Neid loslassen

(Minghui.org) Ich begann Anfang 1999 Falun Dafa zu praktizieren. In diesen über 20 Jahren war ich in der Kultivierung nicht streng zu mir gewesen. Ich hatte die Ernsthaftigkeit der Kultivierung nicht verstanden. Angetrieben von Neid und anderen Anhaftungen war ich nicht im Kultivierungszustand eines Praktizierenden. Daher begegnete ich verschiedenen Drangsalen und wurde ständig gestört. In diesem Erfahrungsbericht möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen und beschreiben, wie ich meinen Neid loslassen konnte. Aufgrund meiner begrenzten Kultivierungsebene könnten meine Einsichten unangemessen sein. Bitte weist mich auf Unpassendes hin.

Der Meister sagt:
„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es direkt damit zusammenhängt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Ohne den Neid beseitigt zu haben, wird alles, was man kultiviert hat, sehr zerbrechlich. Es gibt hier eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung den Neid nicht beseitigt, kann er keine wahre Buddhaschaft erhalten. Er kann keinesfalls die wahre Buddhaschaft erhalten.“ (Zhuan Falun 2019, S. 358 f.)

Ich hatte diesen Absatz viele Male gelesen, ihm aber nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Neid betrachtete ich nicht als eine Anhaftung, von der ich mich befreien musste. Ich verstand nicht, dass diese Loslösung grundlegend war, wenn ich mich dem Fa angleichen und mit den Fa-Prinzipien in Einklang bringen wollte. Tatsächlich hat der Meister diese Anhaftung betont. Nach meinem Verständnis bedeutet es, dass selbst dann, wenn wir alles andere bereits kultiviert hätten und schon zurückkehren könnten, uns das Königreich des Buddhas dort nicht akzeptieren würde. Erst wenn wir diese Anhaftung nicht mehr haben, geht es. Ohne sie wegzukultivieren, ist unsere Kultivierung umsonst gewesen. 

Ich dachte, ich wäre kaum neidisch, besonders nicht in meiner Familie, selbst wenn ich einen Konflikt mit einem Angehörigen hatte. Dann dachte ich, es liege daran, dass mein Angehöriger menschliche Gefühle hätte, und ging dann davon aus, dass dies meine Kultivierung nicht beeinflusste. So kultivierte ich meinen Neid nicht weg und verpasste viele Gelegenheiten, das zu tun.

Ein Ereignis weckt mich auf

Dann passierte vor nicht allzu langer Zeit etwas sehr Schmerzhaftes. Ich dachte, dass der Vorfall unmöglich wiedergutzumachen sei.

Ich arbeitete sechs Stunden am Tag in einem großen Supermarkt im Zweischichtensystem. Die Arbeitszeiten hatten keinen Einfluss auf die drei Dinge. Zudem verschaffte mir die Arbeit dort ein gutes Einkommen, sodass ich mit dieser Arbeit zufrieden war.

Im April fuhren eine Praktizierende und ich aufs Land, um Informationsmaterialien zu verteilen. Am Zielort parkte ich mein Auto am Straßenrand. Die Praktizierende nahm eine Maske heraus und setzte sie auf, als sie aus dem Auto stieg. Ich fragte sie, wo sie die Maske gekauft habe. Sie sagte, sie sei aus unserem Supermarkt. Daraufhin antwortete ich ihr: „Deine Maske ist sehr gut, deine Brille beschlägt nicht. Ganz praktisch. Ich werde mir beim nächsten Mal auch so eine kaufen.“

Am besagten Tag hatte ich die Nachmittagsschicht. Als ich in meinem Supermarkt ankam, nahm ich eine Maske aus dem Regal. Ich steckte sie in meine Tasche und begann dann zu arbeiten. Bevor ich mit der Arbeit fertig war, ging ich zur Kassiererin, um zwei Bündel Salat zu bezahlen, die ich für mich selbst gekauft hatte. Ich vergaß dabei aber, die Maske in meiner Tasche zu bezahlen. Als ich aus dem Geschäft gehen wollte, hörte ich einen lauten Piepton. Ich erschrak.  Dann ging ich zur Kassiererin zurück, um die Maske zu bezahlen.

Am nächsten Morgen war ich in der Frühschicht und sah die Abteilungsleiterin. Ich entschuldigte mich bei ihr und erklärte ihr, dass ich völlig vergessen hätte, dass die Maske in meiner Tasche war. Sie sagte: „Erwähne es nicht. Ich war gestern Abend in der gleichen Schicht und habe alles gesehen. Ich werde mit den Geschäftsführern reden und versuchen, die Situation zu entschärfen.“

Später suchte sie mich auf und sagte: „Es sieht schlecht aus. Ich habe ihnen die Sache immer wieder erklärt und gesagt, dass ich dich behalten möchte. Der Geschäftsführer Zhang ist aber nicht damit einverstanden. Er befürchtet, dass das wieder passiert, und beschloss, dich zu entlassen. Zudem wird es eine Geldstrafe geben, die 20-mal höher ist als die Kosten der Maske.“

Ich konnte das nicht akzeptieren. Der Druck von Gesellschaft, Familie, Verwandten und Freunden lastete auf mir. Das Schlimmste war, dass ich Dafa Schaden zugefügt hatte. Als ich die Arbeit verlor, brach ich innerlich fast zusammen. Ich fühlte mich so, wie es im Gedicht des Meisters steht: 

„Hundert Bitternisse gleichzeitig herabfallen“ (Das Herz leiden lassen, 17.12.1976, in: Hong Yin I) 

Dieser Vorfall störte meine Kultivierung. Während ich aufrichtige Gedanken aussendete, fiel meine Hand herab; beim Fa-Lernen war ich schläfrig. Ich konnte die drei Dinge nicht gut machen und hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr in der Lage war, mich fleißig zu kultivieren. Zudem hatte ich eine ernsthafte Körperreinigung. Während ich körperliche Schmerzen ertrug, brachten die alten Mächte schlechte Substanzen in mein Raumfeld. Zum ersten Mal fühlte ich die Schwierigkeiten und Härten der Kultivierung. Ich litt geistig und körperlich so sehr, dass ich es kaum ertragen konnte.

Ich suchte eine erfahrene Praktizierende auf. Sie sagte: „Es gibt für einen Praktizierenden keine Zufälle. Du musst alle Lücken in deiner Xinxing finden.“ Ich sagte ihr, dass ich nach innen geschaut und viele Anhaftungen gefunden hätte. „Als du neulich mit deinem Mann wegen einer trivialen Sache gestritten hast, hast du dich da wie eine Praktizierende verhalten?“, fragte sie. „Selbst ein gewöhnlicher guter Mensch würde sich nicht wie du verhalten. Das Böse wird definitiv solche Schlupflöcher nutzen. Das war eine große Lücke. Du hast ihm hart ins Gesicht geschlagen. Jetzt hat das Böse dafür gesorgt, dass du vor anderen dein Gesicht verlierst. Ich denke, dass du selbst diese Schwierigkeit herbeigeführt hast.“

Ihre Worte schlugen wie ein Blitz bei mir ein und weckten mich auf. War ich eine Praktizierende? Es tut mir leid, Meister! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind die Prinzipien von Falun Dafa. Ich praktiziere seit 20 Jahren Dafa, konnte aber nicht nachgeben und war unfreundlich. Dieser Vorfall war eine Warnung. Kultivierung ist ernsthaft und kein Kinderspiel.

Ich erforschte meinen Neid. Lan und Bei waren mir im Supermarkt gute Freundinnen gewesen. Bei wurde zur Abteilungsleiterin befördert; Lan suchte Beis Nähe und hielt Abstand zu mir. Wenn Bei eine zusätzliche Schicht übernehmen musste, brachte Lan ihr etwas Gutes zum Essen. Sie konzentrierte sich auf Bei. Ich war genervt von Lan und trug es ihr nach.

Nun erkannte ich, dass es Neid war. Neid hatte meinen Groll verursacht. So gewann ich ein neues Verständnis hinsichtlich Neid. Als ich das Fa mehr lernte, erkannte ich, dass es nicht so war, dass ich mich gut kultiviert und keinen Neid hatte. Im Gegenteil, mein Neid war so stark, dass ich nicht einmal wusste, dass er existierte oder welche weiteren Anhaftungen durch ihn verursacht wurden.

Der Meister sagt: 
„Wenn Qigong-Meister Unterricht geben, sitzt mancher voller Geringschätzung da: ,Hey, was für ein Qigong-Meister ist das denn? Diesen Kinderkram, von dem er redet, will ich mir noch nicht einmal anhören.“ (Zhuan Falun 2019, S. 356) 

War ich nicht selber so? Wenn ich mit anderen Praktizierenden sprach, hörte ich ihnen nicht zu, wenn sie eine andere Meinung hatten als ich. Die obige Passage des Fa sagte etwas über mich aus. Das war auch eine Form von Neid. Ich musste diese Anhaftung loswerden.

Ich schaute tiefer in mich hinein und fand die Wurzel meines Neides. Als ich jung war, war ich kontaktfreudig gewesen. Ich redete und stritt gerne und wollte ganz oben sein. Ich habe viele Schwestern. Wenn eine von ihnen mich provozierte, wurde ich wütend. Ich wollte besseres Essen bekommen und bessere Kleidung tragen als sie. Dies schürte meinen Neid und erschwerte es mir später, mich zu kultivieren. Ich hatte das in der Kultivierung bisher nicht durchbrochen.

Zudem fand ich auch etwas anderes: Ich maß andere immer mit den Kriterien des Fa, aber nicht mich selbst. Wenn andere Leute mir die Schuld gaben, blieb ich ruhig und sagte ihnen, dass ich beim nächsten Mal aufpassen würde, dachte dabei aber im Herzen, dass ich Recht hätte. Ich stellte fest, dass ich jeden Tag viele solche Gedanken hatte. Aus diesem Grund bat ich den Meister um Hilfe. Dann sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um sie zu beseitigen und zu zerstören, sodass sie immer schwächer wurden.

Als ich durch diese Drangsal ging, spürte ich die große Barmherzigkeit des Meisters. Er beseitigte riesige Mengen an Karma für mich und verstärkte meine aufrichtigen Gedanken. Der Meister ermöglichte es mir, die Tatsache zu erleuchten, dass Kultivierung ernsthaft ist. Ich wagte nicht, mich bei der Kultivierung meines Herzens zu entspannen. Wenn ich den Neid und die Indoktrination der KPCh in mir nicht loswürde, könnte ich mein Karma nicht begleichen. Ich würde meine Umgebung und andere Dafa-Projekte negativ beeinflussen.

Ich lernte öfter das Fa. Mir wurde klar, dass ein Mensch, der mit den Theorien der KPCh indoktriniert wurde und voller Neid ist, nicht mit den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht übereinstimmt. Erstens entspricht dieser Mensch nicht dem Prinzip der Wahrhaftigkeit. Er tut nicht das, was er sagt. Er übertreibt und prahlt gerne. Er setzt seine Worte nicht in die Tat um. Er ist nicht wahrhaftig oder freundlich. Selbst wenn er freundlich aussieht, ist das eine falsche Freundlichkeit. Dieser Mensch genießt es, sich selbst zu zeigen, und betrachtet die Situation der anderen nicht aus ihrer Perspektive heraus. Er toleriert Menschen nicht, die eine andere Meinung haben oder die Dinge anders machen als er selbst. Solch ein Mensch misst andere an den Maßstäben des Fa und denkt, dass er sich besser kultiviert hätte als andere. Er möchte beweisen, dass er Recht hat, während andere falsch liegen. Das sind die Eigenschaften des alten Kosmos. 

Den Egoismus loszulassen, ist ein Prozess. Solange ich den Gedanken hatte, dass ich mich gut kultivieren wollte, half der Meister. Ich nahm die Beseitigung dieser Anhaftungen ernst, sodass der Meister mir half, indem er diese schlechten Substanzen von mir entfernte.

Wenn ich auf einen Konflikt stieß oder sah, dass andere Menschen einen Streit hatten, dachte ich darüber nach. Ich schaute nach innen, warum ich auf solch einen Konflikt stieß oder warum ich diesen Konflikt sehen sollte. Wenn ich mich gut kultivieren würde, wäre mein Raumfeld in den anderen Dimensionen rein und die Konflikte würden nicht auftreten. Ich schaute nach innen, um zu sehen, wo ich nicht im Einklang mit dem Fa war und in welchen Situationen ich mich durch die Anhaftungen unwohl fühlte.

Wenn ich andere Menschen sah, die schlechte Absichten hatten, suchte ich nach meinen eigenen Problemen. „Warum habe ich es gesehen?“, fragte ich mich. Ich schaute zuerst bei mir und fand dann meine eigenen Probleme. Jeder Praktizierende hat seinen eigenen Weg und eigene Prozesse, um das Dafa des Kosmos erkennen zu können. Warum sollten andere Menschen immer die gleichen Gedanken haben wie ich und mit mir einer Meinung sein? Das Fa des Kosmos ist so groß, dass es jedes schlechte Element korrigiert. Ich merkte, dass ich tolerant geworden war und andere Menschen verstehen konnte. Meine Denkweise und meine Gedanken haben sich verändert. Das kosmische Fa verfeinert mich. Das ist die große Kraft unseres barmherzigen Meisters. Danke, Meister, für Ihre Gnade!

Da der Prozess der Fa-Berichtigung schnell voranschreitet, werde ich mich definitiv gut kultivieren. Ich werde Falun Dafa nicht beschmutzen oder weiter zulassen, dass der Meister sich Sorgen um mich macht.