„Der Goldene Samen“ hinter hohen Gefängnismauern

(Minghui.org) Als ich unrechtmäßig im Gefängnis eingesperrt war, nahm ich mit einigen Praktizierenden Kontakt auf, um die Lehren des Fa aufzuschreiben. So konnten wir das Fa-Lernen vertiefen, die Schriften auswendig lernen und dann miteinander austauschen. 

Ich erfuhr, dass die Praktizierende Shen Yang (Pseudonym) einen Brief zur Erklärung der wahren Umstände über Falun Dafa an die Gefängniswärter geschrieben hatte. Dieser Brief war über 70 Seiten lang. Ich bewunderte ihre aufrichtigen Gedanken, die Menschen zu erretten. Andererseits hatte ich das Gefühl, dass der Brief einige Schwachpunkte aufwies. Wie viele Menschen würden 70 Seiten komplett durchlesen?

Inspiriert von ihr war auch ich der Meinung, dass ein Brief, die Wahrheit verdeutlichen, die Tatsachen gründlicher erklären würde als ein persönliches Gespräch, da wir nur wenig Zeit hatten, um mit den Wärtern zu sprechen. Da die Praktizierende den Brief an die Wärter adressiert hatte, beschloss ich, an die Gefangenen zu schreiben und diese Lücke zu schließen.

Die Gefangenen führen einen eintönigen Lebensstil und es gibt für sie fast nichts zu lesen, so konnten unsere Briefe diese Lücke füllen. Außerdem nutzen unsere Praktizierenden jede Gelegenheit, um den Kriminellen den Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ihren Jugendorganisationen zu erklären. Zum Beispiel begegnen sie sich ab und zu oder treffen sich manchmal auf der Toilette. Viele Kriminelle hatten die KPCh bereits verlassen, aber sie verstanden nicht, warum sie sie verlassen sollten. Noch viel weniger verstanden sie die anderen Fakten. So kam ich auf die Idee, Briefe zur Aufklärung zu schreiben, was effektiver wäre und ihnen ein besseres Verständnis für die wahren Umstände vermitteln würde.

Gerade als ich beschloss, die Briefe zu schreiben, und über den Inhalt nachdachte, half mir der Meister, diesen Wunsch am Nachmittag zu erfüllen. Eine Praktizierende aus der Provinz Hebei erzählte mir, dass sie ein kleines Büchlein habe. Ich bat sie, es mir zu leihen. Dieses kleine Büchlein ist die 16. Auflage von „Der Goldene Samen“ aus den Minghui-Publikationen.

Es ist für Praktizierende wie uns gedacht, die lange Zeit unrechtmäßig im Gefängnis sind (etwa drei, fünf oder sogar zehn Jahre) und die lange Zeit weder Zugang zu den Fa-Erklärungen des Meisters noch zu den Minghui-Artikeln haben. Das Büchlein ‚Der Goldene Samen‘ zu sehen, war wirklich ein seltenes Vergnügen! Später lernten viele von uns das Büchlein auswendig, auch ich.

Daraufhin kombinierte ich den Inhalt des Büchleins mit meiner eigenen Kultivierungserfahrung und schrieb einen etwa zehnseitigen Brief zur Erklärung der wahren Umstände. Dann passte ich die Überschrift und den Schluss entsprechend an und gab die Briefe an verschiedene Menschen weiter. Mehr als 60 Menschen erhielten meine Briefe.

Das Büchlein ‚Der Goldene Samen‘ wurde tatsächlich am Wegesrand unter den Lichtern im Halbdunkel von einer Praktizierenden, die gerade auf dem Rückweg zu ihrer Zelle war, gefunden. Sie kam gerade von der Zwangsarbeit. Wie konnte ein solcher Gegenstand durch die hohen Mauern gelangen, unter so einer strengen Bewachung? Einige von uns vermuteten, dass sich unter den Wärtern auch Dafa-Praktizierende befanden. Sie hatten wohl das Büchlein auf den Weg gelegt, an dem wir vorbeikamen.

Soweit ich weiß, lernten sechs Praktizierende dieses Büchlein auswendig. Es wurden viele Abschriften gemacht und den Gefangenen gegeben. Wir sind Dafa-Jünger des Meisters, und egal wo wir sind, wir bilden eine Einheit. Unsere gemeinsame Mission ist, Menschen zu erretten und noch mehr Lebewesen zu erretten.

Unter denjenigen, die die Briefe lasen, war Xiaocui. Sieben Tage, nachdem ich ihr den Brief heimlich überreicht hatte, sagte ich zu ihr: „Wenn du ihn fertiggelesen hast und ihn nicht aufbewahren kannst, gib ihn mir bitte wieder zurück.“ Sie dachte, dass ich den Brief von ihr zurückhaben wolle, und sagte: „Können Sie mir noch ein paar Tage Zeit geben? Ich möchte ihn abschreiben und werde ihn sicher aufbewahren. Er ist sehr gut, er ist gut geschrieben.“

Im Gefängnis durchsuchen die Wärter oft die Habseligkeiten der Häftlinge. Wenn sie Dinge wie Briefe finden, die die Tatsachen ans Licht bringen, werden die Gefangenen bestraft. Deshalb schlugen einige Gefangene vor, mir den Brief zurückzugeben, nachdem sie ihn gelesen hatten. Ich fand diesen Vorschlag sehr gut, denn ich konnte den Brief dann zurücknehmen, die Überschrift und den Schluss ändern und ihn an eine andere Person weitergeben. Deshalb bat ich die Gefangenen, wenn ich ihnen Briefe zur Erklärung der wahren Umstände gab, sie mir nach dem Lesen zurückzugeben, wenn sie ihn nicht aufbewahren konnten.

Als ich hörte, dass Xiaocui den Brief behalten wollte, nannte ich ihr den Grund, warum ich den Brief zurückhaben wollte. Sie sagte, dass sie diesen Brief an eine Praktizierende weitergegeben habe, die gerade hierhergebracht worden war. Sie hatte ihr gesagt, sie solle den Worten des Bösen nicht glauben und sich nicht „umerziehen“ lassen und so weiter. Später gab diese neue Praktizierende das Fa des Meisters an viele von uns weiter, was dazu beitrug, unsere aufrichtigen Gedanken insgesamt zu stärken.

Eine Gefangene rezitierte aufrichtig „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“, als sie den Brief gelesen hatte. Daraufhin erholte sie sich von ihrem Husten, unter dem sie ein halbes Jahr gelitten hatte.

Einige der Gefangenen sagten, dass sie nicht gewusst hätten, was der „Austritt aus der KPCh“ bedeute, aber jetzt würden sie es verstehen. Sie sagten auch, dass sie sich nach dem Austritt aus der KPCh sehr gut fühlen würden!