Während Inhaftierung an Krebs erkrankt, nur wenige Monate nach Freilassung tot
(Minghui.org) Eine aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftierte Frau aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang, erkrankte während ihrer Haftzeit an Gebärmutterkrebs. Nach ihrer Freilassung verschlechterte sich ihr Zustand weiterhin. Sie verstarb am 17. Januar 2022 im Alter von 59 Jahren.
Yan Jinxia wurde am Abend des 22. September 2020 im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“, die im Jahr 2020 im ganzen Land durchgeführt wurde, verhaftet. Alle auf der schwarzen Liste der Regierung aufgeführten Falun-Dafa-Praktizierenden wurden ins Visier genommen und aufgefordert, ihrem Glauben abzuschwören.
In einer von Hao Weifu, dem stellvertretenden Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Provinz Heilongjiang geleiteten Operation, nahmen die Behörden in Harbin am 22. September über 20 auf einer Liste aufgeführte Falun-Dafa-Praktizierende fest; unter ihnen befand sich auch Yan, die von Beamten des Polizeireviers Youzheng verhaftet wurde.
Yan wurde zunächst in die Haftanstalt Nr. 4 der Stadt Harbin eingesperrt. Als sie sich weigerte, die Gefängnisregeln aufzusagen und eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben, wurde sie von den Behörden in die Haftanstalt Nr. 2 derselben Stadt verlegt. Dort zwangen die Wärter sie, stundenlang auf einem kleinen Schemel zu sitzen. Zudem setzten sie sie niedrigen Temperaturen aus, was zu übermäßigen vaginalen Blutungen führte. Die Wärter gewährten ihr erst dann medizinische Versorgung, als ihre Familie dafür bezahlte. Obwohl bei Yan Gebärmutterkrebs im Spätstadium diagnostiziert wurde, weigerten sich die Wärter, sie freizulassen. Sie setzten sie stattdessen weiterhin unter Druck, Erklärungen zur Abkehr von Falun Dafa zu schreiben.
Trotz ihrer schlechten Verfassung wurde Yan später in der Haftanstalt vor Gericht gestellt und zu sechs Monaten Haft verurteilt. Sie wurde erst nach Absitzen der gesamten Strafe wieder freigelassen.
Als sie wieder zu Hause war, verschlechterte sich Yans Zustand weiterhin. Während einer Untersuchung im Krankenhaus teilte der Arzt den Familienangehörigen mit, dass jegliche Hilfe zu spät sei. Sie verstarb nach knapp einem Jahr, am 17. Januar 2022.
Frühere Verfolgung
Yan begann Anfang 1996 mit dem Praktizieren und schrieb Falun Dafa die Heilung ihrer Rhinitis, ihres Magengeschwürs und ihres niedrigen Blutdrucks zu. Sie hatte einen Sohn und eine Tochter. Sie und ihr Mann arbeiteten hart, damit ihre Kinder eine Hochschule besuchen konnten.
Das friedliche Leben der Familie wurde auf den Kopf gestellt, als das kommunistische Regime im Jahr 1999 die Verfolgung einleitete. Weil sie an ihrem Glauben festhielt, sah sich Yan ständigen Schikanen durch die Behörden ausgesetzt.
Als Yan am 1. Februar 2000 vom Einkaufen zurückkehrte brachten sie der ortsansässige Parteisekretär Du Zhanchen und sein Fahrer Sun Jinjiu auf die Polizeistation und forderten sie auf, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Sie drohten ihr, sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen, wenn sie dem nicht nachkäme.
Ende Juni hielten die Behörden Yan gemeinsam mit anderen Praktizierenden auf der Dorfpolizei fest, um sie daran zu hindern, am 1. Juli (dem Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas) nach Peking zu fahren und dort für Falun Dafa einzustehen. Auch ihr Ehemann, ein Nicht-Praktizierender, litt unter dem massiven Druck der Verfolgung.
Als Yan am 14. November 2012 unterwegs zu einem Krankenhaus war, um einen Verwandten zu besuchen, verteilte sie DVDs mit Informationen über Falun Dafa. Sie gab eine davon an Zhang Xumin, einem Beamten des Büros für Staatssicherheit des Bezirks Nangang aus, der sie daraufhin festhielt und weitere Beamte hinzurief, um sie zu verhaften.
Die Polizeistation leitete den Fall schließlich an das Büro für Staatssicherheit weiter, das den Fall dem an der Verhaftung beteiligten Beamten Zhang zuwies. Yans Familienangehörigen entrichteten 7.000 Yuan (ca. 1.037 Euro), um mittels ihrer Beziehungen eine frühere Freilassung zu erwirken, jedoch ohne Erfolg.
In der Haftanstalt wurde Yan der Besuch ihrer Familie verweigert, da sie keine Häftlingsuniform tragen wollte. Acht Tage später verhängte das Büro für Staatssicherheit ohne ordnungsgemäßes Verfahren eine Zwangsarbeitslagerstrafe gegen sie.
Folterillustration: Schocken mit Elektroschlagstöcken
Im Zwangsarbeitslager Qianjin folterten die Wärter Yan mit Elektroschlagstöcken an Händen, Ohren und Rücken, als sie sich weigerte, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa abzufassen. Zudem schlugen sie ihr ins Gesicht, traten sie und zwangen sie, regungslos auf einem kleinen Schemel zu sitzen. Am 29. November 2012 verlegte man sie in die zweite Abteilung, wo sie zu unbezahlter Arbeit gezwungen wurde.
Folterillustration: Bewegungsloses, stundenlanges Sitzen auf einem kleinen Schemel
Ähnlich wie die Gulags in der Sowjetunion wurden auch die chinesischen Zwangsarbeitslager zur Inhaftierung von Intellektuellen und Dissidenten genutzt. Mit dem Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 renovierte und erweiterte die Regierung die Zwangsarbeitslager zur Verfolgung der Praktizierenden.
Das berüchtigte Zwangsarbeitslager Qianjin, einst bekannt unter dem Namen Wanjia-Zwangsarbeitslager, wurde aufgrund seiner grausamen Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden von der internationalen Gemeinschaft verurteilt. Obwohl die Behörden den Namen abänderten, verfolgte das Lager weiterhin Praktizierende.
Dort wurden in der Regel zwei Insassen zur Überwachung eines Praktizierenden eingesetzt. Die Praktizierenden wurden über einen langen Zeitraum körperlich und seelisch gefoltert und zu unbezahlter Arbeit gezwungen, zum Beispiel zum Herstellen von Essstäbchen, Flechten von Autositzen und Matten sowie Auffädeln von Perlen. Zur Verstärkung der Gehirnwäsche nötigten die Wärter sie, ununterbrochen die Regeln des Zwangsarbeitslagers zu rezitieren und Gedankenberichte zu schreiben. Die Anzahl der Praktizierenden, die ihren Glauben aufgaben, hing eng mit der jährlichen Leistungsbewertung und den Prämien der einzelnen Abteilungen zusammen.
Die Praktizierenden wurden geschlagen, beschimpft und mit Elektroschlagstöcken traktiert; man entzog ihnen den Schlaf und zwang sie, stundenlang zu stehen oder zu sitzen, übergoss sie im Winter mit kaltem Wasser und erlaubte ihnen nicht, sich zu waschen oder die Toilette zu benutzen.
Obwohl das Arbeitslagersystem im Juli 2013 aufgrund internationaler Untersuchungen abgeschafft und Yan freigelassen wurde, ging die Verfolgung dennoch weiter, wodurch sie schließlich ihr Leben verlor.
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