71-Jähriger wegen seines Glaubens zu vier Jahren Haft verurteilt – tägliche Folter
(Minghui.org) Ein 71-jähriger Mann wurde täglich geschlagen und beschimpft, während er im Gefängnis eingesperrt war. Er war zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er Falun Dafa praktiziert.
Zu vier Jahren Gefängnis verurteilt
Ma He aus der Stadt Baiyin, Provinz Gansu, wurde am 22. Juli 2017 verhaftet, nachdem sein Vermieter ihn angezeigt hatte, weil er mit ihm über Falun Dafa sprach. Polizisten fesselten ihn 30 Stunden lang mit Handschellen an eine Tigerbank. Sie zwangen die Behörden des Untersuchungsgefängnisses des Landkreises Jingtai, ihn aufzunehmen, obwohl sein Blutdruck gefährlich hoch war.
Zwei Monate später stand Ma im Bezirk Jingtai vor Gericht, ohne, dass seine Familie benachrichtigt wurde. Als Ma den Richter Zhu Shengkai fragte, warum man seine Familie nicht informiert habe, behauptete der Richter, man habe seiner Tochter zwei Tage zuvor Bescheid gegeben.
Der Anwalt, der vom Gericht mit der Vertretung von Ma beauftragt worden war, plädierte in seinem Namen auf schuldig. Ma weigerte sich, den Anwalt zu akzeptieren, und bestand darauf, sich selbst zu verteidigen. Er argumentierte, dass es in China kein Gesetz gebe, dass das Praktizieren von Falun Dafa als Verbrechen einstufe, sodass es keine Rechtsgrundlage für die Verfolgung gebe. Er wies auch darauf hin, dass der Staatsanwalt seine persönlichen Daten mit denen eines anderen Falun-Dafa-Praktizierenden verwechselt habe.
Mitten in der Anhörung stieg Mas Blutdruck so stark an, dass er ohnmächtig wurde. Als die Gerichtsdiener ihn ins Krankenhaus brachten, verlangte Ma immer wieder, seine Tochter zu sehen. Um ihn zu stabilisieren, informierten die Behörden sie.
Richter Zhu war noch im Krankenhaus, als Mas Tochter eintraf, also fragte Ma ihn: „Ist es das, was ihr (Mitglieder der Kommunistischen Partei) mit „für das Volk arbeiten“ meint?“ Zhus Gesicht errötete. Er senkte den Kopf und antwortete nicht.
Mehr als einen halben Monat später hielt das Gericht eine weitere kurze Anhörung in der Haftanstalt ab und verurteilte Ma eine Woche später zu vier Jahren Haft.
Ma legte beim Mittleren Volksgericht Berufung ein, welches das ursprüngliche Urteil drei Monate später bestätigte. Drei Tage später, am 10. November 2017, wurde Ma in die 11. Abteilung des Gefängnisses Lanzhou gebracht. Seine Familie wurde wieder nicht darüber benachrichtigt.
Im Gefängnis in Lanzhou gefoltert
Trotz Mas hohem Blutdrucks und der Tatsache, dass er 67 Jahre alt ist, wurde er gezwungen, 14 oder 15 Stunden am Tag ohne Bezahlung Schafe zu scheren – mit nur kurzen Pausen nach dem Mittagessen.
Als er zum Abendessen in die Zelle zurückkehrte, musste er sich auf einen kleinen Schemel setzen. Als die anderen Häftlinge um 21:30 Uhr zu Bett gingen, musste Ma bis 22:30 Uhr sitzen bleiben, bevor er schlafen durfte. Der Häftling Zhao Ming schlug oder beschimpfte Ma mehr als fünf Monate lang jeden Tag, um ihn zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören.
Am 10. April 2018 wurden fünf Häftlinge beauftragt, ihn zu überwachen und zu versuchen, ihn „umzuerziehen.“ Sie hielten ihn 24 Stunden am Tag in Handschellen. Tagsüber hängten sie Ma an ein Wasserrohr in einer Lagerhalle und schlugen ihn abwechselnd. Mas Beine waren so geschwollen, dass ihm seine Hose nicht mehr passte.
Er musste sich an dem Geländer festhalten, um die Treppe hinunterzukommen, und war nicht in der Lage, in die Hocke zu gehen. Seine Oberschenkel waren über einen Monat lang mit blauen Flecken übersät. Er hatte nur noch einen Zahn im Mund.
Außerdem wurde ihm der Schlaf entzogen. Sein Blutdruck blieb auf einem gefährlich hohen Niveau. Nachdem ihm sieben Tage lang der Schlaf entzogen worden war, erlaubten die Häftlinge ihm schließlich, nachts drei Stunden zu schlafen.
Die mit der Folterung von Ma beauftragten Wärter waren der Ausbilder Guo Bingqi, der stellvertretende Ausbilder Ma Zhili, der Schwadronführer Zhang Yuquan und der Teamleiter Yang Bin.
Nach zwei Wochen dieser Folterung wies Ma Zhili die Häftlinge an, die Misshandlungen zu intensivieren und die Handschellen einen weiteren Monat lang an Ma zu belassen.
Jeden Tag in der Lagerhalle zwang er Ma, sich Informationen anzusehen und anzuhören, die Falun Dafa verleumdeten. Ma verlor den größten Teil seines Augenlichts und seines Gehörs. Dies dauerte bis zum 26. Juli 2018, als die Wärter anfingen, einen anderen Praktizierenden zu foltern.
Ma wurde in der ersten Jahreshälfte 2019 von Ma Zhili so heftig geschlagen und getreten, dass er nicht mehr selbstständig aufstehen konnte. Es waren zwei Teamleiter erforderlich, um Ma aufzurichten.
Einmal schaffte es Ma nicht, die Produktionsaufgabe rechtzeitig zu erledigen. Zhang Yuquan und Yang Bin hängten ihn daraufhin einen ganzen Tag lang auf.
Ma zog sich im Oktober 2019 einen Leistenbruch zu, der sich bis April 2020 verschlimmerte, doch die Wärter zwangen ihn weiterhin, jeden Tag zu arbeiten. Am 20. Juni 2020 war er nicht mehr in der Lage zu gehen. Der Gefängnisarzt schickte ihn nicht ins Krankenhaus und berief sich dabei auf eine Pandemie-Richtlinie.
Vor einer Inspektion durch das Justizministerium im November zwangen die Wärter Ma erneut zur Arbeit. Weil sich seine Eingeweide beim Gehen durch seine Bauchmuskelbrüche zwängten, musste er sich über 30 Minuten lang auf den kalten Betonboden legen, bis sie sich zurückzogen, bevor er wieder aufstehen konnte.
Zhang Xiaofeng forderte Ma im Dezember auf, für jedes Quartal von 2018 bis 2020 einen Gedankenbericht zu schreiben. Doch Ma weigerte sich. Daraufhin schlug Zhang Ma nieder, rief einige Insassen herbei, zerrte Ma an den Füßen in die Toilette und hängte ihn einen ganzen Tag lang an den Türrahmen.
Ma suchte fünfmal die Gefängnisklinik auf, als sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte, aber der Arzt weigerte sich immer wieder, ihn ins Krankenhaus bringen zu lassen. Beim letzten Mal, als der Arzt endlich bereit war, ihn ins Krankenhaus zu schicken, sagte Häftling Liu Xiaohu, dass Ma nur noch vier Monate bis zum Ende seiner Haftstrafe hätte. Daraufhin setzte der Arzt die Behandlung nicht fort.
Häftling Liu Xiaohu war ein Tyrann. Die meisten Teamleiter und Ausbilder hörten auf ihn. In den vier Jahren, in denen Ma im Gefängnis war, war Liu für mindestens zwei Todesfälle mitverantwortlich. Bei einem davon handelte es sich um einen Ausländer, der krank wurde, aber Liu sagte, er würde sich verstellen. Zwei Monate später verschlechterte sich der Zustand des Ausländers und er starb an Leberkrebs, nachdem er einen Monat lang im Krankenhaus gelegen hatte. Die andere Person befand sich in Mas Zelle. Sein Name war Zhang Jifeng, ein Einwohner der Stadt Jiuquan. Zhang hatte über sechs Wochen lang Fieber. Er wurde im September 2020 ins Krankenhaus eingeliefert. Die Gefängnisbehörden haben ihm nie seine Winterkleidung ins Krankenhaus geschickt. Er verstarb im Januar 2021.
Als Ma am 30. März 2021 entlassen wurde stellte er fest, dass seine Rente seit November 2019 ausgesetzt worden war. Die Behörden fordern ihn nun auf, die Gelder zurückzuzahlen, die er zwischen seiner Verhaftung im Juli 2017 und November 2019 erhalten hatte, bevor sie ihm seine Rente wieder gewähren würden. Sie beriefen sich auf eine neue „Richtlinie“, die besagt, dass Falun-Dafa-Praktizierende, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind, keinen Anspruch auf Rentenleistungen haben, obwohl es in keinem chinesischen Arbeitsgesetz eine solche Bestimmung gibt.
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