Verspätete Nachrichten: 71-Jährige stirbt nach zwei Jahrzehnten der Verfolgung

(Minghui.org) In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde Li Wenjuan aus Shanghai mehrmals in einer örtlichen Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Praktizierende weigerte sich standhaft, ihrem Glauben an Falun Dafa abzuschwören. Durch die Folter während der Haft war sie schließlich behindert und verstarb am 10. Dezember 2021, fünf Jahre nach dem Tod ihres Mannes, der den psychischen Folgen der Verfolgung erlegen war.

Neben Li und ihrem Mann wurden auch ihre Tochter und ihr Schwiegersohn wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt. Die Tochter wurde wiederholt verhaftet, ihr wurde die Beförderung am Arbeitsplatz verweigert und sie erlitt aufgrund der Verfolgung eine Fehlgeburt. Ihr Mann wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und von den Wärtern gefoltert. Er kam 2020 auf mysteriöse Weise ums Leben, als er zu einem anderen Praktizierenden fuhr. Hier berichten wir über weitere Details.

Rückblick: Ein Wendepunkt im Leben

Li Wenjuan war stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Fabrik Nr. 101, die dem Amt für Instrumente und Messgeräte unterstellt ist. Seit ihrer Kindheit litt sie an vielen Krankheiten, darunter Rücken- und Beinschmerzen sowie Rheuma, die sie in der Regel sechs Monate im Jahr ans Bett fesselten. Die ganze Familie lebte in Verzweiflung, da auch ihr Mann und ihre Tochter sehr oft krank wurden. Li schaute sich in der westlichen und chinesischen Medizin nach Heilung um und praktizierte viele Arten von Qi Gong, aber nichts half.

Im April 1997 lernten Li und ihre Tochter Li Li Falun Dafa kennen. Sie lebten nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht und stellten die Interessen anderer vor ihre eigenen. Beide erlebten, dass ihre Krankheiten innerhalb weniger Tage nach Beginn des Praktizierens verschwanden. Die Veränderungen von Mutter und Tochter veranlassten auch den Vater, Li Yuqin, mit Falun Dafa zu beginnen. Er hatte mit einer schlechten Gesundheit zu kämpfen, insbesondere mit einem schweren Lungenleiden.

Die Tochter heiratete später Hou Yagang, der 1997 ebenfalls anfing, Falun Dafa zu praktizieren. Auch er wurde von seinen vielen Beschwerden geheilt und verbesserte sich charakterlich. Die vierköpfige Familie lebte in Harmonie, bis ihr friedliches Leben plötzlich durch die Verfolgung gestört wurde.

Die ganze Familie festgenommen

Nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 wurde Li Wenjuan häufig verhaftet, weil sie für ihren Glauben eintrat. Von 2001 bis 2002 wurde sie mehrmals in die Gehirnwäsche-Einrichtung Qingpu gebracht und einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen.

Am 5. Juni 2009, wurde Li, als sie eine Praktizierende besuchen wollte, von Beamten vom Büro 610 des Bezirks Putuo und der Staatssicherheitsabteilung verhaftet. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis Zhabei festgehalten. Als ihr Mann dorthin ging, um nach ihr zu suchen, wurde auch er von der Polizei festgenommen. Die Polizei nahm die Hausschlüssel an sich, führte eine Hausdurchsuchung durch und nahm den Drucker, den MP3-Audioplayer, das Telefon, die Falun-Dafa-Bücher, Materialien und viele persönliche Gegenstände mit.

Am nächsten Morgen verhafteten mehrere Polizeibeamte auch den Schwiegersohn des Paares, Hou. Sie brachen seine Tür auf und durchsuchten seine Wohnung. Seine Falun-Dafa-Bücher, sein Computer, Telefon, Drucker und andere persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt. Die Beamten nahmen auch seine Frau, Li Li, fest. Li hatte aus Sorge um die Verhaftung ihrer Mutter gerade eine Fehlgeburt erlitten und blutete immer noch stark. Trotz ihres Zustandes zerrten die Polizisten sie aus dem Bett.

Li (Ehemann) wurde am nächsten Tag freigelassen, doch hatte er aufgrund des Schocks durch die Verhaftung Magenbluten. Hou wurde in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Putou gebracht und dort einen Monat lang festgehalten. Li Wenjuan wurde in die Haftanstalt Zhabei gebracht. Und Li Li, die nicht verhaftet wurde, aber Mühe hatte, für sich selbst zu sorgen, wurde ständig von Beamten des Büros 610 schikaniert.

Li Wenjuan während viereinhalb Jahren Haft gefoltert

Li Wenjuan ging in den Hungerstreik, um gegen ihre Inhaftierung zu protestieren. Eine Woche später wurde sie in das Krankenhaus des Gefängnisses Nanhui gebracht und zwangsernährt. Nach ihrer Entlassung wurde sie in die Haftanstalt des Bezirks Putuo verlegt. Im November 2009 wurde sie zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt und 2010 im Frauengefängnis von Shanghai eingesperrt. Nach ihrer Inhaftierung weinte ihr Mann oft und konnte nicht schlafen.

Im Gefängnis folterten die Wärter Li, um sie umzuerziehen. Auch wurde sie gezwungen, lange Zeit zu stehen. Beim ersten Mal musste sie vier Tage lang ununterbrochen stehen. Ein paar Tage später verlängerten die Wärter die Zeit auf sechs Tage. Einige Tage später musste sie acht Tage am Stück stehen.

Beim Stehen musste Li beide Beine völlig gerade halten, während sie einen stinkenden Lappen vor sich hatte. Wenn sie ihre Beine nur ein wenig anwinkelte, traten und schlugen die Häftlinge sie.

Die Wärter erlaubten ihr im Winter nur dünne Kleidung und ließen das Fenster offen, damit sie fror. Wenn sie einschlief, schütteten ihr die Insassen kaltes, schmutziges Wasser über den Kopf und durchnässten ihre Kleidung.

Diese Quälerei dauerte über ein Jahr. Aufgrund des anhaltenden Schlafmangels bekam Li hohen Blutdruck. Die Wärter befahlen den Häftlingen ihr unbekannte Medikamente zu verabreichen, was ihr ebenfalls viel Leid zufügte.

Einmal wurde Li gezwungen, über 20 Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen, wodurch ihr Gesäß eiterte und blutete. Häftling Chen Wen schlug mit einem Bambusstock auf ihre Hand, bis sie geschwollen und stark geprellt war. Als Li einschlief, zog Häftling Zhang Wenhua ihr die Decke weg und zwickte sie.

Li wurde gezwungen, mitten in der Nacht aufzustehen und die Toilette zu reinigen. Die Insassen schlugen ihr ins Gesicht, traten und verprügelten sie.

Die Wärter stachelten die Häftlinge an, Li wiederholt hochspringen zu lassen, wobei sie mit den Knien eine bestimmte Höhe erreichen sollte. Als sie das nicht schaffte, wurde sie schwer geschlagen.

Einmal rief Li bei einer Versammlung im Gefängnis laut: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut! Es ist falsch, uns zu verfolgen!“ Die Wärter drückten sie auf den Boden und zerrten sie hinaus. Sie wurde drei Tage lang mit Handschellen an einem Bettgitter aufgehängt.

Folternachstellung: Mit Handschellen aufgehängt

Li verlor erheblich an Gewicht, von 59 Kilogramm auf weniger als 36 Kilogramm. Sie wurde in die „Intensivstation“ gebracht, wo sie sechs Monate lang festgehalten wurde. Sie durfte weder nach draußen gehen noch Familienbesuche empfangen. Die Wärter dort erlaubten ihr über längere Zeiträume nicht einmal zu duschen.

Am 16. Juni 2011 rutschte sie beim Duschen aus, stürzte und brach sich den Oberschenkelknochen. Der Arzt sagte, dass sie in ihrem Alter kaum eine Chance auf Heilung habe und dass sie möglicherweise von der Hüfte abwärts gelähmt sein und den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen würde.

Als Lis Familie sie am nächsten Tag endlich im Gefängniskrankenhaus von Nanhui besuchen durfte, waren sie am Boden zerstört, als sie Li völlig entkräftet im Bett liegen sahen. Sie war abgemagert, hatte trockenes, graues Haar und war extrem schwach.

Li war bettlägerig und entschied sich gegen eine Behandlung. Am 8. August spürte sie plötzlich Wärme im Bereich der gebrochenen Stelle. Die Wärme bewegte sich danach durch ihren ganzen Körper. Am nächsten Morgen setzte sie sich auf und ging langsam auf der Station umher.

Das medizinische Personal und die anderen Patienten waren fassungslos. Ein Arzt machte eine Röntgenaufnahme und stellte fest, dass der Knochen vollständig verheilt war und keine Anzeichen eines Bruchs mehr vorhanden waren.

Als der Gefängnisleiter hörte, dass der Arzt ihr eine Physiotherapie empfahl, ordnete er an, dass Li stattdessen im Bett bleiben sollte. Außerdem veranlasste er, dass sie überwacht wurde. Aufgrund der mangelnden Bewegung erlitt Li schließlich Muskelschwund und konnte ihre Knie und ihren Rücken nicht mehr aufrichten.

Die jahrelange Folter und der Tod ihres Mannes im Jahr 2016 und ihres Schwiegersohnes im Jahr 2020 waren für Li ein schwerer Schlag. Sie verstarb am 10. Dezember 2021. Sie war 71 Jahre alt.

Tod des Ehemannes

Am 29. Juni 2015 erstatteten Li, ihre Tochter und ihr Schwiegersohn Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Chef der Kommunistischen Partei Chinas, der die Verfolgung angeordnet hatte.

Am 19. Januar 2016, gegen 10 Uhr vormittags, kam eine Gruppe von Beamten zum Haus der Familie und versuchte, ihre Tochter und ihren Schwiegersohn zu verhaften. Das ältere Ehepaar weigerte sich, die Tür zu öffnen, woraufhin die Polizei die Strom- und Wasserversorgung abstellte, als sie die Tür nicht aufbrechen konnten. Sie wiesen eine Gruppe von Personen an, draußen zu bleiben, um die Familie zu überwachen.

Li war nur wenige Tage zuvor gestürzt und lag immer noch im Bett, als die Polizei kam, um seine Familie zu belästigen. Traumatisiert von dem, was geschah, verlor Li am Nachmittag das Bewusstsein. Als Medizinpersonal kam, weigerten sich die Polizisten immer noch, den Strom einzuschalten, damit der Arzt ihn wiederbeleben konnte. Li verstarb am nächsten Tag gegen 3 Uhr morgens. Er war 68 Jahre alt. Die Polizei zog sich erst am nächsten Morgen zurück.

Um Gerechtigkeit zu erlangen, reichten Lis Angehörige Beschwerde gegen die Polizei ein und beantragten, die Beamten wegen unbefugten Betretens von Privateigentum und der Verursachung des Todes von Li festzunehmen. Die Staatsanwaltschaft behauptete jedoch, dass Falun-Dafa-Praktizierende nicht als Bürger angesehen und daher nicht die Rechte von Bürgern genießen würden. Der Staatsanwalt sagte der Familie sogar, dass sie nicht das Recht habe, die Antwort der Staatsanwaltschaft zu hören.

Verfolgung des jüngeren Ehepaars

Weil sie an ihrem Glauben festhielt, wurde Li Li eine Beförderung oder die Teilnahme an Geschäftsreisen verweigert. Ihre Tochter durfte auch nicht in einen öffentlichen Kindergarten in der Nähe ihres Hauses gehen.

Hou wurde im Februar 2002 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Während seiner Haft im Shanghaier Zwangsarbeitslager Nr. 3 wurde er mit Elektrostäben geschockt und in Einzelhaft gehalten.

Einen Tag vor dem Neujahrsfest 2020 fuhr Hou zum Haus eines Praktizierenden. Stunden später erhielt Li einen Anruf von der Polizei, die behauptete, dass Hou während der Fahrt plötzlich erkrankt und zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht worden sei. Als die Familie im Krankenhaus eintraf, war Hou bereits verstorben. Er war 50 Jahre alt. Die Familie war bestürzt über seinen mysteriösen Tod.

Frühere Berichte:

Shanghai: Polizei sammelt gewaltsam Blutproben von Falun-Dafa-Praktizierenden

Mann stirbt, 17 Stunden nachdem die Polizei sein Haus umzingelt hat

Frauengefängnis Shanghai – was eine Praktizierende während ihrer Haft erlebte

Frau Li Wenjuan wird intensiv verfolgt und erleidet einen Knochenbruch

Li Wenjuan Suffers Severe Thigh Bone Fracture, Songjiang Women's Prison in Shanghai Refuses to Release Her for Treatment