[Fa-Konferenz in Argentinien 2022] Den Neid endgültig beseitigen

(Minghui.org) Ich grüße Sie, verehrter Meister! Seid gegrüßt, liebe Mitpraktizierende!

Ich lebe in Buenos Aires und praktiziere seit 2013 Falun Dafa.

Ich habe keine grandiose Erfahrung oder große Errungenschaften mitzuteilen. Stattdessen möchte ich von einer kleinen, bescheidenen Erfahrung erzählen voller Stolpersteine, Höhen und Tiefen, beladen mit Anhaftungen, Vorstellungen und einer menschlichen Denkweise. Während ich diesen Artikel schreibe, bin ich noch weit davon entfernt, eine wahre Kultivierende zu sein.

Kürzlich las mir meine Freundin ein Plakat an einer Straßenlampe vor: „Den Neid und die Eifersucht endgültig beseitigen“. Sie las es zweimal laut vor.

Das überraschte mich, denn damals dachte ich nicht, dass dies Thema etwas mit mir zu tun hätte. Wir wissen, dass nichts zufällig geschieht und der Meister im Zhuan Falun dem Thema Neid ein separates Unterkapitel gewidmet hat. Der Meister weist dort explizit darauf hin, dass der Neid beseitigt werden muss.

Ich habe immer wieder über den Neid nachgedacht und in mir selbst nach allen Anhaftungen geforscht, die letztendlich Teil der Eifersucht sind. Wenn der Neid die Quelle aller oder fast aller menschlichen Anhaftungen ist, dann repräsentiert er unsere menschliche Seite, das „Ich“, das es loszulassen gilt, damit wir uns kultivieren können.

Einige Tage später explodierte der Neid auf meinen Mann in aller Offenheit: Mein Groll, Gefühle von Ungerechtigkeit, Arroganz, Besserwisserei, Überlegenheit sowie weitere Anhaftungen wurden offengelegt. Sogar Gedanken, die nicht zu mir gehörten, begannen zu sprießen. Als sie auftauchten, konnte ich sie nicht erkennen oder zurückweisen. Fremde Stimmen flüsterten mir zu, dass ich den Maßstab sowieso nicht erreichen würde, warum also weiter üben? Ich redete mir ein, dass ich mit dem Fa-Lernen aufhören und mein Praktizieren als Hobby betrachten sollte. Daneben traten noch weitere negative Gedanken zutage.

Auf einmal wollte ich alles hinschmeißen, auch die Teilnahme an dieser Fa-Konferenz – nicht aber meine Anhaftungen. Die Konferenz aktivierte einen Countdown: Ich hatte drei Wochen Zeit, nach innen zu schauen und wieder auf den richtigen Weg zu kommen.

Zwischen meiner menschlichen und meiner klaren Seite findet ein Kampf statt. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick scheint, da ich es aus menschlicher Sicht betrachte. Möglicherweise hat mir dieser innere Kampf zu einem tieferen Verständnis verholfen. Ich hoffe, dass er dazu beitragen wird, meine Anhaftungen zu beseitigen und meine Xinxing zu erhöhen.

Die Wichtigkeit des Fa-Lernens

Im Moment fühle ich mich inmitten eines Sturms und erleide unsägliche Pein. Mir ist immer noch nicht klar, wie ich das durchstehen soll, deshalb habe ich mich auf das Einfachste und Elementarste besonnen: das Lernen des Fa.

Mein Nachlassen beim Fa-Lernen ist einer der Gründe, warum ich in diesen Zustand geraten bin, denn ohne Fa besitze ich keinen Maßstab, um mich selbst zu reflektieren, nach innen zu schauen und meine Anhaftungen zu beseitigen. Seit Kurzem nehme ich wieder am Fa-Lernen in der Gruppe teil. Obwohl ich täglich mit meinen Gedanken zu kämpfen habe, scheint mir dies der richtige Weg zu sein.

In den letzten Jahren hat sich mein Umfeld drastisch verändert. Ich habe geheiratet und zwei Kinder im Abstand von fast eineinhalb Jahren geboren. Dadurch veränderten sich auch meine Prioritäten. Ich kann meine Freizeit nicht mehr nach meinen Wünschen gestalten und meine Kinder verlangen mir einiges ab.

Obwohl ich wusste, dass ich standhaft bleiben und weiterhin das Fa lesen sollte, schaffte ich es nicht. Ich schaffte es nicht, mich den Veränderungen anzupassen, und sah mich immer tiefer abrutschen. Hinzu kamen vermehrt Konflikte mit meinem Mann, ausgelöst durch meinen Groll und einem Gefühl der Ungerechtigkeit. Mein Gemütszustand glich dem eines gewöhnlichen Menschen.

Ich hatte nicht erleuchtet, dass es sich hierbei um meine Kultivierungsumgebung handelte, die ich schätzen und zu meiner Erhöhung nutzen sollte. Ich versäumte es, mich in diesen Schwierigkeiten zu kultivieren und Konflikte als Chance zu betrachten. Stattdessen lehnte ich mich gegen meine neue Realität auf. Ich las das Fa immer seltener und wenn, dann gelang es mir nicht, mich darauf zu konzentrieren. Manchmal mochte ich aufgrund all dessen gar nicht mehr lesen.

So entstand ein Teufelskreis. Wie sehr ich mich auch über Wasser halten wollte, wurde ich von meinen neuen Umständen „ertränkt“. Es zog und zerrte an mir und vergrößerte die Kluft, die drei Dinge zu erfüllen, die wir Dafa-Jünger tun sollen, weil ich mich nicht würdig fühlte, das Fa zu lesen. Ich fühlte mich von der Belastung all dieser negativen Gedanken überwältigt.

Ich beurteilte meine Situation mit der Denkweise eines gewöhnlichen Menschen, lehnte Konflikte und Schwierigkeiten ab und wollte mein Selbst, mein Ego, nicht loslassen. Ich dachte nicht mehr an die Errettung der Menschen, sondern haftete weiterhin an meinen Gedanken, Empfindungen und Gefühlen. So verdeckte der Egoismus meinen Glauben.

Ich erkannte, dass mich zwei Anhaftungen behinderten: Gefühle und mangelnde Nachsicht.

Über Gefühle

Seit jeher war ich ein sehr emotionaler Mensch. Ich ließ mich nicht nur von meinen Empfindungen und Gefühlen mitreißen, sondern beurteilte auch so manche Situation anhand meiner Gefühle. Während ich diesen Artikel schreibe, wird mir klar, dass Gefühle aus mangelnden aufrichtigen Gedanken resultieren. Wenn meine Worte, Taten und Gedanken schwach, nicht geradlinig, logisch oder vernünftig sind, kommen Gefühle auf. Mangelt es uns an Aufrichtigkeit, können die alten Mächte diese Gefühle dazu benutzen, uns zu stören.

Obwohl ich die Gefühle Schicht für Schicht beseitigte, kamen sie weiterhin zum Vorschein.

Der Meister hat es deutlich formuliert:

„Wenn du dich von Qing nicht trennst, kannst du dich nicht kultivieren.“ (Zhuan Falun 2019, S. 201)

Weil ich mich an Gefühle klammerte, fasste ich bestimmte Situationen falsch auf und vergaß, dass jedes Wesen seinen eigenen Weg geht und eigene Entscheidungen trifft. Zum Beispiel kümmerte ich mich um Verwandte, obwohl andere über bessere Bedingungen verfügten. Nach meinem Verständnis war dies mein Schicksal oder das Begleichen einer Schuld aus einem anderen Leben. Ich gab Kommentare über das Leben meiner Geschwister ab und welche Entscheidungen sie treffen sollten oder fühlte mich verpflichtet, bestimmte Aufgaben zu übernehmen. Natürlich hat man gegenüber der Familie gewisse Verpflichtungen und eine gewisse Verantwortung. Hier spreche ich jedoch von einer Situation, in denen wir die Dinge nicht aus der Sicht des Fa beurteilen.

Mein Mann praktiziert ebenfalls Falun Dafa. Man könnte meinen, dass dies die Situation vereinfachen würde. Aber in Konflikten und alltäglichen Situationen vergesse ich manchmal, dass er ein Mitpraktizierender ist. Als ich in unserer Ehe und im Alltag nach Harmonie und weniger Konflikten strebte, nahmen die Schwierigkeiten zu. Es schien, als würden die alten Mächte die Dinge verstärken und sie noch heftiger oder sogar extrem erscheinen lassen.

Ein weiterer Faktor war, dass Gefühle mein Hauptbewusstsein schwächten. Sie hinderten mich daran, differenziert zu denken und etwas zu erkennen. Ich forderte von meinem Mann Unterstützung oder gab ihm die Schuld an meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten, auch wenn ich es oberflächlich nicht zugeben wollte. Ich hoffte, er würde mir dabei helfen, voranzukommen und meine Probleme zu lösen.

Außerdem war ich überzeugt, es bestünde meinerseits keine gefühlsmäßige Bindung zu meinen Kindern – das war jedoch Selbstbetrug. Alles, was mit der Erziehung und Disziplinierung meiner Kinder zu tun hatte, rührte an mein Herz. Ich weinte sogar, wenn mein Mann ihnen Grenzen setzte. Je mehr ich mich bemühte, sie zufrieden zu stellen, umso schlimmer wurde es. Sie hingen wohl mehr an mir, waren dabei jedoch nicht zufrieden. Sie weinten und schrien und konnten nicht schlafen. Sie hingen zu stark an mir.

Über Nachsicht

Die zweite Sache, die mich im Moment stört, ist meine mangelnde Nachsicht. Während meiner Kultivierung habe ich es versäumt, Toleranz und Ausdauer zu kultivieren, was sich mittlerweile zu einem Berg manifestiert hat.

Der Meister lehrt uns:

„Ren beinhaltet auch Verzicht.“ (Nichts-Auslassen, 26.04.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

In all den Jahren habe ich es versäumt, Verzicht zu üben. Ich brachte lediglich kleinere Opfer dar. Dazu gehörte zum Beispiel, den Doppellotussitz während der Meditation einzunehmen, und das auch nur einmal.

Da ich nach außen hin gutmütig und freundlich wirke, scheine ich keine großen Schwierigkeiten zu haben, die mich dazu bringen, in der Kultivierung schnell voranzukommen und nicht nachzulassen. Früher genoss ich es, zu tun und zu lassen, wie es mir beliebte. Ich konnte meine Arbeitszeit einteilen und, da ich bei meiner Schwester wohnte, gewisse Annehmlichkeiten genießen. Nach außen hin schien ich fleißig, aber mein Kultivierungszustand beruhte auf einer sehr niedrigen Ebene und war voller Egoismus.

Sobald sich meine Situation änderte, trat meine nur geringe Fähigkeit, Opfer zu bringen, um voranzukommen, zutage. Auch vermochte ich keinem Druck standzuhalten. Mein Wunsch, auszubrechen und den Schwierigkeiten zu entfliehen, offenbarte meinen Mangel an Durchhaltevermögen.

Ich wurde mit Prüfungen konfrontiert und schaffte es nicht, sie zu bestehen oder mich zu erhöhen. Einmal hatte ich einen Konflikt mit meinem Mann, der mich zum Weinen brachte. Ich war gefordert, wie Han Xin Nachsicht zu üben, und wollte durch diesen Pass hindurchkommen – selbst wenn es bedeutete, zwischen den Beinen von jemandem hindurchzukriechen. Der Schmerz bohrte sich bis tief in mein Herz: Ich war gezwungen, mein Ego abzuschleifen, mich von ihm zu lösen und Demut zu üben.

Auf meiner Ebene hatte ich verstanden, dass die Fähigkeit, Bitternis zu erleiden, bedeutet, Gesinnungen wie Stolz, Arroganz, Überlegenheit, Besserwisserei zu beseitigen und Demut zu kultivieren. Von diesem Aspekt der Kultivierung der Nachsicht bin ich noch weit entfernt und habe noch einen langen Weg vor mir.

Mein Hauptbewusstsein zurückgewinnen

Mein depressiver Zustand und negativer Gedanke „Ich kann nicht“ schwächte mein Hauptbewusstsein. Ich fühlte mich von einer schwarzen kontrollierenden Substanz bedeckt.

Obwohl es keine „Krankheit“ gab, fühlte es sich so an, wie es der Meister erklärt:

„Ihr wisst, dass die wahren Krankheiten zu siebzig Prozent an der Psyche des Kranken und zu dreißig Prozent an der Krankheit selbst liegen. Oft bricht der Mensch zuerst nervlich zusammen; er ist psychisch völlig am Ende und seelisch schwer belastet, sodass sich seine Krankheit rapide verschlechtert.“ (Zhuan Falun 2019, S. 268)

Dieser Zustand zeigte und vertiefte sich angesichts einer Situation oder eines Konflikts. Ich war gefangen in totaler Verzweiflung und stand vor zwei Möglichkeiten: den Weg eines gewöhnlichen Menschen einzuschlagen oder dem Fa zu folgen.

Ich beschloss, mein Hauptbewusstsein zu stärken, indem ich das Fa lernte. Das Lernen des Fa half mir, nach innen zu schauen und mich wieder als Praktizierende zu betrachten. Obwohl das Nach-innen-Schauen nicht einfach ist, verhalf es mir zu Klarheit und einem starken Hauptbewusstsein.

Während des Lesens tauchten alle möglichen Gedanken und Gefühle auf: Ablehnung, Hass, Stimmungsschwankungen von einer Sekunde zur anderen. Aber durch das vermehrte Lesen wurden diese negativen Substanzen immer schwächer.

Die Verbundenheit mit der lokalen Gruppe von Praktizierenden half mir sehr dabei. Ich nutzte jede Situation und hörte jedem Austausch aufmerksam zu, um mich zu erhöhen.

Auf einer tieferen Ebene verstand ich die Bedeutung, sich in Konflikten zu kultivieren, und den Fa-Grundsatz, dass wir inmitten von Konflikten Kultivierungsenergie bekommen, indem wir schwierige und komplizierte Situationen ertragen können.

Falun Dafa fordert, dass wir uns in der Gesellschaft kultivieren und keine Konflikte scheuen. Inmitten von Schwierigkeiten das Zhuan Falun zu lesen, ist am besten. Leider konnte ich zu gegebener Zeit während der vor mir liegenden Prüfung dem Maßstab des Fa nicht gerecht werden.

Es lag an mir zu akzeptieren, dass Prüfungen, Konflikte und Schwierigkeiten Teil unseres Kultivierungsweges sind. Wir sollten sie annehmen und dazu benutzen, uns auf der Grundlage des Fa zu erhöhen. Überdies sind wir gefordert, wachsam zu sein. Die alten Mächte kennen unsere Schwächen und ergreifen jede Gelegenheit, sie auszunutzen und uns aus den Reihen der Praktizierenden zu reißen. Das zu erkennen, bricht mir das Herz, aber gleichzeitig habe ich sie nicht stark genug abgelehnt und entschieden beseitigt.

Im Folgenden berichte ich über meine wichtigste Erkenntnis, wie ich mit diesem Zustand und all den Dingen, die mich kontrollierten und versuchten, mich herunterzuziehen, brechen konnte. Die Antwort dazu fand ich im Fa.

Um diesen Zustand zu durchbrechen, galt es, mehr zu tun, als nur nach innen zu schauen und darauf zu warten, mich zu erhöhen und Anhaftungen und Vorstellungen zu entlarven. Es reichte nicht aus zu denken, dass das Fa mir irgendwann helfen würde, mich zu erhöhen. Ich musste das Fa verinnerlichen und aus diesem Zustand der Passivität ausbrechen. Ich musste proaktiv und mit Klarheit die Kontrolle über meine Gedanken übernehmen und alles, was sich mir in den Weg stellte, energisch zurückweisen. Ich musste beharrlich durchhalten, bis das Fa mir erlaubte, ein unzerstörbares Schild zu erschaffen, damit diese negativen Substanzen nicht in mein Feld eindringen konnten.

Ich hoffe, dass meine Erfahrung denjenigen helfen kann, die seit Längerem in einem negativen oder depressiven Zustand feststecken und sich noch nicht daraus befreien konnten.

Ein Teilchen des Dafa

In all den Jahren, in denen ich Falun Dafa praktiziere, bin ich glücklicherweise Teil einer Gruppe von Praktizierenden, die sich den Anforderungen des Meisters entsprechend kultiviert.

Der Meister lehrt uns:

„Das Verhalten der Dafa-Jünger – einschließlich aller Worte und Taten –, das durch die Kultivierung in dieser Umgebung entsteht, kann dazu führen, dass die Menschen ihre eigenen Unzulänglichkeiten erkennen und ihre Lücken finden. Es kann sie dazu bewegen, ihr Verhalten zu verbessern und sich schneller zu erhöhen.“ (Umgebung, 17.11.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Dieses Umfeld ermutigt uns, fleißig voranzukommen und uns anhand des Fa zu erhöhen. Es motiviert uns, noch fleißiger zu sein. Die Kultivierungserfahrungen der Mitpraktizierenden berühren mich sehr und ich profitiere sehr von ihnen.

Es ist nicht leicht, Kritik anzunehmen, aber es ist auch nicht leicht, sie anderen aufzuzeigen. Dafür müssen wir den Egoismus und die Angst vor Gesichtsverlust loslassen. Verständnis oder Kritik zu erfahren, bietet uns die großartige Gelegenheit, nach innen zu schauen, die Sichtweise der anderen anzunehmen und weiterzugehen.

Im Laufe der Jahre sah ich Praktizierende durch harte Prüfungen gehen und sich unablässig bemühen, ihre Anhaftungen zu beseitigen. In den kritischsten Momenten zeigt sich die Manifestation der Stärke und der Kraft des Dafa. Bei den Treffen zum Erfahrungsaustausch spüre ich oft die Barmherzigkeit des Meisters. Der Meister lässt uns nicht im Stich und schafft immer wieder Gelegenheiten, unsere Anhaftungen zu erkennen und unsere Xinxing zu erhöhen.

Ich habe auch verstanden, wie wir Situationen korrigieren können, die aufgrund von Missverständnissen entstanden oder weil wir ins Extrem gegangen sind. Deshalb ist es wichtig, in der Gruppe zu lesen und sich auszutauschen. Reibereien unserer Xinxing, Kritik und Konflikte sind unvermeidlich und sogar arrangiert, sie dienen unserer Erhöhung. Wenn wir ein weites Herz haben und mit dem Fa verschmelzen, können wir sie als Teil des Weges von Zhen-Shan-Ren verstehen.

Auf einer Fa-Konferenz im Jahr 2006 hat der Meister darüber gesprochen:

„Bei vielen Sachen brauchst du sogar nicht einmal zu argumentieren, denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung. Vielleicht wurde das, was dich bei dem Gespräch gestört hat, oder der Faktor hinter dem Konflikt, der deine Interessen antastet, vom Meister herbeigeschafft.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Wenn ich meinen Mitpraktizierenden zuhöre, gewinne ich neue Erkenntnisse. Oft identifiziere ich mich mit dem Prozess, den ein Praktizierender gerade durchläuft. Ich profitiere davon, dass ich Anhaftungen aufdecken kann oder mich an das Verständnis des Fa erinnere. Als mich zum Beispiel einmal viele Gedanken blockierten, erzählte eine Praktizierende von ihren Bemühungen, ihre Worte und Taten anhand des Fa zu messen und Gedanken, die nicht zu ihr gehören, zurückzuweisen. Wir fühlen uns alle ermutigt, wenn wir Erfahrungen über die Erklärung der wahren Umstände oder über fleißiges Vorankommen zuhören. Auf einmal wurde mir klar, dass ich es versäumt hatte, Flugblätter mitzunehmen, um jederzeit darauf vorbereitet zu sein, den Menschen von Falun Dafa zu erzählen. Ich sollte jede Situation als eine vorherbestimmte Gelegenheit betrachten.

Einmal wies mich eine Praktizierende darauf hin, dass ich ihr eine Menge Nachrichten über Themen übermitteln würde, die für die gewöhnlichen Menschen bestimmt seien, und ich diese Zeit besser für das Fa-Lernen nutzen solle. Ich war beleidigt und fand, dass diese Aussage so nicht stimmte. Danach entwickelte ich sogar negative Gedanken über die Praktizierende und empfand sie als nicht sehr fleißig. Doch sie hatte mich auf meine Anhaftungen hingewiesen. Zugleich wusste ich, dass ich ihre Worte ernst nehmen sollte. Selbst wenn sie nicht stimmten, musste es etwas geben, was ich beachten musste.

Das Nach-innen-Schauen half mir, meine Angst vor Gesichtsverlust loszulassen und die Hinweise einer Person oder eines Praktizierenden ernstzunehmen und zu schätzen. Auf einmal erkannte ich, dass ihre Worte zwar hier nicht zutrafen, jedoch auf andere Situationen oder Menschen. Die Fähigkeit, anderen zuzuhören, hilft mir, Widrigkeiten und Schwierigkeiten standhaft zu begegnen, ohne an meinen Ruf zu denken oder daran, mein Gesicht zu verlieren oder wütend zu werden. Außerdem half es mir, meinen Egoismus abzubauen, da ich nicht in erster Linie meine eigenen Gefühle berücksichtige.

Ein weiterer äußerst wichtiger Aspekt ist die Mitwirkung an Projekten. Ob es sich um persönliche Aktivitäten, Übungsstätten oder Medienprojekte handelt – sie sind nicht nur ein reines Umfeld, sondern auch von größter Bedeutung für die Kultivierung.

Der Meister gibt uns die Möglichkeit, an Projekten teilzunehmen, damit wir bei der Kultivierung vorankommen und mit dem Fa verschmelzen können. In der Zusammenarbeit mit anderen lernen wir zu koordinieren, wobei unsere Eigensinne und die Dinge, die es zu verbessern gilt, sichtbar werden. Zur Koordination und Teilnahme an einem Projekt sind wir gehalten, uns selbst loszulassen und Demut zu üben. In diesem Prozess beseitigen wir Neid, Arroganz und Stolz und lernen, das Gesamtbild zu sehen und uns nicht auf eine persönliche Sichtweise zu konzentrieren. Das stärkt uns und lässt uns fleißiger werden.

Ich habe festgestellt, dass ich bei bestimmten Projekten oder Aktivitäten nicht tun kann, was ich zu können glaube. Mir ist auch aufgefallen, dass manche Praktizierende, wenn sie etwas gut gemacht haben, plötzlich eine völlig neue Aufgabe zugewiesen bekommen. Nach meinem Verständnis dient es dazu, uns in der Kultivierung voranzubringen.

Der Meister arrangiert stets das Beste. Die Dinge mit einer menschlichen Denkweise angehen zu wollen, funktioniert nicht. Doch sobald wir den Anforderungen des Meisters folgen, verläuft alles reibungslos.

Der Meister sagt:

„Leg all diese Anhaftungen ab und kultiviere dich rein und ruhig, erst dann kannst du dich zur Vollendung kultivieren.“ (Kein Dao kultivieren, aber schon im Dao, Zhuan Falun, Band II)

Der Meister hilft uns, die Anhaftungen zu beseitigen, die wir seit langer Zeit mit uns herumgetragen haben. Ich spüre die grenzenlose Barmherzigkeit des Meisters und schätze diese Gelegenheit sehr.

Das Niederschreiben dieser Erfahrung glich einem Kampf und ich war mehrmals versucht aufzugeben. Hier möchte ich den Praktizierenden danken, die mich ermutigt haben weiterzumachen.

Ich hoffe, diesen Sturm zu überstehen und auf dem Weg weiterzugehen, den der Meister für mich arrangiert hat. Das ist mein Verständnis auf meiner begrenzten Ebene. Bitte weist mich auf alles hin, was ihr als notwendig erachtet.

Vielen Dank, verehrter Meister! Ich danke euch, liebe Mitpraktizierende!