Zur aktuellen COVID-Lage in China (30.12.2022)

(Minghui.org) In den vergangenen drei Jahren hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die medizinischen Ressourcen für Corona-Tests und andere drakonische Maßnahmen ausgeschöpft, um die Null-COVID-Politik beizubehalten. Als diese Politik das Virus nicht eindämmen konnte und den Zorn der Bevölkerung auf sich zog, beendete die KPCh die Maßnahmen am 7. Dezember abrupt – ohne einen Übergangsplan. Schon bald stiegen die Infektionen und Todesfälle in ganz China an. Das führte nicht nur zu einer Überlastung von Krankenhäusern und Krematorien, sondern auch zu einem Mangel an Fiebermedikamenten.

Virologen schätzen, dass die Infektionsquote in Peking über 80 Prozent erreicht hat. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage in der Provinz Sichuan ergab, dass 63,25 Prozent der Einwohner infiziert sind. Nach Informationen der Stadt Quzhou in der Provinz Zhejiang – ein Verkehrsknotenpunkt zwischen den Provinzen Fujian, Jiangxi und Anhui – soll die Infektionsquote Ende 2022 ihren Höhepunkt erreicht haben. Bislang haben sich über die Hälfte des medizinischen Personals der Stadt infiziert.

Drei Behörden in Peking, darunter die Gesundheitskommission, das Amt für zivile Angelegenheit und die Polizeibehörde, veröffentlichten am 12. Dezember ein Dokument mit dem Titel „Richtlinien für den Umgang mit den Leichen von COVID-Patienten“. Das Schriftstück sieht vor, dass die Leichname von COVID-Patienten innerhalb von drei Stunden nach Kontaktaufnahme der Angehörigen mit dem Krematorium eingeäschert werden müssen. Die Verstorbenen dürften nicht aus der Stadt gebracht oder im Sarg begraben werden. COVID-Patienten, die außerhalb der Stadt verstorben sind, dürfen nicht in Peking eingeäschert werden. Darüber hinaus sind auch Beerdigungen und Gedenkfeiern verboten. Gleiches gilt für Angehörige ethnischer Minderheiten, die an COVID verstorben sind. Auch wenn ihre Tradition eine andere Art der Bestattung vorsieht, müssen sie sich an diese Richtlinien halten. Wenn Ausländer in Peking an COVID sterben, müssen auch sie eingeäschert werden. Ihre Familien dürfen dann die Asche in ihr Heimatland bringen.

Die Folgen des totalitären Regimes

Ein Netizen schrieb: „In den vergangenen drei Jahren hat die Regierung [der KPCh] die medizinischen Ressourcen für Nukleinsäuretests erschöpft, Produktions- und Logistikabläufe durch Abriegelung blockiert und die Lieferkette im pharmazeutischen Bereich durch den kontrollierten Verkauf von Fiebermedikamenten unterbrochen.“

Weiter hieß es: „Die chinesischen Behörden weigerten sich, Impfstoffe aus dem Ausland zu importieren. Sie haben es versäumt, Reserven für Fiebermedikamente einzuplanen und die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, wie sie das Infektionsrisiko eindämmen und sich im Fall einer Infektion selbst versorgen können. Sie hatten weder Finanzmittel für medizinische Ausgaben vorgesehen noch einen Notfallplan für Medikamente erstellt. Die Regierung hat im Sommer, als die Gefahr der Virenausbreitung geringer war, alles abgeriegelt. Und jetzt, im Winter, wenn die Grippe und andere Viren im Umlauf sind, wird wieder alles geöffnet. Das war ein riesiger Fehler von Anfang bis Ende.“

Auch einige Mediziner machen sich Gedanken über die Lage. Maou Xiaohui, ehemaliger Vizepräsident des Krankenhauses Changzheng in Shanghai, entschuldigte sich kürzlich in den sozialen Medien dafür, dass er die Bevölkerung früher fehlgeleitet hatte. Er und andere Gesundheitsfunktionäre vertrauten auf die Null-COVID-Politik und planten keine Maßnahmen im Fall von steigenden Infektionszahlen oder Medikamentenengpässen ein. Mou selbst war ebenso wie viele Ärzte und Krankenschwestern in der Klinik an COVID infiziert. Wie andere Militärkrankenhäuser ist auch das Krankenhaus Changzheng Berichten zufolge stark in den Organraub verwickelt, in dessen Rahmen Praktizierende bei der zwangsweisen Organentnahme sterben.

In großen chinesischen Städten von Peking und Chongqing bis Shenyang und Changzhou stapelten sich die Leichname in den Bestattungsunternehmen; die Warteliste für die Einäscherung ist sehr lang. Nach staatlichen Informationen sind in letzter Zeit viele KPCh-Funktionäre an COVID gestorben, darunter Regierungsbeamte, Gelehrte und andere Fachkräfte. Aus dem Nachruf der Universität Zhongshan in der Provinz Guangdong geht hervor, dass allein im Dezember viele Mitarbeiter gestorben sind, einige davon in relativ jungem Alter.

Am 19. Dezember starb Ouyang Lisi von der Abteilung für Humananatomie der Medizinhochschule Sun-Yat-sen im Alter von 32 Jahren. Wang Zhiqang, ein außerordentlicher Professor der medizinischen Hochschule, starb am 10. Dezember im Alter von 40 Jahren. Peng Baogang, Chefarzt und Professor des Zentrums für Hepatobiliäre und Pankreaschirurgie des Ersten Universitätskrankenhauses Sun-Yat-sen starb am 30. November im Alter von 59 Jahren. Ähnlich wie das Krankenhaus Changzheng ist auch das erste Universitätskrankenhaus Sun-Yat-sen in den Organraub verwickelt.

Eine weltweite Bedrohung

Auch Nordkorea, ein Verbündeter der KPCh, ist angesichts des jüngsten Anstiegs der COVID-Fälle in China alarmiert. Das Land hat für chinesische Staatsbürger ein vorübergehendes Einreiseverbot verhängt. Alle Personen, die aus China einreisen, müssen für 30 Tage in Quarantäne, berichtete VOA am 29. Dezember. Das gelte auch für nordkoreanische Staatsbürger.

Einige Länder, darunter die USA, Indien, Japan, Italien, Südkorea und Taiwan, haben ebenfalls Einreisebeschränkungen verhängt oder besondere Auflagen für Reisende aus China erlassen. Auch die Philippinen und Malaysia erwägen Reisebeschränkungen.

Der Flughafen Mailand-Malpensa in Italien hat am 26. Dezember Corona-Tests für Reisende aus China angeordnet. Dabei wurde festgestellt, dass fast die Hälfte der Passagiere von zwei Flügen aus Peking und Shanghai infiziert waren. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gab am 29. Dezember bekannt, dass die Hälfte der Proben sequenziert wurden und Rückschlüsse auf die Omikron-Variante gezogen werden konnte.

Meloni und der italienische Gesundheitsminister Orazio Schillaci haben die Europäische Union aufgefordert, bei allen Reisenden aus China Corona-Tests durchzuführen. Bis zum 29. Dezember hatte die EU dem noch nicht zugestimmt. „Wir bleiben jedoch wachsam und sind bereit, die Notbremse zu ziehen, wenn es nötig wird“, heißt es in einer Erklärung der EU-Kommission am 29. Dezember.

Das britische Gesundheitsdatenunternehmen Airfinity schätzt, dass in China derzeit täglich wahrscheinlich 9.000 Menschen an COVID sterben, was fast einer Verdoppelung der eine Woche zuvor abgegebenen Schätzung entspricht. „Die Anzahl der kumulierten Todesfälle hat seit dem 1. Dezember wahrscheinlich 100.000 erreicht, bei einer Gesamtzahl der Infektionen von 18,6 Millionen“, hieß es in einer Erklärung von Airfinity am 29. Dezember. Dabei stützt sich das Unternehmen auf Modellrechnungen anhand von Daten aus chinesischen Provinzen, berichtete The Guardian am 30. Dezember. Airfinity teilte weiter mit, dass die Anzahl der Infektionen am 13. Januar voraussichtlich ihren ersten Höhepunkt mit 3,7 Millionen Fällen pro Tag erreichen wird.

Laut Schätzungen einer gemeinsamen Studie von Forschern der Universität Macau und der Medizinhochschule Harvard könnte China „die Anzahl der Todesfälle auf weniger als 200.000 reduzieren, wenn Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ergriffen würden, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verlangsamen, die Impfraten zu erhöhen und eine ausreichende Versorgung mit Medikamenten sicherzustellen“, berichtete der Business Standard am 27. Dezember. In Anbetracht der aktuellen Lage könnten laut derselben Studie in den nächsten Monaten allerdings bis zu eineinhalb Millionen Menschen an COVID-19 sterben.