Nach „Zufallsfestnahme“ verurteilt zu 2,5 Jahren Haft

(Minghui.org) Knapp eineinhalb Jahre nach seiner Verhaftung wurde der Falun-Dafa-Praktizierende Liu Xianyong nun zu zwei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Liu lebt in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning. Er wurde verhaftet, als er am 22. Juli 2021 in einem örtlichen Restaurant gerade beim Essen war. Eigentlich war die Polizei gekommen, um eine Praktizierende zu verhaften, die im Restaurant arbeitete, sowie ihren Mann, der sie gerade abholen wollte. Die Beamten nahmen das Paar und dann auch Liu sowie elf Restaurantangestellte zum Verhör mit in ein Hotel.

Später brachten die Beamten Liu ins Untersuchungsgefängnis des Kreises Faku. Erst kürzlich verurteilte ihn das Bezirksgericht Liaozhong zu einer Gefängnisstrafe.

Frühere Verfolgung

Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 verbrachte Liu insgesamt vier Jahre hinter Gittern, in Haftanstalten, Gehirnwäsche-Einrichtungen und einem Zwangsarbeitslager. Mit unterschiedlichen Methoden wurde er gefoltert, darunter Elektroschocks, Schläge und Aushungern.

Auch seine Familie wurde in die Verfolgung verwickelt. Von der Frau seines älteren Bruders beschlagnahmten Beamte im Jahr 2000 insgesamt 4.415 Yuan (etwa 600 Euro), die aus dem Verkauf von Getreide erzielt worden waren. Ihr vierjähriger Sohn wurde in die Obhut von Dritten gegeben. Für Lius Eltern war dies ein schwerer Schlag. Einen Tag, nachdem ihr Enkel von der Polizei mitgenommen worden war, wurde das ältere Paar von drei Milizsoldaten, die vor ihrer Tür warteten, eingeschüchtert. Lius Vater brach vor Schreck auf der Stelle zusammen und erlitt einen schweren Schlaganfall. Danach verbrachte er zehn Jahre gelähmt im Bett bis zu seinem Tod im Jahr 2010.

Als Liu am 12. November 2017 Informationsmaterialien über Falun Dafa mit drei anderen Praktizierenden verteilte, wurde er abermals von Polizisten festgenommen. Aus Protest trat er in Hungerstreik – bis er dem Tode nahe war. Er wurde auf Kaution freigelassen, stand aber weiterhin unter Beobachtung der Polizei. Zwei Wochen vor dem für den 30. Januar 2018 anberaumten Gerichtstermin zogen die Beamten sogar in seine Wohnung ein.

Liu konnte am 28. Januar 2018 fliehen, wurde aber drei Jahre später erneut abgeführt und verurteilt.

Hu Lin, einer der drei Praktizierenden, die im November 2017 mit Liu verhaftet worden waren, wurde ebenfalls wegen seines schlechten Zustands auf Kaution freigelassen. Im Jahr 2019 nahm man ihn wieder fest und verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft. Er starb im Februar 2020 im Gefängnis. Die anderen beiden Praktizierenden, Guo Xuhong und Wang Tianwa, standen 2018 vor Gericht. Die beiden Frauen wurden jeweils zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro) verurteilt.

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