Mein Verständnis über die Anhaftung am „Ego“

(Minghui.org) Das „Ego“ wegzukultivieren, ist sehr schwer. Es gibt manchmal gute Gründe, am Ego festzuhalten, vor allem wenn man fest daran glaubt, man sei im Recht. Für Falun-Dafa-Praktizierende ist es nicht so wichtig, ob die Sache, um die es geht, richtig oder falsch ist. Aber es ist sicherlich falsch, darauf zu beharren, die eigene Selbsterkenntnis zu beschränken.

Früher war ich der Meinung, dass Praktizierende, die sich mit Technik befassen, bei der Computersicherheit übervorsichtig seien und dass es sich bei der Beachtung der Sicherheit um menschliche Lösung handele. Ich glaubte, das eigentliche Problem sei eine Lücke in der eigenen Xinxing. Später wurde mir klar, dass es meine eigene Unkenntnis hinichtlich Computer und Sicherheit war, die mich zu dieser Schlussfolgerung gebracht hatte.

Als vor einigen Jahren die Wohnung eines Mitpraktizierenden durchsucht wurde, beschlagnahmte die Polizei ein Stück Papier, auf dem er unsere internen E-Mail-Adressen und Passwörter notiert hatte. Glücklicherweise hatte ich die Passwörter bereits vor der Razzia geändert, so dass ich keinen Schaden erlitt.

Später wurde mir klar, dass ich von Geheimagenten überwacht wurde. Ich vermutete sofort, dass es damit zu tun haben könnte, dass andere Praktizierende mich mit meinem Namen ansprachen und in unseren E-Mails und Telefongesprächen, die von der Polizei überwacht werden konnten, zu viele persönliche Informationen preisgaben. Ich war sehr verärgert und beschuldigte meine Mitpraktizierenden, egoistisch zu sein und sich nicht um meine Sicherheit zu kümmern.

Nach mehreren derartigen Vorfällen wurde mir klar, dass ich wahrscheinlich die gleiche Anhaftung an mich und meinen Egoismus hatte. Die Praktizierenden, die mich mit meinem Namen und Titel angesprochen hatten, hatten aufrichtig gehandelt. Sie sind voller aufrichtiger Gedanken, selbst in einem bösartigen Umfeld, und in der Lage, die wahren Umstände zu erklären, wo immer sie hingehen. Im Vergleich dazu war ich derjenige, der komplizierte Gedanken hatte, die Dinge auf eine verdeckte Art und Weise tat und um den heißen Brei herumredete.

Tief im Inneren versuchte ich, Konflikte zu vermeiden und mich zu schützen. Die Anhaftung an mein Ego ging so tief, dass sie für andere schwer zu erkennen war und noch schwerer für mich selbst.

In meiner Familie trat das „Ego“ noch deutlicher zutage. Ich beurteilte meine Frau, die nicht praktizierte, mit den Maßstäben eines Praktizierenden und dachte, sie sei egoistisch, engstirnig und voller menschlicher Anschauungen und dass es ihr an Weisheit fehle. Ich verlangte von ihr, dass sie die Dinge auf meine Weise tat, aber sie hörte nur selten darauf. Wir hatten oft Konflikte. Manchmal wusste ich, dass es an meinem Eigensinn lag, aber ich konnte einfach nicht aufhören, mit ihr zu streiten.

Als ein Polizeibeamter kam, um mich zu belästigen, ergriff meine Frau die Initiative. Sie sagte, es sei falsch, mich zu schikanieren, und dass das Praktizieren von Falun Dafa einfach die Ausübung meiner Glaubensfreiheit sei.

Sofort erkannte ich, dass ich meine Frau falsch eingeschätzt hatte. Wenn sie sich früher mit mir stritt, hatte ich das Gefühl, sie würde mich bei der Ausübung der drei Dinge stören. Ich war mir nicht einmal sicher, ob sie gerettet werden könnte. Aber in dem entscheidenden Moment, als die Polizei kam, um mich zu schikanieren, stand sie zu Falun Dafa und war voller aufrichtiger Gedanken. Es tat mir leid, dass ich mich immer hatte durchzusetzen wollen und darum gestritten hatte, wer Recht hat.