Rentnerin nach jahrelanger Folter fast tot – die Geschichte einer Verfolgten in China

(Minghui.org) Die Rentnerin Zhai Cuixia hatte acht Jahre Folter im Gefängnis nur knapp überlebt. Als sie freikam, erwartete sie die Nachricht, dass die Behörden ihr seit 2021 keine Rente mehr gezahlt hatten. Nicht nur das, sie sollte auch noch die Zahlungen zurückerstatten, die sie während ihrer Haftzeit erhalten hatte.

Zhai stammt aus der Millionenstadt Chifeng in der Inneren Mongolei. Weil sie Falun Dafa praktiziert, war sie insgesamt achteinhalb Jahre in Haft – zweimal in einem Arbeitslager und einmal in einem Gefängnis. Sie wurde mit allen möglichen Foltermethoden gequält und wäre beinahe daran gestorben.

Die Wärter des Arbeitslagers und des Gefängnisses schlugen sie ständig, legten ihr Handschellen an und fesselten sie für lange Zeit in einer unnatürlichen Haltung. Manchmal hängten sie sie an den Handgelenken auf, versetzten ihr Elektroschocks, entzogen ihr den Schlaf und verabreichten ihr gewaltsam nervenschädigende Drogen.

Auch ihre Familie war in die Verfolgung verwickelt. Ihre ständigen Verhaftungen und Inhaftierungen traumatisierten ihren Ehemann und belasteten ihn finanziell schwer. Er starb 2012, während Zhai noch im Gefängnis war. Ihre Tochter musste die Schule abbrechen und bei Verwandten leben. Die Behörden erlaubten der jungen Frau nicht, an der Beerdigung ihres Vaters teilzunehmen. Ihr Bruder war untröstlich über die Verfolgung seiner Familie. Er verließ 2004 sein Zuhause und wird seit 18 Jahren vermisst.

Das Praktizieren von Falun Dafa rettet ihr Leben und ihre Familie

Bevor Zhai Falun Dafa lernte, war sie jähzornig. Sie prügelte sich oft mit ihrem Mann. Im Laufe der Jahre bekam sie Hepatitis, eine Entzündung der Halswirbelsäule, Bandscheibenvorfall, Nasenentzündung und ein abnormales Wachstum in den Brüsten.

All diese Symptome verschwanden zwei Monate nachdem sie 1997 mit Falun Dafa begonnen hatte. Sie lebte nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht und hörte auf, sich mit ihrem Mann zu streiten. Ihre vierköpfige Familie führte wieder ein friedliches Leben.

Nach Peking reisen und sich für Falun Dafa einzusetzen

Nachdem der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, die Verfolgung eingeleitet hatte, ging Zhai im Oktober 1999 nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Die Behörden weigerten sich, sie in das Beschwerdebüro des Staatsrats zu lassen, und riefen die Polizei. Die Polizei verhaftete sie und brachte sie in das Gefängnis Xicheng, wo die Wärter sie entkleideten und mit kaltem Wasser übergossen, um sie zu demütigen. Dreizehn Tage später wurde sie in ihre Heimatstadt zurückgebracht und im Gefängnis des Bezirks Yuangbaoshan der Stadt Chifeng inhaftiert.

Unerbittliche Folter im Untersuchungsgefängnis

Sobald Zhai in das Gefängnis des Bezirks Yuanbaoshan gebracht wurde, wurde sie von Dutzenden von Reportern umringt, die sie und die sie begleitenden Beamten fotografierten und sie fragten, warum sie nach Peking gegangen sei. Sie sagte den Reportern, dass die Verfolgung rechtswidrig und dass die Propaganda im Fernsehen gegen Falun Dafa erfunden sei. Ein Beamter schrie sie an und befahl ihr, stehenzubleiben. Er drohte ihr eine Ohrfeige an, gab aber nach, da die Kameras noch liefen. Als die Reporter gingen, musste sie an einem kalten Wintertag bis Mitternacht auf dem Flur ohne Heizung stehen.

Eines Tages erwischte ein Wärter Zhai, wie sie die Falun-Dafa-Übungen machte und brachte sie zum Büro des stellvertretenden Direktors. Der Direktor schlug sie und legte ihr eine 4,5 Kilogramm Fessel und Handschellen an. Als sie ihn beschuldigte, gegen die Regeln der Haftanstalt zu verstoßen, antwortete er, dass für Falun-Dafa-Praktizierende Ausnahmen gemacht würden: „Wenn Sie sterben, wird das als Selbstmord gewertet. Sie sind für uns wie ein Küken und wir können tun, was wir wollen.“

Am nächsten Tag legten die Wärter ihr Fußfesseln an und fesselten ihre Hände mit Handschellen hinter den Füßen. Sie nannten diese Foltermethode „Fesseln anlegen.“ Auf diese Weise konnte sie weder mit geradem Rücken sitzen, noch liegen oder stehen. Die Fesseln und Handschellen musste sie tagelang tragen, was ihr unerträgliche Schmerzen bereitete. Sie trat in den Hungerstreik, bis die Folterungen aufhörten. In den folgenden zwei Monaten musste sie jeden Tag über längere Zeit knien und hocken.

In einer anderen Haftanstalt einer Gehirnwäsche unterzogen

Im Mai 2000 wurde Zhai erneut von einem Polizisten verhaftet, als sie auf dem Bauernhof arbeitete. Sie wurde in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yuanbaoshan gebracht, weil sie sich weigerte, die drei Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Vier Leute vom Büro 610 kamen und unterzogen sie rund um die Uhr einer Gehirnwäsche. Sie ließen sie tagelang nicht schlafen.

Sie zwangen sie, den „Entengang“ zu machen. Bei dieser Folter musste sie barfuß in die Hocke zu gehen, beide Hände auf dem Rücken, während sie 27 Kilogramm Maismehl tragen musste. In dieser Position musste sie dann an heißen Sommertagen einen ganzen Vormittag lang auf sandigem Boden hin und her laufen. Eine andere Praktizierende, Bu Guoqin, die nicht in die Hocke gehen konnte, musste das Maismehl kriechend auf dem Rücken tragen, was ihre Kniescheiben zerstörte.

Nachdem Zhai vom „Entengang“ zurückkam, zwangen die Wärter sie, sich in eiskaltes Wasser zu setzen, und andere Gefangene schütteten Eimer mit kaltem Wasser über sie. Auch Praktizierende, die ihre Menstruation hatten, wurden dieser unmenschlichen Behandlung unterzogen.

Wenn die Praktizierenden trotz der Folter sich nicht bewegen ließen, befahlen die Wärter ihnen, mit hochgezogenen Beinen schnell zu hüpfen. Wenn sie langsamer wurden, peitschten sie sie mit einem vier cm dicken Plastikrohr. Als die Wärter sahen, dass sie nach einer Weile immer noch hüpfen konnten, zwangen sie sie, dies unter der sengenden Sonne zu tun und leerten ihre Wasserflaschen aus. Sie wurden gezwungen, über eine Stunde lang zu hüpfen.

Später wurden Zhai und sieben andere Praktizierende gezwungen, den „Froschsprung“ zu machen. Man zwang sie zusammen in die Hocke zu gehen, wobei die hintere Person die Ohren der vorderen Person festhalten musste. Sie wurden gezwungen, gleichzeitig zu hüpfen, ohne die Ohren loszulassen. Einigen Praktizierende wurden die Ohren abgerissen und sie bluteten.

Bei einer anderen Foltermethode zwangen die Wärter die Teilnehmer, auf einem Bein im Kreis zu hüpfen, während sie sich gegenseitig die Ohren festhielten.

Einmal richteten die Wärter den Gartenschlauch auf die Praktizierenden, so dass sie keine Luft bekamen.

Eines Abends gab eine Wärterin vor, Zhai schlafen zu lassen und ließ sie auf dem Bauch auf dem Bett liegen, nachdem sie tagelang keinen Schlaf bekommen hatte. Dann befahl sie den Insassen, sie und andere Praktizierende mit Wasser zu übergießen. Da die Betten miteinander verbunden waren, wurden die Kleidung und die Dinge des täglichen Bedarfs, die unter dem Bett aufbewahrt wurden, völlig durchnässt.

Dann zerrten die Wärter Zhai nach draußen. Anstatt sie auf dem Bauch liegen zu lassen, zwangen sie sie, sich auf den Boden zu knien und legten auch ihre Hände auf den Boden. Sie stellten ihr einen Eimer Wasser auf den Rücken und erlaubten ihr über einen längeren Zeitraum nicht, sich zu bewegen.

Die Wärter sagten ihr, dass die Folterungen aufhören würden, wenn sie sich von Falun Dafa lossagen würde. Das wollte sie nicht tun. Die Wärter zogen sie dann aus und peitschten sie mit einem harten Ledergürtel auf den Rücken, was als „Offene-Haut-Folter“ bezeichnet wurde. Während sie ausgepeitscht wurde, schrie Zhang Haiqing, der Leiter des Gefängnisses, sie an: „Wenn ich dich heute Abend nicht zur Vernunft bringen kann, werde ich meinen Arbeitsplatz als Leiter des Gefängnisses aufgeben. Ich werde dir eine Kostprobe der Diktatur des Proletariats geben. Ich werde dich in Stücke schlagen oder sogar zu Tode prügeln!“

Die Peitschenhiebe waren so stark, dass Zhai schnell das Bewusstsein verlor. Die Wärter traten gegen ihren Kopf, um zu sehen, ob sie noch lebte. Als sie wieder zu sich kam, traten sie sie noch härter. Nach drei Stunden Folter schaffte sie es, um 2 Uhr nachts in ihre Zelle zurückzukehren, wo eine Insassin zu ihr sagte: „Wir dachten, du seist tot. Das Geräusch der Peitschenhiebe klang wie Feuerwerkskörper. Wir hatten alle große Angst und weinten.“

Die Wärter fesselten zwei Praktizierende aneinander. Sie konnten sich nicht vollständig zum Schlafen hinlegen und auch nicht die vom Wasser durchnässten Kleider ausziehen.

Am nächsten Morgen brachte ein Wärter Zhai in das Büro von Direktor Zhang. Als der Direktor erfahren hatte, dass sie in Peking gewesen war, um sich für Falun Dafa einzusetzen, trat er mit seinem Schuh, der eine harte Sohle hatte, auf sie ein. Er trat ihren Kopf wie einen Ball in die Höhe und stampfte auf ihn. Dann drehte er seinen Fuß auf ihrem Gesicht. Sie hatte das Gefühl, als ob ihr Kopf so geschwollen sei wie ein Waschbecken. Dann stürzten einige Leute herbei und schlugen sie. Der Direktor zerrte sie an den Haaren durch den Flur. Später legte er ihr einen Gegenstand um den Hals und zerrte sie herum, sodass sie vor Schmerz ohnmächtig wurde. Als sie wieder zu sich kam, schockte sie ein Wärter mit einem Elektrostab.

Zwei Monate später verlegten die Behörden sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Chifeng, wo sie zwei weitere Wochen lang gefoltert wurde. Die Wärter zwangen sie, die Regeln des Gefängnisses auswendig zu lernen und schlugen sie, wenn sie die Falun-Dafa-Übungen machte. Um gegen die Misshandlungen zu protestieren, ging sie in den Hungerstreik.

Im Zwangsarbeitslager gefoltert

Im August 2000 wurde Zhai von den Behörden willkürlich zu einem Jahr Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager für Frauen Tumuji verurteilt. In der Nacht, in der sie dort ankam, machte sie die Falun-Dafa-Übungen, woraufhin die Wärter herbeieilten und sie schlugen. Sie befahlen ihr, sich über Nacht hinzuhocken.

Während einer Gehirnwäsche am nächsten Tag wurde sie von einer Wärterin gefragt, ob sie ihren Fehler (Falun Dafa zu praktizieren) korrigieren würde. Sie antwortete: „Ich werde weiterhin nach den Prinzipien von Falun Dafa leben.“ Die Wärterin packte sie an den Haaren und schlug ihr ins Gesicht, bis sie zu Boden fiel. Sie trat und stampfte auf sie ein.

Ein paar Monate später trat Zhai in den Hungerstreik, um gegen die Gehirnwäsche zu protestieren. Die Wärter steckten sie in eine andere Brigade, wo sie bei bitterer Kälte im Freien arbeiten musste. Sie musste viele Schichten Kleidung anziehen, um von morgens bis abends Maiskolben auf einem riesigen Feld zu pflücken.

Eines Abends schlug ein Oberaufseher auf Zhai ein, nachdem er herausgefunden hatte, dass sie die Falun-Dafa-Übungen machte. Am nächsten Tag, als Zhai nach der Arbeit ins Arbeitslager zurückkam, befahl der Wärter ihr, sich bis auf die Unterhose auszuziehen, um sie zu demütigen.

Sie musste sich hinknien und ihren Kopf in einen Eimer stecken, der für die Häftlinge bestimmt war, um zu urinieren. Da sich die Toiletten außerhalb des Gebäudes befanden und das Tor abends geschlossen war, mussten alle 80 Häftlinge nachts den Eimer benutzen. Sie schoben den Eimer unter ihren Kopf, nachdem sie sich erleichtert hatten.

Der Flur war nicht beheizt, und da sie nackt war, zitterte sie ununterbrochen. Aus Angst, sie könnte sterben, brachte der Hauptwärter sie zurück in die Zelle und ließ sie von den Häftlingen die ganze Nacht über wachhalten. Am nächsten Morgen musste sie trotzdem arbeiten und wurde in den nächsten Tagen auf die gleiche Weise gefoltert.

Der Oberaufseher drohte Zhai mit extremer Folter, wenn sie Falun Dafa nicht aufgeben würde. Sie gab nicht nach. Der Wärter gab den Befehl, ihr Handschellen anzulegen, und hängte sie mit den Handschellen an einer Reckstange in die Luft. Nach einer Weile hatte sie unerträgliche Schmerzen in den Schultern und Handgelenken. Sie blieb rund um die Uhr in der Luft, außer zu den Mahlzeiten. Eines Tages kam ein anderer Wärter herein und sah, dass ihr Blut aus Mund und Nase lief, und befahl, sie herunterzulassen.

Als ihr Mann und ihre 12-jährige Tochter sie besuchen wollten, ließen die Behörden sie lange in der Kälte warten. Als die Familie zusammenkam, war Zhai untröstlich, dass sowohl ihr Mann als auch ihre Tochter so erbärmlich aussahen. Ihre Gesichter waren blass und ihre Lippen lila, und die Kleidung ihrer Tochter war schmutzig.

Ein Oberaufseher erlaubte ihrer Tochter, eine Nacht mit ihr in der Zelle zu verbringen. Sie wusch die Jacke ihrer Tochter und zog dem Mädchen ihre eigene Kleidung an. Ein Häftling sagte zu ihrer Tochter: „Wenn du heute nicht gekommen wärst, würde deine Mutter jetzt gefoltert werden, während wir sprechen. Sie foltern sie jeden Tag.“ Daraufhin erzählte die Insassin der Tochter, was Zhai im Arbeitslager durchgemacht hatte, und die Tochter weinte die ganze Zeit. Bevor sie zu Bett gingen, kam ein Wärter herein, um Zhai Handschellen anzulegen.

Am nächsten Tag brachte ihr Mann die Tochter nach Hause. „Mama, wann kommst du nach Hause?“, fragte das kleine Mädchen Zhai unter Tränen. „Ich bin bald zu Hause.“

Zhai begleitete sie zum Tor. Als sie weggingen, drehte sich das Mädchen immer wieder um und rief: „Mama! Mama!“

Nachdem Zhai in ihre Zelle zurückgekehrt war, sagte der Oberaufseher zu ihr: „Siehst du, wie unglücklich dein Kind ist, wenn du hier bist? Bist du zur Vernunft gekommen (Falun Dafa abschwören)?“ Sie antwortete, dass sie ihre Praxis fortsetzen werde.

Der Wärter war wütend und befahl, sie wieder aufzuhängen. Diesmal ließ man sie während der Essenszeiten nicht herunter. Ein Häftling bemerkte, dass sie sich nicht bewegte, und meldete dies dem Oberaufseher. Der Wärter brachte sie in ein Büro, und sie sagte ihm: „Ich bin noch nicht tot.“ Dann erklärte sie dem Wärter, warum die Verfolgung falsch sei und die Propaganda im Fernsehen Falun Dafa verleumdet. Der Wärter sagte zu ihr: „Ich weiß, dass Falun-Gong-Praktizierende gute Menschen sind, aber ich brauche diese Arbeit, um meine Familie zu ernähren. Kannst du nicht einfach mit uns arbeiten (und Falun Gong abschwören)?“ Sie weigerte sich hartnäckig.

Jeden Tag, bevor die Gefangenen das Arbeitslager verließen, um auf dem Feld zu arbeiten, zwangen die Wärter sie, die Parolen „Wasch die Flecken ab und werde ein neuer Mensch“ zu rufen. Eines Tages hielt sich Zhai nicht daran und protestierte gegen die Folterung anderer Praktizierender. Ein Oberaufseher schlug brutal auf sie ein. Als sie von der Arbeit zurückkam, weigerte sie sich immer noch, die Slogans zu rufen, um durch die Tür zu kommen. Die Wärter ließen sie draußen stehen.

Weil Zhai sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, verlängerten die Behörden ihre Haftzeit willkürlich zweimal, insgesamt um fünf Monate. Sie ging zum Büro eines Oberaufsehers, um die Entscheidung zu hinterfragen. Der Wärter teilte ihr mit, dass die Behörden beabsichtigten, ihre Haftzeit um ein Jahr zu verlängern. Als andere Praktizierende davon erfuhren, planten sie einen Streik, um Zhai zu unterstützen. So wurde sie nach Ablauf der fünfmonatigen Verlängerung freigelassen.

Als Zhai nach Hause kam, war sie am Boden zerstört. Sachen lagen verstreut auf dem Boden. Das Gras im Hof war so hoch wie die Mauer. Sie verbrachte vier Tage damit, alles aufzuräumen. Ein Nachbar erzählte ihr, dass ihr Mann jeden Abend trank und weinend im Hof saß. Er hörte von seiner Tochter, wie ihre Mutter im Lager gefoltert wurde und konnte es nicht ertragen.

Sie erfuhr, dass ihr Sohn zur Universität ging, während sie im Arbeitslager war. Ihr Mann hatte sich eine Menge Geld geliehen, um die Studiengebühren zu bezahlen, und die Familie war hoch verschuldet. Ihre Tochter musste die Schule abbrechen und bei ihrer Tante leben.

Zwangsernährung und Wasserfolter im Gefängnis

Gerade als Zhai ihre Tochter von der Verwandtschaft zurückbrachte, brachen Polizisten in ihr Haus ein und verhafteten sie erneut, wobei sie ihre Tochter allein zu Hause lassen musste.

Zhai trat in den Hungerstreik, sobald sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yuanbaoshan gebracht wurde. Fünf Tage später ernährten sie die Wärter mit Gewalt und gaben ihr Milchpulver mit einer großen Menge Salz. Ein stellvertretender Direktor befahl einigen männlichen Häftlingen, sie auf einem Brett festzuhalten, während sie ihr die Nase zudrückten. Sie öffnete ihren Mund und schnappte nach Luft. Der stellvertretende Direktor hielt einen großen Wassereimer in die Höhe und goss das Wasser über ihr Gesicht. Das schnell fließende Wasser füllte ihre Luftröhre und sie wäre fast erstickt. In diesem Moment befahlen die Wärter den Gefangenen, laut zu singen, damit ihre schrecklichen Schreie übertönt wurden.

Am nächsten Morgen hörte Zhai, wie die Wärter eine Praktizierende auf dem Flur mit Wasser folterten und schrie, sie sollen aufhören. Der Direktor stürzte in ihre Zelle, schlug sie nieder und trat ihr auf den Kopf. Ein paar bewaffnete Wärter stürmten herein und schlugen sie. Sie wurde auf den Flur geworfen, und die Wärter unterzogen sie einem Waterboarding. Am nächsten Tag legten sie sie auf das Totenbett, bei dem ihre vier Gliedmaßen an die vier Ecken des Bettes gekettet waren. Ihre Knochen und Muskeln schmerzten fürchterlich, weil sie so lange in dieser unnatürlichen Position lag.

Folternachstellung: Totenbett

Einige Tage später teilte ein Wärter ihrem Ehemann mit, dass sie kurz vor dem Tod stand: „Bringen Sie 2.000 Yuan (ca. 284 Euro) in die Haftanstalt, um sie gegen Kaution freizukommen.“ Da er diese Summe nicht hatte, lieh er sich 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) von seiner Schwester, um seine Frau nach Hause zu holen.

Von zu Hause fliehen, um weiterer Verfolgung zu entgehen

Als Zhai eines Morgens im Herbst 2002 ihr Haus verließ, stürmten ein Dutzend Beamte herbei und verhafteten sie. Sie steckten sie in ein Polizeifahrzeug und brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Chifeng. Eine Mitarbeiterin (eine ehemalige Praktizierende, die unter Druck ihren Glauben aufgegeben hatte und mit den Behörden zusammenarbeitete, um andere Praktizierende zu verfolgen) befahl Zhai, sich hinzusetzen. Sie weigerte sich. Die Mitarbeiterin schlug sie daraufhin, fesselte ihre Hände und hängte sie an ein Heizungsrohr. Als Zhai vor Schmerzen ohnmächtig wurde, stach die Mitarbeiterin mit Nadeln in ihre Finger und zwickte sie ins Gesicht, um sie aufzuwecken.

Sie trat in den Hungerstreik, und die Mitarbeiterin erlaubte ihr nicht zu schlafen. Die extreme körperliche Belastung brachte Zhai fast um. Nach ihrer Freilassung schrieb sie einen Artikel für Minghui.org und legte offen, wie die Behörden sie verfolgten und folterten. Die Behörden sahen diesen Artikel und setzten sie auf eine Fahndungsliste. Um künftige Verhaftungen zu vermeiden, musste sie ihr Zuhause verlassen und wurde mittellos.

Im Zwangsarbeitslager gefoltert

Zhai fand eine Arbeit und lebte mit Praktizierenden zusammen, die sich in der gleichen Situation befanden wie sie. Eines Nachts im Mai 2004 schlief sie allein in ihrer Mietwohnung, als eine Gruppe von Polizeibeamten die Tür öffnete.

Die Polizisten hatten vor, die beiden anderen Praktizierenden zu verhaften, und waren daher überrascht, Zhai dort zu sehen. Sie traten sie, steckten ihr einen Wischlappen in den Mund, damit sie nicht schreien konnte, und brachten sie zum Polizeirevier des Bezirks Yuanbaoshan. Der Verhörraum war schalldicht, die Wände waren mit Schwämmen bedeckt.

Als die Beamten sie fragten, woher sie den Drucker und den Computer habe und wer die Falun-Dafa-Flugblätter gemacht habe, erkannte Zhai, dass die Beamten zuvor andere Praktizierende verhaftet hatten und mit deren Schlüsseln ins Haus gekommen waren. Sie weigerte sich, die Fragen zu beantworten, und die Polizisten setzten sie auf einen Eisenstuhl, an dem ihre Arme und Beine gefesselt wurden.

Folternachstellung: Eisenstuhl

Am nächsten Morgen, als sie auf dem Eisenstuhl sitzenbleiben musste, sah sie, wie ein Wärter einen Praktizierenden, Wang Yanping, herbrachte, dessen Gesicht geschwollen und blutverschmiert war. Da sie befürchtete, dass Wang die Folter nicht überstehen würde, gab Zhai den Wärtern gegenüber zu, dass der Computer ihr gehörte und sie die Flugblätter erstellt hatte. Die Wärter glaubten ihr zunächst nicht, aber sie bestand darauf. Die Behörden verurteilten sie daraufhin zu drei Jahren Zwangsarbeitslager und Wang zu zwei Jahren. Zhai trat in der Haftanstalt monatelang in den Hungerstreik und wurde mit stark gesalzener Milch zwangsernährt.

Zhai wurde im August 2004 in das Zwangsarbeitslager für Frauen Hohhot gebracht. Sobald sie dort ankam, wurde sie von einem Aufseher in einen Lagerraum gesperrt und rund um die Uhr misshandelt. Die Tür und das Fenster des Raums waren mit Zeitungspapier bedeckt. Von der Decke hingen eine Metallkette und Handschellen herab. An der Wand befand sich ein Helm. Der Raum war von Blutgeruch erfüllt.

Der Wärter schlug sie, hängte sie auf, nachdem sie nicht mehr stehen konnte, und steckte ihr einen Wischlappen in den Mund. Sie wurde gezwungen, den Helm zu tragen, wodurch sie das Bewusstsein verlor. Obwohl sie bereits seit über einem Monat im Hungerstreik und sehr geschwächt war, hörten die Wärter nicht auf, sie brutal zu schlagen.

Später wurde sie aus dem Lagerraum geholt und in das zweite Team gesteckt, wo sie tagsüber arbeiten musste und nachts einer Gehirnwäsche, Schlägen und Stehen unterworfen wurde.

Nach einer Weile wurde sie in das dritte Team versetzt, wo sie intensive Arbeiten, wie das Verpacken von Essstäbchen, verrichten musste. Eines Tages kam ein Oberaufseher mit einigen Häftlingen herein und drohte ihr, sie zu foltern. Sie blieb ruhig sitzen und sagte ihnen, dass nichts ihre Meinung ändern würde. Von da an versuchte der Oberaufseher nie wieder, sie zu foltern.

Einige Monate später wurde sie in die erste Gruppe verlegt, wo sie jeden Tag einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Als die Gehirnwäsche fehlschlug, ließen die Wärter sie unbezahlte Arbeit verrichten und verlängerten ihre Haftzeit willkürlich um 21 Tage. Sie wurde im Mai 2007 entlassen.

Grausame Folterungen und Medikamentenvergabe im Gefängnis

Zhai ging am 13. April 2012 in ein Nachbardorf, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Ein Beamter verhaftete sie und brachte sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yuanbaoshan. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre persönlichen Gegenstände, als niemand zu Hause war.

Zhai wurde am 21. August 2012 vor Gericht gestellt und zu vier Jahren Haft verurteilt. Zwei Tage vor ihrer Verlegung ins Gefängnis starb ihr Ehemann bei einem Autounfall. Ihre Tochter rief in der Haftanstalt an und bat darum, dass Zhai nach Hause gehen dürfe, um sich um die Beerdigung ihres Mannes zu kümmern. Die Antwort war nein.

Die Behörden brachten Zhai im November 2012 in das Frauengefängnis der Inneren Mongolei, ohne ihre Familie zu informieren. Eines Morgens kam ein Wärter zu ihrer Zelle und schlug ihr wortlos auf die Brust und begann sie zu schlagen. Sie fiel zu Boden, woraufhin der Wärter ihr auf den Mund trat und sie mit einem Elektrostab schockte. In diesem Moment verlor sie die Kontrolle über ihren Darm. Ihre Brust schmerzte und ihre Zähne lockerten sich. Bis zum Ende der Haftzeit fielen ihr alle Zähne nacheinander aus.

Die Wärter beauftragten einige Häftlinge, sie zu beobachten. Die Gefangenen hielten sie fest, um ihren Blutdruck zu messen und behaupteten, sie habe hohen Blutdruck. Sie bestanden darauf, dass sie ein Medikament einnahm, was sie ablehnte. In den nächsten zwei Monaten flößten sie ihr immer wieder gewaltsam das unbekannte Medikament ein, das sie taub und starr im Kopf machte. Sie zitterte, konnte nicht mehr klar denken und sich nicht mehr konzentrieren, war erschöpft und träge, und ihr Magen brannte unaufhörlich. Sobald sie nachts einschlief, hatte sie das Gefühl, von einer Klippe zu stürzen, und wachte erschrocken auf. Eines Tages fühlte sie sich so übel und schrecklich, dass sie ohne nachzudenken aus dem Fenster springen wollte. Die Gitterstäbe hinderten sie daran. Die Wärter verabreichten ihr weitere Drogen und zwangen sie, stillzustehen.

Zhai war nur noch Haut und Knochen. Sie war so entstellt, dass ihre Zellengenossinnen sie baten, ihr Gesicht zu bedecken, wenn sie schlief, weil sie Angst hatten, in der Nacht ihr Gesicht zu sehen.

Zhai erkannte nicht, dass ihr irrationales Verhalten durch die Droge verursacht wurde, bis das chinesische Neujahrsfest kam. Vier Tage lang, während der Feiertage, gab ihr niemand das Medikament, so dass sie allmählich klar im Kopf wurde und sich körperlich wohl fühlte. Später kämpfte sie hartnäckig gegen die Einnahme des Medikaments, selbst als der Oberaufseher sie bedrohte. Schließlich gaben sie auf. Als Vergeltung ließen die Wärter sie ein Jahr lang nicht mit ihrer Familie telefonieren.

Später erzählte ihr eine Gefangene, die früher drogensüchtig war, dass man ihr in einem Reha-Zentrum das falsche Medikament gegen ihre Sucht gegeben hatte. Sie bekam genau die gleichen Symptome wie Zhai (unter anderem der Versuch, aus einem Gebäude zu springen, Taubheit und Schüttelfrost), nachdem ihr das Medikament verabreicht worden war. Die Gefangene warnte sie, dass ihr möglicherweise Psychopharmaka verabreicht worden waren.

Zhai beschloss, sich der Verfolgung zu widersetzen. Seitdem weigerte sie sich, die Gefängnisregeln auswendig zu lernen, eine Marke zu tragen, Dokumente zu unterschreiben oder mit den Wärtern zusammenzuarbeiten. Ein Wärter drohte ihr, sie in das Team zu stecken, das auf die Folter von Falun-Dafa-Praktizierenden spezialisiert ist.

An dem Tag, an dem Zhai entlassen wurde, wollte ein Wärter, dass sie ein Dokument unterschreibt, was sie ablehnte: „Ich war nie schuldig.“ Der Wärter brachte sie zurück ins Gefängnis. Kurze Zeit später sagte man ihr, sie solle sich fertig machen und ließ sie gehen. Ihre Tochter und ihr Schwiegersohn holten sie ab; die Tochter konnte ihre Mutter kaum wiedererkennen, da sie durch die Folterungen entstellt war.

Aussetzung der Rente

Die örtliche Sozialversicherungsbehörde setzte 2021 Zhais Rente aus und verlangte von ihr die Rückzahlung der bereits erhaltenen Gelder, ohne ihr eine Erklärung zu geben. Im Jahr 2022 verklagte sie das Sozialversicherungsamt des Bezirks Yuanbaoshan wegen der finanziellen Verfolgung. Das Bezirksgericht Yuanbaoshan entschied zugunsten der Sozialversicherungsbehörde.

Frühere Berichte:

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