In Konflikten einen Schritt zurück

(Minghui.org) Ich habe 2012 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Damals besaß ich einen Franchise-Laden von China Mobile, einem Telekommunikationsunternehmen. Wenn Kunden sich Telefonnummern auswählten, bevorzugten sie immer Nummern, die vor allem Ziffern wie 6, 8 oder 9 enthielten. Die Ziffer 4 wiederum mochten sie nicht und wollten keine Telefonnummern, die sie enthielten.

Die Kunden sind nicht mehr wählerisch bezüglich ihrer Telefonnummern

Eines Morgens kam Herr Wang von der Firmenzentrale in meinen Laden und stellte mir die neue offizielle Shop-Werbung vor. Ich fragte ihn, ob er irgendwelche neuen Telefonnummern hätte, die ich meinen Kunden verkaufen könnte. Er sagte mir, die neuen Nummern seien bereits im System hinterlegt. Daher ging ich gegen Mittag wegen der Nummern zu Herrn Liu, dem Chef. Er sagte mir, sie hätten keine neuen Nummern; es gebe nur noch Telefonnummern mit der Ziffer 4. Ich wusste, dass er log, versuchte aber, ihn nicht zu reizen, weil ich mich wie eine Dafa-Praktizierende verhalten wollte. In allen zehn Telefonnummern, die er mir gab, tauchte mindestens dreimal die Ziffer 4 auf.

Als ich Herrn Lius Büro verließ, war ich alles andere als froh, aber als Praktizierende wusste ich, dass ich bei Problemen nach innen schauen musste, denn nichts geschieht zufällig. Ich erinnerte mich an die Lektion des Meisters im Zhuan Falun über die Umwandlung des Karmas und war sogleich nicht mehr wütend – ich wollte diese Chance zur Erhöhung nicht verpassen. Interessanterweise fiel es mir leichter als sonst, diese „schwierigen“ Telefonnummern zu verkaufen. Die Kunden an diesem Tag sagten nur, ich solle ihnen irgendeine Nummer geben, die ich gerade zur Hand hätte. Sie hätten keine Extrawünsche. So verkaufte ich an diesem Nachmittag alle Nummern. Sonst dauerte es normalerweise drei bis vier Tage, bis ich so viele Telefonnummern verkauft hatte, manchmal sogar noch länger, wenn die Nummern unpassende Ziffern enthielten.

Als ich am nächsten Tag weitere Telefonnummern zum Verkauf verlangte, stellte ich keine besonderen Bedingungen an Herrn Liu. Alle Telefonnummern, die er mir gab, waren in Ordnung. Wenn ich mich nicht kultivieren würde, hätte ich mich am Vortag über ihn beschwert oder mich geärgert. Dann hätte er mir das Leben vielleicht noch schwerer gemacht.

In einem sich anbahnenden Konflikt einen Schritt zurücktreten

Einer meiner Kunden lebte in dem Dorf, in dem auch meine Tante wohnte. Im Herbst 2012 kaufte er ein Handy bei mir. Einige Monate später beklagte er sich, das Handy schalte sich automatisch aus. Er fragte, ob ich es für ihn reparieren könne. Aber dann änderte er seine Meinung und wollte noch etwas abwarten, um zu sehen, ob sich das Problem von selbst lösen würde.

Anfang 2013 kam er erneut in meinen Laden und erklärte, er habe immer noch Probleme mit seinem Handy. Allerdings konnte er es nicht bei mir lassen und sagte, er würde ein paar Tage später noch einmal kommen. Ich sagte ihm, dass ich im März (2013) eine andere Arbeitsstelle haben würde und er vorher kommen solle. Dann würde ich das Handy kostenlos reparieren, ich müsse dann nur die Versandkosten bezahlen. Wenn er danach käme, könnte es schwierig werden, den Hersteller dazu zu bringen, das Problem zu beheben. Der Mann kam nie wieder.

Gegen Ende des Jahres hörte ich von meiner Mutter, dass er sich bei meiner Tante über das Handy beschwert hatte, das ich ihm verkauft hatte. Er fand es schwierig zu bedienen. Ich sagte meiner Tante, sie solle ihm ausrichten, dass ich versuchen würde, es für ihn zu reparieren. Falls dies nicht möglich sei, würde ich ihm das Geld zurückgeben. Ich dachte mir: „Das Handy, das ich ihm verkauft habe, muss defekt gewesen sein. Ich werde es für ihn reparieren, auch wenn er nie zurückgekommen ist, als ich noch bei China Mobile gearbeitet habe.“ Später erfuhr ich von meiner Tante, dass bei jemandem in seiner Familie Krebs diagnostiziert worden war. Deshalb hatte er keine Zeit gehabt, sein Telefon reparieren zu lassen. Nun hatte er nicht mehr vor, das Telefon reparieren zu lassen, da die Garantie abgelaufen war.

Wenn ich mich nicht im Falun Dafa kultivieren würde, hätte ich mich bestimmt nicht so verhalten. Ich hätte ihm keine Rückerstattung versprochen, wenn er es nicht rechtzeitig geschafft hätte, das Handy zu reparieren. Durch die Kultivierung habe ich jedoch gelernt, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen und ihnen die Schuld für das zu geben, was sie meiner Meinung nach falsch gemacht hatten. Außerdem wäre der Rückerstattungsbetrag nur ein paar hundert Yuan gewesen. Dafa ist so gut. Wenn man einen Schritt zurücktritt, erscheint die ganze Welt viel größer. Es ist so heilsam, Güte zu kultivieren.

Als ich mich veränderte, wies meine Schwiegermutter mich nicht mehr auf meine Fehler hin

Meine Schwiegermutter ging gerne einkaufen. Sie fand immer Fehler an den Artikeln, die andere Familienmitglieder eingekauft hatten, aber wenn etwas, das sie kaufte, mangelhaft war, redete sie sich heraus. Mein Mann und meine Schwägerinnen sagten immer, es sei kein einziger fauler Apfel in ihrem Körbchen. Jeder in der Familie wusste, dass sie pingelig war. Daher wurde meine Schwiegermutter damit beauftragt, Dinge für die ganze Familie einzukaufen. Und wir gaben ihr einfach hinterher das Geld.

Als Kultivierende habe ich gelernt, zuerst an andere zu denken, daher stritt ich mich nicht mit ihr und gab ihr Geld, damit sie einkaufen gehen konnte. Allerdings neckte sie immer meine Kinder: „Großmutter kauft euch etwas Schönes, eure Mutter kauft euch ja nie etwas.“ Als ich das hörte, dachte ich: „Du hast nicht einmal eine Arbeit. Diejenigen von uns, die arbeiten gehen wie zum Beispiel ich, geben dir das Geld und du gibst es einfach nur aus.“ Ich war verärgert. Es frustrierte mich, weil ich ihr Geld gab, das sie ausgeben konnte, sodass sie nicht um Geld betteln musste und nicht ihr Gesicht verlor. Ich versuchte, so viel Rücksicht wie möglich auf sie zu nehmen, aber sie bekam das noch nicht einmal mit. Ich versuchte zwar, keinen Streit anzufangen, fand aber, dass sie mir immer wieder Schwierigkeiten bereitete.

Je länger ich den Gedanken aufrechterhielt, sie würde mir das Leben schwermachen, desto weniger mochte sie mich. Sie bemängelte alles, was ich tat, und versuchte, mich zu belehren. Sie beschwerte sich bei meinem Mann über mich, sagte aber nie, was sie selber falsch machte. Ich kultivierte mich im Falun Dafa und praktizierte Barmherzigkeit und so sprach ich nicht schlecht über sie. Mit der Zeit fand mein Mann, dass meine Schwiegermutter Recht hatte. Da fühlte ich mich ungerecht behandelt, konnte aber nichts dazu sagen.

Mein zweites Kind war noch klein. Wenn es hinfiel, während die Oma auf es aufpasste, war es die Schuld des Kindes. Wenn ich die Aufsicht hatte, war es meine Schuld. Je mehr ich versuchte, mich zu rechtfertigen, desto schlimmer wurde es. Bleibt festzuhalten: Meine Schwiegermutter hatte nie Unrecht und ihren Sohn und ihre Enkelkinder traf keine Schuld. Wer Schuld hatte, war immer die Schwiegertochter!

Ich sprach mit meiner Schwägerin darüber und sie schlug mir vor, eine Wohnung zu kaufen und auszuziehen. Ich erinnerte sie daran, dass mein Schwiegervater kürzlich verstorben war und dass meine Schwiegermutter meinen Mann großgezogen hatte. Ich befürchtete, dass sie es nicht ertragen könnte, alleine zu leben so ganz ohne ihre Enkelkinder und ihren Sohn. Auch wenn sie mich so schlecht behandelte, kultivierte ich mich und versuchte immer noch, Rücksicht auf sie zu nehmen. Manchmal, wenn sie mich aufs Ärgste herausforderte, konnte ich es nicht mehr ertragen und stritt mich mit ihr. Ich fragte mich dann: „Wann hört das endlich auf? Ich halte es kaum noch aus. Sie spricht immer hinter meinem Rücken mit meinem Mann und meinen Kindern über mich.“

Ich wollte nach innen schauen und die eigentliche Ursache dieses Problems finden: „Ich versuche, Rücksicht auf sie zu nehmen und ihre Interessen an die erste Stelle zu setzen. Warum sieht sie das nicht?“, fragte ich mich. Dann dachte ich: „Wenn ich insgeheim hoffe, dass sie meine Gefälligkeiten erwidert, weil ich ihre Interessen an die erste Stelle gestellt habe, habe ich dann wirklich zuallererst an sie gedacht? Das war doch ein Kuhhandel! Es ist unsere Verantwortung als Söhne und Töchter, unsere Eltern zu respektieren und für sie zu sorgen. Wie kann ich es genauso machen wie andere junge Familien, die von den Ersparnissen ihrer Eltern leben? Warum kann ich keine Kritik annehmen? Wenn sie schlechte Dinge über mich sagt, schenkt sie mir Tugend, wenn ich sie aber freundlich behandele, verliere ich meine Tugend nicht. Was hatte ich dann noch zu verlieren? Es ist gar nicht nötig, dass sie meine Bemühungen würdigt.“

Ich bin eine Kultivierende. Wenn ich mich ungerecht behandelt und verärgert fühle, benehme ich mich dann wie eine Kultivierende? Ist das nicht eine Gelegenheit, mich charakterlich zu verbessern? Ich hatte immer geglaubt, nahezu perfekt zu sein, und konnte meine eigenen Fehler nicht sehen, aber jetzt wurden sie mir offenbart. Ich sollte ihr danken, anstatt mich über sie zu beschweren. Hatte ich nicht so viele Chancen bekommen? Sollte ich sie nicht schätzen? Sie gab mir Tugend, während sie mir ermöglichte, eine neue Ebene zu erreichen. Es war ganz und gar meine Schuld. 

Fast hätte ich die Chance verpasst, die mir der Meister bot, um an meinem Charakter zu arbeiten.

Jetzt werde ich nicht mehr wütend oder rechtfertige mich, wenn meine Schwiegermutter sich beschwert oder an mir herumnörgelt. Sie ist jetzt freundlicher und hat aufgehört, Fehler bei anderen zu finden, nachdem sie gesehen hat, wie sich meine Einstellung geändert hat. Unser Familienleben ist nun harmonischer. Als ich mein grundlegendes Problem überwand, wurde auch meine Umgebung friedlicher. Es fühlt sich so schön an, ein freundlicher Mensch zu sein. Ich fühle mich leicht und frei.