Von einer „Zuschauerin“ zur Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) In den frühen 90-er Jahren setzte in China eine große Qigong-Welle ein. Qigong ist ein uraltes Kultivierungssystem, das spezifische Bewegungen, Atemtechniken und Meditation zur Erhaltung der Gesundheit einsetzt. Als meine Mutter jung war, war sie körperlich schwach und schlecht gelaunt. Auf der Suche nach Heilung belegte sie viele Qigong-Kurse und praktizierte verschiedene Qigong-Formen. Gleichzeitig ging sie in den Tempel, um Laienbuddhistin zu werden. Aber nichts von alledem half ihr, sich besser zu fühlen.

Ihre Freunde machten sie dann mit der spirituellen Praktik Falun Dafa bekannt. Nachdem sie eine Zeit lang die Prinzipien befolgt hatte, machte sie große Veränderungen durch. Früher hatte sie starke Gelenkschmerzen und musste ihre Beine ständig warm halten. Deshalb konnte sie keine Röcke tragen und im Sommer nicht mit kaltem Wasser in Berührung kommen. Jeden Tag hatte sie entweder Kopfweh oder Schmerzen im unteren Rücken. Fast sechs Monate im Jahr verbrachte sie im Krankenhaus. Wegen ihrer Beschwerden ließ sie sich leicht aus der Ruhe bringen, was die Atmosphäre unserer Familie belastete.

Bald, nachdem sie begonnen hatte, Dafa zu kultivieren, hatte sie keine Angst mehr vor kalten Temperaturen. Sie wurde stärker, litt nicht mehr an Schmerzen und konnte die Hausarbeit erledigen. Auch ihre Stimmung veränderte sich zum Besseren. Sie wurde zufriedener und unser Familienleben harmonischer.

Damals stand ich kurz vor dem Eintritt ins Gymnasium. Ich wusste nur, dass diese Qigong-Übungen gut waren und den Menschen helfen konnten, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern. Aber aufgrund der Gehirnwäsche durch die Doktrin des Atheismus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) hatte ich keine Ahnung von Buddhas, Daos oder Gottheiten. Ich war unwissend und lachte sogar über Menschen, die an sie glaubten, da ich all diese Dinge für nicht wissenschaftlich hielt.

Das Verhalten meiner Mutter vor und nach Beginn ihrer Kultivierung hielt ich für Zufall und machte mir keine Gedanken über die Ursache ihrer positiven Veränderungen. Heute weiß ich, dass ich eine schlechte Erleuchtungsqualität hatte. Mein Denken war durch die Parteikultur und durch meine Anschauungen nach meiner Geburt völlig blockiert.

Der gütige Meister Li (der Begründer und Lehrer von Falun Dafa) hat mich jedoch nicht aufgegeben. Er verschaffte mir eine weitere Gelegenheit zur Kultivierung. Da meine Mutter viele Kosten für Medikamente hatte, war unsere finanzielle Lage ziemlich schwierig. Deshalb eröffneten meine Eltern ein Geschäft für Gelegenheitsarbeiten, um ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Da wir in der Nähe einer Schule wohnten, waren ihre Kunden hauptsächlich Schüler.

Eines Jahres kam ein Schüler zu uns nach Hause. Während er darauf wartete, dass seine Formulare ausgefüllt wurden, sah er ein Exemplar des Zhuan Falun auf dem Tisch liegen und begann darin zu lesen. Da sowohl er als auch meine Mutter Praktizierende waren, kam ich mit ihm in Kontakt. Durch ihn lernte ich den großartigen Charakter eines Praktizierenden kennen, zu dem Demut, Freundlichkeit, Weisheit, Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit gehörten. Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der so besonders war wie er. Wir fanden uns durch Falun Dafa und heirateten schließlich.

Wenn er das Fa lernte, tat ich das auch, aber ich verstand nicht immer, was ich las. Die Übungen machte ich aus Faulheit nur ungern. In meinen Gedanken verhielt ich mich nicht wie eine Praktizierende. Obwohl ich wusste, dass Dafa gut ist, hatte ich das Gefühl, dass mich etwas blockierte. Deshalb kultivierte ich mich nicht wirklich und entwickelte eine Zuschauermentalität. Ich betrachtete mich nur als Familienmitglied eines Praktizierenden. Zu meinem Mann sagte ich immer, dass er sich gut kultivieren solle, damit ich ein Lebewesen in seiner Welt werden könne, wenn er die Vollendung erreiche. Wenn ich zurückdenke, war mein mangelndes Engagement auf eine starke emotionale Bindung zurückzuführen. Ich wollte die sogenannte Liebe in der menschlichen Welt nicht loslassen.

Am 20. Juli 1999 begann die KPCh mit der Verfolgung von Falun Dafa. Zu dieser Zeit waren wir seit über einem Jahr verheiratet. Ich war verblüfft, als ich die verleumderische Propaganda hörte. Da ich nur Zuschauerin war und Dafa nicht ernsthaft kultivierte, hatte ich kein tiefes Verständnis der Lehre. Zum Glück kultivierte sich mein Mann fleißig. Er beantwortete meine Fragen und löste meine Verwirrung auf. Ich schätzte den gütigen Meister sehr dafür, dass er mein Leben so barmherzig gestaltete, dass ich nicht durch die Lügen der KPCh in die Irre geführt werden konnte.

Im Jahr 2000 beschloss mein Mann, nach Peking zu reisen, um Gerechtigkeit für Falun Dafa zu fordern. Auch wenn ich nicht wollte, dass er ging, verstand ich, dass er gehen musste. Als Praktizierender ist es seine Aufgabe und Pflicht, Dafa zu schützen. Kurz nach seiner Ankunft in Peking wurde er verhaftet. Ich war allein zu Hause und hatte niemanden, mit dem ich meine Gefühle teilen konnte.

Dann nahm ich die Schriften von Meister Li heraus und blätterte sie durch, was mich beruhigte. Ich schien zu wissen, dass der Meister alles so arrangieren würde, wie es sein sollte. Im Stillen betete ich zu ihm, dass mein Mann sicher nach Hause kommen möge. Das war das erste Mal, dass ich die Initiative ergriff, das Fa alleine zu lesen, obwohl ich es mit einem Streben lernte. Aber die wunderbare Kraft des Dafa half mir trotzdem, mich zu beruhigen.

Nachdem mein Mann drei Monate lang rechtswidrig festgehalten worden war, kehrte er zurück. Danach waren wir gezwungen, unser Zuhause zu verlassen und von Ort zu Ort zu ziehen. Um den Schikanen der Polizei zu entgehen, zogen wir innerhalb von zehn Jahren mehr als zehn Mal um. Später, als sich die Lage entspannt hatte, kehrte unser Leben zur Normalität zurück.

Ich hatte eine neue Aufgabe: die Weitergabe von Materialien zur Erklärung der wahren Umstände. Tief in meinem Innern betrachtete ich mich jedoch immer noch als Zuschauerin und nur als jemand, der in der Familie eines Praktizierenden lebt. Vielleicht war es die Angst, verfolgt zu werden, die mich daran hinderte, eine wahre Praktizierende zu sein.

Vor drei Jahren wurde eine Freundin namens Liu verhaftet, als sie die Menschen auf der Straße über die Fakten aufklärte. In dieser Nacht hatten mein Mann und ich einen lebhaften Traum von ihr. Wir suchten schnell Lius Tochter auf, die uns erzählte, dass Polizeibeamte versucht hätten, von ihr 50.000 Yuan (etwa 7.200 Euro) als Kaution zu verlangen. Mein Mann erzählte der Tochter, die auch Falun Dafa praktiziert, von dem Hinweis aus seinem Traum: Wir sollten nicht mit dem Bösen zusammenarbeiten, weil es ein zukünftiges Problem geben werde, das die Mutter noch mehr belasten werde. Ihre Tochter verstand dies und beschloss, die Kaution nicht zu zahlen. Stattdessen rettete sie ihre Mutter mit aufrichtigen Gedanken.

Mein Mann fragte mich, ob ich mit der Tochter zu den Behörden gehen würde. Ohne zu überlegen, stimmte ich sofort zu. Dann dachte ich bei mir: Wird es mir gut gehen? Ich hatte kaum das Fa in meinem Herzen. Alles, was ich hatte, war ein Sinn für Gerechtigkeit. Wenn ich mich vor der Polizei scheute, verärgert oder verängstigt war, konnte ich ihrer Mutter dann überhaupt helfen? Ich fing an, mich ein wenig zu sorgen.

Aber dann dachte ich an Meister Li, an die Kraft von Falun Dafa und daran, wie selbstlos die Praktizierenden zusammenarbeiteten. Einige Praktizierende sandten zum Beispiel aufrichtige Gedanken aus, andere konsultierten Anwälte und manche riefen Menschen außerhalb Chinas an.

Liu war in der Haftanstalt sehr aufrichtig und ging nicht auf die Forderungen der Wärter ein. In diesem kritischen Moment tauchten meine aufrichtigen Gedanken tief in meinem Inneren auf. Ich dachte, ich müsste das Fa mit ganzem Herzen lernen, sonst würde ich mich nicht sicher fühlen, geschweige denn in der Lage sein, einen Mitpraktizierenden zu retten.

Da ich ein wenig Zeit hatte, mich vorzubereiten, ging ich nach Hause und lernte ernsthaft das Fa. Wenn ich früher gelernt hatte, dachte ich immer, dass es ausreichte, einen Abschnitt zu lesen, den ich einmal verstanden hatte, und dass es nicht nötig sei, ihn noch einmal zu lesen. Wenn ich das Zhuan Falun wiederholt las, konnte ich keine neuen Erkenntnisse gewinnen, so dass ich leicht abgelenkt wurde. Las ich einen Teil, den ich nicht verstand, übersprang ich ihn einfach, ohne nachzudenken. Diesmal beruhigte ich mich und las ihn sorgfältig. Als der Meister meinen Wunsch sah, jemanden zu retten, half er mir, meine Erkenntnisqualität zu verbessern.

Ich wurde mir auch vieler meiner Anhaftungen bewusst. Zunächst einmal verließ ich mich sehr auf meinen Mann, da ich ihn für sehr sachkundig hielt. Ich war ziemlich faul und wollte über nichts nachdenken und mich um nichts kümmern. Wenn ich im Lotussitz saß, hatte ich Angst, dass meine Beine schmerzen würden; wenn ich die Übungen im Stehen machte, konnte ich meine Arme nicht lange hoch halten, weil ich Angst vor den Anstrengungen hatte. Außerdem wollte ich das Leben genießen und hatte eine Vorliebe für Bequemlichkeit. Wenn ich andere Menschen sah, die schick gekleidet waren, beneidete ich sie. Ich freute mich, wenn man mir Komplimente machte, und wollte vor allem wegen meines Eifers und meiner Wettbewerbsmentalität nicht kritisiert werden. Wenn ich schlecht behandelt wurde, war ich verärgert. Außerdem schaute ich mir gerne gut aussehende Filmstars an und hatte die Anhaftung der Begierde.

Durch das Fa-Lernen und das Aussenden der aufrichtigen Gedanken begann ich, meine störenden Gedanken und alle Arten von Gedankenkarma zu beseitigen. Allmählich konnte ich mich beim Lesen des Zhuan Falun konzentrieren und den inneren Sinn erkennen, den mir der Meister offenbarte. Weil ich das Fa in meinem Herzen hatte, besaß ich Vertrauen, als ich mit Lius Tochter mehrmals zur Staatsanwaltschaft und zur Abteilung für Innere Sicherheit ging. Später mussten sie Liu aus Mangel an Beweisen freilassen. Ihre Tochter hat der Polizei nie die Kaution gezahlt.

Während dieses Prozesses habe ich die Kraft von Falun Dafa wirklich zu spüren bekommen, was mich sehr inspiriert hat. Früher war ich eine Zuschauerin; denn es gab eine große Lücke in meiner Fähigkeit, meinen Charakter zu verbessern, wenn ich mich am Maßstab einer Praktizierenden messen ließ. Seitdem ich jedoch meine Anschauungen änderte, betrachte ich mich von als wahre Praktizierende. Jetzt spiele ich nicht mehr mit meinem Handy, sehe nicht mehr fern und schlafe mich nicht mehr aus. Davor hatte ich Schwierigkeiten, das Fa zu lernen, aufrichtige Gedanken auszusenden und regelmäßig die Übungen zu machen. Seitdem ich mich ernsthaft kultiviere, merke ich, dass man hohe Ziele erreichen kann.

Ich weiß jetzt, wie wunderbar es für mich ist, meine Xinxing zu erhöhen und mich dem Fa anzugleichen. Daher hoffe ich, dass die Familienangehörigen der Praktizierenden, die wie ich noch unbeteiligt sind, diese wertvolle Gelegenheit nicht verpassen. Bitte beruhigt eure Gedanken und lernt das Fa gut.

Wir müssen unser Herz überprüfen und erkennen, dass alles, was uns daran hindert, Praktizierende zu werden, eine nach der Geburt entstandene Anschauung ist, die nicht dem entspricht, was wir wirklich sind. Lasst uns unsere Anschauungen durchbrechen, Dafa fleißig kultivieren und unser vorgeschichtliches Gelübde erfüllen.