Verfolgung von Falun Dafa: Die Verbrechen von Jian Biao

(Minghui.org) Am 20. Juli 2022 war es 23 Jahre her, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 begann, Falun Dafa zu unterdrücken. Um dieses Datum herum haben Falun-Dafa-Praktizierende in 38 Ländern eine aktualisierte Liste der Täter bei ihren jeweiligen Regierungen eingereicht und darauf gedrängt, dass den Personen auf der Liste (und ihren Familienangehörigen) die Einreise in diese Länder verweigert und ihr Vermögen eingefroren wird.

Die 38 Länder sind: die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Italien, Spanien, die Niederlande, Polen, Belgien, Schweden, Österreich, Irland, Dänemark, Finnland, die Tschechische Republik, Portugal, Griechenland, Ungarn, Slowakei, Luxemburg, Kroatien, Slowenien, Lettland, Estland, Zypern, Malta, Japan, Südkorea, Indonesien, Schweiz, Norwegen, Liechtenstein, Israel, Mexiko, Chile und Dominikanische Republik.

Eine der Personen auf der Liste ist Jian Biao, ehemaliger Sekretär des Parteikomitees der Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning.

Informationen zum Täter

Vollständiger Name: Jian (Nachname) Biao (Vorname)Geschlecht: männlichLand: ChinaGeburtstag/-jahr: Mai 1964Geburtsort Heishan, Provinz Liaoning

Jian Biao

Titel oder Position

Mai 2021 – heute: Stellvertretender Sekretär der Leitenden Parteigruppe der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes von Shenyang

März 2014 – Mai 2021: Sekretär des städtischen Parteikomitees Chaoyang der Provinz Liaoning

Hauptverbrechen

Während der siebenjährigen Amtszeit von Jian Biao als Sekretär des städtischen Parteikomitees Chaoyang wurden mindestens 463 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und 113 verurteilt, wobei die höchste Haftstrafe zwölf Jahre betrug. Ein 79-Jähriger wurde elfeinhalb Jahren verurteilt. Mindestens vier Praktizierende starben an den Folgen der Verfolgung. Bei ihnen handelte es sich um Li Jiechun, Fu Jinghua, Li Guojun und Huang Junyi.

Fast 40 praktizierende Frauen aus Chaoyang wurden seit 2014 im Frauengefängnis Liaoning inhaftiert. Über ein Dutzend Männer wurden in anderen Gefängnissen der Provinz festgehalten. Einige befanden sich aufgrund der erlittenen Folter in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Im Jahr 2015 wurden über 200 Praktizierende verhaftet; mehr als 50 von ihnen wurden zu bis zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Am 9. November 2015 erteilte Jian Biao den Befehl, Falun-Dafa-Praktizierende „konsequent, hart und zügig“ zu verfolgen. Die Polizei sollte eine Razzia gegen Falun-Dafa-Praktizierende durchführen, die eine Anzeige gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin eingereicht hatten. Dieser hatte die Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet.

Als die Haftanstalten Chaoyang keine Praktizierenden mehr aufnehmen konnten, wurden sie nach Panjin und Huludao in dortige Gefängnisse gebracht. In den Polizeiwachen stapelten sich die Gegenstände, die bei Durchsuchung der Wohnungen der Praktizierenden beschlagnahmt oder erpresst worden waren – im Wert von fast drei Millionen Yuan (etwa 434.000 Euro). Nahezu alle Praktizierenden aus der Stadt Chaoyang wurden schikaniert.

Ausgewählte Todesfälle

1. Li Jiechun stirbt im Gefängnis Dalian

Li Jiechun lebte in der Stadt Beipiao, Provinz Liaoning. Er wurde am 7. September 2016 festgenommen. Am 29. Dezember 2016 verurteilte ihn das Gericht Baipiao zu fünf Jahren Gefängnis. Im Juli 2017 wurde er ins Gefängnis Dalian überführt. Dort entzogen ihm die Wärter den Schlaf und zwangen ihn, fünf Tage lang auf einem winzigen Hocker zu sitzen, der nur zwei Finger breit und 15 Zentimeter hoch war. Li starb am 3. Dezember 2018 an den Folgen der Folter. Er wurde 62 Jahre alt.

2. Praktizierende stirbt in Haft – Mann zu zehn Jahren verurteilt

Yin Guozhi lebte in der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning. Der 54-Jährige lebte zehn Jahre von seiner Wohnung entfernt, um der Verfolgung zu entgehen. Schließlich wurde er festgenommen und innerhalb kurzer Zeit vom Gericht zu zehn Jahren Haft verurteilt. Seine Verurteilung erfolgte etwa zeitgleich mit dem Tod seiner Frau, die jahrelang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war.

Der Leidensweg des Paares begann am 28. Juli 2009, als mehrere Beamte sie festnehmen wollte. Yin entkam und tauchte unter. Seine Frau Fu Jinghua wurde hingegen verhaftet und zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Fu wurde 2015 aus dem Gefängnis freigelassen. Drei Jahre später wurde sie erneut von der Polizei schikaniert. Die Beamten drohten ihr mit weiteren 16 Jahren Gefängnis, falls sie an Falun Dafa festhalten sollte. Aus Angst vor der Verfolgung zog Fu aus ihrer Heimat weg. Kurz darauf wurde sie krank. Sie starb am 31. Dezember 2019 in ihrer Wohnung im Alter von 53 Jahren.

Yin wurde nach zehn Jahren Flucht am 26. September 2019 festgenommen und vom Kreisgericht Jianping zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Behörden informierten seine Familie nicht über die Sachlage, bis er ins Gefängnis Jinzhou gebracht worden war.

3. Praktizierende sechs Monate nach Freilassung aus elfjähriger Haft verstorben

Li Guojun aus der Stadt Chaoyang wurde am 9.November 2015 festgenommen und zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. In der Haft wurde sie brutal gefoltert und schwebte in Lebensgefahr. Schließlich wurde ihr Haftverschonung gewährt, um sich ärztlich behandeln zu lassen. Sechs Monate nach ihrer Freilassung starb Li am 5. Mai 2020. Sie wurde 53 Jahre alt.

Ausgewählte Fälle von verurteilten und gefolterten Praktizierenden

1. Song Shouyun fällt nach Folter in Koma

Am 24. Oktober 2016 war Song Souyun allein zu Hause, als ein Polizist in ihre Wohnung eindrang und sie verhaftete, ohne sich auszuweisen. Sie wurde ins Untersuchungsgefängnis Chaoyang gebracht. In der Nacht des 28. September 2017 erhielt ihre Familie einen Anruf. Gefängnisbeamte teilten mit, dass sie im Krankenhaus wiederbelebt werde und im Sterben liege. Bis Mai 2018 lag sie im Koma.

Während ihrer Haft war Song häufig von Kriminellen gefoltert worden. Während der Wintersaison 2016 durfte sie nur ihre Unterwäsche tragen und musste nachts auf eiskalten Brettern schlafen. Sie zitterte vor Kälte und kauerte sich zum Schlafen zusammen. Aufgrund der langandauernden Kälte und verschiedener anderer Folter verschlechterte sich ihr Zustand. Einmal wurde sie solange geschlagen, bis sie aus Mund und Nase blutete.

Aufgrund der anhaltenden Folter und der Schmerzen, die aus ihrem vor sich hin faulenden Knöchel resultierten, magerte sie stark ab. Ihre Hände zitterten, sodass sie nichts greifen konnte. Seit über zwei Jahren liegt Song im Zweiten Krankenhaus Chaoyang. Sie kann weder sprechen noch essen und erinnert sich an nichts mehr.

Song Shouyun

Song Shouyun, acht Monate nachdem sie im Koma lag

2. 72-Jährige zu fünf Jahren Haft verurteilt

Am 10. Mai 2018 wurden Wang Xiaozhi und Li Yunfeng festgenommen. Die Polizisten zwangen Wang, sie zu ihrer Wohnung zu bringen, und durchsuchten alle Zimmer. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis Chaoyang festgehalten, wo sie auf Befehl der Wärter im heißen Sommer eine Winterjacke tragen musste. Außerdem wurde sie gezwungen, lange Zeit auf einem Bettbrett zu sitzen, Gefängnisregeln zu rezitieren, Propagandavideos anzusehen und Loblieder auf die KPCh zu singen.

An jedem größeren Feiertag durchsuchten die Wärter ihren Raum und entkleideten die Praktizierende. Sie durchsuchten ihre Sachen, ob sie irgendetwas versteckt hatte, das mit Falun Dafa in Verbindung stand. Weiterhin durfte Wang nur begrenzt die Toilette benutzen und eingeschränkt die Zähne putzen. Den ganzen Winter über durfte sie sich nicht waschen. Nach fast einem Jahr Haft verurteilte das Gericht Longcheng Wang zu fünf Jahren Gefängnis. Am 18. März 2019 wurde sie ins Frauengefängnis Liaoning gebracht.

3. Zhao Changfu mehrfach inhaftiert und gefoltert

Zhao Changfu und seine Frau Sun Guangli wurde am 22. August 2018 festgenommen und ihre Wohnung durchsucht. Man brachte Zhao ins Untersuchungsgefängnis Liangyuan. Aus Protest gegen die Verfolgung trat er in Hungerstreik und wurde mehrfach zwangsernährt und gefoltert.

Folter-Zeichnung: Aufgehängt in der „Spreizadler-Position“

Durch die langanhaltende grausame Folter litt Zhao körperlich und geistig. Die Wunden an seinen Füßen sonderten Eiter ab; sein Blutdruck stieg auf bis zu 220 mmHg. Er war sehr schwach.

Als Verwandte Zhao besuchten, wurde er von vier Personen getragen, da er nicht allein gehen konnte. Am 5. Juni 2019 fand gegen Zhao ein geheimer Prozess statt, der vor dem Gericht Xidayingzi von Chaoyang geführt wurde. Zhao wurde zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

4. 72-Jährige nichtsahnend zu sieben Jahren Haft verurteilt

Die 72-jährige Dong Shuxian aus der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning, wurde am 14. Juli 2020 ohne ihr Wissen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Drei Justizbeamte und drei Polizisten drangen in ihre Wohnung ein und verkündeten, dass sie verurteilt worden sei, weil sie Falun Dafa praktizierte. Dong war zutiefst schockiert. Später fragte sie den Vorsitzenden Richter: „Was habe ich getan? Ich war zu Hause und hatte keine Ahnung, was passiert. Warum bin ich zu sieben Jahren verurteilt worden? Welches Gesetz habe ich gebrochen? Sie müssen mir die Dokumente zeigen.“