Himachal Pradesh, Indien: Wenn man das Herz für die Menschen hat, öffnen sich Türen – Teil III

(Minghui.org)

Fortsetzung von Teil II

Nach einem unerwartet langen Aufenthalt von zweieinhalb Monaten im schönen Shimla, auch als „Königin der Hügel“ bekannt, traf die Praktizierende die Entscheidung, in eine andere Gegend von Himachal Pradesh zu reisen.

Zum ersten Mal in ihrem Leben nahm sie für so eine weite Fahrt ein Taxi. Es wurde ihre bislang teuerste Taxifahrt, sie kostete 5000 INR (60 €). Jedoch gestaltete sich die Fahrt recht schwierig, trotz des relativ komfortablen Verkehrsmittels, und obwohl sie auf der Fahrt die Musikstücke Pudu, Jishi und das Lied „Falun Dafa ist gut“ anhörte.

Die Fahrt, die normalerweise fünf oder sechs Stunden dauert, war erst nach mehr als acht Stunden zu Ende, denn die Kurven wollten kein Ende nehmen und die Straßen waren schlecht. Sie mussten wegen Erdrutschen Umwege nehmen. Außerdem mussten sie mindestens zehnmal anhalten, da der Praktizierenden schlecht wurde und sie schwere Magenkrämpfe bekam. Sie überlegte sogar, unterwegs anzuhalten, um zu übernachten, beschloss dann aber, es lieber hinter sich zu bringen und diese Drangsal nicht noch einen weiteren Tag zu verlängern.

Was für eine Erleichterung, als sie dann schließlich am Reiseziel Bir ankam! Bir ist ein Dorf, das 30 Kilometer entfernt von der bergigen Stadt Palampur im Distrikt Kanga liegt.

In Bir liegt auch die Tibetische Kolonie Bir, die Anfang der 1960er Jahre als Siedlung für tibetische Flüchtlingen gegründet wurde. Es gibt dort in der Gegend viele berühmte tibetische Klöster. Bir hat große terrassenförmig angelegte Felder und ein paar Teegärten und ist ein berühmtes Paragliding-Ziel. Der Ort gilt als eines der besten Reiseziele für Paragleiter in der Welt und wird „Gleitschirmfliegerhauptstadt Indiens“ genannt. Bir ist auch als malerisches Zentrum für Ökotourismus, spirituelle Kurse und Meditation sowie spektakuläre Bilder des Himalaya bekannt.

Die Praktizierende war zuvor zweimal in Bir gewesen, im Oktober 2017 und im Mai 2018, und hatte immer das Gefühl, dass diese Gegend gesegnet war. Es war in der Tat eine ziemliche Erleichterung, aus Shimla, dieser Stadt, in der niemand sie oder Falun Dafa kannte, an einen Ort zu kommen, mit dem sie vertraut war und wo einige Leute sie, Falun Dafa und die Menschenrechtssituation in China kannten.

Während Shimla ziemlich weitläufig ist, gibt es in Bir im Grunde genommen nur eine lange Hauptstraße. Wegen der vielen Busse, die täglich aus Delhi ankamen, und der Menschen, die mit dem Auto ankamen, hatte sie den Eindruck, als sei ganz Indien in Bir „ausgestiegen“ und manchmal schien es überfüllt zu sein.

Nach den steilen Hügeln in Shimla fühlten sich die täglichen weiten Fußmärsche in Bir wie ein „Kinderspiel“ an. Problemlos konnte sie viele Flugblätter in verschiedenen indischen Sprachen verteilen, verschiedene Falun-Dafa-Plakate aufhängen, ebenso Plakate zur Erklärung der wahren Umstände. An vielen schwarzen Brettern hing bereits Werbung für viele Veranstaltungen und verschiedene Kurse, sodass diese überfüllt wirkten. Immerhin fand sie noch Restaurants, Pensionen, Internetcafes und Copyshops, deren Besitzer Plakate und Flyer gerne entgegennahmen. Selbst Schreibwarenläden, Friseure, Massage- und Orthopädiegeschäfte, Elektroreparaturwerkstätten und Apotheken reagierten positiv auf die Materialien.

Schließlich kamen spontan einige Leute auf sie zu, um die Falun-Dafa-Übungen zu lernen. Eine Frau lief zufällig in der Gegend umher, in der die Praktizierende wohnte, etwas außerhalb und abseits der Hauptstraße. Später traf die Praktizierende diese Frau in einem anderen Viertel wieder. Mit ihr gemeinsam machte sie die Übungen an mehreren Tagen am Landeplatz der Paragleiter, einer Freifläche in der Nähe der Felder. Diese Frau schien wirklich eine Schicksalsverbindung mit Dafa zu haben.

Nachdem sie einige Tage lang zusammen mit dieser Frau die Übungen am Landeplatz praktiziert hatte, wollte die Praktizierende jeden Tag Fotos machen, tat es dann aber doch nicht. Als sie sich am letzten Nachmittag dazu durchgerungen hatte, regnete es ununterbrochen und deshalb konnte die letzte Falun-Dafa-Übungsstunde nicht stattfinden. Die Praktizierende bedauert zutiefst, dass sie kein einziges Foto von Bir gemacht hat und vor allem keines von ihnen beiden, wie sie die Übungen auf dem wunderschönen Landeplatz, umgeben von Feldern, Bergen, Himmel und Gleitschirmen machten.

Die Praktizierende nahm auch wieder Kontakt zu einigen Schulleitern auf, in deren Schulen 2017 und 2018 Falun-Dafa-Seminare stattgefunden hatten. Sie bedauerten es sehr und fanden es traurig, dass dieses Mal aufgrund der Covid-Einschränkungen keine Seminare abgehalten werden durften, und baten die Praktizierende eindringlich, in Zukunft wiederzukommen. Sie traf auch viele andere Beamte und war angenehm überrascht, dass einige von ihnen die Materialien, die sie vor drei und vier Jahren erhalten hatten, sorgfältig durchgelesen und verbreitet hatten.

In einem Büro rief ein junger Tibeter „Falun Dafa!“ als die Praktizierende eintrat, da er an einem Falun-Dafa-Seminar in einer Schule teilgenommen hatte, als er dort noch zur Schule gegangen war.

Von Bir aus fuhr die Praktizierende in eine andere, nicht zu weit entfernte Gegend und besuchte dort eine andere Schule, in der sie vor drei Jahren Falun-Dafa-Seminare abgehalten hatte. Sie führte dort ein einstündiges Gespräch mit dem Verantwortlichen, den sie vor vielen Jahren in Ladakh kennengelernt hatte.

Diese Gegend war die dritte und letzte Station der Praktizierenden auf ihrer Reise, auf der sie weitere Menschen mit Falun Dafa bekanntmachte.

Das Norbulingka Institut liegt inmitten von Gärten im japanischen Stil mit schattigen Wegen und Holzbrücken über kleine Bäche und kleine Wasserfälle. Norbulingka wurde gegründet, um traditionelle tibetische Kunst zu lehren und zu bewahren, und verfügt über ein Restaurant, ein Café und ein Gästehaus. Das Norbulingka-Institut zieht täglich viele Besucher an. Auch hier, wie überall in Himachal Pradesh, kamen die Besucher und Gäste, denen sie begegnete, aus ganz Indien; denn aufgrund der Reisebeschränkungen waren kaum ausländische Touristen darunter.

Wundersames geschieht

Einige wundersame Ereignisse traten in der Umgebung von Norbulingka ein: Während in Bir fast überall unzählige Poster hingen, gab es in der Umgebung von Norbulingka keine, daher konnte sie leicht die letzten der großen bunten Poster auf Hindi und Englisch in den Geschäften und Restaurants verteilen – kleine und größere, drinnen und draußen. 

Innerhalb kurzer Zeit gab es so viele dieser Poster im Ort, dass sie nicht zu übersehen waren, – Poster mit den Botschaften „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ und „Falun Dafa ist gut“ sowie mit Informationen über die Verfolgung in China. Man kann nur hoffen, dass diese Worte und universellen Prinzipien eine Art positive, heilende Wirkung haben und Bewusstsein schaffen bei den Passanten, die sie sehen.

Für ihren Heimweg war kein einziges Poster oder irgendetwas anderes übriggeblieben. Sie hatte nur noch ein paar Flyer und Lesezeichen dabei, die sie auf dem Weg von Himachal Pradesh zu ihrem Wohnort verteilte. Das war noch nie zuvor passiert.

Hier traf die Praktizierende nicht nur Bekannte von ihrem Besuch 2018 wieder, sondern erstaunlicherweise auch drei Familienmitglieder einer tibetischen Familie, die in Ladakh ein Restaurant führen und die sie seit vielen Jahren kennt. Sie traf sogar Tibeter aus ihrer Heimat. Ein tibetischer Mönch erinnerte sich daran, dass vor vielen Jahren ein chinesisch-amerikanischer Falun-Dafa-Praktizierender nach McLeod Ganj in der Nähe von Dharamshala gekommen war und dort Falun Dafa vorgestellt hatte.

Die einzigen drei Falun-Dafa-Seminare in der Nähe des Norbulingka-Instituts fanden alle in einem Hostel statt, und es nahmen Kinder aus Spiti daran teil, einem abgelegenen Gebiet in Himachal Pradesh an der Grenze zu Ladakh und Tibet. Dort hatte die Praktizierende 2018 zwei Seminare gegeben. Doch die meisten Kinder kamen das erste Mal. Nur ein Mädchen hatte vor drei Jahren schon einmal am Seminar teilgenommen. Es ermutigte die Praktizierende sehr, dass sie nun endlich drei Seminare hintereinander mit denselben Kindern abhalten konnte. Die Kinder verbesserten sich von Sitzung zu Sitzung immer mehr. Der Besuch von drei Seminaren hatte im Vergleich zu nur einem Seminar eine sehr viel größere Wirkung. Die Kinder des Ehepaars, das in dieser Herberge arbeitete, eine Schwester und ihre Brüder, nahmen ebenfalls am Seminar teil, und ein Verwandter der Verantwortlichen dieser Herberge kam zum letzten der drei Termine.

Kinder aus Spiti lernen die Falun-Dafa-Übungen in einer Herberge in der Nähe des Norbulingka Instituts, Himachal Pradesh, Indien.

Der Junge auf der rechten Seite ist einer der Brüder, deren Eltern in der Herberge in der Nähe des Norbulingka-Instituts in Himachal Pradesh, Indien, arbeiten, wo Falun-Dafa-Seminare stattfinden.

Das Mädchen nahm zusammen mit ihren Brüdern an allen drei Falun-Dafa-Sitzungen teil, die in einem Hostel in der Nähe des Norbulingka-Instituts in Himachal Pradesh stattfanden.

An einem ihrer letzten Tage in dieser Gegend hatte die Praktizierende das Gefühl, dass sie zwei Schulen besuchen sollte, die man leicht zu Fuß erreichen konnte. Sie erlebte eine Art inneren Kampf. Gedanken tauchten auf, wie „Entspann dich, bleib zu Hause, fange an zu packen, vereinbare keine weiteren Termine, geh das nächste Mal hin“ usw. Doch schließlich kam sie zu der Erkenntnis: „Besser jetzt als später oder nie ...“, „es kann nicht schaden, es wenigstens zu versuchen“, „besser jetzt hingehen, als es später bereuen.“

Innerhalb kürzester Zeit traf sie tatsächlich zwei Rektorinnen an, was an sich schon ein Wunder war, da die Schulen wegen der Diwali-Feiertage geschlossen und ansonsten aufgrund der noch andauernden Beschränkungen nur stundenweise geöffnet waren. Niemand sonst war in diesen Schulen anzutreffen, nur diese beiden Direktorinnen, sie saßen ganz allein in ihren Büros, als hätten sie auf die Praktizierende gewartet.

Zur Mittagszeit erinnerte die erste Schulleiterin die Praktizierende daran, sich schnell mit der anderen Schulleiterin zu treffen, und die Praktizierende sprintete daraufhin los und erreichte ohne irgendwelche Hindernisse die Schule und dann das Büro der Rektorin. Sie hatte diese Schule nur ein paar Tage zuvor angerufen und um ein Treffen mit der Schulleiterin gebeten, war aber aufgefordert worden, ihre Anfragen per E-Mail zu senden. Obwohl sie der Sekretärin erklärt hatte, dass sie an vielen Schulen in Shimla gewesen war, ohne dass sie dafür einen Termin brauchte, weil sie die Schulleiterin nur für ein paar kurze Minuten treffen wollte, um ihr Anerkennungsschreiben und Fotos zu zeigen, hatte die Sekretärin dies abgelehnt. Sie hatte unnachgiebig auf eine förmliche Anmeldung bestanden.

Diese beiden Begegnungen waren wirklich erstaunlich.

Am letzten Morgen in der Nähe von Norbulingka interessierte sich eine Frau, welche die Praktizierende in einem Restaurant traf, sehr für Falun Dafa. Da die Frau Anwältin in Delhi war, kamen sie bald auf die Menschenrechtsverletzungen in China zu sprechen.

Sogar noch auf dem Weg zum Flughafen, als das Taxi anhielt, um eine andere Frau mitzunehmen, die in die gleiche Richtung fuhr, ergab sich die Gelegenheit für ein weiteres Gespräch über Falun Dafa – und das in letzter Minute. Auch die Frau auf dem Rücksitz bat um Flyer. In all den vielen Jahren, in denen sie durch Indien gereist war, war sie den Menschen nie in letzter Minute so kurz vor einer endgültigen Abreise begegnet.

Abschließende Bemerkungen

Die Praktizierende bedankt sich für die vielen unterschiedlichen Materialien, die ihr seit Jahren von Praktizierenden aus Südindien zugeschickt werden. Obwohl sich die Materialien aufgrund der zwei Lockdowns und der damit verbundenen Restriktionen angehäuft hatten, wurde immerhin in Himachal Pradesh viel verteilt.

Die Praktizierende bedankt sich auch bei den indischen Praktizierenden, die viele Artikel auf Hindi und Englisch schreiben und auf Blogs, Portalen und in Zeitungen veröffentlichen. Wie immer hatte die Praktizierende diese ausgedruckt, um sie anschließend zu kopieren und zu verteilen. Die Informationen zu den Web-Seminaren in Hindi und Englisch wurden größtenteils als Poster aufgehängt und auch einzeln verteilt. Auch heute noch, im Internet-Zeitalter, lesen viele Menschen gerne eine Zeitung und manche empfinden es sogar als Erleichterung, nach vielen Stunden im Büro, wo sie viel am Computer arbeiten, etwas auf Papier zu lesen.

Die Praktizierende bedauert auch immer bestimmte Punkte in ihrer Kultivierung, etwa dass sie die Falun-Dafa-Übungen nicht fleißiger gemacht hat, das Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht ernst genug genommen hat, beim Fa-Lernen nachgelassen hat und keine Pressekonferenz in Shimla gegeben hat, was sie zunächst vorgehabt hatte, aber dann doch sein ließ.

Dieser Erfahrungsbericht hat viele Wörter, aber die wichtigsten und tiefsten Inhalte können nicht mit Sprache ausgedrückt werden. Die Praktizierende fühlt diese immense, tiefe Dankbarkeit gegenüber dem Meister von Falun Dafa dafür, dass er es ihr ermöglicht hat, nach Himachal Pradesh und zuvor in viele andere Gebiete Indiens zu reisen, wovon die meisten in abgelegenen Gegenden lagen und wo noch nie zuvor ein Falun-Dafa-Praktizierender gewesen war.

Obwohl sich die Praktizierende oft nicht bewusst darüber war, dass der Meister sie ständig anleitete, konnte sie seine Führung im Rückblick bei jedem einzelnen Schritt erkennen. Das ermutigte sie und gab ihr die Kraft, auf körperlicher, geistiger und spiritueller Ebene das zu tun, was getan werden musste. Dadurch konnte sie zu einem winzigen Teilchen im gewaltigen Prozess der Fa-Berichtigung werden und hatte die Ehre, dem Meister zu helfen – zu helfen, Lebewesen in Indien zu erretten.

In dem gesamten Prozess gelangte sie zu vielen neuen Erkenntnissen, aber sie bekam auch die Inspiration und den Mut, weiterzumachen und sich von Rückschlägen in den unterschiedlichsten Formen und Ereignissen nicht aufhalten zu lassen.

Indien gleicht eher einem Kontinent als einem Land. Hier gibt es eine so große Vielfalt an Menschen, Kulturen, Religionen, Klimazonen, Lebensmitteln, Natur, Sprachen und Dialekten. Daher wird es oft als das „unglaubliche Indien“ bezeichnet, und es ist in der Tat erstaunlich. Die Praktizierende dankt auch dafür, dass sie diese Vielfalt zusätzlich in der Form von Natur, Bäumen und Bergen überall in Himachal Pradesh erleben durfte und sehr freundliche, zuvorkommende, hilfsbereite, sanfte und höfliche Menschen traf.

Womöglich inspiriert dieser Artikel auch andere Praktizierende auf der Welt, sich in nahegelegene, weiter entfernte und sogar sehr weit entfernte Gebiete zu wagen. Es gibt auf diesem Planeten so viele Menschen, die nur darauf warten, sich über die Dinge im Klaren zu werden, und innerlich den Augenblick herbeisehnen, wo sie von Falun Dafa und der ungerechten Situation in China erfahren.

Natürlich können die Menschen, die darauf warten, dass Falun-Dafa-Praktizierende auf irgendeine Art und Weise hervortreten, unsere Nächsten und liebe Mitmenschen sein, Familienangehörige und Freunde, Nachbarn und andere, mit denen wir täglich in Kontakt kommen, und noch viele Menschen, denen wir noch nie zuvor begegnet sind und die wir noch nicht kannten.

Einen „Aufbruch“ zu wagen, bedeutet nicht unbedingt, an ferne Orte zu reisen, das „Reisen“ kann nur ein Sinnbild für den Wandel in uns selbst sein, tief in unserem Inneren oder ganz in der Nähe, in unserem eigenen Zuhause oder nebenan. Lasst uns alle von ganzem Herzen auf unsere eigene Art und Weise auf den „Ruf“ der Lebewesen reagieren, die gerettet werden wollen.