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Großbritanniens Gesetz gegen Organhandel und die Folgen: Medien, Juristen und Mediziner reagieren

29. Juni 2022

(Minghui.org) Seit Großbritannien im April eine Gesetzesänderung erlassen hat, die es ermöglicht, Beteiligte am Organhandel im Ausland zu bestrafen, haben sowohl britische Medien als auch Juristen und Mediziner reagiert. Minghui berichtete bereits mehrfach: In den Fokus rücken jetzt besonders die Zusammenarbeit von westlichen Chirurgen und Institutionen mit dem kommunistischen Regime in China, das sich seit 2006 mit dem Vorwurf staatlich organisierter Organentnahmen an verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden gegenübersieht. Hier eine Zusammenfassung mit Verweisen auf weitere Artikel.

Briten verschärfen Gesetze

Im April erließ Großbritannien einen neuen Gesetzeszusatz (1) zum Health and Care Act. Kommerzieller Organtourismus wird damit unter Strafe gestellt. Alle britischen Staatsbürger und Staatsangehörige können für die Beteiligung am Organtourismus belangt werden, der „entweder die erzwungene Organentnahme oder den Schwarzmarkthandel mit Organen beinhaltet“ – auch wenn die Verbrechen im Ausland stattfinden.

Die Gesetzesänderung hat seitdem Reaktionen von Juristen und Medizinern hervorgerufen, denn die heikle Frage besonders im Umgang mit dem chinesischen Gesundheitswesen ist: Ab wann macht man sich mitschuldig an Verbrechen gegen die Menschlichkeit?

Juristen warnen vor Risiken

Die Vereinigung Global Rights Compliance (2) veröffentlichte im April 2022 hierzu ein 70-seitiges Dossier (3) mit über 300 Fußnoten, welches die Risiken beim Umgang mit Institutionen und Mitarbeitern der internationalen Transplantationsmedizin untersucht. Es richtet sich an westliche Mediziner, Institutionen und Pharmakonzerne. Speziell genannt wird auch hier China:

„Die Inhaftierung von Gefangenen aus Gewissensgründen, einschließlich Falun-Gong-Praktizierenden und Uiguren, ohne fairen Prozess und ordnungsgemäße Verfahren und/oder unter dem Vorwand, schwere Straftaten begangen zu haben, sowie ihre Hinrichtung nach einem Todesurteil, mit dem die vorsätzliche Tötung zum Zweck der Organentnahme verschleiert werden soll, stellt (...) im Kontext der VR China einen schweren Verstoß gegen das grundlegende Menschenrecht auf Leben und das Verbot von Folter und unmenschlicher Behandlung dar.“

Medien berichten ausführlich über Chinas Organraub

Bald darauf veröffentlichten große britische Medien Hintergrundberichte zu dem Thema.

Metro (4) interviewte den Top-Anwalt Wayne Jordash, der die medizinischen Einrichtungen des Vereinigten Königreichs, darunter auch das National Health Service (Nationaler Gesundheitsdienst), davor warnte, dass sie sich dem Risiko gerichtlicher Klagen aussetzen, sollten sie sich an dem Organhandel beteiligen. (Siehe hierzu auch: „Metro und „The Sunday Express“: Neues britisches Gesetz in Kraft getreten – Briten wird Beteiligung an Organtourismus)

Am 27. Mai schließlich stellte auch die Zeitung The Telegraph (5) die Frage, inwieweit britische Forscher und Institutionen Chinas Organhandel unterstützen. Für den Artikel wurde auch die Falun-Dafa-Praktizierende Annie Yang interviewt, die in den Jahren 2005 – 2006 in einem chinesischen Arbeitslager immer wieder medizinische Untersuchungen erlebte, obwohl sie ständiger Folter und Misshandlung ausgesetzt war. (Siehe hierzu auch: The Telegraph: Erzwungene Organentnahme in China und ihre Verbindung zum Westen)


 

(1) https://www.legislation.gov.uk/ukpga/2022/31/section/170/enacted

(2) „Global Rights Compliance“ ist eine gemeinnützige Stiftung der auf Menschenrechtsangelegenheiten spezialisierten gleichnamigen Anwaltskanzlei aus Den Haag.

(3) „Mitigating Human Rights Risks when Interacting with International Medical Institutions Professionals in Transplantation Medicine“: https://globalrightscompliance.com/wp-content/uploads/2022/04/Legal-Advisory-Report-Do-No-Harm-April-2022.pdf

(4) https://metro.co.uk/2022/05/03/uk-companies-risk-legal-action-if-they-are-linked-to-forced-organ-trade-in-china-16575853/

(5) https://www.telegraph.co.uk/news/2022/05/27/british-science-fears-might-aiding-abetting-chinese-human-organ/