Junge Praktizierende auf ihrem Kultivierungsweg anleiten

(Minghui.org) Als meine Tochter in der fünften Klasse war, freundete sie sich mit zwei Brüdern an. Ich lernte ihre Eltern kennen, weil meine Tochter und der jüngere Bruder Yuan in die gleiche Klasse gingen. Ich fragte mich, ob die Brüder zu uns kamen, um das Fa zu erhalten. Ihre Mutter sagte, dass ich ihnen ruhig die Falun Dafa-Übungen beibringen könne. Die Brüder begannen am 19. Mai 2020 mit dem Praktizieren. Seitdem ist ein Jahr vergangen und ich möchte von einigen ihrer Kultivierungserfahrungen berichten.

Die beiden Brüder mochten Taekwondo und hatten im vergangenen Jahr viele Medaillen in dieser Sportart gewonnen. Beide nehmen Taekwondo sehr ernst und wollen eines Tages einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen. Ich war anfangs besorgt, dass sie womöglich keinen Wettkampf mehr gewinnen würden, wenn sie ihren Kampfgeist aufgeben würden. Deshalb sagte ich nichts zu diesem Thema, weil ich befürchtete, dass sie dann aufhören würden, sich im Dafa zu kultivieren.

Dann kam alles ganz anders als gedacht. Bei einem Taekwondo-Wettbewerb auf Regionalebene, der erst kürzlich stattfand, gewann Lin den ersten Platz und Yuan belegte den dritten. Yuan war unglücklich über sein Abschneiden, da er seinen Gegner während des Kampfes mehrmals niedergeschlagen hatte, aber die Kampfrichter schienen es übersehen zu haben, sodass er dafür keine Punkte bekam. Yuan fand das unfair und war frustriert. Deshalb sagte ich ihm: „Karma muss auf die eine oder andere Weise abbezahlt werden. Es war kein Zufall, dass dir gleich mehrere Richter keine Punkte gegeben haben. Erinnerst du dich an den letzten Wettkampf, bei dem du nicht fair warst? Du wurdest damals Erster und dein Gegner wurde Dritter. Findest du nicht, dass es damals unfair ihm gegenüber war? Sogar seine Freunde und seine Familie fanden es unfair. Du warst ihm etwas schuldig und jetzt gibt dir der Meister die Gelegenheit, diese karmische Schuld zurückzuzahlen.“ Yuan wurde klar im Kopf, nachdem ich das gesagt hatte, und beruhigte sich.

Zwei Tage später sagte mir Yuan: „Mein Adrenalinpegel war während des Wettkampfs nicht sehr hoch. Ich war nicht mehr so aufgeregt wie früher.“ – „Das liegt daran, dass du deinen Kampfgeist aufgegeben hast und freundlicher geworden bist. Wird es dir leidtun, wenn du es nicht zu den Olympischen Spielen schaffst, weil du dich entschieden hast, Falun Dafa zu kultivieren?“, fragte ich ihn. Yuan sagte, dass er es nicht bereuen würde.

Ohne Falun Dafa sich leer gefühlt

Ich fühlte mich berührt, als ich Yuan zuhörte, weil er im vergangenen Jahr viele Xinxing- Prüfungen hatte. Normalerweise kamen Lin, der ältere Bruder, und Yuan zu mir nach Hause, damit wir gemeinsam die Übungen machen konnten. Aber im letzten Winter kam nur Lin. Mir kam das seltsam vor, aber ich dachte mir, dass die Kultivierung Sache eines jeden ist. Drei Wochen später kam Yuan wieder zu den Übungen, sagte aber nichts. Erst im Sommer erzählte er mir endlich, was im Winter passiert war. Er sagte mir, dass er es langweilig finde, nur das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Er wollte etwas Aufregendes machen, zum Beispiel Basketball spielen. Doch nach ein paar Wochen begann er sich innerlich leer zu fühlen. Er sagte, dass er erst dann das Gefühl habe, das Leben in vollen Zügen zu leben, wenn er sich kultivierte. Daher beschloss er, zur Kultivierung im Dafa zurückzukehren.

Yuan erhöhte seine Xinxing ständig und sah sogar, wie sich die Falun (Gebotsräder) in der Luft drehten. Weil er diese außergewöhnlichen Szenen selbst gesehen hatte, kultivierte sich Yuan entschlossener. Sowohl Lin als auch Yuan erkannten, dass sie die Kultivierung ernstnehmen und sich standhaft kultivieren müssen, unabhängig davon, ob sie eines Tages einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen werden oder nicht. Sie glauben, dass der Meister das Beste für sie arrangieren wird.

Sich wie ein Kultivierender verhalten, leistungsfähiger werden

Ich habe in den letzten Tagen etwas erkannt: Unabhängig davon, wer man ist oder welche Rolle man in der Gesellschaft spielt, muss sich ein Praktizierender wie ein Kultivierender verhalten. Zum Beispiel war es meine Aufgabe als Hausfrau, mich um die Kinder zu kümmern. Und so habe ich die Kinder getreu den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht angeleitet. Da Lin und Yuan beide Taekwondo mögen, müssen sie ihre Tugend wahren. Ihre Fähigkeiten werden entsprechend ihrer Xinxing zur Geltung kommen. Ich habe mir das Video von Lins letztem Wettbewerb noch einmal angesehen. Er hat sich dort anders verhalten. Lin gewann den ersten Platz. Ich fragte ihn, ob sich sein Gemütszustand im Vergleich zu früheren Spielen verändert habe. Lin sagte, dass er nicht mehr so nervös gewesen sei wie zuvor, weil ihm Verlust und Gewinn egal seien, er habe sich während des Wettkampfs deutlich entspannter gefühlt. Tatsächlich hatten beide Brüder den Eindruck, dass sie beim letzten Wettkampf leistungsfähiger geworden waren, nachdem sich ihre Xinxing erhöht hatte. Das machte ihnen Mut, noch mehr das Fa zu lernen.

Lin hat vor dem letzten Wettbewerb auch eine Xinxing-Prüfung erlebt und sie gemeistert. Die Pandemie führte dazu, dass die Taekwondo-Wettkämpfe verschoben wurden. Um sich also für die bereits vor sechs Monaten registrierte Gewichtsklasse zu qualifizieren, musste Yuan einige Kilo verlieren, die er während der Pandemie zugelegt hatte. Es war ziemlich hart für ihn. Ich schlug den beiden vor, in eine schwerere Gewichtsklasse zu wechseln. Lin war zunächst nicht so richtig überzeugt und widerwillig, aber ein paar Tage später dachte er, er sollte an seinen Bruder denken und beschloss, mit seinem Bruder in eine schwerere Gewichtsklasse aufzusteigen. Danach gelang es ihm zum ersten Mal, eine Stunde lang im doppelten Lotussitz zu meditieren.

Danke, Meister, dass ich am Kultivierungsprozess dieser jungen Praktizierenden teilhaben durfte. Ich habe mich in diesem Prozess ebenso kultiviert.