Todesmeldung: 73-Jährige stirbt nach jahrelanger Verfolgung an Krebs

(Minghui.org) Am 7. Februar 2022 ist die 73-jährige Falun-Dafa-Praktizierende Yu Shourong gestorben. Ihr wurde am 13. Dezember 2020 Haftverschonung gewährt, als es ihr nicht gut ging. Zwei Tage später diagnostizierte ein Arzt bei der Frau Krebs im Endstadium. Vor ihrem Tod hatten die Behörden die Praktizierende in finanzielle Bedrängnis gestürzt. Sie musste den Zuschuss für Geringverdiener zurückerstatten, den sie während der vorangegangenen vier Jahre Haft erhalten hatte.

Yu lebte in der Stadt Fushun, Provinz Liaoning. Weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte, zeigte jemand sie an, was am 25. Juni 2019 zu ihrer Verhaftung führte. Die Polizisten nahmen ihr die Schlüssel ab und durchsuchten ihre Wohnung, ohne dass jemand anwesend war. Dabei brachen sie sogar die Holzdielen auf, um nach Falun-Dafa-Materialien zu suchen. Über 1.000 Yuan (rund 140 Euro) Bargeld wurden entwendet. Die Behörden inhaftierten Yu im Untersuchungsgefängnis Nangou.

Am 27. Dezember 2019 fand Yus Anhörung vor dem Bezirksgericht Wanghua statt. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage wegen „Untergrabung des Gesetzvollzuges [1] durch eine Sekte“ erhoben. Als „Beweis“ legte die Staatsanwaltschaft Informationsmaterialien über Falun Dafa vor, die Yu verteilt hatte. Der Richter verurteilte sie später zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro).

Ende 2020 ging es Yu schlecht, sodass sie am 13. Dezember 2020 im Rahmen einer Haftverschonung zur medizinischen Behandlung entlassen wurde. Zwei Tage später diagnostizierte ein Arzt bei ihr Krebs. Dem folgte eine 15-tägige Chemotherapie, die fast 40.000 Yuan (rund 5.500 Euro) kostete. Im Anschluss lehnte der Arzt eine weitere Behandlung ab und schickte Yu nach Hause.

Später suchten Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees die Praktizierende auf. Sie forderten von ihr die Rückzahlung des Zuschusses für Geringverdiener für die Zeit von 2014 bis 2018. Während dieser vier Jahre war Yu wegen ihres Glaubens in Haft gewesen. Der Leiter des Nachbarschaftskomitees würde entlassen werden, wenn sie das Geld nicht fristgerecht zurückzahle, hieß es.

Die Behörden gestatteten Yu mit Hinweis auf ihre schwere Krankheit keine Ratenzahlung, da sie jederzeit sterben könne. Da sie keine Ersparnisse und kein Eigentum hatte, setzte sich das Nachbarschaftskomitee mit Yus Neffen in Verbindung, der sich sodann an seinen Vater (Yus Sohn) wandte. Wegen der Verfolgung musste er die Schule abbrechen und konnte nur Gelegenheitstätigkeiten außerhalb der Stadt verrichten. Schließlich gelang es Yu, einen Kredit von 24.878 Yuan (rund 3.400 Euro) aufzunehmen. Den Betrag zahlte sie beim Nachbarschaftskomitee ein. In den letzten Tagen ihres Lebens hatte Yu lediglich 800 Yuan (rund 100 Euro) monatlich zur Verfügung, um zu überleben.

Schon seit 2001 im Visier der Polizei

Vor ihrer letzten Verurteilung war Yu mehrfach wegen ihres Glaubens verfolgt worden. Im Januar 2001 wurde sie verhaftet und für mehr als ein Jahr in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Anschließend brachte man sie ins Zwangsarbeitslager. Nach Minghui vorliegenden Informationen hat das Büro 610 Quoten für die Verhaftung von Falun-Dafa-Praktizierenden vorgegeben, die vom örtlichen Nachbarschaftskomitee und der Polizei einzuhalten waren.

Im März 2003 nahmen Beamte Yu erneut fest, was drei Jahre Haft im Zwangsarbeitslager Masanja nach sich zog. Als sie sich am Ende der Haftzeit weigerte, ihren Glauben aufzugeben, verlängerten die Behörden ihre Haftdauer um einen Monat und verlegten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Am 7. Juli 2014 wurde Yu abermals verhaftet. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und hielten sie im Untersuchungsgefängnis Nangou fest. Später verurteilte das Bezirksgericht Dongzhou sie zu vier Jahren Haft. Am 6. Juli 2018 wurde sie freigelassen.

Aber nicht nur Yu, auch ihre Familie war von der Verfolgung betroffen. Ihr Mann verstarb vor Kummer und Angst, als sie zum zweiten Mal im Arbeitslager inhaftiert war. Ihr Sohn musste die Schule abbrechen und wuchs nicht innerhalb üblicher Familienverhältnisse auf; ihm wurde die elterliche Fürsorge entzogen.

Frühere Berichte:

Mittellose, krebskranke Frau gezwungen, Zuschuss für Geringverdiener zurückzuzahlen

71-Jährige erneut wegen ihres Glaubens zu drei Jahren Haft verurteilt


[1] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Gong-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.