Die Gelegenheit schätzen, Neid zu beseitigen
(Minghui.org) Die Geschichte des Mönches Xuanzang in der Tang Dynasty berührte mich sehr. Auf seiner Reise, das Dharma zu suchen, erreichte er den Bodhi Tempel in Indien. Dort sah er zwei Bodhisattvas, die bis zur Brust in der Erde eingegraben waren. Einer heimischen Legende nach würde der Buddhismus aufhören zu existieren, wenn die Bodhisattvas vollständig begraben sind.
Xuanzang überwand zahlreiche Schwierigkeiten und riskierte auf seiner Reise nach Indien vielmals sein Leben, vergoss aber nie eine Träne. Aber jetzt weinte er bitterlich und klagte: „Wo werde ich sein, wenn der Buddha erleuchtet ist? Ich weiß es nicht. Warum bin ich so spät angekommen, wenn der Buddhismus schon im Niedergang ist?“
Durch diese Geschichte konnte ich Xuanzangs Hingabe zur Kultivierung sehen. Die Falun-Dafa-Praktizierenden haben das Glück, weil sie in dieser besonderen historischen Zeit dem großen Fa des Kosmos begegnet sind. Dafa hat unser Leben erschaffen, deshalb sollten wir es von ganzem Herzen schätzen.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich gemeinsam mit anderen Praktizierenden zum ersten Mal die Lehre von Falun Dafa las. Ich konnte damals die Kraft des Dafa spüren. Mein ganzer Körper war von starker Energie eingehüllt und durchdrang jede Zelle meines Körpers. Ich hatte das Gefühl, nach oben zu schweben. Dieser Zustand war so angenehm und wunderbar, dass ich mich bis heute noch ganz genau daran erinnere. Die Praktizierenden in unserer Gruppe kultivierten sich solide. Durch den Austausch mit ihnen konnte ich viel lernen und viele menschliche Anhaftungen und Unzulänglichkeiten erkennen. Auf diese Weise versuchte ich, Durchbrüche zu erzielen und mich fortwährend weiter zu kultivieren.
Den Neid erkennen
Für andere Praktizierende ist es vielleicht hilfreich zu wissen, wie ich meinen Neid erkannt hatte und ihn beseitigte.
Eine ortsansässige Praktizierende hatte sich mit mir verabredet; wir wollten uns über unsere Kultivierungserfahrungen austauschen. Ich war pünktlich, aber sie kam zehn Minuten zu spät. Sie erzählte: „Ich war schon spät dran, deshalb hatte ich dir einen Gedanken geschickt: ‚Geh nicht weg! Warte auf mich!‘ Es scheint, dass meine aufrichtigen Gedanken stark sind, sodass du gewartet hast.“ Ihre Bemerkung war mir ein bisschen unangenehm, aber dann tauschten wir uns weiter aus.
Als ich zu Hause war, schien mein Herz von einer Substanz belegt zu sein. Ich konnte ihre Anmerkung nicht akzeptieren und begann innerlich mit ihr zu diskutieren: „Es war mein Entschluss, auf dich zu warten. Das hatte nichts mit deinen Gedanken zu tun! Du hast dich verspätet, aber anstatt dich zu entschuldigen, hast du von deinen übernatürlichen Kräften gesprochen. Du meinst, du hättest die Fähigkeit, mich zum Bleiben zu bewegen. Wenn du glaubst, du hättest dich besser kultiviert, warum wolltest du dann mit mir sprechen?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr ärgerte ich mich.
Plötzlich schien es, als hätte mir jemand auf den Kopf geklopft und mich so von meinen negativen Gedanken befreit. Mir wurde klar, dass mein Unbehagen durch Neid hervorgerufen wurde. Ich sollte rücksichtsvoller mit meiner Mitpraktizierenden sein und ihr keine Vorwürfe machen. Vielleicht hatte sie eine dringende Angelegenheit zu erledigen gehabt und sich deshalb verspätet. Es ist gut möglich, dass sie sich besser kultiviert und mit ihren aufrichtigen Gedanken tatsächlich erreicht hat, dass ich dort wartete.
Ich sollte mich für sie freuen, wenn sie sich gut kultiviert hat und somit die Wunder des Dafa und die Barmherzigkeit des Meisters bestätigt. Warum konnte ich mich nicht für sie freuen? Wenn ich unzufrieden war, wusste ich dann die Fürsorge und die harte Arbeit des Meisters für uns Praktizierende etwa nicht zu würdigen? Oder konnten einige meiner Gedanken den Meister und das Fa nicht respektieren oder nicht daran glauben? Bei diesen Gedanken brach mir der kalte Schweiß aus. Schnell schaute ich zum Bildnis des Meisters: „Meister, ich lag falsch. Bitte verzeihen Sie mir. Ich muss mich korrigieren.“ Diese Schwierigkeiten wurden durch meinen Neid verursacht. Als ich die Ursache gefunden hatte, beruhigte ich mich.
Das Verhalten der Mitpraktizierenden hatte den Zweck, mir den Neid aufzuzeigen, damit ich ihn beseitigen konnte. Sobald ich zu dieser Erkenntnis kam, störten mich die Substanzen nicht mehr, die mein Herz bewegten. Die Hindernisse, auf die wir stoßen, resultieren aus der erworbenen Denkweise und der mangelnden Bereitschaft, sie zu ändern. Die sogenannte Trübsal wird schließlich durch Dafa beseitigt. Wir gehen den Weg der Kultivierung mit aufrichtigen Gedanken – angeleitet durch Dafa. Es bringt uns zurück, wenn wir uns verirrt haben. Während ich aufrichtige Gedanken aussendete, dachte ich: „Was ich will, ist Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Alle Gedanken, die nicht damit übereinstimmen, sollen beseitigt werden.“
Augenblicklich spürte ich, wie mein Körper und meine Umgebung rein und klar wurden. Das Leben ist wie ein Traum, eine Illusion. Warum also an den Anhaftungen festhalten? Anerkennung und Demütigung in dieser irdischen Welt sind flüchtig und ziehen vorbei wie Blütenblätter, die vom fließenden Wasser weggetragen werden. Nichts davon ist von Dauer.
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