Meine Erlebnisse, als ich Menschen zum Austritt aus der KP Chinas verhalf

(Minghui.org) Als ich im Laufe der Jahre Menschen dabei half, die drei Austritte (Verzicht auf ihre Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Chinas und den beiden Jugendorganisationen) zu vollziehen, taten dies die meisten unter ihrem richtigen Namen. Nur gelegentlich verwendete ich Pseudonyme für diejenigen, die um ihre Sicherheit besorgt waren.

Da die meisten Leute, mit denen ich sprach, ihre richtigen Namen benutzten, achtete ich nicht besonders darauf, Decknamen vorzubereiten. Mir waren in der Regel nur einige gebräuchliche Namen für Männer und Frauen präsent. Wenn ich einen Decknamen brauchte, benutzte ich einfach einen dieser gebräuchlichen Namen zusammen mit dem Nachnamen der Person.

So kam ich ganz gut zurecht, aber gelegentlich stieß ich auf Schwierigkeiten. Dabei machte ich einige interessante Erfahrungen.

Es kam vor, dass alle Personen, denen ich an einem Tag half, aus den Organisationen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auszutreten, denselben Nachnamen trugen – Männer wie Frauen. Auch wenn sie nicht miteinander verwandt waren, schien es, als hätten sie sich abgesprochen, am selben Tag auszutreten. Solche Situationen kamen oft vor, es war wirklich interessant.

Eines Tages half ich fünf oder sechs Leuten, die KPCh getrennt voneinander zu verlassen, und alle trugen den Nachnamen „Wang“. Es waren alles Männer und alle wollten einen Decknamen verwenden, also musste ich ein zusätzliches Zeichen zwischen ihren Nachnamen und den wenigen Decknamen, die ich kannte, einfügen.

Einmal klärte ich einen Mann über die Wahrheit auf, der denselben Nachnamen wie ich trug. Als ich sah, dass er etwas zögerte, seinen richtigen Namen für den Parteiaustritt zu verwenden, schlug ich ihm meinen eigenen Namen vor. „Aber das ist doch mein richtiger Name!“, sagte er erstaunt.

„Raten Sie mal, wie ich heiße?“, forderte ich ihn auf. Er schaute verwirrt drein und wusste nicht, worauf ich hinauswollte. „Das ist auch mein Name“, verriet ich ihm. Wir staunten über diesen Zufall.

Bei einer anderen Gelegenheit sagte eine Frau mittleren Alters, nachdem ich sie über die wahren Umstände aufgeklärt hatte, dass sie mit allem, was ich ihr gesagt hatte, einverstanden sei. Dann meinte sie: „Ich habe das Gefühl, wir wären alte Freunde.“

Ein anderes Mal kam ein Mann zu mir, als ich gerade das Gespräch mit zwei jungen Männern beendet hatte. „Was haben Sie zu ihnen gesagt?“, wollte er wissen. „Sie sehen so glücklich aus.“ Ich erzählte ihm, dass ich ihnen erklärt hätte, wie sie sich schützen können. Der Mann sah aus, als hätte er getrunken, sein Gesicht war ziemlich gerötet. Die beiden jungen Männer waren immer noch da, sodass ich mir Sorgen machte, wie der Mann reagieren würde, wenn ich ihn bat, aus der KPCh auszutreten. Ich wollte nicht, dass er eine Szene machte. Daher wollte ich nicht weiter mit ihm reden und ermutigte ihn weiterzugehen. 

Der Mann blieb jedoch stehen und wollte hören, worüber wir gesprochen hatten.Da ich keine andere Wahl hatte, klärte ich ihn über die Fakten auf. Zu meiner Überraschung erklärte er sich sofort bereit, aus der Partei auszutreten und seinen richtigen Namen dafür zu verwenden. Noch überraschender war, dass sein Name mit dem Decknamen übereinstimmte, den ich zuvor einem der jungen Männer gegeben hatte.

Einmal unterhielt ich mich im Bus mit einer Frau, die für meine Worte sehr empfänglich war, aber sie musste aussteigen. Ich fragte sie schnell nach ihrem Nachnamen und sie antwortete: „Fan.“ – „Wie wäre es, wenn ich Ihnen helfen würde, unter dem Namen Fan Lan aus der KPCh auszutreten?“, fragte ich. „Sicher, das ist in Ordnung“, lautete ihre Antwort. Dann stieg sie aus dem Bus aus.

Später wurde mir klar, dass „Fan Lan“ zusammen ausgesprochen genauso klingt wie „faul“ auf Chinesisch.

Ich bedauerte, dass ich ihr einen solchen Namen gegeben hatte, aber dann dachte ich nach: „Das Wichtigste ist, dass sie die Wahrheit erfährt und bereit ist, aus der KPCh auszutreten. Ich bin sicher, sie würde verstehen, dass ich damals keine Zeit hatte, mir einen besseren Namen für sie auszudenken.

Ich habe aus dieser Lektion gelernt, dass ich mehr Decknamen vorbereiten muss, um ähnliche Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Ich glaube, dass jeder, dem wir begegnen, auf die eine oder andere Weise eine vorbestimmte Beziehung zu uns hat. Trotzdem neige ich manchmal dazu, ein wenig wählerisch zu sein, mit wem ich spreche. Ich bin zum Beispiel immer etwas vorsichtiger, wenn es darum geht, Menschen, die in meiner Nachbarschaft wohnen, die Wahrheit zu sagen, als Fremden, mit denen ich viel entspannter bin und direkt zur Sache komme.

Das Lustige ist, dass sich bei einigen der „Fremden“, denen ich zum Austritt aus der KPCh geholfen habe,  herausgestellt hat, dass sie in meiner Nachbarschaft leben, sogar oft ganz in meiner Nähe.

Unser Viertel ist ein altes Viertel. Viele ursprüngliche Eigentümer haben ihre Wohnungen verkauft und neue Leute sind eingezogen. So begegne ich Leuten, denen ich vor einiger Zeit geholfen habe, aus der Partei auszutreten. Sie sagten alle: „Wir wohnen so nah beieinander, wir haben wirklich einige Gemeinsamkeiten!“