Jede Umgebung ist ein Ort zur Kultivierung

(Minghui.org) Früher musste man Mönch oder Nonne werden und in einem Tempel leben, um sich zu kultivieren. Bei der Kultivierung im Falun Dafa muss man aber nicht so leben, man kultiviert sich in der normalen Gesellschaft. In einer solchen Umgebung ist alles, was uns begegnet, nicht zufällig, denn es gibt Anhaftungen, die die Kultivierenden beseitigen müssen. Wenn wir alle Gelegenheiten nutzen wollen, um uns zu kultivieren, müssen wir das Fa gut lernen, uns als Praktizierende betrachten, immer zuerst an die anderen denken sowie Gedanken der Selbstsucht und des Egoismus sofort erkennen und sie zurückweisen.

Seitdem ich mich im Falun Dafa kultiviere, achte ich darauf, dass ich beim Lernen des Fa einen klaren Kopf habe. Jedes Mal, wenn ich das Fa-Lernen beende, spüre ich innerlich eine unbeschreibliche Schönheit und habe ein außergewöhnliches Gefühl. Immer wenn ich mich auf verschiedenen Ebenen mit den Grundsätzen des Fa beschäftige, sage ich mir voller Zufriedenheit: „Das Fa zu lernen, ist wirklich gut!“

Wir sollten uns nicht aussuchen, wem wir die wahren Umstände erklären

Schon zu Beginn der Verfolgung wurde mir klar, dass wir den Menschen erklären müssen, was Falun Dafa ist, um Falun Dafa zu bestätigen und die Lügen zu entlarven. Damals sprach ich mit jedem, den ich traf. Aber in letzter Zeit merkte ich, dass etwas mit mir nicht stimmte. Als ich hinausging, um den Menschen persönlich die Tatsachen über Dafa zu erklären, sprach ich vor allem mit Älteren und hatte Angst, mit jungen Leuten und den Menschen aus der Mittelschicht zu sprechen. Der Meister sagt, wir sollen uns nicht alles aussuchen. Ich wollte diese Barriere durchbrechen, aber es war schwer. Es schien, als würde mich eine unsichtbare Kraft blockieren.

Als ich einmal das Fa lernte, verspürte ich plötzlich den Drang, Menschen zu erretten. Und so machte ich mich nach dem Fa-Lernen auf den Weg. Als ich die Menschen sah, die ich zuvor gemieden hatte, wollte ich mit ihnen sprechen, aber ich bekam meinen Mund nicht auf. Zuhause wurde mir dann klar, dass ich es nicht gut gemacht hatte.

Ich schaute nach innen. Warum hatte ich Angst, mit diesen Menschen zu sprechen? Ich erinnerte mich daran, dass ich dieser Gruppe von Menschen in der Vergangenheit ein paar Mal die Tatsachen erklärt hatte, sie mir aber nicht zuhören wollten und sogar die Polizei riefen, sodass es zu einer Verhaftung kam. Beamte der Abteilung für Staatssicherheit sagten zu mir: „Dieses Mal werden Sie für ein paar Tage eingesperrt. Das nächste Mal werden Sie verurteilt.“

Allmählich entwickelte ich egoistische Gedanken und eine starke Anhaftung. Ich fürchtete mich davor, verhaftet oder verurteilt zu werden. Um mich zu schützen, wagte ich nicht, diesen Leuten weiterhin die Tatsachen zu erklären. Ich wusste, dass ich keine Angst haben sollte, und sandte aufrichtige Gedanken aus, um die Faktoren der alten Mächte, die hinter der Angst stecken, sowie die morschen Gespenster und den bösen Geist der Kommunistische Partei zu beseitigen. Aber schon nach wenigen Sekunden konnte ich mich nicht mehr konzentrieren, denn die alten Mächte wollten nicht beseitigt werden.

Ich hatte eine Idee. Ich schrieb „beseitigen“ auf ein Stück Papier, malte das Wort in dicken und großen Buchstaben aus und legte es vor mich hin. Ich schaute es an, während ich aufrichtige Gedanken aussandte. Ich sah, wie das Wort vom Papier verschwand, und bemerkte dann ein Loch in meinem Körper. Das Wort sank in das Loch hinab, bis es verschwand. Sofort fühlte ich mich entspannt. Am nächsten Tag ging ich hinaus, um die wahren Umstände zu erklären, und sprach mit jedem, den ich traf. Ich suchte mir niemanden aus und hatte auch nicht mehr diesen unsichtbaren Druck, der mich kontrollierte. Dennoch tauchte diese Art von Angst manchmal wieder auf.

Als ich die „Fa-Erklärung zum Welt-Falun-Dafa-Tag“ lernte, erkannte ich schließlich, dass ich es nicht abgelehnt oder verneint hatte, als die Polizei sagte, dass ich das nächste Mal verurteilt würde. Das war eine Substanz, die sich in meinem Körper festgesetzt hatte. Es stellte sich heraus, dass diese Substanz wirkte.

Als ich das verstand, lehnte ich diese Angst ab, sobald sie in meinem Kopf auftauchte, und löste sie mit aufrichtigen Gedanken auf. Wenn es in meinem Innern Egoismus gibt, werden die alten Mächte ihn ausnutzen. Solange ich mich kultiviere, den Egoismus und die Selbstsucht loswerde und zuerst an die Bedürfnisse anderer denke, kann mir nichts in die Quere kommen.

Konflikte mit meinem Mann

Nur mein Mann und ich sind zu Hause, denn unsere beiden Söhne leben und arbeiten an anderen Orten und besuchen uns nicht oft. Als ich mich im Dafa kultivierte, wollte ich eine sanftmütige Ehefrau sein, das Dafa bestätigen und meine Familienmitglieder erretten. Aber daran zu denken, ist eine Sache, es zu tun eine andere. Wenn ich auf ein Problem stieß, besonders mit meinem Mann, vergaß ich, dass ich eine Kultivierende bin, und ging mit einer menschlichen Denkweise an die Sache heran. So verpasste ich viele Gelegenheiten, meine Xinxing zu erhöhen, sodass viele Anhaftungen nicht beseitigt wurden. Mein Mann sagte oft: „Es kommt nicht darauf an, was du sagst, sondern was du tust.“

Wenn ein Konflikt mit meinem Mann auftauchte, stritt ich mit ihm. Meistens kam ich nicht darüber hinweg, aber irgendwann hatte ich keine andere Wahl mehr, als nach innen zu schauen.

Der Meister sah meine menschlichen Anschauungen und jedes Mal, wenn ich einen Konflikt mit meinem Mann hatte, war seine Haltung normalerweise sehr hart und er gab kein bisschen nach. Während wir uns stritten, wünschte ich mir, dass er ein paar Worte weniger sagen, auf meine harte Arbeit zu Hause Rücksicht nehmen und mir gegenüber ein wenig toleranter sein würde. Aber das passierte nie. Erst als ich nach innen schaute und erkannte, dass es meine Schuld war, hörte mein Mann auf. Ich hatte mich auf meinen Mann verlassen und so viele Gefühle für ihn, dass der Meister mir mit den Konflikten half, meine Anhaftungen zu erkennen.

Ich ermahnte mich selbst, meinen Mann nicht als meine Stütze zu betrachten. Ich musste mich selbst als Praktizierende betrachten, nach innen schauen, mich kultivieren und mich nicht mehr mit ihm streiten. Wenn ich das nicht konnte, war ich nicht würdig, die Jüngerin des Meisters zu sein.

Meine Entschlossenheit hat wirklich funktioniert. Seit diesem Tag sind mehr als zwei Jahre vergangen. Mein Mann und ich führen jetzt ein harmonisches Leben, in dem es kaum Konflikte gibt. Ich habe gelernt, mich selbst als Praktizierende zu betrachten. Ich zwinge meinen Mann zu nichts, sondern bespreche die Dinge mit ihm, um einen guten Weg zu finden. Und er bewundert mich dafür, dass ich es gut mache.

Mich in der Gesellschaft kultivieren

Vor unserem Haus gibt es einen Abwasserkanal und manche Leute schütteten früher oft schmutziges Wasser hinein oder luden sogar Müll dort ab. Der Platz um den Abwasserkanal herum war sehr schmutzig. Ich reinigte den Platz oft und konnte nicht anders, als mich zu beschweren. Ich dachte: „Manche Leute kümmern sich aber auch nur um sich selbst und nicht um die Umwelt!“

Als ich sah, dass noch mehr Müll in den Abwasserkanal gekippt wurde und ich mich gerade darüber beschweren wollte, erinnerte ich mich plötzlich daran, dass ich eine Praktizierende war und ihn reinigen sollte, wenn ich Zeit hätte. Eine Kultivierende kann nur an sich selbst strenge Anforderungen stellen, nicht an andere. Wenn die gewöhnlichen Menschen alle so gut wären, bräuchte der Meister das Fa nicht zu berichtigen. Sobald ich in dieser Weise darüber nachdachte, bewegte mich diese Sache nicht mehr.

Je mehr wir uns dem Ende der Fa-Berichtigung nähern, desto strenger werden die Anforderungen an die Kultivierenden. Wir müssen alle Anhaftungen beseitigen.

Ich verkaufe Gemüse auf einem Bauernmarkt. Als ich einmal fertig war, packte ich meine Sachen zusammen und wollte mich auf den Heimweg machen. Ein anderer Verkäufer wollte sich meine Waage ausleihen, deshalb sagte ich: „Du musst sie von jemand anderem ausleihen, ich gehe jetzt.“

Er war ärgerlich und sagte sehr unschöne Dinge. Beim Gehen wurde mir klar, dass ich mich als Praktizierende nicht so verhalten sollte. Ich ging schnell zurück und lieh ihm die Waage. Auf dem Heimweg schaute ich nach innen und fragte mich, warum dieser Mann die Waage nicht von jemand anderem geliehen hatte. Ein Grund war, dass ich meine Sachen nicht mehr hatte auspacken wollen, nachdem ich sie schon eingepackt hatte. Ein anderer Grund war, dass ich nicht zuerst an andere, sondern nur an mich selbst gedacht hatte.

Eines Abends kam ein Praktizierender zu mir nach Hause und sagte: „Die Polizei sucht schon seit zwei Tagen nach Praktizierenden mit einer Namensliste [derjenigen, die aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) austreten wollen]. Du musst also vorbereitet sein.“ Als er gegangen war, schaute ich nach innen und fragte mich: „War ich ruhig und gefasst, als ich diese Information hörte?“

Die Antwort war nein, denn ich hatte Angst, verfolgt zu werden. Als ich meine Anhaftung erkannte, sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um sie zu beseitigen. Ich dachte: „Ich praktiziere Falun Dafa und bin eine Jüngerin von Herrn Li Hongzhi (dem Begründer von Falun Dafa). Ich bin hier, um dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen und die Lebewesen zu erretten. Ganz gleich, wer zu mir nach Hause kommt, ich werde keine Angst haben. Ich werde jeden erretten, der kommt, und werde jedem mit Würde begegnen.“

Ich beruhigte mich und fühlte mich innerlich wieder leichter und friedlicher. Bisher ist noch niemand gekommen, um nach mir zu suchen.

Konflikte mit anderen Praktizierenden

Ich bin die Koordinatorin in unserem Ort und hatte ein Problem mit Baohong, einem anderen Koordinator. Mir war bewusst, dass dieser Zustand nicht mit dem Fa übereinstimmte. Und so setzte ich mich mehrmals mit ihm zusammen, um den Grund dafür zu finden, hatte aber oft das Gefühl, dass es Baohongs Problem war. Wegen meines Konflikts mit ihm wollte sich keiner der anderen Koordinatoren an der Koordinierungsarbeit beteiligen.

Als andere Praktizierende Baohong auf sein Problem hinwiesen, weigerte er sich, ihre Worte zu akzeptieren, und stritt mit uns. Später hörten alle einfach auf, miteinander zu reden. Dieser Zustand hielt lange an. Als die Praktizierenden kürzlich das Fa gemeinsam lernten, begannen Baohong und ein anderer Koordinator wieder miteinander zu streiten, und das besonders heftig.

Nach dem Fa-Lernen gingen ein Praktizierender und ich gemeinsam nach Hause und sprachen auf dem Weg über Baohong. Zu Hause angekommen wurde mir klar, dass ich mich bei diesem Konflikt zwischen zwei Praktizierenden nicht selbst kultiviert, sondern nur den Praktizierenden kritisiert hatte. Warum hatte ich ein so großes Problem mit Baohong?

Meine Erwartung an ihn war zu hoch. Ich dachte: „Da er ein Koordinator ist, muss alles, was er tut, mit dem Fa übereinstimmen.“ Wenn ich feststellte, dass etwas, was er getan hatte, nicht mit dem Fa übereinstimmte, wollte ich, dass er es schnell korrigierte. Die Art und Weise, wie ich ihn auf das Problem hinwies, war jedoch energisch und befehlend und nicht freundlich. Ich sah dabei seine gute Seite nicht. Viele Jahre lang hatte ich ihn mit dieser Art von Gedanken verurteilt. Deswegen schäme ich mich.

Nachdem ich die Ursache für mein Problem gefunden hatte, änderte sich meine Einstellung zu Baohong. Jetzt hege ich keine negativen Gedanken oder Ansichten mehr über ihn. Als ich mich wieder mit ihm unterhielt, konnte ich ihn mit gutem Willen auf seine Lücken hinweisen und er akzeptierte meine Meinung aufrichtig.