Ehemalige Buchhalterin aus Haft entlassen – nach vier Jahren Folter

(Minghui.org) Vier Jahre hatte eine ehemalige Buchhalterin hinter Gittern verbracht, weil sie Falun Dafa praktiziert. Im Gefängnis wurde sie von Wärtern und Insassen wiederholt gefoltert. Am 6. August 2022 ließ man die 54-Jährige aus der Haft frei.

Hu Yating aus der Stadt Foshan, Provinz Guangdong war am 7. August 2018 festgenommen worden, weil sie einem Studenten eine Broschüre über Falun Dafa gegeben hatte. Das Bezirksgericht Shunde verurteilte sie zu vier Jahren Haft. Am 19. Dezember 2019 überführte man Hu ins Frauengefängnis der Provinz Guangdong.

Hu sah das Praktizieren von Falun Dafa nicht als Straftat an und bekannte sich daher auch nicht für schuldig, wie die Wärter es von ihr verlangten. Daraufhin wurde sie gefoltert. Die Wärter entzogen ihr den Schlaf, ließen sie hungern und verboten ihr manchmal bis zu einer Woche lang, die Toilette zu benutzen. Während der Hungerphasen wurde Hu gefoltert, indem die Wärter ihr den Mund mit einem großen Metalllöffel aufhebelten und sie brutal zwangsernährten. Manchmal gossen sie kaltes Wasser über sie, schmierten ihr Chili-Öl in die Augen oder zwangen sie, stundenlang regungslos zu sitzen. Diese Folter wurde alle paar Monate wiederholt.

Im Winter durfte Hu nur dünne Kleidung tragen und musste am offenen Fenster in der Kälte stehen. Im Sommer konnte sie einmal drei Wochen lang weder duschen noch ihre Kleidung wechseln.

Familie zerstört

Hu lernte Falun Dafa im September 2004 kennen. Nachdem sie zu praktizieren begonnen hatte, schöpfte sie wieder Hoffnung. Ihre Beschwerden wie Schilddrüsenüberfunktion, Schwindelgefühl und Gebärmutterhalsvergrößerung verschwanden.

Mehrfach wurde Hu festgenommen und eingesperrt, nachdem sie anderen von Falun Dafa erzählt hatte. Sie wurde zu einem Jahr Zwangsarbeit verpflichtet und zu drei Freiheitsstrafen verurteilt, die für drei, zweieinhalb und vier Jahre angesetzt wurden. Zum Zeitpunkt der letzten Verhaftung im August 2018 befand sie sich gerade drei Monate wieder auf freiem Fuß.

Auch nach ihrer Entlassung wurde Hu weiter von den Behörden überwacht und schikaniert. Durch die Verfolgung geriet ihre Familie sowie ihr Arbeitgeber unter großen Druck. Ihr Mann ließ sich schließlich scheiden, um nicht in die Verfolgung verwickelt zu werden.

Frühere Verfolgung

Hu war am 4 Oktober 2006 erstmals festgenommen worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Mitten in der Nacht fand eine Razzia in ihrer Wohnung statt. Zehn Polizisten durchsuchten die Zimmer und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, andere damit verbundenen Materialien, Computer sowie ihr Mobiltelefon.

Da ihr Mann auswärts arbeitete, blieb ihr kleiner Sohn allein zurück. Völlig verängstigt klammerte er sich an den Computer und bettelte die Polizisten weinend an, diesen nicht mitzunehmen. Doch vergebens.

Die Polizisten brachten Hu ins Untersuchungsgefängnis Shunde, wo ihr jeglicher Familienbesuch verweigert wurde. Aus Protest trat Hu in einen Hungerstreik. Eine Woche später unterzogen die Wärter sie einer Zwangsernährung.

Am 3. November 2006 sperrten Beamte Hu für ein Jahr ins Frauenzwangsarbeitslager Sanshui. Sie kam in Isolationshaft und wurde rund um die Uhr von Gefangenen überwacht. Manchmal zwangen die Insassen die Praktizierende, stundenlang regungslos auf einem Hocker zu sitzen oder sich hinzustellen. Im Sommer durfte der Ventilator in dem nicht klimatisierten Raum nicht eingeschaltet werden. Außerdem ließen die Gefangenen Hu nicht vor Mitternacht schlafen. Da sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte, wurde ihre Haft schließlich um weitere zwei Monate verlängert.

Am 6. September 2010 nahm man Hu erneut fest. Die Polizei hatte in ihrer Tasche Materialien über Falun Dafa gefunden. Daraufhin nahmen sie der Praktizierenden gegen ihren Willen Fingerabdrücke ab und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, weitere Materialien sowie ihre Festplatte. Das Bezirksgericht Shunde verurteilte sie zu drei Jahren Haft. Am 8. Juli 2011 trat sie ihre Haftstrafe im Frauengefängnis der Provinz Guangdong an.

Im Gefängnis wurde Hu streng überwacht. Immer wieder hinderte man sie am Schlafen – das längste Mal vier Tage und Nächte in Folge. Sie durfte nicht zur Toilette und musste die ganze Nacht über stehen. Einmal setzte sie sich vor Müdigkeit hin. Daraufhin prügelten die Gefangenen auf sie ein und rissen ihr ein Büschel Haare aus. Die Wärter zwangen Hu, unbekannte Medikamente einzunehmen. Dazu hebelten sie ihr gewaltsam den Mund auf und verabreichten ihr die Substanzen.

Die nächste Festnahme fand am 31. Juli 2015 statt. 15 Tage blieb Hu im Gewahrsam, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Am 12. November nahmen Beamte sie erneut fest, weil sie den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin angezeigt hatte, der die Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet hatte. Im April 2017 verurteilte das Bezirksgericht Shunde die Praktizierende zu zweieinhalb Jahren Gefängnis.

Die letzte Verhaftung ereignete sich am 8. August 2018. Im November 2019 verhängte das Bezirksgericht Shunde eine Haftstrafe von vier Jahren gegen die Praktizierende.

Früherer Bericht:

Buchhalterin nach sechs Jahren Haft zu weiteren vier Jahren verurteilt