Lektion aus dem Wunsch nach einem schönen Äußeren

(Minghui.org) Ich habe immer viel Wert auf mein Aussehen gelegt. Seit ich Praktizierende bin, habe ich mich nicht mehr übermäßig herausgeputzt. Aber die Wahrheit ist, dass ich sehr viel Zeit damit verschwendet habe, gut auszusehen. Ich fand immer Ausreden, um noch mehr Kleidungsstücke zu kaufen. Als Grund schob ich vor, dass ich bei der Erklärung der wahren Umstände doch schön aussehen sollte. Die Dinge liefen jedoch nicht wie geplant.

Ich wusste, dass es mit der Anhaftung an sexuelle Begierde in Zusammenhang stand, aber ich setzte mich 20 Jahre lang nicht damit auseinander. Ich dachte sogar, dass es keine große Sache sei. In Wirklichkeit können alle Anhaftungen zu Stolpersteinen auf dem Weg der Kultivierung werden.

Eines Tages ging ich in ein Juweliergeschäft und kaufte ein Paar schöne Ohrringe. Als ich sie anzog, fühlte ich mich sehr gut und dachte, ich sähe wunderschön aus.

Früher hatten sich meine Ohren entzündet und waren angeschwollen, wenn ich billigen Ohrschmuck trug. Obwohl die neuen Ohrringe nicht aus Gold oder Silber waren, fühlten sich meine Ohren gut an. Es gab keine Entzündungen. Ich kam auf den Gedanken, dass meine Haut womöglich wegen der Kultivierung nicht mehr so empfindlich sei.

Zwei Tage später jedoch schwollen meine Ohrläppchen an und juckten. Ich nahm die Ohrringe heraus und achtete nicht darauf. Nach dem Duschen fühlten sich meine Ohren entzündet an. Ich achtete nicht weiter darauf und dachte mir, dass sie bald heilen würden.

Als ich am nächsten Morgen aufstand, waren meine Ohrläppchen und mein Gesicht auf die doppelte Größe angeschwollen. Daraufhin trug ich die Haare offen und ließ mir Strähnen ins Gesicht fallen, da ich beängstigend aussah. Meine Kollegen gaben auch Kommentare ab, dass ich nicht gut aussehen würde, aber ich schaffte es, den Tag zu überstehen.

Ich wollte nicht, dass sich meine Familienangehörigen Sorgen machten, wenn sie mich so sahen. Meine Schwiegermutter hat ein schlechtes Sehvermögen, also bekam sie es nicht mit, und meinem Mann ging ich weitgehend aus dem Weg. Bei meiner Tochter machte ich mir keine Sorgen, da Kinder ein reines Herz haben.

Vor dem Meister gestand ich offen ein: „Meister, ich habe mich geirrt. Ich verstehe nun, dass ich diese Anhaftung an eine schöne Erscheinung loslassen muss. Bitte helfen Sie mir, gesund zu werden.“

In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Sobald mein Kopf und mein Nacken das Kissen berührten, schmerzte es. Da begriff ich, dass ich wirklich keine kleine Anhaftung hatte. Ich wusste, dass es unangemessen war, den Meister zu bitten, sie zu eliminieren.

Erst bei Problemen denke ich über mich selbst nach. Obwohl ich das Fa jeden Tag las und auswendig lernte, handelte ich nicht entsprechend. Ich schaffte es auch nicht, alle fünf Falun-Dafa-Übungen zu praktizieren, ganz zu schweigen von der Erklärung der wahren Umstände, was ich auch sehr schlecht gemacht hatte. Sobald jemand ablehnte, was ich sagte, redete ich nicht mehr weiter.

Ich dachte: „Kann man mich noch eine Dafa-Jüngerin nennen? Im Moment bin ich eher eine Mitläuferin. Kultiviere ich mich wirklich? Aus welchem Grund bitte ich den Meister, mich zu beschützen?“

Je länger ich darüber nachdachte, desto größer wurde mein Bedauern. In der Vergangenheit war ich auf zwei Xinxing-Prüfungen gestoßen in Bezug auf meinen Wunsch, gut auszusehen. Die erste Prüfung erlebte ich, kurz nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte. Mein Gesicht fühlte sich plötzlich sehr stachelig an, fast so, als würden Dornen auf meiner Haut wachsen. Ich bekam keine Angst und wusste, dass es eine Drangsal war, die ich aushalten musste. Meine Haut wurde schnell wieder glatt.

Die zweite Prüfung zielte auf mein Verlangen nach scharfem Essen ab. Deshalb bekam ich kleine Stellen im Gesicht. Meine Augen und Augenbrauen waren geschwollen. Ich blieb zuversichtlich und sagte meinen Kollegen, dass am nächsten Tag bestimmt alles wieder in Ordnung sein würde. Wie durch ein Wunder verschwanden die Stellen in meinem Gesicht einen Tag später und meine Kollegen warfen mir verwunderte Blicke zu.

Die ersten beiden Prüfungen hatte ich ganz leicht bestanden. Diesmal war ich nervös, weil ich in der Kultivierung nachgelassen hatte. Ich fragte mich, ob der Meister mich aufgegeben hatte. Was sollte ich nun tun? Ins Krankenhaus wollte ich definitiv nicht gehen. Wie konnte ein gewöhnlicher Mensch einen Kultivierenden behandeln? Ich hatte doch keine Krankheiten. Obwohl ich Angst hatte, dass der Meister mich aufgegeben hatte, wusste ich tief im Inneren, dass der Meister mich beschützen würde. Nutzte ich nicht etwa die Barmherzigkeit des Meisters aus?

Es würde bestimmt besser werden, solange ich die Übungen konzentriert machte. Beim Meditieren schlief ich jedoch immer noch ein oder wurde schläfrig.

Am dritten Tag waren meine Ohren noch stärker geschwollen als am Vortag. Sie sahen rot aus und fühlten sich hart an – mein Gesicht und meine Augen waren ebenfalls geschwollen. An der Stirn war meine Haut schwarz und rot. Ich konnte mein Gesicht überhaupt nicht mehr fühlen. Wie sollte ich in diesem Zustand aus dem Haus gehen? Was sollte ich tun? Ich wollte mich nicht von der Arbeit beurlauben lassen und meine Familienangehörigen nicht beunruhigen. Ich wollte keinen schlechten Eindruck bei den Menschen hinterlassen und Dafa nicht in ein schlechtes Licht rücken.

Nochmals zeigte ich dem Meister mein Bedauern: „Meister, ich habe es nicht richtig gemacht. Helfen Sie mir bitte.“ Ich setzte meine Mundschutzmaske auf und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Das war das erste Mal, dass ich mich über das Tragen der Schutzmaske freute.

Meine Kollegen waren schockiert, als ich im Büro ankam. Einer fragte: „Was ist denn mit dir passiert? Warum ist dein Gesicht so geschwollen? Kauf bitte keinen billigen Schmuck mehr. Kaufe in Zukunft entweder silberne oder goldene Ohrringe.“

Lächelnd sagte ich leise: „Ich praktiziere Falun Dafa schon seit vielen Jahren. Das ist passiert, weil ich vieles noch nicht gut genug mache. Seid bitte nicht beunruhigt. Ich werde mich verbessern.“

Dieser Tag war nur schwer auszuhalten und wollte kein Ende nehmen! Mein Gesicht fühlte sich heiß an und ich wollte nur noch nach Hause gehen und mich ins Bett legen. Einige Kollegen schlugen mir vor, Antibiotika zu nehmen, aber ich versicherte ihnen, dass es mir sehr bald besser gehen würde. Ich wagte nicht, in die Cafeteria zu gehen, da ich beim Essen meine Maske abnehmen musste. Obwohl ich in diesen fünf Tagen kaum etwas aß, fühlte ich mich nicht hungrig. Zudem waren meine Lippen geschwollen und mit Blasen bedeckt.

Ich dachte: „Das hast du nun davon, weil du dich zu sehr um dein Aussehen bemühst!“ Vielleicht hätte ich diese Anhaftung zu großen Teilen ablegen können, wenn ich meinen Kollegen mit ruhigem Herzen begegnet wäre. Aber dazu fehlte mir der Mut.

Die Schwellung an der rechten Seite meines Gesichts klang am vierten Tag ab. Die linke Seite meines Gesichts schwoll jedoch für weitere drei Tage an, bevor es besser wurde. Mein Gesicht begann sich binnen einer Woche langsam zu erholen und eine dünne Hautschicht löste sich von der linken Seite meines Gesichts.

In der Zeit, in der mein Gesicht sich langsam wieder erholte, bemerkte es schließlich mein Mann. Er war kein sehr aufmerksamer Mensch und früher hatte ich viel Groll auf ihn. Mein Mann sagte, dass ich schrecklich aussähe und ins Krankenhaus gehen sollte. Als Antwort bekam er: „Vor ein paar Tagen sah ich noch schlimmer aus. Ich bin dir aus dem Weg gegangen, damit du dir keine Sorgen um mich machen musst.“ Ich fühlte, dass meine Anhaftung an Gefühle ihm gegenüber bei dieser Prüfung weniger wurde.

Zum Meister sagte ich in Gedanken: „Ich werde damit leben, egal wie ich von nun an aussehe. Aber ich werde mich weiterkultivieren.“ Ich gab einen langen Seufzer von mir und dachte, dass ich die Prüfung vielleicht bestanden hätte. Meine Kollegin erinnerte mich daran, dass ich ihr gesagt hatte, am Montag würde es mir schon deutlich besser gehen.

An diesem Montag sah ich wirklich besser aus. Die Kollegin wunderte sich darüber, wie ausdauernd ich gewesen war. Ich entgegnete ihr: „Das hatte nichts mit Ausdauer zu tun. Das ist alles passiert, weil ich mich unzureichend kultiviere. Wenn so etwas passiert, muss ich schauen, wie ich mich den Prinzipien von Dafa angleiche. Falun Dafa verbietet nicht, ins Krankenhaus zu gehen.

Ich bin eine Kultivierende und wollte nicht ins Krankenhaus gehen, da ich das Problem so nur aus der Perspektive eines gewöhnlichen Menschen löse. Dann werde ich mich nicht erhöhen und dieses Problem wird später wieder auftauchen. Findest du nicht, dass ich wieder okay aussehe?“ Meine Kollegin stimmte mir mit einem Nicken zu.

Als ich wieder ganz normal aussah, erzählte ich meiner Schwiegermutter von dem Vorfall. Ich sagte ihr, dass ich mich in dieser Zeit nicht um den Haushalt gekümmert hätte, weil ich sie nicht erschrecken wollte. Meine Schwiegermutter sagte: „Ich habe noch nicht einmal etwas mitbekommen.“ Ich war froh, weil ich ziemlich beängstigend ausgesehen hatte.

Nachdem ich diese Drangsal überwunden hatte, war meine Anhaftung, schön auszusehen, weniger geworden. Im Zuge dessen kaufte ich mir auch keine neuen Kleidungsstücke mehr.

Ich fragte mich: „Warum will ich schön aussehen? Möchte ich etwa, dass andere mich besser behandeln?“ In diesem großen Farbtopf der Gesellschaft schauen die gewöhnlichen Menschen nur nach oberflächlicher Schönheit. Sie sind nett zu einem, weil man gut aussieht. Als Kultivierende muss ich jedoch alle gut behandeln. Gefällt mir etwa mein natürliches, von Gott gegebenes Aussehen nicht, wenn ich schöner aussehen will?“

Es ist nicht mehr viel Zeit und ich muss die verbleibende Zeit nutzen, um mich gut zu kultivieren. Das war wirklich ein Stockschlag. Danke, Meister, dass Sie mich nicht aufgegeben haben!

Der Meister sagte:

„Die wahren Umstände erklären, die Menschen erretten – das ist eben das, was ihr machen sollt. Etwas anderes braucht ihr nicht zu machen. Auf dieser Welt braucht ihr nichts anderes zu erreichen. (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 14.05.2015)