Die Kultivierungsreise eines Amerikaners

(Minghui.org) Geboren bin ich in einem europäischen Land. Als ich sechs Jahre alt war, zogen wir in die USA. Als Kind sah ich Falun-Dafa-Praktizierende im Fernsehen und dachte damals: „Das sind gescheite Menschen. So etwas wie die möchte ich auch mal machen!“ 

Ich dachte viel über den Sinn des Lebens nach und wollte den Dingen auf den Grund gehen. Ich las viele Bücher und das schien der ganze Sinn meines Lebens zu sein. Als ich auf die Universität kam, konzentrierte ich mich nur darauf. Während meines Studiums wurde ich krank, sodass jemand vorschlug, ich solle doch einmal meditieren. Die Prinzipien, mit denen sich der Meditationskurs befasste, waren tiefgehender als alles andere, was ich bis dahin gelernt hatte. In einem Kurs sprach der Lehrer über Falun Dafa. Ich dachte: „Das ist der beste Weg, den man gehen kann.“ Sogleich fuhr ich in die Bibliothek und nahm das Zhuan Falun unter die Lupe. Als ich im Lunyu las, dass Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht (真、善、忍) die kosmischen Prinzipien sind, wusste ich, dass in diesem Buch die Wahrheit steht.

Als ich in meine Heimat zurückkehrte, wollte ich mich kultivieren. Ich machte mir Gedanken, wie man den Menschen die wahren Hintergründe von Falun Dafa am sinnvollsten nahebringen könnte. Dann beschloss ich, in den Verkauf einzusteigen, um Geld für die Medien zu generieren. Allerdings interessierte ich mich dabei nicht wirklich für den Verkaufsprozess, bis ich erkannte, dass man die Dinge, die man tut, von ganzem Herzen tun sollte. 

Ich hatte ein schriftstellerisches Talent und wollte über die Kultivierung schreiben, konnte damit aber nicht meinen Lebensunterhalt verdienen. Schließlich ging ich zur Armee. In der Armee wurde mir klar, dass die Vereinigten Staaten gute Werte vertreten. Während dieser Zeit wurde mir gezeigt, wie man ein guter Mensch ist. Zwar mochte ich meine Arbeit, wollte aber nicht jahrelang als Soldat dienen, sondern wünschte mir mehr Zeit, um die wahren Umstände bekanntzumachen. Daher verließ ich die Armee. Zuguterletzt fand ich eine Arbeitsstelle bei den Medien, bei der ich mich voll einbringen und auch eigene Inhalte erstellen kann.

Das Fa lernen

Ich wollte das Fa auf Chinesisch lesen. Daher verwendete ich ein Add-on-Tool für Mozilla, das die Schriftzeichen übersetzt. Auf diese Weise konnte ich das Fa auf Chinesisch lesen. Ich prägte mir die Textstelle ein und manchmal konzentrierte ich mich auf die Schriftzeichen, die in meinem Kopf auftauchten. Da ich das Fa mit einer aufrichtigen Gesinnung lernte, wurde es mit der Zeit ein Teil von mir. Stets tauchen die Worte des Meisters in meinem Kopf auf. Als ich dann auch zu übersetzen begann, vertiefte sich mein Verständnis noch weiter.

Störungen

Während meiner Kultivierung verstand ich, dass der Plan des Meisters in einem geerdeten und unbewegten Zustand am besten umgesetzt werden kann. Als Veteran hatte ich gelernt, wie man in den herausfordernsten Situationen ruhig und klar bleiben kann. Nun war ich jederzeit dazu in der Lage.

Ein kleines Beispiel. Manchmal werde ich müde. Als Schriftsteller weiß ich sehr genau, was mir so alles durch den Kopf geht. Wenn ich mich unwohl fühle, konzentriere ich mich auf das, womit ich gerade beschäftigt bin und was ich noch erledigen muss. Ich merke zwar, dass es mir in diesem Moment nicht sonderlich gut geht, aber es ist, als würde dies einer anderen Person zustoßen. Daher macht es mir nichts aus. Genauso handhabe ich zwischenmenschliche Konflikte und andere Schwierigkeiten. Zu wissen, was ich für wahr halte, und mir meiner Gedanken immer bewusst zu sein, gibt mir unerschütterliches Vertrauen und Entschlossenheit. Es ist einfach ein natürlicher Zustand, dass man immer präsent ist, ohne Absicht.

Zum Beispiel war einmal etwas schiefgelaufen, was zu einem Missverständnis zwischen den anderen Praktizierenden und mir führte. Ich bin mir bewusst, was ich denke. Vermutlich kommt das daher, dass ich mich aufrichtig kultiviere. Manche beschweren sich über mich, aber da ich mich für einen Kultivierenden halte, lasse ich keinen Unmut aufkommen und versuche immer, offen und freundlich zu allen zu sein. Ich behandle die Gedanken nur als etwas Oberflächliches und betrachte sie als jemand anderen. Dann verschwinden sie auch schon. Als Dafa-Jünger weiß ich, dass alles vom Meister kommt und alle Probleme Kultivierungschancen für mich sind.

„Natürlich ist der Prozess der Kultivierung ein sehr langsamer Vorgang; man muss sich viel Mühe geben und wird mit körperlichen Strapazen und seelischen Leiden konfrontiert. Das ist gar nicht einfach. Kann das Herz bei den zwischenmenschlichen Reibereien, welche die Xinxing betreffen, unbewegt bleiben? Kann das Herz in Bezug auf persönliche Interessen unbewegt bleiben? All das ist schwer zu schaffen. Deshalb ist es nicht so, dass einer dieses Ziel schon erreichen kann, nur weil er diesen Wunsch hat. Nur wenn sich die Xinxing und die Tugend eines Menschen durch die Kultivierung erhöht haben, kann dieses Ziel erreicht werden.“ (Zhuan Falun 2019, S. 431)

Ich könnte noch weiter ins Detail gehen, aber für alle Praktizierenden bleibt es das Gleiche: Fa-Lernen, Erhöhung der Xinxing und Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Auf einen Punkt möchte ich noch zu sprechen kommen. Am Anfang kultivierte ich mich absichtsvoll. Doch nun bin ich ein Teilchen von Dafa geworden. Jetzt kommt der Einfall, etwas Bestimmtes zu tun, von selbst. Ich muss mir über fast nichts mehr Gedanken machen, außer es handelt sich um Besonderheiten. Und selbst die sind größtenteils klar.