Zur aktuellen COVID-Lage in China (24.01.2023): Trauer um die Toten mit Chrysanthemen
(Minghui.org) Am 22. Januar 2023, dem chinesischen Neujahrstag, wurde Wuhan (wo das COVID-19-Virus seinen Ursprung hatte) in der Provinz Hebei zu einer Blumenstadt. In einem Video rief eine Frau: „Oh, mein Gott! Überall sind Chrysanthemen-Blüten!“
Die Chrysantheme ist eine sehr beliebte Blume in China, die oft verwendet wird, um die Toten zu betrauern.
Die KPCh-Version von „Kaufrausch“
Am Tag vor dem chinesischen Neujahr sah ein AFP-Reporter (Agence France-Presse), dass viele Einwohner Wuhans zu den Blumenläden eilten. Zhang hatte die Arme voller Blumen. Er erzählte, dass mehrere Verwandte und Freunde kürzlich gestorben seien. „Am chinesischen Neujahrstag ist es bei uns Tradition, die Familien, die einen nahestehenden Menschen verloren haben, mit Weihrauch und Blumen zu besuchen“, erklärte er.
Die Blumenverkäuferin Tao bestätigte: „Viele Menschen sind in den letzten Jahren an COVID gestorben, daher verkaufen sich Chrysanthemen sehr gut.“ Vor allem in diesem Jahr habe sie mehr Kunden als sonst gehabt. Daher habe sie am chinesischen Silvesterabend richtig hart arbeiten müssen.
Verkäufer wie Tao waren diesmal gut vorbereitet, denn 2021 waren die Blumen um das chinesische Neujahr herum ausverkauft gewesen. Diesmal bezeichneten lokale Nachrichtenmedien, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) kontrolliert werden, die massiven Blumenkäufe als „Kaufrausch“ oder „Vergeltungskonsum“. Diese Bezeichnung rief den Protest von Internetnutzern hervor. „Unsere KPCh-Medien haben kein Gewissen. Die Menschen trauern um ihre Toten und kaufen deshalb Chrysanthemen“, schrieb ein Internetnutzer, „aber die Partei benutzt das für ihre Propaganda, um andere irrezuleiten.“
Han Xiu (Teresa Buczacki), eine amerikanische Schriftstellerin, die schon seit Jahrzehnten in China lebt, sprach kürzlich in einem Interview mit Fangfei Time über die COVID-Situation in China. Mitte Dezember 2022 hatte ihr eine Freundin in Wuhan, die Zugang zu Insiderinformationen hat, durch eine verschlüsselte Nachricht mitgeteilt, dass zwei Drittel der Bevölkerung von Wuhan infiziert seien und ein Viertel verstorben.
Was steckt hinter der aufgehobenen Null-COVID-Politik?
Viele Menschen glauben, dass der starke Anstieg der Infektionen durch das Ende der Null-COVID-Politik ausgelöst wurde. Tatsächlich war es umgekehrt. Seit Mitte Oktober 2022 kam es zu einer Vielzahl von Infektionen und die Situation geriet außer Kontrolle. Die KPCh hatte keine andere Möglichkeit, als die Null-COVID-Strategie am 7. Dezember abrupt zu beenden.
Minghui hatte Mitte Oktober 2022 darüber berichtet, dass der Bezirk Chaoyang in Peking bereits Mitte Oktober 2022 als Hochrisiko-Region eingestuft wurde. Ähnliche Situationen traten auch in anderen Regionen auf. Eine Hochzeitsfeier, die am 30. Oktober 2022 in der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong stattfand, führte zu vielen positiven Fällen. Der Bräutigam arbeitete in der Strafverfolgung und die Braut im Bildungssystem. Beide Eltern waren wohlhabend und hatten viele Beziehungen. Infektionen im Zusammenhang mit diesem Ereignis wurden daher nicht gemeldet.
Auch in anderen Städten der Provinz Shandong traten verstärkt Infektionen auf, etwa in Jinan, Liaocheng und Linyi. So kam es am 21. November auf dem Jimo Kostümmarkt in Qingdao zu einem großen Infektionsausbruch. Die Behörden blockierten jedoch alle Informationen darüber und meldeten nur einen positiven Fall. Obwohl die Situation ernst war – die schlimmste in der dreijährigen Pandemie – verheimlichten die Behörden sie den normalen Bürgern. Dennoch kündigte die Regierung von Shandong am 29. November an, dass sie 23 Milliarden Yuan in den Bau von 119 Behelfskrankenhäusern in Fangcang investieren würde, die insgesamt 200.000 Menschen aufnehmen könnten.
Aber der Wind drehte sich schnell unter der Herrschaft des totalitären KPCh-Regimes. Am 5. Dezember forderten die von der Regierung kontrollierten Medien eine vollständige Öffnung, da die Krankheit „mild“ verlaufe. Zwei Tage später endete die Null-COVID-Politik dann ganz offiziell.
In der Stadt Guilin, Provinz Guangxi hatten neu infizierte Patienten die Fangcang-Krankenhäuser in der Region bis zum 23. November 2022 schnell gefüllt. Weitere Patienten wurden zur Quarantäne nach Yangshuo und an andere Orte geschickt. Als weitere Fälle in Diecai, Xiufeng, Xiangshan und anderen Gebieten in der Region bekannt wurden, erließen die lokalen Regierungen eine Anordnung, die Schulen zu schließen, und zwar heimlich. Statt schriftliche Mitteilungen zu versenden, wiesen Schulbeamte die Lehrer an, die Schüler mündlich per Telefon über die Entscheidung zu informieren. Um zu vermeiden, dass Beweise hinterlassen werden, wurde in der Ankündigung nicht von „Schulschließung“ gesprochen, vielmehr wurde es „Bewertung der Gesundheit zu Hause“ genannt.
Alarmierend hohe Todesrate
Gu Bei, eine Schriftstellerin in Shanghai, schrieb auf Weibo, dass sie fast zwei Wochen warten musste, bis der Körper ihrer Mutter eingeäschert werden konnte. Das Bestattungsunternehmen hielt aufgrund der langen Warteliste keine Trauerfeiern mehr ab.
Sowohl große als auch kleine Krankenhäuser waren im vergangenen Monat mit Patienten überfordert und medizinisches Personal musste sich sogar dann zur Arbeit melden, wenn es selbst infiziert war. Die große Zahl von Todesfällen überforderte auch Bestattungsinstitute und Krematorien. Auf dem Land entstanden neue Gräber, weil jetzt mehr Leichname begraben wurden als sonst üblich.
Bisher sind 30 Mitglieder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften gestorben, das entspricht 1,7 Prozent all ihrer Mitglieder. Die verstorbenen Mitglieder hatten Zugang zur besten Gesundheitsversorgung, doch die Medizin konnte sie nicht retten. Man kann sich vorstellen, was mit weniger privilegierten Bürgern geschieht, die sich oft keine Gesundheitsversorgung leisten können oder keinen Zugang dazu haben.
Internetnutzer Li wuchs zum Beispiel in einem abgelegenen Landkreis in der Provinz Jiangxi auf. Als er kürzlich seine Heimatstadt besuchte, traf er dort seinen alten Nachbarn Long (Pseudonym). Long ist stellvertretender Direktor und verantwortlich für COVID-Tests, COVID-Behandlung und -Prävention im Landkreis. Während ihres Gesprächs erwähnte Li, dass die veröffentlichten Daten der Nationalen Gesundheitskommission zwischen dem 8. Dezember 2022 und dem 12. Januar 2023 landesweit 59.938 Todesfälle gemeldet hätten. „Lügen! Das sind alles Lügen!“, rief daraufhin Long sehr emotional. Er erzählte, in der Vergangenheit habe es nur 10 bis 15 COVID-Todesfälle am Tag in den Krankenhäusern gegeben, aber jetzt seien es etwa 60-70 pro Tag. „Zwischen dem 8. Dezember 2022 und dem 12. Januar 2023 haben die COVID-Todesfälle in unseren Bezirkskrankenhäusern 2.000 überschritten. Es sollte also landesweit Millionen von Todesfällen geben [mit fast 3.000 Gerichtsbarkeiten auf Bezirksebene]. Wie könnten es da nur 59.938 sein?!“ Die tatsächlichen Todesfälle könnten viel höher sein, da viele Menschen nicht die „Beziehungen“ haben, um in Krankenhäuser eingeliefert zu werden, selbst in den städtischen Gebieten des Landes nicht, geschweige denn bei der riesigen Landbevölkerung.
Long fügte hinzu, dass die KPCh sich überhaupt nicht um das Leben der Menschen kümmere, was untergeordnete Beamte hilflos mache. Ein LKW-Fahrer, der Kraftstoff für das Bezirkskrematorium transportiert, habe früher alle paar Tage Diesel geliefert, aber jetzt reichten selbst tägliche Lieferungen nicht mehr aus. Ein anderer Beamter, den Li kannte, berichtete, dass nach seinen Informationen etwa 10.000 Menschen im Land gestorben seien, einschließlich derjenigen, die nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Als die Zahl der Todesopfer stieg, schoss auch die Nachfrage nach Särgen in die Höhe. Ein Internetnutzer in der Provinz Shanxi schrieb, dass alle Sarghersteller Schwierigkeiten hätten, die Nachfrage zu befriedigen. Die Menschen müssten oft tagelang warten, um einen Sarg zu kaufen. Einige böten den Arbeitern Zusatzprämien an, um die Produktion zu beschleunigen. Aber jetzt würden sich nur wenige Arbeiter überhaupt noch darum kümmern, zusätzlich Geld zu bekommen, weil ihre Arbeitsbelastung bereits viel zu hoch sei.
Risiken der Parteinahme für die KP Chinas
Viele Mitglieder und Anhänger der KPCh haben kürzlich ihr Leben verloren. Fu Ning, Drehbuchautor und Regisseur für Film und Fernsehen, starb am 23. Januar 2023 im Alter von 55 Jahren in Peking. Er hat viele Pro-KPCh-Programme für das staatliche CCTV produziert. Mehrere andere Pro-KPCh-Entertainer ereilte ein ähnliches Schicksal, darunter Chen Chan (Direktor des Shanghai Film Studios), Wang Jingguang (54, Filmregisseur) und Wei Lian (ein renommierter Regisseur am Bayi Film Studio der Armee, der viele Filme produzierte, um chinesische Bürger einer Gehirnwäsche zu unterziehen).
Die Fakultät für mathematische Wissenschaften der Universität Peking veröffentlichte zwischen dem 7. Dezember 2022 und dem 5. Januar 2023 ebenfalls fünf Nachrufe, darunter Wang Zhenjia (ehemaliger Parteisekretär der Schule und späterer Vizepräsident der Universität, der am 27. Dezember starb) und Huang Denghang (ehemaliger stellvertretender Parteisekretär der Schule, der am 14. Dezember starb).
Das in London ansässige Datenunternehmen Airfinity prognostizierte, dass COVID in China am 13. Januar und mit einer weiteren Welle am 3. März 2023 seinen Höhepunkt erreichen würde, berichtete The Economist in seinem Artikel vom 19. Januar 2023 mit dem Titel „Covid-19 hat bereits große Teile Chinas gebeutelt, aber eine zweite Welle könnte noch tödlicher sein“.
Bei einem Besuch im Dorf Weiji in der Provinz Henan erfuhr der Reporter von The Economist, dass 90 Prozent der Einwohner infiziert waren und dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer viel höher ist als offiziell bekannt gegeben. Selbst wenn die Infektion ihren Höhepunkt erreicht hat, könnte sich die Situation durch weitere Todesfälle verschlimmern, heißt es in dem Artikel.
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.