Nach innen zu schauen, ist erst die wahre Kultivierung
(Minghui.org) Mein Mann und ich lernen jeden Tag das Fa, machen die Übungen, senden aufrichtigen Gedanken und retten zusammen die Lebewesen. Oft tauschen wir uns über unser Verständnis des Fa aus. Wir weisen uns gegenseitig auf Lücken hin, sobald wir etwas sehen, und korrigieren sie rechtzeitig.
In der letzten Zeit bemerkte ich, dass die Handbewegung meines Mannes bei der 5. Übung nicht korrekt war. Als seine Hände auf beiden Seiten ausgestreckt waren, standen sie nicht auf Höhe der Taille, sondern viel niedriger. Und seine Fingerspitzen zeigten nach unten. Als seine Arme die säulenförmigen Kultivierungsfähigkeiten verstärken sollten, bewegten sie sich mal nach oben und mal nach unten und blieben nicht fest. Deshalb erinnerte ich ihn oft daran: „Heb' deinen Arm etwas an. Bleib klar im Kopf.“ Dann korrigierte er sich jedes Mal, aber nach einer Weile war alles wieder wie vorher. So musste ich meinen Mann jeden Tag bei der 5. Übung korrigieren. Auch nach einer gewissen Zeit wurde es nicht besser, sodass ich ungeduldig wurde. Mein Ton wurde unbarmherzig und meine Reaktion immer härter. Nach und nach entstand Groll in mir. Ich dachte mir: „Man soll bei der 5. Übung tief in die Meditation gehen. Wenn ich immer darauf achte, ob deine Haltung richtig ist, kann ich mich nicht mehr selber in die Meditation versenken. Wie kann ich dann bei der 5. Übung eine Wirkung erreichen?! Ich mache es, um dir zu helfen. Du solltest auch mal an mich denken. Warum lässt du immer andere für dich sorgen?“
Eines Tages kippte sein Körper bei der Meditation nach hinten. Er schien eingenickt zu sein. Ich rief laut: „Eingeschlafen!“ Er war erschrocken und wurde zornig. Lauthals schrie er zurück: „Ich bin nicht eingeschlafen. Wieso reagierst du so?“ Dann hörte er mit der Übung auf und ging weg. Sein Schrei war für mich wie ein Hammerschlag. Er rüttelte mich wach: Ich wollte doch nur etwas Gutes für ihn. Warum ärgerte er sich so? Es gibt bestimmt etwas, was bei mir nicht richtig war. Dann schaute ich nach innen, um herauszufinden, wo mein Verhalten nicht dem Fa entsprach, und erschrak.
Erstens war ich nicht wahrhaftig. Als ich seine Handhaltung korrigierte, geschah das nicht aus einem reinen Gedanken heraus, etwas Gutes für ihn zu tun. Ich hatte dabei an mich selbst gedacht: „Wenn seine Haltung korrekt wäre, dann bräuchte ich nicht mehr auf ihn aufzupassen und könnte mich selber richtig in die Meditation versenken.“ War das nicht egoistisch? Oberflächlich sah es so aus, als ob ich etwas Gutes für ihn tat. Doch die Gesinnung war nicht aufrichtig! Ich war auch nicht barmherzig. Als seine Handbewegungen nicht ganz korrekt waren, hatte ich es ihm nicht barmherzig und auch nicht freundlich gesagt. Vielmehr hatte ich es ihm mit harten Worten vorgeworfen. Das ist falsche Barmherzigkeit! Außerdem war ich nicht nachsichtig gewesen. Da die Bewegung meines Mannes lange Zeit nicht richtig war, hatte ich die Geduld verloren und war sogar vorwurfsvoll geworden.
Seit mehr als zwanzig Jahren habe ich mich kultiviert. Wie habe ich mich überhaupt kultiviert? Wie weit war ich noch von Dafa und seinem Maßstab Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht entfernt!
In diesem Moment schämte ich mich und machte mir Vorwürfe. Ich schämte mich dafür, dass der Meister mich so barmherzig erlöst und dass mein Mann mir so selbstlos bei der Kultivierung hilft. Da wurde mein Körper plötzlich leichter. Vielleicht wurden die schlechten Substanzen gerade beseitigt.
Am 2. Tag früh morgens machten wir wieder die 5. Übung. Kein einziges Mal schaute ich auf meinen Mann. Während der Meditation spürte ich, dass mein Feld sehr klar war. Ich war ruhig und wusste, dass ich mit dem Nach-innen-Schauen richtig lag. Nach der Übung sagte mein Mann begeistert zu mir: „Heute war meine Bewegung bei der 5. Übung ganz korrekt. Mein Zustand in der Meditation war auch sehr gut. Ich habe seit langer Zeit nicht so ein gutes Gefühl gehabt wie heute.“ Wir lächelten einander verständnisvoll zu.
Wenn ich wirklich nach innen schaue, bemerke ich, dass die schlechten Substanzen in meinem Körper und die schlechten Gedanken beseitigt werden. Die Kultivierungsumgebung verändert sich und alles verläuft reibungslos.
Durch diese Begebenheit habe ich erkannt: In der Kultivierung müssen wir bei Problemen nach innen schauen. So können wir uns erst wirklich kultivieren, mit Dafa harmonisieren und uns Dafa angleichen.
Das sind meine persönlichen Erkenntnisse. Falls etwas nicht passend ist, bitte ich um barmherzige Korrektur.
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