Anhörung im US-Kongress fordert das Ende des Organraubs in China

(Minghui.org) Die Tom Lantos Human Rights Commission, eine überparteiliche Fraktion des US-Repräsentantenhauses, veranstaltete am 12. Mai eine Anhörung, in der sie darauf drängte, die Gräueltaten der erzwungenen Organentnahme durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu beenden.

„Was das Gewissen noch mehr erschüttert, ist nicht nur die Hinrichtung von Menschen, die von der Kommunistischen Partei Chinas zu Staatsfeinden erklärt wurden, weil bestimmte Organe für Transplantationen gebraucht werden, sondern auch die Tatsache, dass es sich dabei um eine offensichtliche Form der Bestrafung und sogar um ein Instrument des Völkermords handelt, mit dem Minderheiten, die vom Staat als „unerwünscht“ angesehen werden, ausgemerzt werden sollen“, sagte der Abgeordnete Christopher Smith in seiner Eröffnungsrede.

Anhörung der Menschenrechtskommission Tom Lantos des Kongresses am 12. Mai 2022

Podiumsdiskussion während der Anhörung (NTD Television)

Unter der Leitung der Mitvorsitzenden Christopher Smith und James McGovern sprachen bei der Anhörung auch Sir Geoffrey Nice QC vom China-Tribunal, Matthew Robertson von der Nationalen Universität Australiens, der Autor Ethan Gutmann, Dr. Enver Tohti Bugdha und Robert A. Destro, ehemaliger stellvertretender Sekretär des Außenministeriums.

Erzwungene Organentnahmen beenden

„Letzten Monat veröffentlichte das American Journal of Transplantation – die führende Fachzeitschrift zu diesem Thema – eine groß angelegte computergestützte Textanalyse von 2.838 chinesischsprachigen Artikeln, die zwischen 1980 und 2015 in chinesischen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, was den Schluss zulässt, dass Transplantationschirurgen in der Volksrepublik China (VRC) Organe, einschließlich Herzen und Lungen, entnommen haben“, heißt es auf der Website der Kommission zu diesem Ereignis. Dies sei ein Verstoß gegen die international anerkannte Regel der „toten Spender.“

Deshalb habe er mit dem Abgeordneten Tom Suozzi und Senator Tom Cotton zusammengearbeitet und den Gesetzentwurf „Stop Forced Organ Harvest Act in 2020“ (Gesetz zur Beendigung der Zwangsentnahme von Organen) eingebracht, erklärte Smith. Sie schlugen insbesondere Sanktionen für die Verweigerung von Visa und das Einfrieren von Vermögenswerten vor, das Verbot der Ausfuhr bestimmter chirurgischer Geräte an beteiligte Unternehmen und die Verpflichtung des Außenministeriums, diese Praktiken zu dokumentieren.

Abgeordneter Christopher Smith bei der Anhörung

„Führt die Suche nach dem Elixier der Unsterblichkeit – die Transplantation eines neuen Herzens oder einer neuen Leber oder eines anderen versagenden Organs – dazu, dass die Empfänger die Augen davor verschließen, woher diese Organe stammen? Wir brauchen eine konzertierte Aktion, um dieser barbarischen Praxis Einhalt zu gebieten, nicht nur in China, sondern auch bei denjenigen, die sie weltweit ermöglichen“, fuhr er fort.

Eine starke und unmissverständliche Botschaft“

„Während diese abscheuliche Praxis (der Organraub) gegen eine Vielzahl ethnischer und religiöser Gruppen wie die Uiguren, Tibeter, Muslime und Christen angewandt wurde, waren vor allem Falun-Gong-Praktizierende das Ziel der KPCh“, sagte der Abgeordnete Bilirakis, ein Mitglied der Tom Lantos Menschenrechtskommission.

„Falun-Gong-Praktizierende leiden unter Verfolgung, Einschüchterung, Inhaftierung, Folter und sogar dem Tod durch die KPCh, nur weil sie an ihren persönlichen Überzeugungen festhalten“, erklärte er. „Sie sind die Hauptquelle für die illegale Organentnahme durch die chinesische Regierung und werden in chinesischen Gefängnissen, Konzentrationslagern und Hafteinrichtungen besonders brutal behandelt und gefoltert.“

Die Tragödie hat sich auf seine Wähler ausgeweitet. Einer von ihnen ist You Zhou, dessen Vater ohne Grund verhaftet wurde, ohne dass die Familie davon erfuhr. „Wochen später erfuhr You endlich von seiner Entführung, aber die örtliche Polizeiwache und die Haftanstalt wollten den Status seines Vaters nicht bestätigen und niemandem erlauben, mit ihm zu kommunizieren“, so Bilirakis weiter. Erst auf Druck des Kongressabgeordneten gaben die chinesischen Behörden schließlich die Inhaftierung und die Anklage bekannt.

„Die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten müssen eine starke und unnachgiebige Botschaft zur Verteidigung der grundlegenden Menschenrechte und des Schutzes aller Menschen setzen“, fügte er hinzu. „Niemand sollte jemals wegen seines Glaubens eingeschüchtert, aus seiner angestammten Heimat vertrieben, inhaftiert oder ermordet werden.“ Er erklärte, dass er deshalb stolz darauf sei, ein Mitunterzeichner des Gesetzes zur Beendigung der zwangsweisen Organentnahme sowie des Gesetzes zum Schutz von Falun Gong zu sein.

Zeugenaussagen

Sir Geoffrey Nice QC, der Vorsitzende des China-Tribunals, ist auch der ehemalige Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs der Vereinten Nationen für das ehemalige Jugoslawien. Unter Berufung auf die Schlussfolgerung des China-Tribunals sagte er: „In ganz China werden seit Jahren in erheblichem Umfang Organe geraubt, und die Falun-Gong-Praktizierenden waren eine – und wahrscheinlich die wichtigste – Quelle für die Organbeschaffung.“

Da die erzwungene Organentnahme bis heute andauert, stufte das Tribunal sie als Völkermord ein. „Für Falun Gong sind die folgenden Elemente des Verbrechens des Völkermordes eindeutig nachgewiesen“, fügte er hinzu. Dazu gehören die „Tötung von Mitgliedern der Gruppe“ und die „Verursachung schwerer körperlicher oder seelischer Schäden bei Mitgliedern der Gruppe.“

Der onkologische Chirurg Dr. Enver Tohti Bugdha erzählte eine Geschichte aus dem Jahr 1995, in der er von der chinesischen Regierung beauftragt wurde, eine Organentnahme bei lebenden Menschen durchzuführen.

„Als ich mit dem Skalpell in seine Haut einschneide, ist Blut zu sehen. Das deutet darauf hin, dass sein Herz noch Blut pumpt, er war am Leben! Mein Chefchirurg flüsterte mir zu: Beeil dich! Sein Wort war Befehl, und ich empfand es auch als eine Art Versicherung, dass ich dies in seinem Auftrag tat“, erinnert sich Bugdha.

Die gesamte Operation dauerte etwa 30 bis 40 Minuten, und die Chefchirurgen waren froh, die Organe entnehmen zu können. Einer von ihnen sagte dann zu Bugdha: „Jetzt bringen Sie Ihr Team zurück ins Krankenhaus. Denken Sie daran, dass heute nichts passiert ist.“

Matthew Robertson von der Australian National University (Canberra) ist Mitautor von „Execution by Organ Procurement: Breaching the Dead Donor Rule in China“ (Hinrichtung durch Organbeschaffung: Verstoß gegen die Toter-Spender-Regel in China), die im American Journal of Transplantation veröffentlicht wurde.

Robertson sagte, er und sein Team hätten Tausende von medizinischen Veröffentlichungen in chinesischer Sprache untersucht. „In 71 dieser Papiere wurde ausdrücklich beschrieben, wie Chirurgen bei der Beschaffung von Herzen von Gefangenen gegen die Toter-Spender-Regel verstoßen haben. Im Klartext scheinen die Papiere aufzuzeigen, dass die Spender, die Gefangene waren, zum Zeitpunkt der Operation noch lebten und von den Transplantationschirurgen bei der Herzentnahme getötet wurden.

Diese Ergebnisse stellen eine einzigartig enge und langjährige Zusammenarbeit zwischen dem medizinischen System der VR China und dem System der öffentlichen Sicherheit dar. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass viele dieser Transplantate von politischen Gefangenen stammen. Dies würde bedeuten, dass die Chirurgen der Volksrepublik China, von denen viele im Westen ausgebildet wurden, an medizinisch unterstützten außergerichtlichen Tötungen beteiligt sind“, fügte er hinzu.

Das Verbrechen beenden

Robert Destro, ehemaliger stellvertretender Sekretär für Demokratie, Menschenrechte und Arbeit, spricht bei der Anhörung

Professor Robert Destro ist ehemaliger stellvertretender Sekretär für Demokratie, Menschenrechte und Arbeit im Außenministerium. „Da meine Kollegen auf dem Podium die anerkannten Experten sowohl für die bisher erbrachten Beweise als auch für die Methoden zur Sammlung dieser Beweise sind, werde ich mich in meiner Aussage auf eine sehr einfache Frage beschränken: Was sollten Beamte der US-Regierung tun, wenn ihnen glaubwürdige Beweise für einen staatlich geförderten Organraub vorgelegt werden“, sagte er in seiner Rede.

„Man muss wissen und verstehen, wer auf der anderen Seite des diplomatischen Tisches sitzt. Diejenigen, die auf der anderen Seite des Tisches sitzen – sei es beim Handel mit Solarzellen, Elektroautos oder anderen Geschäftsvorgängen – und die ihre eigenen Bürger zu ‘Waren’ gemacht haben und das menschliche Äquivalent von Auto-Reparaturwerkstätten betreiben, sind nicht vertrauenswürdig“, fuhr er fort.

„Wie der verstorbene Präsident Reagan bekanntlich sagte: Vertraue, aber überprüfe. Haus Resolution 1592 und S. 602 sind Schritte in die richtige Richtung“, schloss er.