im Tunnel fest. Eine halbe Stunde später strömten dann schlagartig gewaltige Wassermassen ein, als würde sich ein Fluss in den Tunnel ergießen. Jiang sprang aus seinem Wagen und sah, dass das Auto hinter ihm bereits zu treiben begann. Da ihm das Wasser schon bis zu den Knien reichte, eilte er zurück und zog seinen Freund aus der Beifahrertür. Immer mehr Wasser drückte in den Tunnel und ließ den Wasserpegel weiter ansteigen. Die beiden klammerten sich aneinander, wateten durch das Wasser und schafften es tatsächlich, aus dem Tunnel zu kommen. Es dauerte gerade einmal zwei Minuten, bis Jiangs Wagen im Wasser versank.

Innerhalb von fünf Minuten war der ganze Tunnel komplett überschwemmt. Jiang und sein Freund waren die letzten Menschen, die es an dieser Stelle aus dem Tunnel schafften. Wie viele andere durch das Wasser im Tunnel eingeschlossen worden waren, wusste Jiang nicht.

Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) verkündete später, dass lediglich sechs Personen in dem überfluteten Autotunnel ums Leben gekommen seien. Viele zweifeln an dieser offiziellen Darstellung.

Der Tunnel verfügt in beiden Richtungen über drei Spuren und ist an dieser Stelle etwa zwei Kilometer lang. Zum Zeitpunkt der Überflutung standen die Autos hier dicht an dicht. Wie viele Menschen konnten sich in den fünf Minuten, die ihnen blieben, rechtzeitig zur Flucht entscheiden und es dann tatsächlich schaffen, durch das Wasser aus dem Tunnel zu kommen?

Fast gleichzeitig wurde die U-Bahn in Zhengzhou überflutet. Das Wasser stieg hier ebenfalls rapide an und die meisten Bahnwaggons liefen voll. Viele Menschen starben an Sauerstoffmangel. Auch hier blieb die genaue Opferzahl unbekannt.

Die Tragödie wäre zu verhindern gewesen. Am Tag vor der Katastrophe hatte der Wetterdienst wegen der Regenstürme fünf Warnungen der Stufe Rot herausgegeben. Aber die Stadtverwaltung von Zhengzhou erteilte die Vorgabe, dass der Betrieb aller Hauptverkehrsmittel, wozu auch die U-Bahn und die Straßentunnel zählen, aufrecht zu erhalten sei.

Am Morgen des Unglücks genehmigte die Regierung ohne Vorwarnung, dass aus dem direkt neben der Stadt gelegenen Stausee Changzhuang Wasser abgelassen wurde, da der Pegel die kritische Marke überschritten hatte. Die Flutwelle, von der Jiang und viele andere in den Tunneln und der U-Bahn überrascht wurden, ist nicht auf den Regen zurückzuführen, sondern auf das unangekündigte Ablassen des Wassers aus dem Reservoir.

Trotzdem kennen nur sehr wenige Menschen in China die wirkliche Ursache für die Tragödie. Die KPCh hat den Bewohnern vor Ort weisgemacht, dass Regenfälle, die so nur einmal in tausend Jahren auftreten würden, die Ursache für das Unglück seien. So schoben sie die Verantwortung von sich. Aufgrund der massiven Zensur sind den Menschen außerhalb der Region nur sehr wenige Details über die Tragödie bekannt.

Katastrophen und gefährliche Lügen

Die Art und Weise, wie die KPCh mit der Flutkatastrophe von Zhengzhou und dem Beginn der Viruspandemie in Wuhan umgegangen ist, ähnelt sich. Das Muster ist im Wesentlichen gleich: die Katastrophe vertuschen, die öffentliche Meinung kontrollieren und die Aufmerksamkeit der Menschen auf andere Dinge lenken.

Der Umgang der Partei mit Katastrophen spiegelt ihre Geringschätzung für menschliches Leben wider. Ihre Vorgehensweise zeigt, worauf sich die KPCh in Wirklichkeit konzentriert: Es geht um den Erhalt ihrer Macht, egal um welchen Preis, und nicht um das Wohlergehen der Menschen.

Ein weitere Beispiel ist der Regensturm vom August 1975, der heftiger als der aktuelle war und ebenfalls über der Provinz Henan niederging. Damals brachen aufgrund der schlechten Bauweise insgesamt 62 größere und kleinere Staudämme. Sieben Kreise wurden meterhoch überflutet. Über 12 Millionen Menschen in 29 Kreisen und Städten waren betroffen und 6,8 Millionen Häuser wurden verwüstet. Die Flut zerstörte zudem auf einer Länge von etwa 100 km die Bahnstrecke zwischen Peking und Guangzhou, wodurch der Bahnverkehr für 18 Tage zum Erliegen kam, was alleine einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 10 Milliarden Yuan (1,5 Milliarden US-Dollar) verursachte.

Acht Mitglieder der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes schrieben Artikel, in denen die Zahl der Todesopfer der Flut von 1975 mit über 230.000 Toten angegeben wurde. Aber die KPCh unterdrückte nahezu alle Berichte über diese Katastrophe.

Noch ein Beispiel ist das SARS-Virus, das zuerst im November 2002 in der Provinz Guangdong beobachtet wurde. Zu dieser Zeit hielt die KPCh gerade ihren 16. Parteitag ab. Der damalige Parteivorsitzende Jiang Zemin befahl den Medien, nicht über die Krankheit zu berichten, um der Öffentlichkeit nicht die „gute Stimmung“ für den Parteitag zu verderben.

Erst im März 2003, als ein Arzt aus Guangdong in Hongkong an SARS verstarb, erfuhr die Welt, dass sich dieses Virus in China verbreitet hatte. Da war es bereits zu spät. Zwar verkündeten die Medien der KPCh am 2. April 2003, dass China die SARS-Epidemie erfolgreich unter Kontrolle gebracht habe und der Gesundheitsminister Chinas, Zhang Wenkang, ließ auf einer Pressekonferenz am darauffolgenden Tag verlauten: „Ich sage ganz verantwortungsvoll, dass es sicher ist, in China zu arbeiten, zu leben und zu reisen.“ Aber zugleich infizierten sich immer mehr Chinesen mit dem Virus. Die Pekinger SARS-Isolierstation Xiaotangshan war damit beschäftigt, die Leichen der Verstorbenen zu verbrennen. Der Kopf der KPCh, Jiang Zemin, fuhr mit einem Sonderzug durch das ganze Land, um so einer Infektion zu entgehen.

Die Umdeutung von Katastrophen

Viele der Tragödien in China werden von der Regierung verursacht. Aber egal, was nun die Ursache für eine Katastrophe ist, erzählt die KPCh der Öffentlichkeit immer wieder, dass die Chinesen nur überleben können, weil sie von der Partei so weise geführt werden. Also stehen am Ende jedes Unglücks, sei es natürlich oder von Menschenhand herbeigeführt, „Danksagungen“ an die Partei.

Im Kreis Wenchuan in der Provinz Sichuan ereignete sich am 12. Mai 2008 ein Erdbeben der Stärke 8 auf der Richterskala. Die Behörden gaben am 25. September bekannt, dass es 69.227 Tote, 374.643 Verletzte und 17.923 Vermisste gebe. Eine zivilgesellschaftliche Organisation kam bei einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass um die 300.000 Menschen gestorben seien, darunter 30.000 Schulkinder, von denen viele noch im Grundschulalter waren.

Die Staatsmedien der KPCh berichteten nur darüber, wie großartig die Partei sei und wie sich die Menschen der Partei angeschlossen hätten, um die Rettungsbemühungen zu unterstützen. Die Stadtregierung von Wenchuan erklärte den 12. Mai 2018, also den 10. Jahrestag des Erdbebens, zum „Tag der Dankbarkeit [für die KPCh]“.

Was die Regierung nicht erwähnte, waren die Baumängel an den Schulgebäuden, die zusammengebrochen und die Schüler unter sich begraben hatten. Ganz zu schweigen davon, dass eine Untersuchung, wer für die Konstruktionsmängel verantwortlich war, nie stattgefunden hat.

Es waren die Eltern von in eingestürzten Schulen umgekommenen Kindern, die versuchten, Licht in das Dunkel zu bringen. Sie sprachen zehn Jahre lang auf allen Regierungsebenen vor und verlangten nach Gerechtigkeit. Dafür wurden sie drangsaliert, geschlagen und sogar verhaftet. Ihr Gedenken an die Toten war nicht erlaubt. Als sie versuchten, Zivilklage gegen die Schule und die Baufirmen zu erheben, weigerten sich die Behörden, diese anzunehmen mit der Begründung, die Verjährungsfrist sei inzwischen abgelaufen.

Das Coronavirus SARS-CoV-2, auch „KPCh-Virus“ genannt, verbreitete sich zu Beginn des Jahres 2020 in der Stadt Wuhan (Provinz Hubei). Die KPCh reagierte darauf mit ihrer üblichen Routine bestehend aus Vertuschung, Kontrolle der Medien und Unterdrückung von Whistleblowern.

Während sich das Virus über die ganze Welt ausbreitete, gab die KPCh ein Buch mit dem Titel Ein großartiges Land im Kampf gegen die Pandemie heraus. Darin wurde behauptet, dass der Kampf gegen das Virus unter der Führerschaft der großartigen Partei gewonnen worden sei. Am 8. September veranstaltete die KPCh eine Zeremonie, auf der sie Medaillen an „Helden“ im Kampf gegen das Virus verteilte. So wurde ein verdrehter Patriotismus und die Illusion erzeugt, dass die KPCh über das Virus gesiegt habe, während die anderen Länder noch unter der Pandemie litten.

Gleichgültigkeit gegenüber jenen, die zu Opfern bestimmt wurden

Noch nie hat sich die KPCh um die Leben der Menschen gesorgt. Und so rechtfertigt sie es auch, kleinere Bevölkerungsgruppen für die Unterstützung größerer Gruppen zu opfern. Über kleinere Gruppen macht sie sich keine Gedanken – selbst ihr Tod spielt keine Rolle. Solange es der Propaganda der Partei gelingt, die Mehrheit zu täuschen und sie glauben zu lassen, dass die KPCh ein Segen ist, wird sie ihre Macht behalten. Das ist alles, was für das Regime zählt. Deshalb hat die KPCh ihre Energie immer darauf konzentriert, Katastrophen zu vertuschen, damit alle, die nicht direkt von der Katastrophe betroffen sind, nicht entmutigt oder wachgerüttelt werden. Aber wenn die Katastrophe vorbei ist, veranstaltet sie herzbewegende Zeremonien, die demonstrieren sollen, wie die Partei mit ihrer großartigen Führerschaft die Katastrophe besiegte, mit dem Ziel, diejenigen zu Tränen zu rühren, die von der Katastrophe selbst nicht betroffen waren.

Als sich das SARS-Virus und das KPCh-Virus in China ausbreiteten, kümmerte sich die KPCh nicht um die Menschen, die sich infiziert hatten oder einer Gefahr ausgesetzt waren, sondern darum, die übrige Bevölkerung zu beschwichtigen. Wenn es ein Erdbeben oder eine Flut gab, galt das Hauptaugenmerk der KPCh nicht den Opfern, sondern der öffentlichen Meinung in den übrigen Landesteilen.

Am 20. Juli 2020 wurden am Wangjia-Staudamm in der Provinz Anhui die Schleusen geöffnet, um das Wasser des Flusses Huai abzulassen. Zwei Kreise mit 200.000 Einwohnern wurden dadurch überschwemmt. Die Menschen dort verloren alles und mussten ihre Häuser mal wieder neu aufbauen. Es war das 16. Mal seit 1953, dass die Behörden Wasser in diese Region abgelassen haben.

Die Menschen fragen sich: Da es in Anhui insgesamt 15 Überschwemmungsgebiete gibt, warum haben sich die Behörden nie darum bemüht, die Menschen aus diesen Gebieten umzusiedeln? Hätte die Regierung nicht mindestens Zelte, Vorräte und Mittel zur Versorgung der Menschen zur Verfügung stellen müssen? Warum wurde nichts für die Betroffenen getan, als das Wasser abgelassen wurde?

Die Antwort lautet: Die KPCh kümmert das Schicksal dieser Menschen nicht im Geringsten. Das ist eine kleine Gruppe von Menschen, die die KPCh – solange sie die öffentliche Meinung diktiert – jederzeit abschreiben kann.

Schluss

Im alten China glaubte man, dass eine Regierung vom Himmel mit Katastrophen bestraft wird, wenn sie ihre Rechtschaffenheit einbüßt und Schlechtes tut.

Mit ihrem Atheismus, Kampfgeist und der Zerstörung der Glaubensfreiheit hat die KPCh das chinesische Volk auf einen Irrweg geführt. Viele Katastrophen – natürliche oder von der KPCh verursachte – passieren in China. Es ist an der Zeit, dass das Wesen der KPCh durchschaut wird und man sich von der Partei distanziert.