Befehl eines Wärters an die Gefängnisinsassen: „Schlagt sie tot!“

(Minghui.org) Am 15. April 2022 wurde eine 69-jährige Praktizierende nach zehn Monaten Haft entlassen, zu der sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war. Sie ist abgemagert und invalide.

Die pensionierte Grundschullehrerin Zhong Weiling lebt in der Stadt Lianyungang, Provinz Jiangsu. Während ihrer Haft im Frauengefängnis Zhenjiang trat sie zweimal in Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Im letzten Monat erhöhten die Wärter den Druck auf die Praktizierende, damit sie ihren Glauben aufgibt. Sie zwangen sie jeden Tag, auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Den Mitgefangenen wurde befohlen, Zhong zu treten. Sie musste auf dem Boden schlafen und bekam beim Essen weder Gemüse noch Fleisch, sondern nur die Brühe, in der das Essen gekocht wurde. Außerdem gaben die Wärter ihr etwas Reis, in den unbekannte Medikamente gemischt wurden. Ein Wärter sagte: „Ich kann nicht glauben, dass mehr als zehn Personen eine alte Frau nicht zur Vernunft bringen können.“ Den Insassen befahl er sogar, Zhong „totzuschlagen“.

Durch die ständigen Schläge war die Praktizierende mit blauen Flecken übersät und hatte überall Verletzungen. Noch heute leidet sie unter anhaltendem Schwindelgefühl und kann sich nicht selbst versorgen.

Zhong war am 2. Juni 2020 verhaftet worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Während des Verhörs wollten Polizisten ihr eine Blutprobe abnehmen. Sie wehrte sich jedoch, wobei sie stürzte und sich das Knie brach. Daraufhin ließen die Beamten sie gehen, stellten sie jedoch am 5. Juni unter Hausarrest.

Mitte August 2020 gab die Polizei Zhongs Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Lianyun ab. Diese weigerte sich jedoch, die Akten anzunehmen, sodass die Polizei die Staatsanwaltschaft des Bezirks Haizhou bemühte.

Am 16. September 2020 stellte das Bezirksgericht Haizhou die Praktizierende erneut unter Hausarrest – für ein Jahr und elf Tage. Der Leiter der Staatssicherheit, Zhang Jiangong, schikanierte die Praktizierende häufig zu Hause. Er durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre Wertsachen.

Am 14. Dezember 2020 fand Zhongs gerichtliche Anhörung statt. Im Anschluss durfte sie wieder nach Hause. Später verurteilte der Richter sie zu zehn Monaten Haft und wies die lokale Sozialbehörde an, Zhongs Rente einzubehalten.

Mit einer List inhaftiert

Als Zhong am 16. Juni 2021 aufgrund einer List das Gericht aufsuchte, wurde sie in Gewahrsam genommen und in die Haftanstalt der Stadt Lianyungang gebracht.

Ein Wärter begründete die Festnahme mit dem bevorstehenden 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas am 1. Oktober. Täglich wurden zum damaligen Zeitpunkt zwischen 200 und 300 neue Gefangene in die Haftanstalt gebracht, um die „Stabilität“ des Regimes während der Feierlichkeiten zu gewährleisten.

Während der Haft verschlechterte sich Zhongs Zustand, die aufgrund früher erlittener Folter verletzte Beine und einige Zahnlücken hatte. Wegen der schlechten Haftbedingungen war es für sie schwer zu essen. Schnell verlor sie Gewicht. Da sie nichts zu essen bekam, war ihr schwindelig.

Erst am 16. September 2021 gab die Polizei ihrer Familie eine Kopie des Haftbefehls und informierte sie über die Haftstrafe.

Zhong legte Berufung beim Mittleren Gericht Lianyungang ein und hatte damit Erfolg. Das Berufungsgericht gab den Fall zurück an das erstinstanzliche Gericht, das das Verfahren neu bewerten musste. Gleichzeitig wies es die Justizbeamten an, die Praktizierende innerhalb von drei Tagen freizulassen. Das Komitee für Politik und Recht, eine mit der Verfolgung beauftragte Behörde, stimmte dem Prozedere jedoch nicht zu. Es ordnete an, dass Zhong ihre Haftstrafe absitzen muss.

In der Zwischenzeit bediente sich das Bezirksgericht Haizhou einer List. Es teilte Zhong mit, dass ihre Familie keinen Anwalt für sie beauftragen wolle. Die Familie hingegen erhielt die Information, dass die Praktizierende ihre Verurteilung akzeptiert hätte. Weder Zhong noch ihre Familie erhielt eine Ausfertigung des Urteils. Mitte November 2021 wurde sie ins Frauengefängnis der Provinz Jiangsu eingewiesen.

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