Ehemaliger Polizeiobermeister wegen seines Glaubens verfolgt

(Minghui.org) Chen Zhongxuan, ein ehemaliger Polizeibeamter im Kreis Huining in der Provinz Gansu, wurde nach seiner Verhaftung im Jahr 2014 wegen Praktizieren von Falun Dafa zu sechs Jahren Haft verurteilt. Obwohl er die unerbittliche Folter im Gefängnis von Lanzhou überlebte und im April 2020 freigelassen wurde, wurde er aus seinem Dienst entlassen, was ihn in enorme finanzielle Schwierigkeiten brachte.

Polizeiobermeister Chen Zhongxuan

Chen, 61, war Polizeiobermeister in der Kreispolizeibehörde Huining und diente zwei Amtszeiten als Leiter einer Polizeiwache. Er war an den Ermittlungen in mehreren wichtigen Fällen beteiligt und wurde von seinen Vorgesetzten ausgezeichnet.

Chen begann 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 die Kampagne zur Verfolgung von Falun Dafa gestartet hatte, wurde er mehrfach schikaniert, verhaftet und inhaftiert.

Schikaniert in der Polizeibehörde

Im Juni 1999, einen Monat vor Beginn der Verfolgung, machte Chen die Falun-Dafa-Übungen in Polizeiuniform auf dem Dongfanghong-Platz in der Stadt Lanzhou (Hauptstadt der Provinz Gansu), als er dort an einer Schulung für eine neue Position teilnahm. Polizisten des Polizeireviers Qingyang Straße holten ihn unter Gewaltanwendung von dort weg. Nachdem er zwei Stunden lang verhört worden war, wurde er zur Polizeiakademie der Provinz Gansu gebracht. Die Leitung der Akademie befahl ihm, Falun Dafa am nächsten Tag aufzugeben und einen Reuebericht zu schreiben.

Chen schrieb einen langen Brief, in dem er erklärte, dass die Prinzipien von Falun Dafa –Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – universelle Werte sind und dass Falun Dafa zahlreiche Vorteile hat und der Nation und der Gesellschaft keinen Schaden zufügt.

Als sich Chen nach dem Ende der Ausbildung im Juli 1999 wieder bei der Polizei des Kreises Huining meldete, schrie ihn der Polizeichef Song Tinghuai an, sobald er ihn sah: „Sie haben mir großen Ärger bereitet, als Sie bei der Polizeiakademie waren. Die Vorgesetzten in der Provinz und in der Stadt üben Druck auf mich aus. Der Sekretär des Kreisparteikomitees hat mich heftig ausgeschimpft. Nicht ich, sondern Jiang Zemin (der frühere Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, der die Verfolgung angeordnet hatte) verbietet Ihnen, Falun Dafa zu praktizieren.“ Viele leitende Angestellte der Polizei forderten Chen ebenfalls auf, Falun Dafa aufzugeben, aber Chen ließ sich nicht beirren.

Nachdem die Verfolgung am 20. Juli 1999 offiziell begonnen hatte, wandten sich ein Dutzend Falun-Dafa-Praktizierende im Kreis Huining, darunter auch Chen, an die Provinzregierung. Sie wurden von Beamten der Polizeibehörde der Stadt Lanzhou verhaftet und zurück nach Huining gebracht. Chen wurde einen ganzen Tag lang verhört und seine Wohnung wurde durchsucht. Auch die Wohnungen seiner Mutter und seines Schwagers wurden durchsucht.

Polizeichef Song beschimpfte Chen in seinem Büro und zwang ihn, stundenlang zu stehen. Chen wurde daraufhin 17 Tage lang inhaftiert. Außerdem suspendierte man ihn von der Arbeit. Sein Gehalt wurde für fast ein Jahr ausgesetzt.

Nachdem er sich wiederholt an den Kreisausschuss und andere Regierungsbehörden gewandt hatte, bekam er schließlich im Mai 2000 eine Stelle in der Verwaltung der abgelegenen Gemeinde Bali zugewiesen.

Während seiner Arbeit in der Gemeinde Bali hatte Chen fast keine persönliche Freiheit. Seine Bewegungen wurden überwacht und sein Telefon wurde rund um die Uhr abgehört. Die Beschimpfungen durch die örtlichen KPCh-Mitglieder verursachten bei ihm ein schweres psychisches Trauma.

Verhaftet wegen Aufklärung über die Fakten

Chen, seine Frau und drei weitere Praktizierende gingen am 24. September 2011 hinaus, weil sie die Menschen über die Fakten aufklären wollten. Auf halbem Weg zeigte jemand sie an, und Beamten der Polizeiwache Zhongchuan verhafteten die fünf Praktizierenden. Sie wurden über Nacht auf dem Polizeirevier verhört. Chen entkam, indem er über die hohe Hofmauer kletterte.

Am nächsten Tag durchsuchten mehr als 20 Polizeibeamte in Zivil seine Wohnung und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher und wertvolle persönliche Gegenstände, darunter die goldene Kette seiner Frau.

Miao Peng, der Leiter der Polizeiwache Zhongchuan, der bei der Durchsuchung anwesend war, nahm Chen alle Auszeichnungen ab, die dieser zuvor erhalten hatte. Er sagte: „Ich möchte sie so gerne haben. Ich kann nicht einmal eine bekommen, aber er schon. Wenn ich irgendwelche Falun-Gong-Sachen finde, werdet ihr sehen, wie ich ihn zurechtweise.“

Nachdem es der Polizei nicht gelungen war, Chen zu fassen, stellte sie landesweit einen Haftbefehl online. Sie überwachte die Telefone seiner Familienmitglieder und Verwandten. Als ein Verwandter am nächsten Tag Chens Mutter anrief, sagte jemand am anderen Ende: „Hier ist die Überwachungsstation der Polizei. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie einen Hinweis haben.“

Chens Frau, Han Xiufang, wurde später zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Um einer erneuten Verhaftung zu entgehen, lebte Chen viele Jahre lang von zu Hause weg.

Verfolgt im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Baiyin

Am 19. September 2014 wurde Chen in seiner Mietwohnung in der Stadt Baiyin in der Provinz Gansu festgenommen. Die Polizei fesselte ihm die Hände mit Handschellen auf dem Rücken und brachte ihn zur Polizeiwache Xiqu. Ebenfalls verhaftet wurden drei weitere Praktizierende, nämlich die Frauen Liao Anan, Li Qiaolian und Yang Qingxiu. Die Polizei beschlagnahmte bei ihnen drei Laptops, zwei Drucker, zwei CD-Brenner, Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien sowie mehr als 1.000 Yuan (ca. 140 Euro) in bar mit Botschaften auf Banknoten. Der Gesamtschaden wurde auf mehr als 30.000 Yuan (ca.4.200 Euro) geschätzt.

Während der Festnahme schlugen vier Beamte so heftig auf Chen ein, dass er einen seiner Vorderzähne verlor und am linken Oberschenkel verletzt wurde.

Darstellung der Folter: Schläge

Auf dem Polizeirevier des Bezirks Xi fesselten die Beamten Chen an Händen und Füßen auf eine Tigerbank und traten auf die Fesseln, so dass er wegen der starken Schmerzen in seinen Handgelenkknochen stark schwitzen musste. Die Folter verursachte Taubheit in seinen Fingern für mehr als ein Jahr.

Da er sich weigerte, bei den Verhören mit den Polizisten zusammenzuarbeiten, schikanierten diese seine Familienangehörigen und durchsuchten ihre Wohnungen, um nach Beweisen für eine Anklage gegen Chen zu suchen.

Am zweiten Tag wurde Chen zur ärztlichen Untersuchung ins Baiyin-Krankenhaus gebracht. Nachdem er aus dem Polizeiauto ausgestiegen war, wurde er mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt und etwa 30 Meter weit auf dem Boden geschleift. Nach einer körperlichen Untersuchung und wiederholten Verhören brachte man ihn in das Untersuchungsgefängnis von Baiyin. Zur selben Zeit wurde er von seinem Arbeitsplatz entlassen.

Chen wurde der Abteilung 8 zugewiesen. Er wurde von dem Häftling Tao Rong gezwungen, tagsüber die Toiletten und den Fußboden der Abteilung zu reinigen und nachts viereinhalb Stunden im Dienst zu bleiben. Dieser Häftling beschimpfte ihn oft und schlug ihm auf den Kopf.

Zwei Monate später wurde Chen in die Abteilung. 6 verlegt, musste aber immer noch dieselben Misshandlungen ertragen.

Das Bezirksgericht Baiyin hielt am 21. Januar 2015 eine geheime Anhörung zu Chens Fall ab. Seine Familie und die Familien der Frauen Liao, Li und Yang wurden nicht benachrichtigt, konnten daher nicht an der Anhörung teilnehmen. Es wurde ihnen auch nicht gestattet, einen Verteidiger zu beauftragen. Chen entließ einen vom Gericht bestellten Anwalt, der angewiesen worden war, für ihn auf schuldig zu plädieren. Er trat als sein eigener Anwalt auf und plädierte vor Gericht auf nicht schuldig, aber der Vorsitzende Richter Di Shenglu unterbrach seine Verteidigung häufig.

Das Gericht verkündete die Haftstrafen für die Praktizierenden am 6. Februar 2015. Chen wurde zu sechs Jahren, Liao zu fünf Jahren, Li zu fünf Jahren und Yang zu drei Jahren verurteilt. Chen legte Berufung beim Mittleren Gericht in Baiyin ein, das das ursprüngliche Urteil jedoch bestätigte.

Gefoltert im Gefängnis von Lanzhou

Am 7. April 2015 wurde Chen in die Abteilung 6 des Gefängnisses von Lanzhou gebracht. Die Wärter stifteten kriminelle Insassen dazu an, inhaftierte Praktizierende, darunter auch Chen, zu misshandeln, indem sie den Insassen die Möglichkeit einer Freilassung in Aussicht stellten. Die Insassen entzogen den Praktizierenden den Schlaf, zwangen sie, Gedankenprotokolle zu schreiben oder auf einem kleinen Hocker zu sitzen, und sperrten sie über lange Zeiträume in Einzelzellen ein.

Um Chen umzuerziehen, organisierte das Gefängnis im Juni 2015 ein vierköpfiges Untersuchungsteam. Sie begaben sich an die Orte, an denen Chen früher im Bezirk Huining gearbeitet hatte, mit dem Ziel, Fehler bei ihm zu finden, um die Verfolgung zu verschärfen. Ohne die gewünschten Ergebnisse zu erhalten, gingen sie zu Chens Wohnung und sprachen mit seiner Mutter. Einer von ihnen filmte die Szene und machte ein Foto von der Mutter, um mit dem Foto den Chens Willen zu erschüttern.

Nachdem alle Bemühungen fehlgeschlagen waren, stellte das Gefängnispersonal der Abteilung 6 ein Umerziehungsteam und ein Überwachungsteam auf. Der Abteilungsleiter und die Wärter waren für das Umerziehungsteam zuständig, während die kriminellen Insassen die Überwachung und Verfolgung durchführten.

Familienbesuche verweigert

Chens Familie ging im August und September 2015 mehrmals ins Gefängnis, um ihn zu sehen. Aber die Gefängnisbeamten sagten, sie könnten ihn nicht besuchen, weil er sich weigere, seinem Glauben abzuschwören.

Als Chens Familie ihn im Oktober und November erneut besuchte, durften sie sich mit ihm treffen, aber das Treffen wurde von den Wärtern streng überwacht. Sie wurden gewarnt, dass sie bei seiner Umerziehung helfen müssten und nichts über Falun Gong sagen dürften.

Die Familie wurde darüber informiert, dass sie ihn im Dezember 2015 und Januar 2016 nicht besuchen dürfe.

Sitzen auf einem kleinen Schemel

Das Gefängnis setzt seit langem viele skrupellose Straftäter ein, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen, und belohnt sie mit einer Strafminderung. Den Straftätern wurde gesagt, dass das Gefängnis nur die Ergebnisse sehen wollte und sich nicht darum kümmerte, welche Foltermethoden angewandt wurden. Da diese Verbrecher mit Foltermethoden vertraut waren, ließen sie sich verschiedene grausame Maßnahmen einfallen. Sie folterten Chen in einem Haftraum, in dem keine Überwachungskameras installiert waren.

Um Chen umzuerziehen, zwangen die Täter ihn, entweder einen ganzen oder halben Tag lang regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen oder zu stehen. Die Gefängniswärter sprachen abwechselnd mit Chen, aber es gelang ihnen nicht, ihn von seinem Glauben abzubringen. Daraufhin befahlen sie den Insassen, ihn rund um die Uhr zu überwachen und ließen ihn nicht schlafen. Sie zwangen ihn, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten.

Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Schemel sitzend

Immer wenn Chen zu müde war und ein bisschen einnickte, wurde er am ganzen Körper, einschließlich der Augen, geschlagen oder getreten. Die Häftlinge schlugen ihm auch mit nassen Handtüchern ins Gesicht. Ein Häftling füllte Chens Nase brutal mit Chiliwasser, so dass er husten und sich heftig übergeben musste.

Chens Rücken wurde durch das lange Sitzen auf dem kleinen Hocker und das lange Stehen schwer verletzt, und er konnte nicht mehr aufrecht gehen. Im zweiten Monat der Verfolgung lag sein Puls bei über 114, wobei der höchste Wert bei 140 Schlägen pro Minute lag. Dieser Zustand hielt zwei Monate lang an.

Der Wärter Li Jide verhörte Chen von Zeit zu Zeit. Er befragte ihn über die Situation der Praktizierenden in der Stadt Lanzhou, im Kreis Huining und an anderen Orten. Da alle Vernehmungsversuche fehlschlugen, verschärfte Li die Folter. Er befahl den Häftlingen, ständig Videos abzuspielen, in denen Falun Dafa lautstark verleumdet wurde.

Ein anderer Gefängniswärter, Li Yuan, forderte Chen mehrmals auf, einen Gedankenbericht zu schreiben. Als Chen sich weigerte, wurde er wütend und stieß ihn vom Bett auf den Boden.

Alle Falun-Dafa-Praktizierenden mussten ihre Aktivitäten den beaufsichtigenden Häftlingen melden. Chen versäumte es einmal, sich für den Gang auf die Toilette zu melden. Da wurde er heftig beschimpft.

Während seiner Inhaftierung wurde Chen ein Jahr und sieben Monate lang ununterbrochen in einem Haftraum festgehalten. Aufgrund der Verfolgung konnte er nicht aufrecht gehen und hatte einen unregelmäßigen Puls. Er hatte auch Symptome von Gallensteinen, abnormaler Leberfunktion und Prostataproblemen.

Familienmitglieder leiden

Während Chen inhaftiert war, standen seine beiden Brüder unter extremem Druck, weil die Polizei sie ständig einschüchterte und ihre Wohnungen durchsuchte. Beide starben im Jahr 2008.

Seine beiden jüngeren Schwestern, Chen Shuxian und Chen Jie, wurden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa ebenfalls in Gefängnissen inhaftiert. Chen Shuxian wurde im Gefängnis von Yinchuan brutal gefoltert und war danach behindert.

Aus Kummer und Angst verstarb die 92-jährige Mutter der Geschwister im Februar 2019. Zu diesem Zeitpunkt wurde Chen immer noch im Gefängnis verfolgt.

Während der sogenannten „Null-Fälle-Kampagne“ in der Provinz Gansu im September 2020 wurden Chens ältere Schwester und ihr Mann, die beide nicht Falun Dafa praktizieren, wiederholt belästigt und bedroht. Die Schwester konnte dem enormen Druck nicht standhalten und erlitt einen psychischen Zusammenbruch. Sie wurde zur Behandlung in die Intensivstation eingeliefert. Bislang ist ihr Zustand noch nicht stabil.

Für die Verfolgung verantwortliche Personen:

Liu Pingchun: Polizist, Abteilung Nr. 6, Gefängnis Lanzhou, +086-13919311096Jiang Hongji: Aufseher, Nr. Abteilung 6, Gefängnis Lanzhou, +086-13919812969Zhang Xiaoqian: Polizist, Abteilung 6, Gefängnis Lanzhou, +086- 17789661991Li Jide: Mitglied, Anti-Kult-Komitee, Gefängnis Lanzhou, +086-13809319596

Früherer Bericht:

Prison Interferes with Family Visits to Former Police Director