Shandongs Gefängnis fälscht Brief einer Falun-Dafa-Praktizierenden an die Familie

(Minghui.org) Die Familie der 58-jährigen Wang Cuiying wurde Mitte August 2021 vom Frauengefängnis der Provinz Shandong benachrichtigt, dass sie Anfang des Monats dorthin gebracht worden sei. Sie war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Da ihre Familie sie nicht besuchen durfte, schickte sie ihr mehrere Einschreibebriefe. Das Postverfolgungssystem zeigte an, dass alle Briefe zugestellt wurden und der Empfang von einer Person im Gefängnis erfolgt war.

Ende November erhielt die Familie einen Brief von Wang. Der Brief war auf den 26. Oktober datiert. Die Handschrift auf den beiden Seiten unterschied sich von der von Wang und es war der Familie klar, dass jemand ihre Handschrift nachgemacht hatte. Der Brief enthielt Informationen über das Bankkonto, auf das die Familie eine Bareinzahlung für Wang vornehmen sollte. Der Rest des Briefes enthielt Lob für das Gefängnis und die Wärter.

Als Wang im Dezember zu Hause anrufen durfte, bestätigte sie ihrer Familie, dass sie nur einen ihrer Briefe erhalten hatte. Sie hatte auch mehrere Briefe an ihre Familie geschrieben. Doch sind diese nie angekommen. Da die Wärter Wang nicht erlaubten, über ihre Situation im Gefängnis zu sprechen, macht sich ihre Familie Sorgen um sie und fragt sich, warum das Gefängnis ihre Korrespondenz zurückhielt und einen Brief fabrizierte, der angeblich von ihr stammen sollte.

Wang, 58, stammt aus der Stadt Heze, Provinz Shandong. Sie wurde am 7. März 2019 verhaftet, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Eine weitere Praktizierende namens Zhao Aizhen wurde am selben Abend verhaftet. Obwohl sie sich nicht kannten, legte die Polizei ihre Fälle zusammen und reichte sie gemeinsam bei der Staatsanwaltschaft ein.

Die beiden Praktizierenden wurden am 15. Januar 2020 vom Bezirksgericht Juancheng verurteilt. Der Staatsanwalt listete mehr als 1.200 Beweise gegen sie auf, zeigte aber nur ein paar unscharfe Fotos der „Beweise“, ohne die tatsächlichen Gegenstände zu zeigen.

Bei der zweiten Anhörung am 12. März 2021 legte der Staatsanwalt über 1.000 Beweisstücke vor und behauptete, dass die Materialien von Zhao auf Verlangen von Wang hergestellt worden waren. Er sagte, er habe das Geständnis von Zhao, um die Anklage zu untermauern, aber Zhao bestritt, das Geständnis jemals abgelegt zu haben. Sie sagte, sie sei altersweitsichtig und es sei sehr dunkel im Verhörraum gewesen. Die Polizisten habe ihr nicht erlaubt, das Vernehmungsprotokoll sorgfältig zu lesen, bevor sie sie zwangen, es zu unterschreiben.

Wang betonte, dass sie Zhao vor ihrer Verhaftung nicht kannte und dass Polizisten und die Staatsanwaltschaft Hand in Hand arbeiteten, um sie zu beschuldigen.

Wangs Familie rief am 28. März das Gericht an und erfuhr, dass sie zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.750 Euro) verurteilt worden war. Richter Fan weigerte sich, eine Kopie des Urteils oder andere Einzelheiten zur Verfügung zu stellen. Stattdessen teilte er lediglich mit, dass das Urteil am 18. März gefällt wurde. Zhao wurde zu viereinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (ca. 2.070 Euro) verurteilt.

Beide Frauen legten beim Mittleren Gericht der Stadt Heze Berufung ein. Der Richter entschied zwar am 21. Mai, ihre ursprünglichen Urteile zu bestätigen, informierte ihre Anwälte aber erst Anfang Juni. Sie wurden am 9. August in das Frauengefängnis der Provinz Shandong gebracht.

Wang begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Sie war Buchhalterin in einer Regierungsbehörde und wurde mehrmals als beste Mitarbeiterin ausgezeichnet, bevor sie in den Ruhestand ging.

Vor ihrer letzten Verurteilung war sie 2012 wegen ihres Glaubens zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Ihr Arbeitgeber entzog ihr den Titel einer Direktorin und behielt während dieser Zeit ihr Gehalt ein, weil sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören.

Früherer Bericht:

Shandong Woman Sentenced to Five Years Over Fabricated Evidence