[Europäische Fa-Konferenz 2022] Aufrichtige Gedanken bewahren, Unmögliches möglich machen

Vorgetragen auf der Europäischen Fa-Konferenz 2022 in Warschau

(Minghui.org) Seit dem Jahr 2006 hatte ich die Ehre, weit über einhundert Shen-Yun-Aufführungen im Backstage in verschiedenen Städten und Ländern in ganz Europa zu unterstützen.

Immer, wenn ich dafür in andere Länder reiste und die harte Arbeit sehen konnte, welche die dortigen Praktizierenden für Shen Yun bereit waren zu erledigen, überkam mich ein Gefühl des Glücks. Ich war glücklich, all die Praktizierenden in anderen Ländern treffen zu dürfen, die wie ich die Ehre und die Möglichkeit haben, dem Meister zu helfen, die Lebewesen durch Shen Yun zu erretten. Aber gleichzeitig überkam mich auch ein Gefühl der Trauer, weil ich es als Hauptkoordinator Polens über mehrere Jahre hinweg nicht geschafft hatte, Shen Yun nach Polen einzuladen. Damit habe ich all meinen polnischen Mitpraktizierenden die Möglichkeit verwehrt, sich für dieses großartige Projekt vollkommen einzusetzen. Mich begleitete das Gefühl, dass ich die alleinige Schuld dafür trug.

Ich hatte das Gefühl, dass ich nach so vielen Jahren, in denen ich meiner Hauptverantwortung, Shen Yun nach Polen zu bringen, nicht nachgekommen war, nun in dieser Verantwortung wirklich alles tun musste, um Shen Yun zurück nach Polen zu bringen und meinen Mitpraktizierenden die wertvolle Gelegenheit zu geben, an diesem heiligen Projekt zu arbeiten.

Zuletzt war Shen Yun im Jahr 2015 in der Stadt Łódź, Polen aufgetreten und es war damals ein voller Erfolg gewesen. In den Jahren danach hatten wir uns ausschließlich darauf konzentriert, den besten Veranstaltungsort des Landes zu bekommen. Die Praktizierenden des VIP-Teams hatten alle Kontakte kontaktiert, die zu kontaktieren waren. Wir hatten es nicht geschafft, einen Durchbruch herbeizuführen und das beste Theater Polens für uns zu gewinnen. Als wir dann versuchten, Shen Yun an andere Theater in Polen zu vermitteln, hatte Shen Yun selbst nie freie Termine zur Verfügung, um so weit in den Osten Europas reisen zu können, da westliche Kulturhauptstädte die Priorität hatten. Als dann 2020 die Pandemie ausgerufen wurde, kam es dazu, dass wir es sieben Jahre lang nicht geschafft hatten, Shen Yun in Polen ausrichten zu können.

Als Hauptkoordinator für Polen und somit für Shen Yun in Polen schwanden mit jedem Jahr, in dem wir es nicht schafften, Shen Yun zu uns zu holen, meine Überzeugung, es überhaupt noch einmal zu schaffen. Mit jedem Jahr wurde ich passiver, was die Bemühungen anbelangte, Shen Yun nach Polen zu holen. Stattdessen geriet ich mehr und mehr in einem Zustand der Stagnation und des Verlustes meiner Kräfte für dieses Projekt.

Im Oktober letzten Jahres erreichte mich der Anruf des europäischen Shen Yun-Koordinators, der für die Logistik zuständig war. Er sagte, dass sie Lücken im europäischen Tourneeplan füllen müssten und dass die Situation in Europa wegen der Pandemie nicht so einfach sei. Es war wie ein Weckruf für mich. Sofort setzte ich mich mit dem lokalen VIP-Team in Verbindung und erzählte ihm von dem Telefonat. Da die Pandemie-Beschränkungen in Polen schon immer flexibler gestaltet wurden als in anderen europäischen Ländern, verstand ich schnell, dass dies eine Chance für uns war. Zum einen konnten wir Shen Yun dabei helfen, in Polen aufzutreten, ohne dass die Pandemie-Beschränkungen die Aufführungen negativ beeinflussen würden. Zum anderen war es eine Gelegenheit, Shen Yun endlich wieder so weit in den Osten Europas zurückzubringen und somit wertvolle Lücken im Tournee-Plan zu füllen.

Ohne zu zögern, machten wir uns daran, alle bisher qualifizierten Veranstaltungsorte zu kontaktieren. Jedoch hatte keiner von ihnen freie Termine.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (Zhuan Falun 2019, S. 480)

Danach überprüften wir alle anderen Veranstaltungsorte in Polen. Wir erstellten eine Liste mit allen 73 Theatern in Polen und überprüften sie alle auf ihre Zuschauerkapazität und Bühnengröße. Tatsächlich erfüllten von den 73 Spielstätten genau die drei Theater die Mindestanforderungen, die wir zuvor bereits kontaktiert hatten; alle anderen hatten keine freien Termine.

Wir begannen, die Verfügbarkeit anderer, nicht qualifizierter Veranstaltungsorte zu prüfen. Es dauerte nicht lange, bis wir einen freien Termin in einem dieser Veranstaltungsorte fanden. Ich schickte die Details dieses Theaters an den verantwortlichen Koordinator und bekam recht schnell die Rückmeldung, dass dieses Theater nicht die notwenige Kapazität an Zuschauerplätzen besaß.

In meinem Kopf ertönten jedoch immer wieder die Worte des Meister:

„Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (ebd.)

Ich fragte den Koordinator, ob ich die Eckdaten des besagten Veranstaltungsortes noch einmal mit dem Shen Yun-Büro in New York abklären könne. Er verweigerte es mir nicht, fügte jedoch hinzu, dass in den vergangenen Jahren noch viel schönere Veranstaltungsorte mit einer ähnlichen Kapazität an Zuschauerplätzen abgelehnt worden seien. Nachdem ich den Kontakt gesucht hatte, erfuhr ich, dass die ungenügende Kapazität der Zuschauerpläzte nicht das Problem sei, sondern weitere organisatorische Probleme. Den angegebenen Eckdaten zufolge war die Bühne viel zu klein, sodass nicht genug Platz für die Umkleideräume und das Klavier vorhanden war.

Da ich bei vielen Shen Yun-Aufführungen in ganz Europa im Backstage-Bereich unterstützt hatte, hatte ich einen recht guten Erfahrungsschatz und Verständnis dafür erlangt, welche Bedingungen für Shen Yun auf der Bühne notwendig sind. Daher sah ich verschiedene Möglichkeiten, wie man mit den vorhandenen technischen Problemen umgehen konnte.

Nachdem das Shen-Yun-Büro mir eine erneute Absage erteilt hatte, bat ich sie demütig darum, meine folgenden Vorschläge zu prüfen. Ich schlug vor, den Feuervorhang im hinteren Bereich der Bühne anzuheben und somit Platz für die Umkleideräume zu schaffen. An der Stelle, an der das Klavier normalerweise stehen sollte, befand sich eine sehr breite Tür mit einem großen Korridor nach draußen. Ich schlug dem Shen Yun-Büro vor, das Klavier immer dann in den Korridor zu schieben, wenn es auf der Bühne nicht gebraucht wurde, und andersherum.

Tief in mir spürte ich, dass es eine Prüfung dafür war, wie sehr ich mir wünschte, dass Shen Yun nach Polen zurückkommt – eine Prüfung dafür, wie sehr ich mich einsetzen und Schwierigkeiten überwinden wollte, um Shen Yun nach Polen zu holen.

Nach einiger Zeit erhielt ich eine positive Antwort. Alle Vorschläge waren umsetzbar und so unterzeichneten wir nur zwei Monate vor den Aufführungen den Vertrag mit dem Theater. Dank dieser barmherzigen Arrangements des Meisters hatten wir Shen Yun zurück in Polen. Die polnischen Praktizierenden konnten sich nun endlich vollends daran beteiligen, dem Meister dabei zu helfen, die Lebewesen in Polen durch Shen Yun zu erretten. Wir arbeiteten hart und der Ticketverkauf lief gut. Zwei Wochen vor Beginn der ersten Aufführung wurden dem Tourneeplan zusätzliche Aufführungen hinzugefügt. Am Ende waren alle drei Aufführungen in Polen ausverkauft. Vielen Dank, verehrter Meister.

Als ich im Januar des besagten Jahres während der Aufführungen hinter der Bühne stand, war ich sehr glücklich. Zugleich war ich jedoch sowohl geistig als auch körperlich völlig erschöpft. Ich konnte den bevorstehenden Urlaub mit meiner Familie, der direkt nach den Aufführungen geplant war, kaum erwarten.

Doch als ich während unserer Abendvorstellung im Backstage-Bereich stand, erfuhr ich, dass es im Mai eine weitere Lücke im Tourneeplan von Shen Yun gab und dass es dringend notwendig war, diese Lücke zu füllen. Obwohl ich am Rande der Erschöpfung zu sein schien, berichtete ich meinen Mitpraktizierenden umgehend von dieser Nachricht und gleich am nächsten Tag riefen wir erneut alle Theater an.

Wieder fanden wir einen Veranstaltungsort, der zwar den technischen Anforderungen nicht genügte, aber freie Termine hatte, die teilweise die Lücken des Tourneeplans füllten.

Wieder erschienen die Worte des Meisters in meinem Kopf:

„Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (ebd.)

Wir setzten uns mit dem Theater in Verbindung und brachten unseren Dank zum Ausdruck, dass sie uns einige Termine angeboten hatten. Wir schilderten ihnen, dass diese Termine leider nicht in den aktuellen Tourneeplan des Ensembles passen würden und wir uns über weitere zusammenhängende Termine sehr freuen würden. Wenn dies eingerichtet werden könnte, würden wir gerne mit dem Theater zu einem Vertragsabschluss kommen. Nach einigen Gesprächen stimmte die Theaterleitung zu und wir unterzeichneten einen weiteren Vertrag. Somit konnten wir Shen Yun im Mai erneut nach Polen einladen – zum zweiten Mal in der gleichen Saison. Auch diese Aufführungen waren ein voller Erfolg; alle drei Vorstellungen waren ausverkauft. Später teilte uns die Theaterleitung mit, dass das Theater zum ersten Mal seit seiner Eröffnung ausverkauft war – und das gleich für alle drei Aufführungen.

Während Shen Yun in dieser Stadt auftrat, führten wir zeitgleich ausführliche Gespräche mit der Theaterleitung über Termine für 2023. Leider konnten sie uns dieses Mal keine freien Termine anbieten, die in den Tourneeplan von Shen Yun passten. Auch teilten sie uns mit, dass sie dieses Mal keine Termine verschieben könnten, da es bereits feste Buchungen an den besagten Tagen gab.

Ich spürte, dass es in meiner Verantwortung lag, jetzt nicht aufzugeben. Immer wieder erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (ebd.)

Ich beschloss, den Worten des Meisters zu folgen. Wir schilderten der Theaterleitung, dass wir wirklich gerne im Jahr 2023 mit dem Theater kooperieren würden, und schlugen ihnen vor, mit dem Eventveranstalter Kontakt aufzunehmen, der die für uns passenden Tage gebucht hatte. Sie sollten ihn fragen, ob er es in Betracht ziehen würde, ihre Veranstaltungen für uns auf einen anderen Zeitraum zu verlegen. Kaum war dieser Wunsch artikuliert, versendeten wir sofort eine Nachricht an alle polnischen Praktizierende mit der Bitte, aufrichtige Gedanken auszusenden. Nach ein paar Tagen antwortete uns die Theaterleitung, dass der besagte Veranstalter zugestimmt habe, seine Aufführungen auf ein anderes Datum zu verlegen. Erstaunlicherweise bekamen wir die passenden Termine. Vielen Dank, verehrter Meister.

Bald darauf erhielten wir freie Terminvorschläge eines anderen, sehr schönen Theaters, an dem wir noch nicht aufgetreten waren. Wir hatten den Wunsch, Shen Yun dort auftreten zu lassen, aber auch hier passte nur ein Tag in die Lücke des Tourneeplans von Shen Yun. Das Theater war nicht in der Lage, seine Termine an unsere Bedingungen anzupassen.

Wieder dachte ich an die Worte des Meisters:

„Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (ebd.)

Wir recherchierten, welche europäische Stadt vor dem uns genannten freien Zeitraum im Tourneeplan stand, und nahmen Kontakt zu dem jeweiligen Koordinator auf. Kurzerhand schilderten wir ihm die ganze Situation. Wir teilten ihm mit, dass es diesen sehr schönen Veranstaltungsort gebe, um den wir uns seit mehreren Jahren bemühen würden und der uns nie freie Termine habe anbieten können. Jetzt böten sie uns zwei Tage an, jedoch würde der erste davon im Tourneeplan seiner Stadt liegen. Die einzige Möglichkeit, dort aufzutreten, wäre, dass die vorherige Stadt ihre letzte Aufführung absagt, damit Shen Yun einen Tag früher nach Polen kommen und dort auftreten könne. Nach dem Austausch mit dem Shen Yun-Koordinator und dem Shen Yun-Büro in New York war die Entscheidung schnell getroffen. Das vorherige Land änderte seine Buchung und gab seinen letzten Tag frei, um Shen Yun die Möglichkeit zu geben, wieder nach Polen kommen zu können. An dieser Stelle möchte ich diesem Land sowie dem dortigen Koordinator noch einmal meinen großen Dank dafür aussprechen, dass sie dies möglich gemacht haben.

Ich bin unserem Meister für seine immense Barmherzigkeit sehr dankbar, dass er all diese Vorkehrungen getroffen hat, die es Shen Yun ermöglicht haben, wieder nach Polen kommen zu können.

Danke, verehrter Meister! Danke, liebe Mitkultivierende!