Die Kraft, als ein Körper zusammenzuarbeiten

(Minghui.org) Ling (Deckname), eine ältere Falun-Dafa-Praktizierende, wurde in einem benachbarten Landkreis verhaftet und unrechtmäßig im Untersuchungsgefängnis des Landkreises eingesperrt. Aber durch unsere unermüdlichen Bemühungen, uns gut zu koordinieren und durch unsere aufrichtigen Gedanken sowie durch den barmherzigen Schutz des Meisters kehrte Ling sicher nach Hause zurück.

Sobald wir hörten, dass Ling verhaftet worden war, gingen wir mehrmals zur Polizeistation, um mit den Zuständigen zu sprechen. Jedoch weigerten sie sich, mit uns zu reden, geschweige denn, uns anzuhören, wenn wir sie über die Fakten aufklären wollten.

Ein Praktizierender schlug vor, einen Anwalt einzuschalten. In der Vergangenheit hatten wir erst dann einen Anwalt beauftragt, wenn der Fall des verhafteten Praktizierenden an den Direktor der Polizeibehörde oder die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde. Und in einigen Fällen warteten wir sogar, bis der Fall vor Gericht verhandelt wurde, was uns in eine unangenehme Lage brachte, da wir zu passiv gehandelt hatten.

Angesichts der Tatsache, dass Ling sich keinen Anwalt leisten konnte, sagte ein Praktizierender: „Wir sollten uns keine Sorgen um Geld machen. Einen Anwalt zu beauftragen, wirkt der Verfolgung entgegen und ist eine aufrichtige Sache. Der Anwalt ist auch ein Lebewesen, das darauf wartet, gerettet zu werden. Außerdem kann sich der Anwalt mit Ling treffen, Insider-Informationen erhalten und ihr die Nachricht weitergeben, dass wir versuchen, sie dort herauszuholen. Das wird Ling helfen, ihre aufrichtigen Gedanken zu stärken. Zumindest traut sich dann die Haftanstalt nicht, die Verfolgung zu verstärken, wenn sie weiß, dass sie einen Anwalt hat.“

Also beschlossen wir, einen Anwalt zu engagieren. Er bestätigte uns, dass er uns erst am 10. Oktober treffen könnte. Währenddessen half uns der Koordinator aus einem anderen Gebiet, ein Rettungsteam zusammenzustellen. Er teilte uns mit, dass ein Bürgerrechtsanwalt am Fall einer anderen Praktizierenden arbeitete und am 5. November in unserem Gebiet am Gericht sein würde. Der Koordinator schlug vor, dass wir diesen Anwalt ebenfalls engagieren sollten, da er uns durch das Gerichtsverfahren führen und unseren Fall voranbringen könnte.

In dieser Zeit unterstützten unsere Praktizierenden die Sache mit Geld und Mühe. Einige bezahlten das Hotelzimmer, andere versuchten Mitpraktizierende zu motivieren, wieder andere erstellten Folgeberichte und Artikel für Minghui.org, um die Verfolgung aufzudecken. 

Es war genauso, wie der Meister sagt:

„Ihr seid ein Ganzes, wie das Gong des Meisters. Natürlich ist das Gong nicht das gleiche wie ihr, ich nenne das nur als Beispiel. Es ist wie bei meinem Gong, das gleichzeitig viele Sachen macht.“ (Die Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington, D.C., 21.07.2001)

Wir trafen uns mit dem Bürgerrechtsanwalt und legten unseren Fall dar. Er bereitete die Dokumente in der Nacht vor. Am nächsten Morgen holten wir ihn ab und unterzeichneten den Vertrag.

„Was sollen wir als Erstes tun?“, fragte ich den Anwalt. Er riet uns: „Die betroffene Partei ist die Polizeistation, also sollten wir zuerst dorthin gehen. Wir werden ihnen drei Dokumente aushändigen, die sie an den Direktor der Polizeibehörde weiterleiten sollen. Dann gehen wir zur Post und schicken zwei Dokumente an den Direktor, denn auch wenn wir direkt zum Polizeirevier gehen, ist es schwierig, ihn zu treffen.“

Wir schrieben einen Brief an den Polizeidirektor und einen an die Behörde des Gefängnisses, in dem Ling inhaftiert war. Wir schickten sie per Eilbrief.

Der Anwalt riet uns, drei Tage zu warten und falls wir keine Antwort erhielten, zwei weitere Briefe an den Direktor zu schicken. Wenn wir dann immer noch keine Antwort bekämen, sollten wir eine Beschwerde gegen den Polizeichef wegen Untätigkeit einreichen.

Während wir auf Nachrichten warteten, traf der Anwalt ein, den wir zuvor engagiert hatten. Wir holten ihn am Flughafen ab und brachten ihn zum Hotel. Diese Begegnung machte uns bedeutend zuversichtlicher. Am nächsten Tag machte der Anwalt zunächst einen COVID-19-Test. Mitpraktizierende mieteten ein luxuriöses Auto und wir fuhren mit dem Anwalt und Lings Tochter vor dem Bezirksgefängnis vor. Als wir dort ankamen, waren bereits viele Praktizierende dort, die in der Gegend wohnten, und sandten aufrichtige Gedanken aus.

Der Anwalt reichte die Papiere ein und betrat die Haftanstalt. Er traf sich mit Ling per Video. Ling erzählte ihm, dass sie auf dem Rücken von jemandem aus ihrem Zimmer getragen, in einen Rollstuhl gesetzt und in einen Besprechungsraum gerollt worden sei. Ihre Beine und Füße schmerzten so sehr, dass sie nicht lange liegen oder sitzen könne; die Schmerzen hätten sie die ganze Nacht wachgehalten.

Lings rechtes Bein war vom Knie abwärts amputiert worden (nach einer Giftspritze, die sie bei einer früheren Inhaftierung erhalten hatte). Ihr linkes Bein hatte ebenfalls Verletzungen erlitten und war kälteempfindlich. Als sie dieses Mal in die Haftanstalt gebracht wurde, öffneten die Wärter den Reißverschluss ihrer Hose und die Knöpfe ihrer Kleidung. Das Bett war ebenfalls kalt und über der Matratze lag nur eine leichte Decke.

Ling spürte körperliche Beschwerden in der Herzgegend und meldete sich deswegen mehrmals bei den Wärtern. Der Gefängnisarzt bezeichnete sie jedoch als pflegeaufwändig und sagte ihr gegenüber beleidigende Dinge.

Das Personal in der Haftanstalt war überrascht und änderte seine Haltung gegenüber Ling, als es erfuhr, dass Mitpraktizierende einen Anwalt für sie engagiert hatten.

Der Anwalt erzählte Ling von unserer Rettungsaktion und las ihr unseren Brief vor. Auf dem Rückweg sagte er zu uns: „Diese Klientin ist der stärkste Mensch und die standhafteste Gläubige, die ich je getroffen habe. Sie redet nicht viel, aber sie ist sehr standhaft.“

Einige Tage später hatten wir immer noch keine Antwort erhalten. Lings Tochter schickte zwei weitere Briefe per Eilpost an den Direktor. Wir warteten dann noch ein paar Tage, erhielten jedoch immer noch keine Antwort. Wir wurden unruhig und suchten in unserem Inneren nach Dingen, die wir nicht richtig gemacht hatten. Dann schickten wir zwei weitere Briefe per Eilbrief.

Gerade als wir die Hoffnung verloren hatten, erhielt Lings Tochter einen Anruf von der Polizeistation: „Hat Ihre Mutter eine Krankenakte?“ Lings Tochter bejahte und sagte: „Die Akte wurde jedoch beschlagnahmt, als die Polizei unsere Wohnung durchsucht hat.“ Der Polizeibeamte am Telefon sagte: „Wenn Sie sie nicht haben, vergessen Sie es; wenn Sie sie finden, bringen Sie sie zu mir.“

Es schien mir so, als ob sie auch daran arbeiteten. „Wir hatten ihnen also eine Chance gegeben. Wir sollten uns beruhigen und das Fa gut lernen“, dachte ich. Zu diesem Zeitpunkt wollte der Anwalt für Bürgerrechte zwei Beschwerdebriefe gegen den Direktor der Polizeibehörde wegen Untätigkeit verschicken. Ich schilderte ihm die Situation und schlug vor, noch ein paar Tage zu warten. Er stimmte zu.

In der Zwischenzeit sandten die Praktizierenden immer wieder aufrichtige Gedanken aus, um Ling bedingungslos freizubekommen.

Am Abend des 19. Oktober rief die Haftanstalt Lings Tochter an und sagte: „Ihre Mutter wird morgen entlassen. Sie wird ab dem 21. Oktober nicht mehr unter unserer Gerichtsbarkeit stehen.“ Lings Tochter fragte: „Wo ist meine Mutter jetzt?“ Die Person sagte: „Das kann ich Ihnen nicht sagen; ich hätte Ihnen nichts sagen dürfen.“ Dann legte sie auf.

Daraufhin verstärkten wir unsere aufrichtigen Gedanken und erwarteten, dass die Behörden Ling nach Hause bringen würden. Aber am nächsten Tag geschah nichts. Lings Tochter rief erneut in der Bezirksstrafanstalt an und erfuhr: „Die städtische Strafanstalt hat den Fall am 20. Oktober übernommen.“

Wir fühlten uns, als hätte Ling gerade die Drachenhöhle verlassen und die Tigerhöhle betreten. Erneut schauten wir nach innen, ob wir Übereifer entwickelt hatten oder zu sehr auf die Ergebnisse fixiert gewesen waren. Gegenseitig erinnerten wir uns daran: „Lasst uns unsere Anhaftungen loslassen. Der Meister hat das Sagen und entscheidet über alles. Es wird nichts Schlimmes passieren. Tun wir, was wir tun sollen. Der Weg zum Erfolg ist mit Rückschlägen gepflastert. Lasst uns das Fa lernen.“

Spontan überlegten wir, ob wir Lings Freilassung auf dem Polizeirevier fordern sollten, aber Lings Tochter warnte uns: „Sie haben mir gesagt, dass sie daran arbeiten. Wenn wir jetzt dorthin gehen, sind sie vielleicht beleidigt. Warten wir lieber noch einen Tag ab.“

Am 21. Oktober um 16.00 Uhr rief jemand Lings Tochter an, dass sie ihre Mutter abholen solle. Gemeinsam gingen wir zur Polizeistation. Ling saß auf einem Stuhl. Sie war abgemagert! Ihre Tochter lief zu ihrer Mutter hin, umarmte sie und weinte.

Ein junger Beamter hielt ein Dokument in der Hand und bat Lings Tochter, es zu unterschreiben. Er sagte, ihre Mutter werde bedingungslos freigelassen.

Ich rief ein Taxi zum Eingang und sagte zu Ling: „Ich werde dich zum Auto tragen.“ Der junge Mann betonte erneut, dass es sich um eine „Freilassung“ handele, nicht um eine Änderung der Haftbedingungen. Ich sagte: „Danke.“ Dann bot er mir an, Ling zum Auto zu tragen.

Danke, verehrter Meister! Danke, Dafa! Danke, liebe Mitpraktizierende, für eure Zusammenarbeit, eure aufrichtigen Gedanken und eure unermüdliche Unterstützung! Ein Gedanke der Praktizierenden ist so wichtig. Unsere aufrichtigen Gedanken galten immer Lings bedingungsloser Freilassung. Der Meister sah, dass wir die Anforderungen erfüllten, und verhalf uns zu diesem Ergebnis.