Wie ein inhaftierter Mann zu seinem Glauben steht und großen Respekt von Gefängnisleitung und Wärtern gewinnt

(Minghui.org) Qu Yanlai stammt aus der Stadt Daqing in der chinesischen Provinz Heilongjiang. Dieser Bericht handelt davon, wie er in den hiesigen Gefängnissen und darüber hinaus die Achtung der Menschen gewann.

Qu ist von Beruf Energieingenieur. Er praktiziert Falun Dafa, einen uralten chinesischen Übungsweg, der in China seit Juli 1999 verfolgt wird. Derzeit verbringt er eine fünfjährige Haftstrafe, zu der er verurteilt wurde, weil er nicht bereit war, seinen Glauben aufzugeben.

Er sagte einmal, dass er selbst gegenüber den Folterknechten im Gefängnis keinen Hass verspüre. „Letzten Endes werden sie von ihren schlechten Taten eingeholt werden“, erklärte er. „Was immer sie mir antun, fügen sie in Wahrheit sich selbst zu. Ich bedauere jedoch, dass es mir nicht gelingt, sie von diesen Verbrechen abzubringen.“ Was er durchmacht, enthüllt die Folter des kommunistischen Regimes gegenüber den Falun-Dafa-Praktizierenden in Chinas Gefängnissen. Das Ausmaß der Brutalität dort ist der Öffentlichkeit meist nicht bekannt.

Qu Yanlai

Die erste Haftstrafe

Beamte des Polizeireviers Putuo, einem Shanghaier Stadtteil, verhafteten Qu am 30. September 2002. Er arbeitete damals in der Stadt.

Ein Richter verurteilte ihn zu fünf Jahren im Tilanqiao-Gefängnis. Qu unterwarf sich den Gefängnisregeln nicht und lehnte es ab, seinem Glauben abzuschwören. Er trat in den Hungerstreik und weigerte sich, die Häftlingsuniform zu tragen. Die Wärter verprügelten ihn. Außerdem unterzogen sie ihn gewaltsamer Zwangsernährung, bei der sie mehrfach Magenblutungen verursachten. Einige Male stand es sehr schlecht um Qu. Aus dem jungen, gesunden Mann war ein bettlägeriger, auf den Rollstuhl angewiesener Kranker geworden.

„Es ist extrem schmerzhaft, wenn man mit fünf Seilen an ein Bett gefesselt wird. Mit Worten lässt sich nicht beschreiben, wie furchtbar ich mich damals fühlte. Jede einzelne Sekunde war kaum auszuhalten. In diesem Moment sagte ich mir, dass ich noch eine weitere Sekunde durchhalten müsse. Und so hangelte ich mich von Sekunde zu Sekunde – bis zu dem Tag, an dem die Verfolgung endet“, beschreibt Qu die Qualen.

Die Behörden schickten sogar einen Beamten der Provinzregierung, um ihn zu foltern und einer Gehirnwäsche zu unterziehen, ohne Erfolg. Schließlich ließ der Beamte Qu in einen Verhörraum bringen, wo er ihm mitteilte: „Du hast meinen Respekt und ich gebe auf. In zwei Tagen werde ich der Provinzregierung mitteilen, dass man dich nicht umerziehen kann. Du kannst diesen Computer hier benutzen. Ich werde dir Zugang zu Informationen über Falun Dafa erlauben.“ Dann entsperrte er den Computer und fuhr fort: „Nur zu, du kannst alles lesen, was du möchtest. Wenn du fertig bist, werde ich dich in deine Zelle zurückbringen.“

Die zweite Haftstrafe

Am 9. November 2018 wurde Qu ein weiteres Mal verhaftet. Beamte des Polizeireviers Dongguang und der Staatssicherheit von Daqing (Provinz Heilongjiang) verschafften sich mit einem Schlosser Zutritt zu seiner Wohnung. Sie durchsuchten seine Sachen und brachten ihn in die Haftanstalt der Stadt Daqing. Selbst die unaussprechlichen Misshandlungen, die ihm dort widerfuhren, brachten seine Überzeugungen und seinen Glauben nicht ins Wanken. Einer der Wärter, der all das miterlebte, erzählte seiner Familie zu Hause, dass Qu ein „unerschütterlicher, stahlharter Mann“ sei. Ehemalige Mitgefangene priesen ihn nach ihrer Entlassung aus Respekt für seinen standhaften Glauben an Falun Dafa.

Im Anschluss an eine Anhörung am 14. Juni 2019 verurteilte ihn ein Richter zu fünf Jahren Gefängnis. Bereits vor seiner Ankunft erfuhren die Wärter im Hulan-Gefängnis, dass er sich während seiner früheren Haft geweigert hatte, seinen Glauben zu widerrufen und die Häftlingsuniform zu tragen. Direkt, als er im Gefängnis ankam, sprühte ein Wärter ihm Pfefferspray ins Gesicht und schlug ihn. Dann brachen sie ihm einen Finger, was man in China „die Peitsche knallen“ nennt. Anfang 2020 verlegte man Qu dann in die „Intensiv-Trainingseinheit“.

Zwei Monate war er dort, wo jeder Moment einer kleinen Ewigkeit gleichkam. „Es ist nicht falsch, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu praktizieren. In einer Umgebung, in der keinerlei Freiheit mehr existiert, blieb mir keine andere Möglichkeit, als meinen Protest gegen die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas durch einen Hungerstreik auszudrücken“, schrieb er später in einem Brief.

Nach zwei Monaten im Hungerstreik war er so extrem abgemagert, dass ihn seine eigene Familie nicht mehr wiedererkannte.

Danach verlegte man ihn in die neunte Brigade. Da Qu nur ein dünnes Hemd trug, versorgte ihn ein anderer inhaftierter Praktizierender mit einer Jacke. Die Häftlinge in den Zellblöcken kannten ihn alle und wussten, dass er sich weigerte, die Häftlingsuniform zu tragen. Sie bewunderten seinen Mut. Während er eines Tages den Flur zur Gefängniswerkhalle entlangging, warf ihm einer der Häftlinge eine Wollmütze zu, während ein anderer ihm ein Paar Handschuhe aus Baumwolle reichte. In der Werkhalle gab ihm ein Häftling ein Paar gefütterte Schuhe. Diese Akte der Nächstenliebe stellten sicher, dass er warm durch den Winter kam.

Wann immer die Wärter ihn in die Häftlingsuniform zwangen, streifte er sie, so rasch er konnte, wieder ab. Er lehnte es ab, mit den Wärtern zu kooperieren, und beharrte auch unter Schlägen darauf, nichts Falsches getan zu haben. Er weigerte sich nicht nur, die Uniform zu tragen, sondern machte auch in aller Offenheit die Falun-Dafa-Übungen. Der Aufseher der Wärter berichtete dem Gefängnisdirektor davon. Er wollte die Erlaubnis einholen, Qu in Einzelhaft zu sperren. Aber der Direktor stimmte dem Antrag nicht zu und schrieb unter den Bericht: „Entscheide selbst.“ Daraufhin sagte der Aufseher zu den Wärtern: „Lasst ihn in Ruhe! Egal, was er machen will, lasst ihn einfach.“

Später teilte der Direktor seinen Untergebenen die Gründe mit, die ihn dazu bewogen hatten, die Einzelhaft nicht zu genehmigen. Die ganze Zeit habe er immer wieder Anrufe aus dem Ausland erhalten. Die Personen am Telefon hätten ihm gesagt, weshalb die Verfolgung falsch sei und beendet werden müsse. Ein Anrufer meinte: „Ein Großteil der Welt kann vielleicht nicht sagen, wo genau die chinesische Provinz Heilongjiang liegt. Aber alle wissen, dass es dort einen Falun-Dafa-Praktizierenden namens Qu Yanlai gibt. Sollte er unter Ihrer Aufsicht sterben, wird man Sie für dieses Verbrechen vor Gericht bringen. Das wird dann das Ende Ihrer Karriere sein.“

Wie sich herausstellte, wusste die im Gefängnis stationierte Einsatzpolizei ebenfalls, dass Qus Fall im Ausland weithin bekannt ist. Einen Tag vor dem Chinesischen Neujahr filzte die Einsatzpolizei die Zellen nach verbotenen Gegenständen. Einer der Beamten fragte leise: „Wer von euch ist Qu?“ Ein Häftling deutete auf jemanden, der gerade meditierte. Sofort drängelten sich einige Beamte in seine Richtung, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Der Gruppenführer war um Ordnung bemüht und rief: „Schluss mit der Drängelei da vorne! Die anderen wollen auch mal schauen!“ Die Beamten hatten alle die Falun-Dafa-Flyer über Qu gelesen und wollten ihn einmal zu Gesicht bekommen.

Früherer Bericht:

Ingenieur wegen seines Glaubens inhaftiert, in Einzelhaft gesperrt und zwangsernährt (Provinz Heilongjiang)