Als ich nach innen schaute, lösten sich die riesigen Schwierigkeiten auf – Teil I

(Minghui.org) Obwohl ich schon vor einigen Jahren mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen habe, muss ich zu meinem größten Bedauern sagen, dass ich die meiste Zeit nicht wirklich verstanden habe, wie man sich kultiviert.

Jahrelang schaffte ich es nicht, nach innen zu schauen, um herauszufinden, was ich selbst falsch gemacht hatte. Dadurch verursachte ich viele Schwierigkeiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb meiner Familie.

Das spiegelte sich besonders in meiner schwierigen Ehe wider. Egal ob wir uns anschwiegen oder es zu hitzigen Auseinandersetzungen bis hin zu körperlichen Attacken kam, mein Mann und ich hatten ständig Konflikte. Diese angespannte Situation begleitete mich während meiner gesamten Kultivierung.

Als ich jedoch endlich anfing, nach meinen eigenen Unzulänglichkeiten zu suchen und zuerst an andere zu denken, konnte ich diese große Trübsal endlich hinter mir lassen.

Ich war erstaunt, als ich erkannte, dass die Konflikte in unserer Ehe die ganze Zeit durch mein dominantes und egoistisches Verhalten verursacht worden waren. Die Grundursache dieser Persönlichkeitsmerkmale ist „Hass“, der in einer durch die Kultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geprägten Umgebung weit verbreitet ist.

In meiner Vergangenheit gebildete Persönlichkeitsmerkmale

Als Kind machte ich auf den ersten Blick immer einen sanften und schüchternen Eindruck. Obwohl ich so sanft auftrat, war ich in Wirklichkeit eine durchsetzungsfähige und sture Person.

Ich schätzte die traditionelle Kultur und deren Werte und respektierte die Kultivierenden. Als Kind verehrte ich Heldinnen wie Mulan, die sich als Mann verkleidet hatte, um anstelle ihres alten Vaters in der Armee zu dienen.

Ich bin die Älteste in der Familie und wir sind mehr Mädchen als Jungen. Meine Mutter als Analphabetin, hegte aber große Hoffnungen, dass wir Kinder Erfolg haben würden. Ich erfüllte meiner Mutter ihren Wunsch und war erfolgreich, sodass ich meine jüngeren Geschwister und meine Familie beschützen konnte.

In der Schule und auch danach lief alles reibungslos, einerseits weil ich hart arbeiten konnte, aber auch weil mein Vater als KPCh-Beamter eine gewisse Position und Einfluss hatte. Ich war klug und gut in der Schule. Meine Lehrer ernannten mich seit der Grundschule immer zur Klassensprecherin. Nachdem ich einer Arbeitseinheit beigetreten war, galt ich schon bald als zuverlässig und kompetent und machte Karriere, sodass ich Parteifunktionärin auf Kreisebene wurde.

Im Nachhinein glaube ich, dass die alten Mächte in diesem Bereich Vorkehrungen getroffen haben, um mich vom richtigen Weg abzubringen. Um Anerkennung unter den hochrangigen KPCh-Beamten zu bekommen, wurde aus mir – einem konfliktscheuen Mädchen, das Auseinandersetzungen aus dem Weg ging – allmählich eine knallharte und kämpferische Frau.

Ich hatte das Gefühl, dass mein „eisernes Herz“ mich dazu befähigte, Bedürftigen zu helfen und mich für Gerechtigkeit einzusetzen. Ich mühte mich sehr ab und versuchte alles Mögliche, um in allen Bereichen die Nase vorn zu haben. Um respektiert und verehrt zu werden, nahm ich ein enorm hohes Arbeitspensum auf mich, für dessen Bewältigung normalerweise ein ganzes Team erforderlich gewesen wäre.

Da ich ständig an meine Grenzen ging, kostete mich das schließlich meine Gesundheit. Am Ende funktionierte mein Zentralnervensystem nicht mehr richtig und ich litt unter vielen Krankheiten. Ich nahm Medikamente und probierte verschiedene Qigong aus. Obwohl es ein wenig half, war mir bewusst, dass es nicht das war, wonach ich suchte.

Am Ende fand ich, wonach ich immer gesucht habe

Machen wir einmal einen Sprung zurück ins Jahr 1994, als ich zum ersten Mal von Falun Dafa hörte.

Mir war sofort klar, dass dies der wahre Weg ist, der Menschen bei der Kultivierung anleitet. Nur Meister Li Hongzhi, der Begründer der Praxis, ist in der Lage, Menschen zu hohen Ebenen anzuleiten. Außerdem müssen die Dafa-Praktizierenden ihr weltliches Leben nicht aufgeben und sich auch nicht isoliert in einer abgelegenen Berghöhle oder einem Tempel kultivieren. Ich wusste, dass ich endlich gefunden hatte, wonach ich immer gesucht hatte.

Ich habe nie an einem Einführungsseminar von Meister Li teilgenommen. Daher fragte ich mich zunächst, ob der Meister mich als seine Schülerin akzeptieren würde. Aber als ich die zweite Lektion des außergewöhnlichen Buches Zhuan Falun las, sah ich, wie durch mein Zimmer große Falun flogen. Ich meditierte und mein ganzes Zimmer schimmerte golden und alles nahm einen goldenen Glanz an. Das reichte mir als Bestätigung – der Meister hatte mich als Schülerin angenommen! Von diesem Zeitpunkt an war ich entschlossen, mich zu kultivieren.

Ein paar Monate, nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, waren alle meine Krankheiten verschwunden. Weil ich das Fa lernte und meine Xinxing kultivierte, nahm ich Ruhm und Eigennutz nicht mehr so wichtig. Ich arbeitete noch härter und behandelte meine Familienangehörigen, Freunde und Nachbarn noch besser. Meine Schwiegermutter und Schwägerin lobten mich immer vor anderen.

Mein Mann ist wütend auf mich und Dafa

Doch obwohl ich mich in vielerlei Hinsicht zum Positiven verändert hatte, stellte sich mein Mann gegen meine Kultivierung im Falun Dafa. Die Konflikte mit ihm nahmen einfach kein Ende. Ich verstand damals nicht, dass ich nach innen schauen und mich erhöhen musste – ich dachte, ich würde das Aufrichtigste tun und er würde es einfach nicht verstehen.

Mein Mann war selbstständig und verreiste viel und unsere Tochter studierte an der Universität. Da ich meist allein war, verbrachte ich meine Zeit entweder mit meiner Arbeit oder Aktivitäten für Dafa. Ich stand früh am Morgen auf, um an den Gruppenübungen teilzunehmen. An langen Arbeitstagen fand ich manchmal keine Zeit zum Abendessen und eilte abends gleich wieder zum Fa-Lernen. An den Wochenenden schloss ich mich den Aktivitäten der lokalen Praktizierenden an, bei denen wir Falun Dafa bekanntmachten. Insofern war ich kaum zu Hause.

Mein Mann kam nur alle paar Tage einmal nach Hause und schlief dann meistens gleich ein. Nachdem er sich ausgeschlafen hatte, machte er sich gleich wieder an die Arbeit. Wir hatten beide einen sehr vollen Terminkalender und sahen uns kaum. Ich nahm keine Rücksicht auf seine Bedürfnisse und nahm seinetwegen nicht an weniger an Aktivitäten für Dafa teil, um mehr Zeit mit ihm zu verbringen, wenn er nach Hause kam. Ich war immer auf dem Weg zu neuen Aktivitäten, wenn er zur Tür hereinkam. Im Laufe der Zeit war mein Mann immer schlechter auf mich und Dafa zu sprechen.

Als ich eines Tages nach den morgendlichen Übungen nach Hause kam, stellte ich fest, dass mein Mann ein Dafa-Buch zerrissen hatte. Ich war am Boden zerstört, weil ich nicht da gewesen war, um das Buch zu beschützen. Ich grollte meinem Mann. Schließlich sagte ich zu ihm: „Dafa ist so gut. Es lehrt die Menschen, was eine hohe Xinxing ist und wie man ein guter Mensch wird. Dadurch kann ein Mensch wieder anständig werden. Nimm mich als Beispiel, alle meine Krankheiten sind nun verschwunden. Du weißt, wie gut ich deine Familie behandle.“ Er antwortete kalt: „Aber ich sehe nicht, dass du mich gut behandelst.“ Während er sprach, griff er nach einem anderen Buch und versuchte, auch dieses zu zerreißen. Er beleidigte den Meister und meine Familie und schlug mich sogar.

Es lief genauso ab wie im Zhuan Falun beschrieben:

„Sonst bin ich doch derjenige, der das Sagen hat. Heute tanzt sie mir aber auf der Nase herum.“ (Zhuan Falun 2019, S. 198)

Da verstand ich, dass dies meine Gelegenheit war, mich zu erhöhen und Karma abzubauen. Daher blieb ich still und ertrug sein Verhalten. In dieser Nacht wurde mir im Traum gezeigt, wie ich in unseren früheren Leben mit meinem Mann geschimpft und ihn geschlagen hatte, genauso, wie er es nun mit mir machte. Dennoch konnte ich ihm nicht verzeihen, dass er den Meister und Dafa beschimpft hatte, und trug es ihm nach. Unser Konflikt wurde dadurch nur noch schlimmer.

Mein Mann hält mich zurück, wenn ich die wahren Begebenheiten über Dafa verbreiten möchte

Als die Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 die landesweite Verfolgung von Falun Dafa begann, glaubte mein Mann den Lügen der Partei, die Dafa verleumdeten, und beschimpfte es auch. Er  beleidigte oder schlug mich oft, beobachtete mich auf Schritt und Tritt und ließ mich nicht rausgehen. Auch andere Praktizierende durften nicht zu Besuch kommen. Er drohte sogar, mich bei der Polizei anzuzeigen.Unter den Praktizierenden in unserer Gegend entstand der Eindruck, dass mein Mann ein ganz „fürchterlicher Typ“ sei, und niemand traute sich, zu mir nach Hause zu kommen. Das war eine wirklich harte Zeit in meiner Kultivierung, aber ich blieb „beharrlich“ und „tolerant“, sodass ich nichts dazu sagte und auch nicht mit ihm stritt.

Ende 2000 fuhr ich nach Peking, um mich bei der Zentralregierung für mein Recht auszusprechen, Dafa praktizieren zu können, und wurde fast ein Jahr lang eingesperrt. Meine Inhaftierung brachte meinen Mann in arge Bedrängnis. Er besuchte mich in der Gehirnwäsche-Einrichtung und bat mich, eine Garantieerklärung zu schreiben, dass ich mit Falun Dafa brechen würde. Als ich mich weigerte, schlug er mich im Besuchsraum zusammen. Als unsere Freunde und Familienmitglieder davon erfuhren, fanden sie alle, dass er zu weit gegangen war.

Wie von einem bösen Geist besessen war mein Mann vehement dagegen, dass ich den Menschen von Dafa erzählte. Er sagte, ich sei keine ehrenhafte Person und ich würde damit die Zukunft der Menschen zerstören. Als ich ihm erklärte, warum es wichtig ist, dass die Menschen die wahren Tatsachen über Dafa und die Verfolgung erfahren, versuchte er, mich einzuschüchtern. Er drohte, mich bei der Polizei anzuzeigen. Er verhielt sich wie ein von den alten Mächten eingesetztes Wesen, welches das Fa und meine Kultivierung sabotierte. Warum passierte mir das? Was sollte ich machen?

Eines Tages traf ich den Koordinator für unsere Region, einen langjährigen Praktizierenden, und stellte ihm die Frage: „Warum ändert er sich nicht? Er ist hier, um das Fa zu sabotieren, nicht wahr?“ Der Koordinator antwortete sehr barmherzig: „So darf man das nicht sehen. Er ist hier, um dir bei der Kultivierung zu helfen. Wenn du dich erhöhst, wird er sich ändern.“ Ich war skeptisch: „Ist er überhaupt noch zu retten?“ Der Koordinator nickte: „Ja, natürlich. Er wartet darauf, dass du ihn rettest.“

Aber mein Mann war zutiefst voreingenommen und weigerte sich, sich die wahren Begebenheiten von Dafa anzuhören. Was sollte ich machen? Daraufhin bat ich andere Praktizierende, mir zu helfen, indem sie mit meinem Mann sprachen. Aber als sie kamen, weigerte er sich, sie hereinzulassen, und beleidigte sie. Ich bat eine andere Praktizierende um Rat. Sie sagte: „Erhöhe deine Ebene! Du musst nur dafür sorgen, dass du deine Ebene erhöhst.“

Ich dachte mir: „Reicht meine Ebene etwa nicht aus? Ich habe meine Position als hochrangige KP-Beamtin und viele damit verbundene Vorteile aufgegeben. Ich arbeite hart, ohne bei der Arbeit eine Gegenleistung zu verlangen. In unserer Familie kümmere ich mich um die älteren Menschen und helfe meinen Geschwistern. Ich bin nett zu unseren Verwandten, unseren Freunden und den Nachbarn. Alle sagen, dass ich ein guter Mensch bin. Aber warum sieht mein Mann das nicht so?“ Doch als Kultivierende musste ich nach innen schauen und mich hinterfragen.

Der Meister sagt:

„Das Fa mit Vernunft zu bestätigen, die Wahrheit mit Weisheit klarzustellen, das Fa mit Barmherzigkeit zu verbreiten und die Menschen auf der Erde zu erretten, das ist das Errichten der mächtigen Tugend eines Erleuchteten.“ (Vernunft, 09.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich bemerkte, dass ich an menschlichen Gefühlen festhielt und zu ungeduldig war. Ich wollte immer alles schnell erledigen. Mir fehlte es an Vernunft und Barmherzigkeit. Ich musste die Ungeduld wegkultivieren. Meinen Mann konnte ich nur retten, wenn ich Barmherzigkeit herauskultivierte.

Ein kleiner Durchbruch

Eines Tages hatte sich mein Mann betrunken. Er lag auf dem Boden und war wie von Sinnen. Das machte mich wütend – er konnte sich nicht einmal wie ein anständiger normaler Mensch benehmen! Ich ließ ihn alleine und fuhr zu meinen Eltern, da mein Vater krank war und sich jemand um ihn kümmern musste. Etwas später klingelte mein Mann bei meinen Eltern und machte ein Riesentheater. Er fluchte, schrie und bekam einen Wutanfall. Um dem Ganzen ein Ende zu bereiten, schlug ich ihm vor: „Lass uns nach Hause fahren und einmal darüber reden.“ Ich legte ein paar Finger auf die Innenseite meines Handgelenks und fühlte meinen Puls. Dann nahm ich mir vor: „Ich muss mich erst beruhigen, bevor ich mit ihm spreche. Ich werde ihm heute die wahren Hintergründe von Falun Dafa und die unrechtmäßige Verfolgung erzählen.“

Ich ging auf keine Stichelei ein, egal wie schlimm der Vorwurf auch sein mochte. Als er wieder nüchtern war, erzählte ich ihm zum ersten Mal von der inszenierten Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens und welche Lügen die KPCh erfunden hatte, um Falun Dafa in Verruf zu bringen und zu verleumden. Ich machte ihm deutlich, dass wir Menschen helfen, sich von den Verbrechen der Partei zu distanzieren, damit sie nicht darin verwickelt werden, wenn wir sie zum Parteiaustritt bewegen. „Was bringt es dir denn, wenn du weiterhin in der KPCh bleibst?“, fragte ich ihn. „Tritt bitte aus der Partei aus. Am wichtigsten ist, dass du dich in Sicherheit bringst und gesund bleibst. Ich kann mir ein Pseudonym für dich ausdenken. Bist du einverstanden?“

Er sagte: „Gut. Mach, was du für richtig hältst.“ Am nächsten Tag vergewisserte ich mich noch einmal, ob er es auch ernst meinte. Daraufhin meinte er: „Ich habe doch gesagt, dass ich austreten werde. Also trete ich auch aus. Warum fragst du so oft?“

Der Meister offenbart mir meine grundlegende Anhaftung

Ich hatte einen kleinen Etappensieg errungen und meinem Mann geholfen, aus der Partei auszutreten, aber meine Xinxing war nicht hoch genug, weil ich meine grundlegende Anhaftung noch nicht gefunden hatte. Der Meister schob mich ein Stück nach vorne und zeigte mir meine Anhaftung während der Meditation.

Es geschah am fünften Tag des chinesischen Neujahrsfestes 2007. Es war zugleich der Geburtstag meines Mannes. Sobald ich mich an diesem Morgen hinsetzte, um zu meditieren, trat ich in einen Zustand der Ruhe ein. In meinem Kopf hörte ich die Stimme meines ehemaligen Vorgesetzten: „Ich möchte Ihnen zwei Kandidatinnen vorstellen. Sie (gemeint war ich) ist so und so und die schlagfertigste weibliche Beamtin im Landkreis.“

Ich war recht zufrieden mit den Sätzen, mit denen ich vorgestellt wurde: „Ich bin ziemlich bekannt.“ Vor meinem inneren Auge ließ ich all meine Errungenschaften Revue passieren: mein Einsatz dafür, dass die Opfer entschädigt wurden; dass ich in schwierigen Fällen nicht davor zurückschreckte, den Rechtsweg zu gehen; dass ich an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen und sie auch gewonnen hatte, dass hochrangige Stadt- und Provinzbeamte mich lobten; dass ich unbeirrt geblieben war, als man mich wegen meines Glaubens festgenommen, geschlagen und gefoltert hatte. Ja sogar der Direktor und die Gefängnisaufseher fanden „verrückt“, was ich machte.

Aber weil ich so unglaublich „hart“ war, konnte ich es nicht ertragen, wenn mich jemand aus meiner Familie in Frage stellte. Ich erteilte Befehle und zwang allen meine Meinung auf. Mir wurde auch noch einmal gezeigt, dass ich, als ich meinen jüngeren Bruder dazu bringen wollte, aus der KPCh auszutreten, sozusagen von ihm verlangte, das zu tun, was ich, seine ältere Schwester, „die Autoritätsperson“, von ihm verlangte. Als er sich weigerte, machte ich ihn nieder. Ich beschimpfte und verspottete ihn und sagte, dass er überhaupt keine Ahnung habe. Da schwor er sich, den Kontakt zu mir komplett abzubrechen.

Als ich mir all diese Szenen aus der Vergangenheit in Erinnerung rief, schockierte mich das wirklich: „Ich hatte ein Herz aus Stein – ich war so hart zu anderen. Warum war mir das nach so vielen Jahren der Kultivierung nicht aufgefallen? Sollte sich eine Kultivierende so verhalten? Eine fordernde Person, die streng zu anderen ist, verhält sich egoistisch, entwickelt keine Barmherzigkeit und kann leicht die Gefühle anderer Menschen verletzen. Es war der Meister, der mir nun sagte, dass ich mein eisernes Herz zum Schmelzen bringen musste.

Dann rief ich den Meister an: „Meister, ich möchte niemand mehr sein, der Forderungen stellt und einen schwierigen Charakter hat. Ich möchte mich von dieser Substanz lösen, die sich in meinen früheren Leben angesammelt hat. Ich werde mich aufrichtig bei denen entschuldigen, die ich verletzt habe. Jeglichen Groll werde ich auflösen und durch Barmherzigkeit ersetzen. Ich werde die Materie in jeder Schicht meines Körpers in wohlwollende Wesen verwandeln. Ja. Ich werde mich heute bei meinem Mann und meinem jüngeren Bruder entschuldigen. Es darf nicht sein, dass meine Fehler sie davon abhalten, gerettet zu werden.“

Meine Beine hatten sich im vollen Lotussitz noch nie so entspannt angefühlt wie an diesem Morgen. Mein Körper hatte sich noch nie so leicht angefühlt. Ich spürte, wie der Meister meinen ganzen Körper mit Energie von hohen Ebenen von Kopf bis Fuß reinigte. Tränen rollten mir über die Wangen und tropften auf meine zum Lotussitz verschränkten Beine.

Meine jüngere Schwester, die direkt neben mir meditierte, sagte mir, als wir fertig waren: „Du hast heute wirklich gut meditiert. Ich konnte deine barmherzige Energie spüren. Selbst meine Beine taten nicht weh.“ Da erklärte ich ihr: „Der Meister hat mir geholfen zu erkennen, dass ich mein hartes Auftreten ablegen muss. Heute beim Mittagessen werde ich mich vor allen bei meinem Mann und unserem Bruder entschuldigen.“ Meine Schwester lächelte: „Das ist großartig. Ich denke, ich sollte mich auch bei meinem Mann und unserem Bruder entschuldigen.“

Streitigkeiten beilegen und das Verhältnis zur Familie harmonisieren

Mein Mann und mein Neffe haben am selben Tag Geburtstag und die Familie trifft sich dann im Haus meiner Eltern, um zu feiern. Mit ein paar Verwandten hatte ich verabredet, für das Fest gefüllte Teigtaschen zuzubereiten. Ich war den ganzen Morgen gut gelaunt und fühlte mich großartig.

Mehr als ein Dutzend Familienmitglieder kamen und wir setzten uns gemeinsam an den Tisch zum Mittagessen. „Ich freue mich so, euch heute alle hier zu sehen“, sagte ich. „Bevor wir anfangen, möchte ich euch ein paar Dinge mitteilen. Zunächst möchte ich meinem Mann und meinem Neffen alles Gute zum Geburtstag wünschen. Ich praktiziere Falun Dafa nun schon seit so vielen Jahren, aber ich habe mich nicht wirklich an die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gehalten. Ich bin oft übelgelaunt und habe meine Brüder beschimpft und mit meinem Mann gestritten. Aber das liegt nicht daran, dass Dafa nicht gut ist, sondern daran, dass ich es nicht gut gemacht habe. Ich möchte mich bei allen aufrichtig entschuldigen. Es tut mir leid.“

Bevor irgendjemand etwas erwidern konnte, stand auch meine jüngere Schwester auf: „Ich möchte mich ebenfalls bei meinem Mann und unserem Bruder entschuldigen.“ Mein Mann, der Mann meiner jüngeren Schwester und unser jüngerer Bruder standen alle auf und sagten sinngemäß: „Wir gehören alle zu einer Familie“, „Sag nichts weiter“ und „Das ist alles Vergangenheit“. Danach genossen wir alle zusammen das leckere Essen.

Nach diesem Treffen verstanden sich alle in der Familie wieder besser. Auch mein Mann änderte sich. Er hörte auf, spöttische und sarkastische Bemerkungen zu machen, weil ich Falun Dafa praktiziere. Er ist auch nicht mehr verärgert, wenn ich zum Fa-Lernen gehe oder die wahren Umstände erkläre. Manchmal hilft er sogar beim Verteilen von Flyern mit Informationen über Dafa.

Ich gab mir weiterhin große Mühe, den Anforderungen des Dafa zu genügen. Als mein Vater drei Jahre lang bettlägerig und im Krankenhaus lag, ging es auch mit der Gesundheit meiner Mutter bergab und sie befand sich in einem schlechten Zustand. Ich besuchte sie fast jeden Tag, damit mein jüngerer Bruder sich auf die Arbeit konzentrieren konnte. Er war gerade in eine Führungsposition befördert worden und hatte viel zu tun. Ich unterstützte auch seine Frau, so gut es ging, bei der Hausarbeit und kochte, wusch und putzte.

Kurz nach dem Tod meiner Mutter durchlebten mein Bruder und seine Frau eine schwierige Phase in ihrer Ehe. Es kam sogar so weit, dass sie sich scheiden lassen wollten. Ich ermutigte meinen Bruder und seine Frau, keine Wut mehr aufeinander zu haben. Ich bat sie, sich ihre eigenen Fehler einzugestehen, sich auf die Stärken des anderen zu besinnen und daran zu denken, wie sich ihr Kind fühlen würden. Ich sagte zu meinem Bruder: „Du bist sehr talentiert und ein guter Mann. Du solltest daher deine Frau respektieren, dich um sie kümmern, mit ihr reden, ihr helfen und ihr ab und zu einfach ihren Willen lassen.“

Das Paar konnte seine Beziehungsprobleme lösen und ließ sich nicht scheiden. Der Vater meiner Schwägerin war sehr gerührt. Während dieser Zeit konnte ich Zeit mit meinem Bruder verbringen. Ich erzählte ihm, worum es bei Dafa geht, und half ihm, aus der KPCh und ihren Jugendorganisationen auszutreten. Als er unseren Vater im Krankenhaus besuchte, spielte er ihm die Fa-Erklärungen des Meisters vor. Er hilft und beschützt auch Dafa-Praktizierende bei seiner Arbeit.

Die alten Mächte verursachen durch meinen Mann Störungen

Dann erlitt mein Mann einen Schlaganfall. Er brach zusammen und konnte sich weder bewegen noch sprechen. Mein erster Gedanke war, dass dies von den alten Mächten arrangiert wurde, weil ich bei meiner Kultivierung nicht fleißig gewesen war und keine starken aufrichtigen Gedanken gehabt hatte.

Ich wirkte an einem Projekt mit, um die Verbrechen der KPCh aufzudecken, aber mir war am wichtigsten, die Dinge schnell zu erledigen. Ich hatte das Gefühl, dass die alten Mächte nicht aus dem Weg geräumt werden wollten. Daher ließen sie meinen Mann so schlimm krank werden, weil er Dafa-Bücher zerrissen und respektlose Dinge über Dafa und den Meister gesagt hatte. Letztendlich wollten sie mir das Leben schwer machen und meinen Mann zerstören.

Ich begann auf der Stelle, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die Störung zu beseitigen. Außerdem bat ich meinen Mann, den Meister aufrichtig um Hilfe zu bitten und „Falun Dafa ist gut“ zu rezitieren. Als wir im Krankenhaus ankamen, konnte er schon alleine gehen. Während seines Krankenhausaufenthaltes kümmerte ich mich gut um ihn und so wurde er neun Tage später entlassen.

Zu Hause spielte ich die Fa-Erklärungen des Meisters und Dafa-Musik für ihn ab. Ich brachte ihn auch so weit, dass er eine Erklärung schrieb, in der er sich beim Meister für das entschuldigte, was er getan hatte. Danach erholte er sich schnell.

Ich machte mir große Hoffnungen, dass er anfangen würde, mit mir die Übungen zu machen und das Fa zu lernen. Weil ich zu fordernd auftrat, überlegte er es sich anders und hörte auf, sich die Dafa-Musik weiter anzuhören. Es lag alles daran, dass ich so starke Gefühle für ihn hegte und eine Anhaftung an die Zeit hatte. Ich schaute weiter nach innen und entdeckte meine Neigung, andere zu etwas zu zwingen. Ich beseitigte meine Anhaftungen und ging wieder dazu über, die drei Dinge gewissenhaft zu erledigen.

Eine größere Trübsal

Weil die alten Mächte mit ihrem ersten Störungsversuch gescheitert waren, änderten sie ihre Taktik und dachten sich etwas Neues aus, um mir Probleme zu bereiten. Nach dem Schlaganfall war mein Mann schwach und konnte nicht mehr richtig laufen. Immer wenn ich hinausgehen und den Menschen die wahren Umstände vermitteln wollte, packte er mich und wollte mich am Verlassen des Hauses hindern. Egal wie ich ihm die Situation erklärte, er ließ mich nicht gehen.

Wenn ich mich von ihm fernhielt, machte ihn das auch wütend. Er schien wie besessen und verhielt sich mitunter richtig gemein. Er erfand die Geschichte, dass ich in jungen Jahren ein Verhältnis mit einem anderen Mann gehabt hätte, und beschuldigte mich, mit einem anderen Mann zusammen zu sein, als ich schon über 50 Jahre alt war. Ich fand das ungeheuerlich, seine Lügenmärchen verletzten mich.

Im April 2018 fiel meinem Mann eine weitere brüskierende Episode ein und er beschuldigte mich der Untreue. Das machte er viele Tage lang. Wenn er sich dann so schlimm aufregte, bekam er ein rotes Gesicht und seine Augen waren blutunterlaufen. Egal was ich tat, er fand immer wieder etwas, um mich fertigzumachen.

Als eine Praktizierende zu Besuch kam, beschwerte ich mich über meinen Mann. Die Praktizierende ermutigte mich, bei meiner Kultivierung fleißig zu bleiben. Nachdem sie gegangen war, wurde mein Mann wieder ausfällig. Er dachte sich ganze Drehbücher aus, wie ich mich mit vielen anderen Männern traf, einschließlich lokalen Praktizierenden, meinen Kollegen und Vorgesetzten. Er wusste angeblich sogar die Zeit, den Ort und die Details dieser Treffen. Alles war nur erfunden.

Ich war richtig sauer und beschimpfte ihn, was ihn in Rage versetzten. Er schrie mich an: „Also gut, du hast es so gewollt!“ Dann sprang er auf mich zu, schlug mir ins Gesicht, würgte mich am Hals und stieß mich zu Boden. Er warf sein Gewicht auf mich und verstärkte seinen Griff um meine Kehle. In dem Moment bat ich den Meister um Hilfe: „Meister, ich kann noch nicht sterben. Wenn ich sterbe, wird er eine große Sünde begehen.“ Ich schloss meine Augen und flehte leise: „Helfen Sie mir, Meister. Bitte helfen Sie mir!“ Als ich fast aufhörte zu atmen, ließ er endlich los: „Tu nicht so, als wärst du tot.“ Er rief den Namen des ehemaligen Vorsitzenden der KPCh und grölte „Er lebe lang!“ Er werde alle örtlichen Praktizierenden bei der Polizei anzeigen, drohte er. Dabei versuchte er, ein Dafa-Buch zu zerreißen und das Bild des Meisters zu zerstören. Glücklicherweise konnte ich ihn aufhalten, bevor er Schaden anrichtete.

Ich rief daraufhin meine Tochter an. Sie kam schnell herbei und nahm meinen Mann mit zu sich, weil sie befürchtete, dass wir uns wieder streiten würden. Die nächsten Tage war ich wie betäubt. Ich fühlte mich wütend und verletzt.

In unserer Familie hatte ich mich um alles gekümmert. Ich habe die Studiengebühren für unsere Tochter allein bezahlt und ihr geholfen, nach dem Abschluss eine Arbeit zu finden. Wegen meines Glaubens war ich degradiert worden und musste eine riesige Gehaltskürzung hinnehmen, und trotzdem unterstützte ich die jüngeren Geschwister meines Mannes finanziell und ernährte seine ganze Familie. Sogar die Steuern für das Geschäft meines Mannes hatte ich bezahlt.

Als ich im Gefängnis saß, betrank er sich oder fuhr zum Haus meiner Eltern, um Unruhe zu stiften, und störte die ganze Nachbarschaft. Ich war grundlos eingesperrt, geschlagen, ausgehungert und gefoltert worden, doch mein Mann wollte nach meiner Freilassung nie etwas über meine Zeit im Gefängnis wissen. Ich habe mich deswegen nie beschwert.

Er ist jetzt arbeitslos und hat kein Einkommen. Ich unterstütze ihn finanziell und bezahle alle unsere Ausgaben. Trotzdem beleidigt und schlägt er mich. Wie hält man das überhaupt aus? Ich war voller Hass und der Gedanke an Scheidung tauchte immer wieder auf.

(Fortsetzung folgt)