Über 60-Jähriger droht nach sechs Jahren Folter erneut eine Anklage

(Minghui.org) Eine über 60-jährige Frau wurde am 6. Februar 2022 verhaftet, weil sie mit einem Polizisten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei ließ sie zwar am selben Tag auf Kaution frei, gab ihren Fall jedoch später an die Staatsanwaltschaft ab. Nun droht ihr eine Verurteilung. Bereits in der Zeit von 2004 bis 2010 befand sich die Praktizierende in Haft, wo sie Zwangsernährung, Medikamentenmissbrauch und andere Foltermethoden über sich ergehen lassen musste.

Lin Jianping vor der Verfolgung

Lin Jianping lebt in der Stadt Qixia in der Provinz Shandong. Nachdem sie am 6. Februar mit einem Beamten der Polizeiwache Qixia gesprochen hatte, wurde sie angezeigt. Yan Zhigao von der Staatssicherheit verhörte sie auf der Polizeiwache Zhuangyuan, wobei er auch Falun Dafa verleumdete. Lin beantworte seine Frage nicht, stellte aber klar, dass kein Gesetz in China das Praktizieren von Falun Dafa als Straftat einstuft.

Die Polizei fand Lins Anschrift in der Datenbank. Sie nahmen ihr die Wohnungsschlüssel weg und durchsuchten die Wohnung. Dabei wurden 40 Falun-Dafa-Bücher, mehrere Lautsprecher, Speicherkarten, Mobiltelefone und ein Computer beschlagnahmt. Beamte forderten Lins Mann sowie einen Nachbarn auf, die Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu unterschreiben. Noch am selben Tag kam die Praktizierende auf Kaution frei.

Am nächsten Tag tauchte der Beamte Yan erneut vor Lins Wohnung auf und klopfte an der Tür. Lin weigerte sich, ihn hereinzulassen. Die Polizei rief daraufhin bei ihrem Mann an und drohte, einen Schlüsseldienst anzufordern, wenn sie die Tür nicht öffne. Erneut argumentierte Lin, dass nichts falsch daran sei, Falun Dafa zu praktizieren. Zu ihrem Mann sagte sie, dass sie aus dem Fenster springen würde, falls er der Polizei die Tür öffne. Als die Polizisten das hörten, gaben sie nach und gingen weg.

Einige Tage später teilte die Polizei Lin telefonisch mit, dass ihr Fall an die Bezirkspolizeibehörde weitergeleitet worden sei. Sie wurde aufgefordert, Dokumente bezüglich ihrer Kaution zu unterschreiben.

Lin war schon einmal am 26. September 2004 wegen ihres Glaubens verhaftet worden. Zunächst verhängten die Behörden gegen sie drei Jahre Zwangsarbeit. Später wurde sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Arbeitslager Wang Cun war sie einmal sieben Tage lang an einem Heizungsrohr gefesselt. Die Wärter legten ihr die Handschellen so eng an, dass Lins Hände schwarz-lila anliefen. Wegen der Schmerzen wurde sie mehrfach ohnmächtig. Die Wärter hingegen warfen ihr vor, dies vorgetäuscht zu haben. Später trat Lin aus Protest gegen die Folter in Hungerstreik und wurde zur Strafe einer Zwangsernährung unterzogen. Die Wärter ließen den eingeführten Schlauch lange Zeit in ihrer Nase, um ihr Leiden zu vergrößern.

Später verlegten die Beamten Lin ins Frauengefängnis der Provinz Shandong, wo ihr die Wärter büschelweise Haare herausrissen. Sie sperrten sie in Isolationshaft und spritzten ihr unbekannte Medikamente. Außerdem wurde Lin mit unterschiedlichen Methoden brutal gefoltert, darunter Ersticken und Schläge. Einmal demütigte eine Wärterin Lin, indem sie die Praktizierende bis auf die Unterwäsche auszog und dann zwang, sich im Beisein eines Wärters auf den kalten Betonfußboden zu legen.

Während Lins Haft flehte ihre 80-jährige Schwiegermutter die Beamten auf Knien an, sie freizulassen. Lins Mann und ihre Tochter verbrachten viele schlaflose Nächte.

Lins Mutter wurde aus Sorge um das Wohl ihrer Tochter krank. Wenn Polizeifahrzeuge mit Sirenen an ihrer Wohnung vorbeifuhren, war sie völlig verängstigt. Später starb sie. Auch Lins Schwiegermutter starb, nachdem sie unter Depressionen gelitten hatte.

Früherer Bericht:

Shandong Woman's Personal Account Reveals Beatings, Injections, and Torture in Prison