Ehepaar stirbt innerhalb eines Jahres

(Minghui.org) Knapp ein Jahr nach dem Tod einer Falun-Dafa-Praktizierenden starb auch ihr 60-jähriger Mann. Er war einen Monat zuvor verhaftet und wie seine Frau jahrelang wegen seines Glauben an Falun Dafa verfolgt worden.

Guan Fengxia

Guang Fengxia lebte in der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang. Sie begann 1995, Falun Dafa zu praktizieren und wurde ein besserer Mensch. Als ihr Mann Dai Zhidong bemerkte, wie sie sich veränderte, begann auch er ein Jahr später mit dem Praktizieren. Erfreut stellte er fest, dass viele seiner Beschwerden dadurch verschwanden – ganz ohne medizinische Behandlung.

Dai sagte: „Durch das Praktizieren von Falun Gong wurde ich nicht nur von dem Leid an Krankheiten befreit, sondern auch errettet. Ich weiß jetzt, wie ich ein guter Mensch sein kann.“

Doch das Glück des Paares währte nicht lange. Im Juli 1999 leitete Jiang Zemin, der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), die Verfolgung von Falun Dafa in China ein, weil die Praxis sehr beliebt war. Seither war das Paar ständigen Festnahmen, Schikanen und Inhaftierungen ausgesetzt – bis die beiden starben.

Guans Verfolgung

Früher arbeitete Guan am Fahrkartenschalter des Bahnhofes Sartu. Da sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte, wurde sie zweimal festgenommen. Im September 1999 sowie im Jahr 2000 unterzog man sie einer Gehirnwäsche. Dazu wurde die Praktizierende rund um die Uhr überwacht und gezwungen, sich Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten.

Nach ihrer Freilassung wurde Guan vom Arbeitgeber degradiert und zu Reinigungsarbeiten eingeteilt. Fünf Monate lang durfte sie nicht nach Hause und wurde im Bahnhof festgehalten. Zur gleichen Zeit wurde auch ihr Mann inhaftiert, sodass der zwölfjährige Sohn des Paares auf sich allein gestellt war.

Als die beiden Praktizierenden wieder frei waren, fuhren sie mit ihrem Sohn am 18. Juni 2000 nach Peking. Sie appellierten für ihr Recht, Falun Dafa zu praktizieren, wurden jedoch in der Nähe von Peking im Zug festgenommen. Beamte brachten sie am 21. Juni zurück nach Daqing, wo Guan 45 Tage festgesetzt wurde.

Von August bis Dezember 2000 durfte sie nicht nach Hause und musste im Bahnhof wohnen. Ihre Familie zahlte später 2.000 Yuan (rund 300 Euro) an die Behörden, damit sie nach Hause durfte.

Am 28. Dezember machte sich Guan erneut auf den Weg nach Peking, wo sie abermals festgenommen wurde. Diesmal bestraften die Behörden die Praktizierende mit zwei Jahren Haft im Frauenzwangsarbeitslager Shuanghe in Qiqihar.

Immer wieder verlangten die Wärter von Guan, ihren Glauben aufzugeben. Sie verprügelten und erniedrigten sie und ließen sie nicht schlafen. Stattdessen musste Guan sich Videos ansehen, die Falun Dafa dämonisierten. Oft wurde sie in Isolationshaft gesperrt. Manchmal mischten die Wärter ihr unbekannte Medikamente ins Essen und in ihr Wasser.

Guan wurde aber nicht nur gefoltert, sondern musste auch unentgeltlich arbeiten. Sie wurde zur Verpackung von Pestiziden eingeteilt. Ohne angemessenen Schutz atmete sie das Pulver ein, was zu starkem Husten führte.

Als sie zwei Jahre später nach Hause kam, erfuhr sie, dass ihr Mann zu sieben Jahren Haft im Gefängnis Daqing verurteilt worden war. Sie war erschüttert und musste sich allein um ihren Sohn kümmern.

Auch wenn Guan nicht erneut verhaftet wurde, so schikanierten die Behörden sie ständig. Immer wieder forderten sie von ihr, Falun Dafa aufzugeben. Die ständige Verfolgung forderte ihren Tribut. Guan bekam Gebärmuttermyome und hatte unregelmäßige Blutungen. Sie konnte nichts mehr essen und magerte stark ab. Schließlich starb sie am 5. März 2021 im Alter von 60 Jahren.

Dais Verfolgung

Dai arbeitete früher in einem Betrieb für Tauchpumpen, der der Erdölverwaltung Daqing unterstand. Im Dezember 1999 wollte er nach Peking reisen und für Falun Dafa eintreten. Als sein Vorgesetzter davon erfuhr, wurde Dai streng überwacht und musste 3.000 Yuan (rund 430 Euro) zahlen.

Im April 2000 verhaftete die Polizei ihn, als sie ihn zur Polizeiwache zitiert hatte. 30 Tage lang hielten die Beamten ihn fest. Als Dai wieder anfing zu arbeiten, wurde er streng überwacht.

Einige Tage später, am 12. Mai, nahmen Polizisten ihn erneut fest und steckten ihn für 15 Tage in Gewahrsam.

Am 18. Juni fuhr Dai mit seiner Frau nach Peking. Erneut wollten sie sich für Falun Dafa aussprechen. Als der Zug in Peking einfuhr, wurden sie vom Sicherheitspersonal des Zuges verhaftet. Beamte brachten ihn zurück nach Daqing, wo er 75 Tage festgehalten wurde. Er wurde gezwungen, 500 Yuan (rund 70 Euro) für das Essen und weitere 4.000 Yuan (rund 570 Euro) an das Büro 610 zu zahlen.

Sein Arbeitgeber suspendierte Dai für ein Jahr und speiste ihn mit einer Zahlung von 100 Yuan (rund 14 Euro) monatlich ab. Fünf Monate später, im November, erhielt Dai seine Kündigung.

Im Dezember 2000 nahmen Beamte den Praktizierenden erneut fest. Er floh von der Polizeiwache und sah sich gezwungen, unterzutauchen und von zu Hause fernzubleiben, um weitere Verfolgung zu vermeiden. Wochen später teilte sein Arbeitgeber ihm mit, dass er sich eine Abfindung von 70.000 Yuan (rund 9.900 Euro) abholen solle. Allerdings weigerte sich sein Vorgesetzter, den Angehörigen den Betrag auszuzahlen. Dai sollte sich das Geld selbst abholen, hieß es. Aus Angst, verhaftet zu werden, verzichtete Dai auf die Abfindung.

Am 2. Januar 2001 wurde Dai festgenommen, als er auf Arbeitssuche in der nahegelegenen Stadt Harbin war. 18 Monate hielten die Behörden ihn im Untersuchungsgefängnis Taiping fest. Die Polizei erpresste von ihm 2.000 Yuan (rund 300 Euro). Darüber hinaus verlangte das Gefängnis für die Verpflegung einen Betrag von 300 Yuan (rund 40 Euro).

Die Beamten brachten Dai zurück da Daqing, wo ihm die Polizisten die Hände hinter seinem Rücken fesselten. Sieben Stunden verhörten die Beamten ihn. Dai antwortete jedoch nicht. Erneut konnte er von der Polizei fliehen.

Nach über einem Jahr der Vertreibung nahmen Beamte Dai erneut fest, als er sich am 22. April 2002 in der Wohnung eines Praktizierenden aufhielt. Die Polizei flößte ihm gewaltsam mi Chili versetztes Wasser ein und hielt ihn im Untersuchungsgefängnis Daqing fest. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Dai für 64 Tag in Hungerstreik und wurde zwangsernährt.

Während der Zwangsernährung verletzte die Krankenschwester Dais Speiseröhre mit dem eingeführten Schlauch, sodass er Blut spuckte. Als seine Familie ihn im Krankenhaus besuchte, war er mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt. Dai sah blass aus. Sein Mund war blutverschmiert; die Nase von einem Bluterguss unterlaufen. Da Dais Familie die Kosten für die medizinische Behandlung nicht aufbringen konnte, brachten Polizisten ihn zurück ins Untersuchungsgefängnis.

Am 4. Juli 2002 erhob die Staatsanwaltschaft des Bezirks Ranghulu Anklage gegen Dai. Das örtliche Gericht führte am 15. August 2002 eine Anhörung durch, bevor es den Praktizierenden am 6. September zu sieben Jahren Haft im Gefängnis Daqing verurteilte.

Dort angekommen weigerte sich Dai, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben, die Gefangenenuniform zu tragen und unbezahlte Arbeit zu leisten. Aus diesem Grund wurde er von den Wärtern und Häftlingen ständig verprügelt, mit kaltem Wasser übergossen oder der Kälte ausgesetzt. Der Gefangene Yang Youlong erpresste Dai und zwang ihn, für ihn Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Jedes Mal lag der Wert zwischen 100 und 200 Yuan (etwa 14 bis 28 Euro).

Zwölf Gefangene überwachten Dai abwechselnd rund um die Uhr. Er durfte nur zwischen 2:00 und 4:00 Uhr schlafen und musste stundenlang regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen.

Im Januar 2003 ließen die Wärter Dai drei Tage und Nächte lang nicht schlafen. Sie nahmen ihm die Kleidung weg und während sie ihn am Boden hielten, gossen sie kaltes Wasser über den Boden. Zudem öffneten sie das Fenster, um den Praktizierenden der eisigen Winterluft auszusetzen. Nach der Folter konnte Dai nicht mehr aufstehen.

2005 entzogen die Wärter ihm erneut den Schlaf.

Im März 2006 prügelten Gefangene auf Dai ein, bis er ohnmächtig zusammenbrach. Am 19. Mai schlugen sie ihn erneut und zwangen ihn, die Gefängnisuniform zu tragen. Daraufhin zog Dai diese aus und warf sie zu Boden. Die Wärter drohten ihm daraufhin erneut Schläge an.

Mitte August litt Dai unter starken Bauchschmerzen, sodass er das Bett nicht verlassen konnte. Als die Wärter sahen, dass er die Gefängnisuniform nicht trug, verprügelten sie ihn. Sie zogen ihm die Kleidung aus und die Uniform gewaltsam an.

Aufgrund der häufigen Schläge und Ohrfeigen im Zeitraum März bis Mai 2007 litt Dai ein halbes Jahr lang unter Ohrenschmerzen und hört kaum noch etwas. Einmal konnte er sich wegen der Schläge zwei Wochen lang nicht bewegen.

Am 4. August 2007 wurde Dai erneut verprügelt, weil er die Gefängnisuniform nicht tragen wollte. Die Wärter befahlen zwei Gefangenen, ihn zu Boden zu bringen und sodann über 100 Meter weit durch die Gegend zu schleifen. Dabei riss Dais Pullover und er erlitt Schürfwunden am Rücken.

Ähnliches wiederholte sich am 24. August. Die Wärter zogen Dai die Kleidung aus und legten ihm gewaltsam die Gefangenenuniform an. Zu dieser Zeit waren seine Augen aufgrund der Schläge blau unterlaufen und er konnte kaum gehen.

Als Dai am 20. Mai 2008 verprügelt wurde, weil er die Falun-Dafa-Übungen praktiziert hatte, verlor er erneut das Bewusstsein. Er erlitt Schwellungen am Kopf und Hämatome an den Augen.

Dai überlebte sieben Jahre Hölle aus Folter und Misshandlungen. Am 21. April 2009 wurde er zwar freigelassen, aber daraufhin regelmäßig schikaniert. Da er keine Arbeit hatte, wandte er sich an seinen früheren Arbeitgeber. Er bat, wieder dort arbeiten zu dürfen. Sein Vorgesetzter bedrängte ihn, eine Garantieerklärung zu unterschreiben. Dai weigerte sich jedoch, Kompromisse einzugehen. Mit Gelegenheitsarbeiten musste er seinen Lebensunterhalt verdienen.

In den vergangenen zwei Jahren wurden die Schikanen im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ verschärft. Ziel der Behörden war es, alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf der schwarzen Liste der Regierung zur Aufgabe ihres Glaubens an Falun Dafa zu zwingen.

Dais letzte Verhaftung ereignete sich am 8. Januar 2022. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er an einer Tankstelle ein Flugblatt mit Informationen über Falun Dafa weitergegeben hatte. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und verlangte eine Kaution von 10.000 Yuan (rund 1.420 Euro), bevor er nach Hause durfte.

Durch die jüngsten Schikanen stand Dai unter finanziellem Druck, da er noch immer Behandlungskosten für seine Frau zurückzuzahlen hatte. Die Polizei hatte all seine Ersparnisse von 5.000 Yuan (rund 700 Euro) beschlagnahmt, während sein Sohn 10.000 Yuan Kaution für ihn verauslagt hatte. Dai war besorgt. Würde er jemals in der Lage sein, all seine Schulden zu begleichen? Gleichzeitig warnten Polizisten ihn davor, die Website Minghui.org über seine Verfolgung zu informieren. Der enorme psychische Druck forderte schließlich seinen Tribut. Dai starb am 11. Februar 2022 im Alter von 60 Jahren.

Frühere Berichte:

Psychischer Druck fordert seinen Tribut: 35 Tage nach Verhaftung tot