Während der Haft standhaft die wahren Umstände erklärt

(Minghui.org) Ich möchte über meinen Erfahrungen berichten, wie ich das Fa bestätigte und die wahren Hintergründe über Falun Dafa erklärte, während ich eine 3,5-jährige Haftstrafe wegen meines Glaubens verbüßte. Ich hoffe, das wird als Zeugnis der Außergewöhnlichkeit von Falun Dafa gesehen und zeigt die große Barmherzigkeit von Meister Li, dem Begründer von Falun Dafa, auf, die ich in diesen Jahren erfahren habe.

Die neue Version von „Über Dafa“ weitergeben

Ich wurde festgenommen, weil ich Falun Dafa praktiziere und ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht. Bald nachdem ich angekommen war, bemerkte ich, dass die Mitpraktizierenden, die dort rechtswidrig eingesperrt waren, nichts von der Veröffentlichung der neuen Version des Lunyu wussten. Sie rezitierten immer noch die alte Version. Die Abteilung, in der ich war, war in sechs Teams unterteilt, mit drei bis vier Praktizierenden pro Team. Ich wollte die neue Version des Lunyu an sie weitergeben, begegnete aber vielen Herausforderungen.

Jede Falun-Dafa-Praktizierende wurde streng überwacht. Mindestens zwei Insassen waren jeder Praktizierenden zugewiesen, folgten ihr und hielten sie davon ab, mit anderen Praktizierenden zu kommunizieren. Unsere Strafen reichten von wenigen zu vielen Jahren und wir würden nicht so bald entlassen werden. Ich fragte mich, wie ich ihnen die neue Version zukommen lassen konnte.

Ich dachte, ich könnte es aufschreiben und an sie weitergeben, hatte aber weder Stift noch Papier. Falun-Dafa-Praktizierende hatten keinen Zugang zu Stiften. Schließlich gelang es einer Mitpraktizierenden, einen kaputten alten Stift zu ergattern. Aber eine weitere Herausforderung stand bevor – wann sollte ich es aufschreiben? Ich fand nicht eine einzige Zeitlücke während des Arbeitstages. Als Neuzugang wurde ich streng überwacht. Ich konnte nur des Nachts, hier und da, ein wenig Zeit finden, wenn alle schliefen.

Die Mitgefangene der Nachtwache machte gewöhnlich alle 20 Minuten ihre Runde, um sicherzugehen, dass alle schliefen – es war nicht erlaubt, nicht zu schlafen. Ich hatte nur wenig Zeit, um ein paar Wörter aufzuschreiben.

Mit Hilfe des Meisters entwickelte ich ein System. Ich lag auf der linken Seite mit Stift und Zettel versteckt unter der Bettdecke. Mein Gesicht war sichtbar, damit die Mitgefangene, die Dienst hatte und jene, die angewiesen waren uns zu überwachen, keinen Verdacht schöpften. Ohne zu schauen, schrieb ich unter der Decke, Strich für Strich und mit so wenig Bewegungen wie möglich.

Eine der Mitgefangenen, die angewiesen war, meinen Schlaf zu überwachen, lag mit mir Kopf an Kopf auf Tuchfühlung. Ich musste vorsichtig sein, mich nicht zu sehr zu bewegen. Meine Arme waren schnell erschöpft und ich musste viele Pausen machen. Ich schrieb auf Toilettenpapier, weil das Rascheln von normalem Papier in der Stille der Nacht zu viele Geräusche gemacht hätte.

Zu sehr drücken durfte ich auch nicht, damit ich das Toilettenpapier nicht durchlöcherte, aber doch genug, um lesbar zu schreiben. Die Schriftzeichen mussten groß und ordentlich sein, sodass auch die älteren Praktizierenden sie lesen konnten. Um die Schriftzeichen nicht übereinander zu schreiben, folgte ich dem Stift mit meiner linken Hand, und deckte so das Geschriebene zu.

Es war ein schmerzvoller langsamer Prozess, der mich mehr als eine Nacht kostete. Am Tag musste ich das Toilettenpapier am Körper verstecken und es mit zur Arbeit nehmen. Bevor wir am Ende des Tages den Arbeitsplatz verließen, wurde jede von uns abgetastet und durchsucht, das stellte ein großes Risiko für mich dar. Unter dem barmherzigen Schutz des Meisters schaffte ich es jedoch jedes Mal reibungslos durchzukommen, ohne erwischt zu werden.

Es gelang mir, das gesamte Lunyu in drei Nächten aufzuschreiben, und ich war gerade fertig, als dem alten Stift die Tinte ausgegangen war. Bevor mir das Toilettenpapier ausging, fand eine Mitpraktizierende ein wenig weißen Stoff, also durchlief ich noch einmal den ganzen Prozess und schrieb „Über Dafa“ erneut auf.

Ohne die Hilfe des Meisters wäre ich dazu nicht in der Lage gewesen. Es zeigt deutlich wie außergewöhnlich Falun Dafa ist. Die gefangenen Praktizierenden schätzten die neue Version sehr und lernten sie schnell auswendig.

Ein Beschwerdebrief

Die Gefängniswärter und Häftlinge im Gefängnis glaubten alle den fabrizierten Lügen der Partei und waren hartnäckig gegen Falun Dafa eingenommen. Sie behandelten uns Praktizierende wie eine andere Spezies. Sie nahmen uns alle Rechte und Freiheiten und behandelten uns schlechter als die dort eingesperrten Schwerverbrecher und Kriminellen.

Um die Mitgefangenen zu ermutigen, Falun-Dafa-Praktizierende zu misshandeln, versprachen ihnen die Wärter als Anreiz, ihre Haftstrafen zu reduzieren. Diejenigen, die besonders grausam und bösartig gegen die Praktizierenden waren, bekamen mehr Pluspunkte bei den Wärtern und erhielten Strafkürzungen. Um früher aus dem Gefängnis zu kommen, versuchten die Insassen alles, was ihnen einfiel, um uns zu foltern. Egal, wie wir auch versuchten, mit ihnen über Falun Dafa zu sprechen, sie hörten uns nicht zu, weil sie nur an sich selbst dachten um so schnell wie möglich aus dem Gefängnis herauszukommen.

Um den Aufsehern, den Wärtern und Insassen die Fakten über Falun Dafa zu erklären, beschloss ich, einen Beschwerdebrief zu schreiben. Ich bat den Aufseher der Abteilung, Yang, um einen Stift. Praktizierenden war es nicht erlaubt, Stift und Papier zu haben, da die Gefängnisverwaltung Angst hatte, wir könnten sie benutzen, um die wahren Hintergründe zu erklären. Yang sagte: „Deine Beschwerde kann nur lauten, dass die Haftstrafe zu lang ist. Du kannst nicht sagen, dass du unschuldig bist.“ Ich dachte bei mir, ‚das wirst du sehen, wenn ich den Brief fertig habe.‘

Ich begann den Brief mit den Worten: „Erstens bin ich unschuldig. Ich erkenne die Anschuldigungen, die gegen mich vorgebracht wurden, nicht an. Ich wurde zu Unrecht verurteilt. Für das Praktizieren von Falun Gong verurteilt zu werden, ist illegal. Zweitens gehört Falun Gong nicht zu den 14 Sekten, die gesetzlich verboten sind. Falun Gong ist keine institutionalisierte Religion. Drittens, die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind universelle Werte.“

Ich fuhr fort mit meinen persönlichen Erfahrungen, wie ich von Falun Dafa profitiert hatte. Als mir Falun Dafa 1997 vorgestellt wurde, war ich sehr krank. Bald nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, erholte ich mich von allen meinen Krankheiten. Als ich im Jahr 2005 für meinen Glauben festgenommen wurde, wurden bei mir Nierenversagen, Herzversagen und ein zu hoher Säuregehalt im Blutplasma diagnostiziert. Der Arzt glaubte nicht, dass ich überleben würde, deshalb wollte die Gefängnisleitung mich nicht aufnehmen. Als ich wieder zu Hause war, erholte ich mich, indem ich einfach das Fa lernte und die Übungen machte.

Im Jahr 2008 wurde ich in das berüchtigte Masanjia Zwangsarbeitslager eingesperrt. Die Wärter banden mich für zwei Tage und zwei Nächte auf ein Streckbett. Ich erlitt eine Lähmung meiner rechten Körperhälfte und einen gebrochenen Arm. Jedoch erholte ich mich erneut vollständig nur durch das Lernen des Fa und das Praktizieren der Übungen.

Des Weiteren schrieb ich, dass Falun Dafa eine buddhistische Kultivierungsmethode auf hohen Ebenen sei und dass es allein in China 100 Millionen Menschen praktiziert hätten, bevor die Unterdrückung im Jahr 1999 begann. Von Neid getrieben missbrauchte der ehemalige Staatschef Jiang Zemin seine politische Macht und begann die Verfolgung von Falun Gong. Während eines Interviews mit der französischen Zeitung Le Figaro im Oktober 1999 sagte er aus dem Stehgreif, Falun Dafa sei eine Sekte, was nicht wahr ist.

Seit 20 Jahren geht nun die Verfolgung immer weiter, obwohl es keine rechtliche Grundlage dafür gibt. Falun Dafa gehört nicht zu den 14 Sekten, die gesetzlich verboten sind. Das ist die größte Ungerechtigkeit. Mehr als 100 Rechtsanwälte haben Falun Dafa und seine Praktizierenden vor Gericht verteidigt. Falun Dafa ist in über 100 Ländern weltweit verbreitet. Der Tag an dem die Wahrheit über Falun Dafa ans Licht kommt, ist nicht mehr weit.

Nachdem ich den Brief beendet hatte, bat ich eine der Insassinnen, die mich überwachte, ihn einzureichen. Sie zögerte und sagte: „Für das Einreichen eines solchen Briefes wirst du sicher gefoltert.“ Ich wiederholte: „Bitte bringe ihn den Wärtern.“ Am nächsten Tag wurde ich vom Arbeitsplatz ins Büro gerufen. Bevor ich hineinkam, hatte sich alle Wärter, die an diesem Tag Dienst hatten, dort versammelt. Umgeben von dunkler, drückender Energie, bat ich den Meister um Hilfe, ihnen die wahren Umstände zu erklären. Ich konnte den Meister neben mir spüren und hatte deswegen keine Angst.

Der für die Verfolgung zuständige Abteilungsleiter für die inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden sagte: „Wir haben den Brief gelesen, den Sie geschrieben haben. Sie sind gegen die Regierung.“ Ich sagte: „Ich wurde zu Unrecht verurteilt. Der Richter, der dem Gesetz hätte folgen sollen, hat es selbst gebrochen.“ Eine Wärterin namens Li kam wütend auf mich los, als wollte sie mich schlagen. Sie schrie: „Wer sagen Sie, hat das Gesetz gebrochen?“ Ich sah ihr direkt in die Augen und sagte Wort für Wort „Der Richter, der mich verurteilt hat, hat das Gesetz gebrochen. Mir ist Unrecht geschehen.“

Der Abteilungsleiter schrie: „Sie sind nicht die einzige Falun-Dafa-Praktizierende hier. Niemand hat es gewagt einen Brief wie diesen zu schreiben.“ Ich erwiderte: „Ich möchte nur die Tatsachen aussprechen. Wenn in Zukunft die Wahrheit über Falun Dafa ans Licht kommt, möchte ich, dass wenigstens einige der Wärter, die noch etwas Gutherzigkeit haben, nicht auf der Liste der Verfolger stehen.“ Die feindselige Energie im Raum erstarb plötzlich.

Ich wusste, dass der Meister die bösen Elemente hinter den Gefängniswärtern beseitigt hatte. Eine von ihnen sagte: „Wir können das nicht einreichen. Sie können nur ihre Familie bitten, über andere Kanäle Berufung einzulegen.“ Ich kehrte zurück an meinen Arbeitsplatz.

Als ich an meinen Arbeitsplatz zurückkam, schauten mich die Insassen voller Bewunderung an. Einige riefen meinen Namen und winkten, obwohl das im Gefängnis verboten war. Eine der Insassinnen, die zu meiner Überwachung beauftragt war, sagte: „Ich werde auch Falun Dafa praktizieren, wenn ich entlassen werde. Tante, ich war so voll Sorge, nachdem du gegangen warst, dass ich mich nicht auf die Arbeit konzentrieren konnte. Ich ließ die Mitgefangene, die Nachtdienst hatte, deinen Brief lesen und sie riet mir, den Brief nicht einzureichen. Sie sagte, sie würden dich mit Sicherheit foltern. Ich wollte schon deine Sachen für dich aus der Zelle holen, denn alle dachten, selbst wenn du nicht gefoltert werden würdest, würdest du mindestens in eine kleine Zelle gesperrt werden. Nicht nur unser Team – jeder der dich kennt war in Sorge.“

Nach diesem Vorfall änderte sich die Haltung aller mir gegenüber. Die Zellengenossin, welche für die Stifte und Nadeln verantwortlich war, bat mich um Hilfe bei der Verteilung. Sie erhielt alles von den Wärtern und ließ sie bei mir. Diejenigen die welche brauchten, kamen zu mir. Noch nie zuvor war eine Falun-Dafa-Praktizierende für Stifte und Nadeln zuständig gewesen.

Ich wusste, dass es Meister war, der mir den magischen Stift gegeben hatte. Das Wort Nadel, wird im Chinesischen genauso ausgesprochen wie „Wahrhaftigkeit“, was ich als einen Hinweis des Meisters deutete, dass ich eine echte Falun-Dafa-Praktizierende sein sollte.

Wann immer ich wollte durfte ich einen Stift benutzen, bis ich aus dem Gefängnis entlassen wurde. Sogar als die für die Nadeln und Stifte verantwortliche Insassin entlassen wurde, zählte die Gefangene, die sie ersetzte, bei der Verteilung dieser Dinge nach wie vor auf mich. Ich benutzte die Stifte, um die Schriften des Meisters sowie Gedichte aus Hong Yin für jeden aufzuschreiben, der danach fragte.

Die Verfolgung von Falun Dafa ist die größte Ungerechtigkeit in der Geschichte der Menschheit

Ein Gefängniswärter fand die Schriften des Meisters bei einer Praktizierenden am Ende eines Arbeitstages im Jahr 2019. Die Praktizierende wurde für zwölf Tage in eine kleine Zelle gesperrt. Aus Protest rief ich: „Der Himmel wird die KPCh vernichten. Die Verfolgung von Falun Dafa ist die größte Ungerechtigkeit in der Geschichte der Menschheit.“ Zu dieser Zeit arbeiteten sechs Teams in der Werkstatt und meins befand sich am westlichen Ende. Ich rief so laut ich konnte und hoffte, jeder könnte mich hören. Die Insassin, die auf mich aufpassen musste, sagte sarkastisch: „Hast du Angst, die Wärter könnten dich nicht hören?“ Bald danach gründete das Gefängnis eine weitere Zweigstelle und meine gesamte Abteilung wurde dorthin verlegt.

Mein Team arbeitete am Fließband im vierten Geschoß der neuen Zweigstelle. Eines Tages nach Feierabend ließ der neu beförderte stellvertretende Leiter der Abteilung alle Häftlinge sich in einer Reihe aufstellen mit den Händen hinter den Kopf, so dass er sie abtasten konnte. Ich sagte: „Ich werde meine Hände nicht hinter den Kopf nehmen. Ich bin eine Falun-Dafa- Praktizierende. Ich habe kein Verbrechen begangen. Die Verfolgung von Falun Dafa ist das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit.“ Bis zu meiner Entlassung nahm ich niemals meine Hände hinter den Kopf. Überraschenderweise bekam ich deswegen nie Probleme.

Bald schon wurde mein Team in die zweite Etage verlegt. Die Team-Leiterin setzte mich an einen Platz direkt vor die diensthabende Aufseherin. Als ich sie fragte warum, sagte sie, die stellvertretende Leiterin habe sie dazu angewiesen. Sie spekulierte, dass ich sonst zu nah an anderen Praktizierenden sitzen würde. Ich ging zur stellvertretenden Leiterin und sie sagte mir, es sei die Anordnung von Abteilungsleiterin Wu gewesen. Ich ging, um nach Wu zu suchen. Sie wies mich ab und sagte, sie sei beschäftigt und würde später mit mir sprechen. Ich wusste, dass mich die Gefängniswärter bei meinen Bemühungen, den Mitgefangenen die wahren Umstände zu erklären, behindern konnten. Jene aber, welche die Fakten bereits erfahren hatten, wollten nicht mehr zusammen mit Praktizierenden gesehen werden.

Alle vier Teams auf der zweiten Etage teilten sich die gleiche Cafeteria. Die Essenszeiten waren eine großartige Gelegenheit, weil dann alle Teams zusammen kamen. Ich beschloss eine Rede zu halten. „Dürfte ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten? Leiterin Wu hat mich heute nach vorn ans Fließband versetzt, weil ich, wie sie sagte, zu nah an anderen Praktizierenden sitze. Hat jemand bei Leiterin Wu schlecht über Falun Dafa gesprochen? Ich mache mir Sorgen, denn es ist unfreundlich zu tratschen und es wäre nicht gut für dich. Falun Dafa wird zu Unrecht verfolgt. Das ist die größte Ungerechtigkeit in der Geschichte der Menschheit. Bitte begeht keine Verbrechen gegen Falun Dafa und erinnert euch, dass Falun Dafa gut ist und auch daran, dass Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gut sind. Dann werdet ihr gesegnet sein.“

Die beiden diensthabenden Wärter sahen, dass ich zu einer großen Gruppe von Insassen sprach, und so kamen sie schnell herüber, gerade noch rechtzeitig, um zu hören, was ich sagte. Beide drehten sich um und gingen fort, ohne irgendwas zu sagen. Eigentlich ist es den Insassen verboten laut zu sprechen. Vor allem während der Mahlzeiten. Ich hörte eine Mitgefangene flüstern: „Die Tante ist eine so liebe Person. Wer wäre so gemein sie zu verraten?“

Danach kam die Gruppenleiterin, die für die Materialien verantwortlich war, immer zu mir und bat mich um Hilfe, weil sie eine dritte Person in ihrer „Taskforce“ brauchten, um ihre Pflichten zu erfüllen. Wir mussten oft auf die verschiedenen Etagen um Materialien abzuholen, was mir Gelegenheit gab, mit Mitpraktizierenden anderer Teams in Kontakt zu kommen und mit ihnen zu sprechen.

Zufällig war ich einmal auf der ersten Etage, als sich die Insassen in einer Reihe aufgestellt hatten, um durchsucht zu werden und den Dienst zu beenden. Ein neuer Wärter sah, dass ich keinen Ausweis trug und begann mich zu befragen. Ich sagte laut: „Ich trage keinen Ausweis, weil ich keine Kriminelle bin. Ich habe kein einziges Verbrechen begangen. Falun Dafa wird zu Unrecht verfolgt.“ Der Wärter sagte nichts und verschwand rasch.

Vor den Nationalfeiertagen im Oktober organisierte die Gefängnisleitung für die Gefangenen ein Marschier-Training. Wir mussten uns in einer Reihe aufstellen und nach langen Arbeitstagen marschieren üben. An einem Tag kam die Aufseherin und bemerkte, dass ich die Arme nicht schwenkte. Sie fragte: „Warum bewegst du deine Arme nicht?“ Ich hörte vollständig auf zu marschieren. Sie war nicht gerade begeistert. „Warum hast du angehalten? Alle üben zu marschieren, warum nicht auch du?“

Ich sagte ihr: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende und keine Kriminelle. Weder habe ich gegen ein Gesetz verstoßen noch irgendein Verbrechen begangen. Ich bin zu Unrecht eingesperrt. Die Verfolgung von Falun Dafa ist die größte Ungerechtigkeit der Menschheit.“ – „Fang gar nicht erst damit an“, sie sah mich drohend an, drehte sich um und ging weg. Bevor sie das Gebäude betrat, wendete sich um und sagte. „Wer ist ihr Teamleiter? Lasst sie nachts marschieren üben.“ Die Übungen endeten früh an diesem Tag für die mehr als 300 Gefangenen der gesamten Abteilung.

Als wir wieder vor der Zelle standen, war die Gefangene, die mich überwachen sollte, aufgebracht und wollte nicht hineingehen. Sie fragte mich vorwurfsvoll: „Warum konntest du nicht einfach marschieren, wie es dir gesagt wurde? Sie hat dich nicht aufgefordert nicht Falun Gong zu praktizieren. Das wird die Abteilungsleiterin mit Sicherheit Leiter Li erzählen und dann sind wir alle in großen Schwierigkeiten.“ Ich lächelte: „Wir werden sehen, wer mich dazu zwingen kann.“

Der Ärger in ihrer Stimme war deutlich: „Niemand wagt dich zu irgendetwas zu drängen. Die Teamleiterin wird mich zwingen, dich heute Nacht marschieren zu lassen.“ Ich beruhigte sie: „Lass uns erst mal essen gehen. Die Abteilungsleiterin wird es Leiter Li nicht erzählen. Sie befahl dir nur deswegen mich üben zu lassen, weil sie nicht vor der ganzen Abteilung das Gesicht verlieren wollte. Sie wollte sich nur einen Ausweg verschaffen.“ Niemand erwähnte an diesem Abend das Marschieren.

Am 25. Oktober 2020 wurde ich entlassen. Da ich während meiner Haft keine Dokumente unterschrieben hatte, bekam ich keine Entlassungspapiere, die ich der Torwache hätte vorzeigen können. Die beiden anderen Gefangenen, die an diesem Tag entlassen wurden, hatten ihre Papiere in der Hand. Die Wärter wollte das Tor ohne Genehmigung nicht für mich öffnen.

Plötzlich kam ein junger Wärter zu mir herüber und fragte: „Wofür wurden Sie verurteilt? Wie lange waren Sie im Gefängnis?“ Ich sagte ihm: „Ich habe kein einziges Verbrechen begangen. Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende und bin zu Unrecht verurteilt worden. Die Verfolgung von Falun Dafa ist die größte Ungerechtigkeit in der Geschichte der Menschheit.“ Der junge Mann lachte laut und öffnete das Tor für mich.

Epilog

Rückblickend und mich prüfend fand ich Unzulänglichkeiten und Anhaftungen, die ich seit langer Zeit nicht loslassen konnte. Das Böse nutzte diese Lücken in meiner Kultivierung aus und nahm sie als Ausrede, um mich für mehr als drei Jahre hinter Gittern zu bringen.

Der barmherzige Meister ermutigte mich, half mir, die Substanz der Angst loszuwerden und schützte mich während dieser großen Trübsal. Niemand kann ermessen, wie viel Sorgfalt und Schutz mir der Meister gab, als er mich während meiner Kultivierung begleitete. Trotz der größten Schwierigkeiten und härtesten Prüfungen wusste ich immer, dass der Meister direkt an meiner Seite war.